Aktuelles

 

26.11.2024 Gespräch zu Einlässliche Lektüren

Die Herausgeberin Bernadette Grubner im Gespräch zu „Einlässliche Lektüren“ im „Büchermarkt“ des Deutschlandfunks vom 25.11.2024:
https://www.deutschlandfunk.de/bernadette-grubner-zu-einlaessliche-lektueren-dlf-d1050224-100.html
Der Mitschnitt ist hier zu finden: bernadette_grubner_zu_einlaessliche_lektueren_dlf_20241125_1620_d1050224.mp3

 

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04.11.2024 Rezension zu Lesebuch Martin Becker

[...] Zu Recht spricht der Herausgeber des Lesebuchs mit Texten von Martin Becker davon, dass dieser Autor, der in jungen Jahren zwischen 2003 bis 2006 am renommierten Leipziger Literaturinstitut eine professionelle Ausbildung erhielt, „ein Meister der Variation“ sei. [...] Immer wieder geht es in immer neuen Annäherungen darum, die eigene gesellschaftliche Herkunft zu beschreiben, sich „mit dieser familiären Existenz“ zu beschäftigen, „die von Vorneherein eine Verlustrechnung war, ein Leben auf Pump, ein auf Sand gebautes Zuhausekonstrukt, wenn man so will: das proletarische Dasein.“
Werner Jung in „literaturkritik.de“ (Oktober 2024)
Die komplette Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=30915

 

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29.09.2024 Rezension zu Lukács, Georg: Geschichte und Klassenbewußtsein. Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars

Warum „Problemsucht?“, „Überspitzte, falsche, idealistische Formulierung!“, „ultralinks übertrieben“ – 100 Jahre nach dem Erscheinen der Aufsatzsammlung „Geschichte und Klassenbewußtsein“ kann man nun lesen, wie Georg Lukács sein eigenes Werk kommentierte. Ermöglicht wird dies durch eine von Rüdiger Dannemann, Bálint Gusztáv Mosóczi und Zoltán Mosóczi herausgegebene Faksimileausgabe des aus Lukács eigener Bibliothek stammenden Exemplars. In dieser finden sich neben dem Text von Lukács’ auch dessen handschriftliche Anmerkungen sowie eine kommentierte Transkription dieser Marginalien. […] Unter der Hand erzählen die Marginalien […] noch eine ganz andere Geschichte. Wie im Kommentar von Dannemann erörtert wird, scheinen nicht alle Markierungen von Lukács selbst zu stammen. Immer wieder finden sich Hervorhebungen von fremder Hand. Man sieht dem Text somit an, wie er sich in Lukács' Umfeld bewegte. Dannemann ist mit seiner Gründlichkeit bestrebt, auch diese implizite, kollektive Kommunikation jeweils in ein explizit vernehmbares, geistiges Gespräch zu verwandeln. […] Es wäre wohl kein geringes Verdienst dieser Edition, [...] zur Beschäftigung mit Lukács [...] beizutragen. […]
Ludwig Felhofer in „Alfred Klahr Gesellschaft. Mitteilungen“ (Juli 2024)

 

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12.09.2024 Rezension zu Ludwig Pfau. Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten

[...] Der vielseitige und lesenswerte Band über Ludwig Pfau weist über das im Untertitel genannte Thema Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten hinaus und spiegelt ein Stück Demokratiegeschichte wider.
Ulrich Maier in „Schwäbische Heimat“ (2022|4)

 

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09.09.2024 Rezension zu „allen Freunden so liebenswert“

[...] Die sehr sorgfältige Briefausgabe ist ein Juwel der Edition von verschollenem Exil-Schriftgut.
a.n.-k. in „Wir Frauen. Das feministische Blatt.“ (Herbst 2024)

 

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26.08.2024 Rezension zu Weinkauff, Gina: „Bis jetzt bin ich von Zuversicht getragen.“

Gina Weinkauff ist vor allem mit Arbeiten zur Kinder- und Jugendliteratur des (frühen) 20. Jahrhunderts hervorgetreten. Das erklärt ihr Interesse an der heute weitgehend vergessenen Schriftstellerin und Reformpädagogin Tami Oelfken. Deren bekanntestes Werk dürfte der Kinderroman Nickelmann erlebt Berlin (1931/2020) sein, dieser „exzeptionelle[] Beitrag zum kinderliterarischen Großstadtdiskurs“, wie es in der „Einleitung“ heißt. [...] [Eine] sorgfältig gearbeitete, [...] beeindruckende, mit viel Archivarbeit verbundene Forschungsleistung Gina Weinkauffs [...]. [Ihr] ist mit ihrer Studie zu Tami Oelfken Detailkritik zum Trotz ein ‚Wurf‘ gelungen. Da Werke Oelfkens zudem antiquarisch leicht zu beziehen sind, ist guten Grundes zu hoffen, dass die Autorin künftig im literarhistorischen Bewusstsein wieder präsenter sein und ihr Werk mehr Leserinnen und Leser finden wird.
Günter Helmes in „literaturkritik.de“ (26.08.2024)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=30771

 

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18.08.2024 Rezension zu Fischer, Rotraut: Fluchtpunkt Florenz

Kenntnis- und facettenreich behandelt Fischer [...] den Paradigmenwechsel vom römischen Arkadien zum Renaissance-Florenz, um im folgenden Hauptteil die Exilerfahrungen der Deutsch-Florentiner [...] auszuleuchten. Die Liste der Florenz-Resident*innen, darunter sehr viele Frauen, die mit tradierten Weiblichkeitsnormen brachen, und ihrer einheimischen Gewährsleute verdeutlicht den in mancherlei Hinsicht heterogenen Charakter des deutsch-italienischen Beziehungsgeflechts in Florenz. [...] [Es ist die] herausragende[] Qualität des Buchs, eine Geistes- und Literaturlandschaft wie ein verborgenes Biotop freigelegt zu haben [...]. Allen an der Kulturgeschichte Italiens und Deutschlands Interessierten sei der Band nachdrücklich empfohlen.
Michael Ewert in „Oxford German Studies“ (53. 1, 2024)

 

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12.08.2024 Rezension zu Gregorianische Gesänge - JUNI. Heft 61/62

Der Haupttitel könnte in die Irre führen, doch schnell wird klar, dass es hier nicht um frühe Kirchenmusik geht: Diese ‚Gregorianischen Gesänge‘ stimmt das seit 1986 existierende Kulturmagazin JUNI an, um seinen langjährigen Mitherausgeber Gregor Ackermann zu ehren. Es ist keine traditionelle Festschrift und auch keine detaillierte Würdigung von Ackermanns Lebenswerk, sondern eher eine Sammlung kleiner und größerer Arbeiten, die Lieblingsthemen Ackermanns betreffen. Entsprechend steht die klassische Moderne im Mittelpunkt, die unerschöpfliche Literatur und Kultur des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, der Zwischenkriegs- und der Exilzeit. [...] Als Widmungsträger dieser ergiebigen JUNI-Ausgabe kann [Gregor Ackermann] sich glücklich schätzen: Wer von seinen Kolleginnen und Kollegen mit einer derart qualitätsvollen und dabei abwechslungsreichen Textsammlung geehrt wird, hat in seinem Berufsleben vieles richtig gemacht!
Sascha Kiefer in „Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (August 2024)
Zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=12727

 

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10.07.2024 Rezension zu Herholz, Gerd: Gespenster GmbH

Beim Lesen der Texte, deren ursprüngliches Erscheinungsdatum jeweils angegeben ist, spürt man immer mal wieder die Verbitterung des Autors über einen Kultur- und vor allem Literaturbetrieb, bei dem die Blähbegriffe von Eventmanagern mehr Beachtung finden als die Arbeit derjenigen, die wirklich wichtig und substanziell ist. [...] Die Klartexte der „Gespenster GmbH“ von Gerd Herholz tragen zur nachhaltigen Pflege der Kultur- und Literaturlandschaft der Ruhrregion bei.
Peter Klucken in „Rheinische Post“ (Juli 2024)
Zur vollständigen Rezension: https://rp-epaper.s4p-iapps.com/artikel/1248891/32019023#

 

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10.07.2024 Interview mit Erwin Grosche

Im „Bielefelder“ erschien ein Interview mit Erwin Grosche. Ein Lesebuch mit Texten von ihm findet man hier: Lesebuch Erwin Grosche.
Stefanie Gomoll in „Bielefelder. Das Magazin für Stadtmenschen“ (9. Juli 2024)
Das Interview ist hier zu finden: https://www.mein-bielefelder.de/magazin/was-macht-eigentlich-15/

 

10.07.2024 Rezension zu Herholz, Gerd: Gespenster GmbH

Tatsächlich erhebt sich hier eine gewichtige Stimme aus der Region, die kulturelle Tendenzen ebenso einzuordnen weiß wie politische Zeitläufte und gesellschaftliche Vorgänge; eine Stimme, deren Einsprüche auch in anderen Breiten gehört werden sollten.
Bernd Berke in „Revierpassagen“ (09.07.2024)
Der ganze Text ist hier zu finden: https://www.revierpassagen.de/134049/vom-blog-zum-buch-gerd-herholz-und-seine-interventionen-aus-dem-ruhrgebiet/20240709_1025

 

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25.06.2024 Rezension zu Vormärz-Handbuch

The Vormärz-Handbuch is a milestone of literary scholarship on the German nineteenth century, marking the most comprehensive intervention in the period of roughly 1815–48 [,,,]. The Vormärz-Handbuch hosts an impressive gathering of scholars from history, political science, philosophy, literary studies, art history, and media studies and centralizes discussions on a sprawling array of topics—the justice system, military, and opera in the nineteenth century, for instance—that in the past required the consultation of disparate volumes. It additionally marks a culmination of sorts for the work of the German scholarly society Forum Vormärz Forschung. […] [The Vormärz-Handbuch] will be an indispensable resource for students and scholars working in the German nineteenth century for how it gathers many of the most important insights to date in Vormärz studies and indicates ways forward.
Michael Swellander in „Goethe. Yearbook 31” (2024)

 

25.06.2024 Rezension zu Literatur und Kalter Krieg in der deutschsprachigen Schweiz

Zu empfehlen ist das hervorragend editierte Buch nicht nur Literatursachverständigen, sondern all den Lesenden, die mit der Literatur der 1950er – 70er Jahre aufgewachsen sind. Zu jedem Kapitel gehören Quellenangaben und ausführliche weiterführende Literaturhinweise.
Maja Petzold in „Seniorweb. Stiftung für digitale Lebensart“ (20.06.2024)
Zur vollständigen Rezension: https://seniorweb.ch/2024/06/20/literatur-zwischen-utopie-und-atombombe/

 

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07.06.2024 Rezension zu Stückemann, Frank: Von Voltaire bis Volkening

Kaum jemand dürfte die westfälische Aufklärungs- und Gegenaufklärungsgeschichte Westfalens in den letzten Jahren so gründlich und engagiert erforscht haben wie der Soester Pfarrer Frank Stückemann. Wir verdanken ihm neben seiner umfangreichen Monographie zu dem Jöllenbecker Pfarrer Johann Moritz Schwager (1738-184) auch mehrere Editionen seiner Romane, Publizistik und Briefe, die ein anschauliches Bild der aufklärerischen Bemühungen im westfälischen Raum zeichnen und dokumentieren, wie ertragreich ein Ansatz ist, der personenzentrierte und publizistikgeschichtliche Fragestellungen verknüpft. […] Stückemann ist als Aufklärungshistoriker sowohl Aufklärer als auch Historiker und repräsentiert damit in seiner Person den Doppelcharakter der Aufklärung als Epoche und Projekt. Schlusspunkt der Darstellung sind daher die regionalgeschichtlichen Prozesse, die im ostwestfälischen Bereich zur Stärkung der kirchlichen Gegenaufklärung führten, so dass der sogenannte Pietistengeneral‹ Johann Heinrich Volkening (1796-1877), der im Titel des Buches mit Voltaire kontrastiert wird, als vorerst siegreicher Gegenspieler des früher auf seiner Pfarrstelle in Jöllenbeck sitzenden Schwager verstanden werden kann. […] Die detaillierten und vielschichtigen Studien des vorliegenden Bandes gehen weit über die Kirchengeschichte im engeren Sinne hinaus und stellen eine gewichtige Forschungsleitung insbesondere im Bereich der Publizistik- und Kommunikationsgeschichte der Aufklärung dar. Auch ist das Werk nicht zuletzt für die biobibliographische Revision einschlägiger Nachschlagewerke zu nutzen; das Namenregister erleichtert die Arbeit mit dem Werk, das allen Interessierten sehr ans Herz gelegt sei.
Till Kinzel in „Das achtzehnte Jahrhundert“ (Heft 1, 2024)

 

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06.06.2024 Rezension zu Kulturen der Kritik und das Projekt einer mitteleuropäischen Moderne

Die Literaturkritik ist als kleine Schwester des Feuilletons oftmals in das literaturwissenschaftliche Abseits gestellt worden. Ausgehend von einem Projekt und der dazugehörigen Tagung an der HHU Düsseldorf sowie der kritischen Edition der Publizistik von Max Hermann-Neiße geben Sibylle Schönborn und Fabian Wilhelmi nun einen Sammelband heraus, der sich zur Aufgabe macht, dieses Abseits auszuleuchten und genauer in den Blick zu bekommen. […] Der Band versucht – sowohl in einigen seiner Einzelbeiträge als auch in der Gesamtkonzeption – Netze aufzuspannen und zu entwirren, gleichzeitig (auch unbekannte) Netzwerker*innen zu benennen. Anhand der ausführlichen Forschungsgeschichte, die Schönborn und Wilhelmi am Anfang aufklappen, wird deutlich, wie notwendig die Aufwertung der Literaturkritik als moderne, komplexe, aber v. a. transnationale und europäische Gattung ist. […] Sibylle Schönborn und Fabian Wilhelmi legen insgesamt einen sehr gelungenen Band vor, in dem es v. a. gelingt, die enge Anbindung an den jeweiligen literarischen Text und historischen Kontext zu behalten. […] Gerade die Vielfalt der Beispiele und Analysen eröffnet Blickpunkte und Ausblicke in die gesamteuropäische Geschichte der Literaturkritik in der Moderne – von Berlin bis nach Belgrad. […]
Sophie Charlotte Wehner in „Zeitschrift für Germanistik“ (2/2024)

 

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02.06.2024 Rezension zu Ludwig Pfau. Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten

[…] Einen solchen Menschen [wie Ludwig Pfau] bekannt zu machen und zur weiteren Lektüre [seiner Texte] einzuladen, […] gelingt vorzüglich mit Hilfe des vorliegenden Bandes, der die Vorträge zusammenfasst, die im Jahre 2021 im Rahmen einer dreitägigen wissenschaftlichen Tagung – der ersten zu Pfau überhaupt – im Heilbronner Literaturhaus am Trappensee gehalten worden sind. […] Habe ich Appetit gemacht auf einen sicher nicht großen, aber widerborstigen Autor und aufmüpfigen Politiker, der in Paris Proudhon übersetzte und sich mit ihm anfreundete, dessen Schillerlied Meyerbeer vertonte, der sich in Zeiten eines blühenden Nationalismus für das Französische als Amtssprache im Reichsland Elsaß-Lothringen einsetzte und dessen Zelle der Gefängnisdirektor Karl von Köstlin, selbst durch die Märzrevolution geprägt, behaglich mit Polstermöbeln ausstatten ließ? Dann reicht das.
Hermann-Peter Eberlein in „Jahrbuch für Evangelische Kirchengeschichte“ 73 (2024)

 

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22.05.2024 Rezension zu Stückemann, Frank: Von Voltaire bis Volkening

[...] Die jetzt vorliegende Aufsatzsammlung, in der Reihe der Literaturkommission für Westfalen herausgegeben von dem Münsteraner Germanisten Peter Heßelmann, bildet [...] trotz ihres Umfangs von mehr als 650 Seiten die überaus beeindruckende Wissensproduktion des Autors längst nicht vollständig ab. […] Im Spektrum von „Volksaufklärung und Gegenaufklärung in Westfalen“ sind Stückemanns Schwerpunkte und seine persönlichen, wenn man so sagen darf, Helden weitgehend eindeutig verortet. „Wer waren die Aufklärer“ – dieses Thema einer „coronabedingt dreimal verschoben[en]“ Fachtagung im Rochow-Museum (S. 21) könnte auch über dem hier vorzustellenden Werk stehen. Die Fülle an Namen und Lebensdaten kann manchmal etwas reichlich erscheinen, dahinter verbirgt sich aber ein „weitverästelte[s] publizistische[s] Beziehungsgeflecht“ (Vorwort des Herausgebers, S. 9) mit jeweils eigenen Lebensläufen, Knotenpunkten und Weltsichten, die nur darauf warten, selbst näher beleuchtet zu werden. […] Ausgeforscht scheint all dies immer noch nicht. Reich belehrt lässt einen dieses Buch zurück, mit größtem Respekt vor einer immensen Arbeits- und Forschungsleistung, die allein mit wissenschaftlichem Impetus wohl nicht zu erklären ist.
Nicolas Rügge in „Germanisch-Romanische Monatsschrift“ 74.2 (2024)

 

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06.05.2024 Rezension zu Peter Szondi

Im Zeitalter der kulturwissenschaftlichen Ausrichtung der Humanities tut sich die literarische Hermeneutik schwer. [...] Wenn sich, wie in der Einleitung betont, die Autoren und Autorinnen des vorliegenden Bandes zu dem „Kompass“, also dem immanenten Horizont Peter Szondis bekennen (7), so ist das [...] verständlich, ist Szondi doch immer noch einer der wichtigsten und anregendsten Wegbereiter der literarischen Hermeneutik in Deutschland. [...] [D]er Band [verdient] Anerkennung, weil er vorzüglich klar das wissenschaftliche Selbstverständnis Szondis für die Gegenwart aktualisiert, gerade indem sein Schaffen in den historischen Kontext – besonders Schleiermacher, Schiller, Hegel, F. Schlegel, Schelling, Gadamer und Adorno – gestellt wird. [Die] [...] hier versammelten Beiträge – alle erhellend, klar und konzise geschrieben – [regen] dazu an, die ungemein wichtige Leistung Szondis neu zu überdenken, wo nötig zu kritisieren, und wo möglich in neuen Erkenntnishorizonten zu aktualisieren.
Rolf J. Goebel in „Monatshefte“ (Spring 2024)

 

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22.04.2024 Rezension zu Kappeler, Florian: Die deutsche Literatur der Haitianischen Revolution

[Es handelt] sich bei Kappelers Studie um ein herausragendes literaturwissenschaftliches Standardwerk. Es schließt eine Forschungslücke und überzeugt durch seinen Quellenreichtum und seine Strukturiertheit ebenso wie durch die differenzierten Textanalysen und die Verbindung von traditionellen Methoden wie der Narratologie mit neueren postkolonialen und intersektionalen Ansätzen.
Sandra Folie in „literaturkritik.de“ (22.04.2024)
Die ganze Rezension ist hier nachzulesen: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=30494

 

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18.04.2024 Rezension zu Ludwig Pfau. Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten

Die von Anton Philipp Knittel, dem Leiter des Literaturhauses Heilbronn herausgegebene Publikation zu Ludwig Pfau (1821-1894) beinhaltet neben einem biographischen Überblick elf überarbeitete Vorträge einer Tagung, die 2021 aus Anlass seines 200. Geburtstags stattfand und ein facettenreiches Bild dieses Heilbronner Journalisten, Dichters, Kunstkritikers, radikalen Akteurs der 48er-Revolution und Jahrhundertzeugen zeichnet. […] Insgesamt bietet die Publikation auch dem historisch informierten Leser anschauliche Details und neue Einsichten in die 48er-Revolution in Südwestdeutschland und darüber hinaus die Möglichkeit eines interessanten lokalgeschichtlichen Vergleichs zwischen Reutlingen und Heilbronn.
Wilhelm Borth in „Reutlinger Geschichtsblätter“ (NF 62, 2023)

 

18.04.2024 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 7: 1936 – 1937

[...] [D]er Kommentar, der den Textteil an Umfang deutlich übertrifft, [ist] eine unerschöpfliche Fundgrube historischer, publizistischer und biographischer Details. Er benennt für jeden Text die Druckvorlage, bietet eine Entstehungs- und Textgeschichte, listet die zeitgenössischen Überlieferungsträger und Übersetzungen auf, stellt deren Varianten dar und bietet einen eingehenden Stellenkommentar. Mit bewundernswerter Akribie hat Klein alle möglichen Archive ausgewertet, um Entstehungskontext und Publikationsgeschichte noch des unscheinbarsten Aufrufs aus der Feder Heinrich Manns zu rekonstruieren. [...] Vor allem in den Kommentaren zu solchen Texten, die im Umkreis der Volksfrontbewegung entstanden sind, gehen seine Ausführungen über den bisherigen Stand der Forschung weit hinaus und wachsen sich zu eigenständigen historischen Aufsätzen aus. [...]
Moritz Strohschneider in „arbitrium“ (2024; 42/1)

 

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09.04.2024 Rezension zu Martin, Ariane: Heinrich Mann: "Der Untertan" 1906 bis 1918

[...] Tatsächlich gibt es trotz zahlreicher verdienstvoller Studien über Heinrich Manns „Untertan“ bisher keine Darstellung, die über „Entstehung und Überlieferung“ so präzise und detailliert informiert [...].
Irmela von der Lübe in „Heinrich Mann. Jahrbuch 41/2023“ (März 2024)

 

09.04.2024 Rezension zu Müller, Ulf: „Der deutschen Republik“

[...] Das vorliegende Buch [...] ist getragen von einer hohen Verehrung für Heinrich Mann, für sein Bekenntnis zur Republik, zu Demokratie, Freiheit und Wahrheit, für seine Aufforderung zu einem Bündnis von Volk und Politik sowie für eine konsequente Abrechnung mit der Untertanen-Mentalität. [...] Allerdings sind bestimmte Schranken nicht zu übersehen. [...]
Volker Riedel in „Heinrich Mann. Jahrbuch 41/2023“ (März 2024)

 

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25.03.2024 Rezension zu Peter Szondi

Wie angedeutet, regen die hier versammelten Beiträge - alle erhellend, klar und konzise geschrieben - dazu an, die ungemein wichtige Leistung Szondis zu überdenken, wo nötig zu kritisieren, und wo möglich in neuen Erkenntnishorizonten zu aktualisieren.
Rolf J. Goebel (University of Alabama in Huntsville) in „Monatshefte“ (Vol. 116, No. 1, 2024)

 

25.03.2024 Rezension zu Kita-Huber, Jadwiga / Kupczynska, Kalina (Hgg.): Autobiografie intermedial

‘Autobiografie intermedial’ showcases solid theoretical work on autobiography and makes clear that comics have a valid claim to relevance on equal terms with other media.
Brett E. Sterling (University of Arkansas) in „Monatshefte“ (Vol. 116, No. 1, 2024)

 

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08.03.2024 Rezension zu Friedrich Engels und die Literatur

[...] Dass Engels auch jahrelang als Literaturkritiker, als aufmerksamer Beobachter der Kultur seiner Zeit und als Dichter tätig war, ist [...] wenig bekannt und kaum beforscht. [...] Desiderat ist folglich ein frischer Blick auf Engels' literarische Aktivitäten. [...] Erst interdisziplinäre Perspektiven, die auch ästhetisch-literarische Aspekte berücksichtigen, machen [Engels' Werk] in neuer Weise analysier- und interpretierbar. [...]
Bernd Füllner in „ALG Umschau“ (März 2024)

 

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26.02.2024 Rezension zu Beschriebenes und Gezeigtes

[...] Dem reich bebilderten und durchweg lesenswerten Band geht es aus einer literatur- und kulturwissenschaftlichen Perspektive im Kern um eine Konkretisierung des jeweiligen Repräsentationssystems: In welcher Art und Weise konnte etwas gesagt und/oder gezeigt werden, und wie verschob sich aufgrund des medialen wie auch gesellschaftlichen Wandels das Text-Bild-Verhältnis. Diese Problematisierung ist nicht nur medien-kulturgeschichtlich relevant, sondern konturiert Verschiebungen, die unter anderen Vorzeichen auch aktuell zu beobachten sind.
Thomas Wilke in „MEDIENwissenschaft“ (01/24)

 

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06.02.2024 Programmhinweis

Am Samstag, dem 17. Februar wird im Jenaer Theaterhaus die bereits seit einiger Zeit ausverkaufte „Lange Brigitte Reimann-Nacht“ stattfinden. Im Rahmem dieser Veranstaltung werden die Aisthesis-Autorin und Reimann-Herausgeberin Kristina Stella und ihr Mann Klaus Lepsky aus dem Briefwechsel zwischen Brigitte Reimann und ihrem zweiten Ehemann, dem Schriftsteller Siegfried Pitschmann, lesen: „Wär schön gewesen!“ Neben diesem Briefwechsel sind Brigitte Reimanns erster Roman „Die Denunziantin“ sowie der in DDR verbotene Roman „Erziehung eines Helden“ und die „Erzählungen aus Schwarze Pumpe“ von Siegfried Pitschmann bei Aisthesis erschienen.

 

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05.02.2024 Programmhinweis

Am 2. März wird das Buch „Bis jetzt bin ich von Zuversicht getragen.“ Tami Oelfken (1888-1957) – Leben und Werk von Gina Weinkauff in der Sendung LesArt des Deutschlandfunks präsentiert. Beginn der Sendung: 11:05 Uhr.

 

05.02.2024 Rezension zu Lesebuch Ulrich Straeter

Nun bietet ein Ulrich-Straeter-Lesebuch in Nylands Kleiner Westfälischen Bibliothek einen Querschnitt durch [Straeters] Schreiben. [...] eine Mischung aus unveröffentlichten oder in Zeitschriften erschienenen Texten [...} sowie Auszüge aus einigen der fast 30 Bücher, die Straeter geschrieben hat.
Jens Dirksen in „WAZ“ (30.01.2024)

 

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24.01.2024 Rezension zu Vogeler, Heinrich: Schriften

[...] Einen chronologischen Überblick über das literarische Werk Vogelers liefert „Schriften“, herausgegeben von den Literaturwissenschaftlern Walter Fähnders und Helga Karrenbrock. [...] „Schriften“ bietet einen Überblick über [sein literarisches] Schaffen, das lange im Schatten von Vogelers Kunst stand. Die chronologische Anordnung der Texte erlaubt zugleich Rückschlüsse auf den Lebensweg und die Entwicklung des Bremer Künstlers.
Simon Wilke in „Weser Kurier“ (5. September 2022) unter dem Titel „Fünf Bücher für Vogeler-Fans“

 

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10.01.2024 Rezension zu Wittkowski, Joachim: Josef Reding, der Heftroman und die Kurzgeschichte

[...] Hauptthema der sehr eingehenden, vorbildlich dokumentierten Studie sind [Josef Redings] Heftromane Spannende Geschichten und ihre Bedeutung für den Jugendliteraturmarkt der 1950er Jahre. [...] Gemessen am Titel erfüllt Wittkowskis Untersuchung [...], nämlich hinsichtlich der Heftromane, voll und ganz die Erwartungen. [...] Wittkowskis Studie [...] beleuchtet und gewichtet einen Bereich [von Redings] Schaffens aus den 1950er Jahren und arbeitet dabei das ethische Selbstverständnis dieses Autors heraus. Die im Buch enthaltene reich illustrierte und mit Erläuterungen versehene Dokumentation gibt einen Einblick in den Zeitgeist der Adenauerzeit und in ein Segment des sich nach dem Zweiten Weltkrieg neu entwickelnden Literaturmarkts. [...]
Günter Rinke in „literaturkritik.de“ (Januar 2024)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=30224

 

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08.01.2024 Rezension zu Müller, Ulf: „Der deutschen Republik“

Die vorliegende Studie ist die späte Dissertation des 1948 geborenen Verfassers: Mit spürbarer Empathie, auch mit pädagogisch-didaktischem Impetus widmet sich Ulf Müller dem politischen Schriftsteller Heinrich Mann, der zwischen 1918 und 1933 in über 300 publizistischen Beiträgen für Demokratie und Republik geworben hat. [...] Als engagiertes Plädoyer für die Beschäftigung mit Heinrich Mann, der in der aktuellen Rezeption selbst als politischer Denker im Schatten seines jüngeren Bruders steht, ist die vorliegende Arbeit in jedem Fall eine lesenswerte Bereicherung.
Sascha Kiefer in „Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (Januar 2024)
Zur vollständigen Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=12418

 

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18.12.2023 Rezension zu Vogeler, Heinrich: Schriften

[…] Anlässlich des 150. Geburtstages und 80. Todestages von Heinrich Vogeler im Jahr 2022 haben Walter Fähnders und Helga Karrenbrock im Bielefelder Aisthesis Verlag einen Sammelband herausgegeben, der erstmals eine repräsentative Auswahl der zu Lebzeiten Vogelers veröffentlichten Schriften enthält und dabei das gesamte Spektrum seines literarischen Schaffens berücksichtigt. […] Der Sammelband zeigt die Bandbreite seines literarisch-publizistischen Schaffens, das sich vor allem dem Thema des „Neuen Menschen“ widmete. Unter dem „Neuen Menschen“ verstand der damalige Anarchokommunist Vogeler einen Menschen, der in der Lage ist, jenseits von Kapitalismus und bürgerlicher Gesellschaft neue, freie und gemeinschaftliche Lebensformen zu entwickeln. Die Utopie des Neuen Menschen und des Neuen Lebens thematisierte Vogeler nicht nur in seinen Schriften, Gemälden und Grafiken, sondern versuchte sie auch in der kleinen Gemeinschaft der von ihm nach Ende des Ersten Weltkrieges gegründeten Barkenhoff-Kommune zu verwirklichen. […] [Die Texte Vogelers] sind […] Ausdruck einer markanten Persönlichkeit, deren beeindruckendes literarisches Werk in den Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes wiederentdeckt werden kann.
Jochen Schmück in „espero. Libertäre Zeitschrift“ (Neue Folge Nr. 8, Januar 2024)
Zur vollständigen Rezension: https://www.edition-espero.de/index.php/rezensionen/schriften-von-heinrich-vogeler.

 

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07.12.2023 Rezension zu Wittkowski, Joachim: Josef Reding, der Heftroman und die Kurzgeschichte

Josef Reding (1929-2020) ist einer der wichtigsten Autoren der westfälischen Literaturgeschichte nach 1945. [...] Wittkowski bietet erstmals eine Darstellung der frühen Entwicklungsjahre des späteren Droste-Preisträgers. Zugleich gewährt er Einblicke in die Mechanismen eines umkämpften literarischen Marktes. Ein spannendes Kapitel Buchgeschichte.
Walter Gödden in „Westfalenspiegel“ (6/2023)

 

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05.12.2023 Rezension zu Achelpöhler, Fritz: König – Kirche – Ravensberg

Kirchengeschichte muss stets im Kontext der säkularen Geschichte betrachtet werden. Das gilt auch für das 19. Jahrhundert in Deutschland, für die Zeit der sogenannten Restauration. Dass damals jedoch nicht nur alte Verhältnisse aus vor-napoleonischer Zeit wiederhergestellt („restauriert“), sondern neuartige autoritäre Strukturen geschaffen wurden und diese sich auch auf die Kirchen auswirkten, weist Fritz Achelpöhler in seinem Buch „König – Kirche – Ravensberg“ nach. Anhand verschiedener Beispiele schildert der Autor die Folgen der Errichtung der autoritären Monarchie Friedrich Wilhelm III. für den Staat, die Gesellschaft und die Kirche in Preußen. […] Mit seinen umfassenden Quellenforschungen hat Achelpöhler eine wichtige Publikation zur Demokratie- und (regionalen) Kirchengeschichte vorgelegt.
Hei in „Unsere Kirche“ (3.12.2023)

 

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04.12.2023 Rezension zu Lesebuch Erik Reger

Neben Thomas Bernhards „Städtebeschimpfungen“ besteht Regers „Ruhrprovinz“ mühelos. Allerdings sah der Autor [...] auch Hoffnungsvolles. Und zwar in einer Jugend „ohne Kulturpathos, ohne die Ethik der ‚ewigen Werte‘“, einer Jugend, die „Wirklichkeitssinn hat und die Mechanik der Maschinenzeit durch Selbstverständlichkeit überwindet“. Sätze, die dazu einladen, auch heute Hoffnung auf junge Menschen zu setzen, die mit der Digitalisierung ohne die Mythen ihrer Eltern kritisch-produktiv umgehen.
Markus Hesselmann in „Der Tagesspiegel“ (30.11.2023)

 

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30.11.2023 Rezension zu Achelpöhler, Fritz: König – Kirche – Ravensberg

Vorliegendes Werk entfernt sich vom Narrativ preußischer Hofgeschichtsschreibung und ihres kirchenhistorischen Wurmfortsatzes, wonach es sich bei der Epoche zwischen 1815 und Vormärz um eine Zeit der Restauration gehandelt habe und bei der „Erweckung“ um eine segensreich wirkende Frömmigkeitsrichtung. [...] Nach der Lektüre dieser quellenbasierten Darstellung fällt es schwer, Begriffe wie „Restauration“, „Demagogenverfolgung“ oder „Erweckungsbewegung“ ohne Anführungsstriche zu gebrauchen. Sie bietet ein exemplarisches Lehrstück über die Feinde der offenen Gesellschaft, der politischen Teilhabe, der Rechtssicherheit, der Freiheit und der Demokratie [...].
Frank Stückemann in „Das Achtzehnte Jahrhundert“ (Jg. 47, Heft 2, 2023)

 

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20.11.2023 Rezension zu Schubert, Ines: Eine kurze Geschichte des Historismus

Der hervorzuhebende Beitrag des Buches liegt [...] in der Verhältnisbestimmung von Dichtung und Geschichtsschreibung.
Inka Sauter in „Germanistik“ (2022, Band 63, Heft 3-4)

 

20.11.2023 Rezension zu Brühl, Simone: Spiegelzeiten, Spiegelräume

[...] ihre gründlichen Interpretationen [fügen] der Forschung mancherlei erhellende Beobachtung hinzu, speziell mit Blick auf die jeweils zur Anwendung gelangenden narrativen Techniken und die durch sie generierten Hybridisierungen, Ambiguitäten und Widersprüchlichkeiten. Dass Brühls ›close readings‹ streckenweise gar nicht sonderlich eng auf ihre theoretischen Überlegungen bezogen sind, stellt daher kein gravierendes Manko dar. Und auch vereinzelte etwas bekenntnishaft anmutende Formulierungen ändern nichts daran, dass ihre lesenswerte Studie die Diskussion um eine postkoloniale Literaturästhetik merklich bereichert.
Stefan Hermes in „Germanistik“ (2022, Band 63, Heft 3-4)

 

20.11.2023 Rezension zu Nehrlich, Thomas: Alexander von Humboldt Berlin 1830–1835

[...] Nehrlich versteht es glänzend, seinen Lesern »die Entwicklung von H.s Denken, Schreiben, Arbeiten und Publizieren auf der Grundlage seiner Veröffentlichungen« (34) zu vermitteln. Mit seiner publikationsbiographischen Studie liefert er ein Modell, nach dem auch der restliche Korpus von H.s Schriften kommentiert werden sollte.
Frank Holl in „Germanistik“ (2022, Heft 3-4)

 

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16.11.2023 Rezension zu Schärf, Christian: Diebe des Feuers

Die Beschäftigung mit einer „Kulturgeschichte ästhetischer Produktivität“, einem von Schärfs Forschungsschwerpunkten, der sich in Diebe des Feuers manifestiert, ist insofern gerade heute ein wichtiges Unterfangen, als sich hochinteressante Dispositivverschiebungen beobachten lassen. Schärfs Essay trägt dazu bei, indem er eine bestimmte Diskurslinie der Moderne, die des prometheischen Schöpfersubjekts, erhellend beschreibt. An seine Überlegungen zum genialen dichterischen Sprechen als „Heraustreten“ schließt Schärf seine Kritik am gegenwärtigen Literaturbetrieb an, die er zugespitzt formuliert immer wieder in seinen Text einstreut. Die Idee des „Außersichseins“ fehle grundsätzlich im heutigen Literaturbetrieb. Heute würde das Individuum zu sehr im Vordergrund stehen und mit dem Genialen identifiziert werden; die Idee der Beteiligung des „Anderen“ am dichterischen Vorgang spiele keine Rolle mehr.
Alena Heinritz in „Komparatistik. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft“ (2023)

 

16.11.2023 Rezension zu Schwitter, Fabian: Populationen – Zeit-Räume – Protokollieren

Die Analyse experimenteller Lyrik nach 2000 bedarf nicht nur eines komplexen Fachwissens, sondern erfordert gleichsam einen eigenen Mut zum Experimentieren, wie Fabian Schwitters vorl. Studie (zugl. Univ. Zürich, Diss., 2020) beweist. [...] Schwitters Untersuchung tastet sich durch unterschiedliche Zugänge an meist sperrige Texte und Formate der Lyrik nach 2000 heran und versucht dabei neue Konzepte zu vermitteln, die sich als Denkanregung für künftige Interpretationen anbieten.
Laura Cheie in „Germanistik“ (2022, Heft 3-4)

 

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13.11.2023 Rezension zu Hachenberg, Katja: Mit der Literatur werden wir nie fertig

Der Band versammelt Beiträge von Katja Hachenberg aus zwei Jahrzehnten, die in unterschiedlichen Entstehungszusammenhängen wurzeln und sich zentralen ästhetisch-poetologischen Fragestellungen und Kategorien bis in die Gegenwart hinein zuwenden. Tasten, Hören, Raum und Stimme kommen als sinnlich-performative Textelemente ebenso in den Blick wie Schauen als ein Phänomen künstlerischer Haltung und die Verflochtenheit von Fiktionalisierung, Körper und Erinnerung. Literatur und ihre schöpferische Hervorbringung erweisen sich als nie in Gänze aufzuschlüsselnde Faszinosa.
Redaktionelle Information in „literaturkritik.de“ (10.11.2023)

 

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08.11.2023 Rezension zu Utopien und Dystopien

[...] [D]er Sammelband [bietet] eine kurzweilige und informative Lektüre, die in ansprechender optischer Gestaltung einen interdisziplinären Zugang zu utopischen und dystopischen Imaginationen liefert.
Philipp Stelzer in „Komparatistik“ (2023)

 

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30.10.2023 Rezension zu Achelpöhler, Fritz: König – Kirche – Ravensberg

Wenn es um Widerstand gegen eine autoritäre Politik und die Durchsetzung demokratischer Strukturen geht, dann hat auch die Grafschaft Ravensberg mit ihrer Metropole Bielefeld ihren Beitrag dazu entrichtet. Detailreich wird dies in einer neuen Publikation von Fritz Achelpöhler deutlich. [...]
Aus „Westfalen-Blatt“ (30.10.2023)

 

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27.10.2023 Rezension zu Achelpöhler, Fritz: König – Kirche – Ravensberg

Ein Stück Bielefelder Demokratiehistorie: [...] Herausgekommen ist eine Studie, die hohen wissenschaftlichen Anforderungen genügt. [...] In seinem Buch zeigt [Achelpöhler] auf, wie sich im Ravensberger Land und in Ostwestfalen erste demokratische Strömungen entwickeln konnten. [...]
Michael Schläger in „Neue Westfälische“ (24.10.2023)

 

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16.10.2023 Rezension zu „Seit ein Gespräch wir sind“. Friedrich Hölderlin und Heinrich von Kleist im Dialog

[…] Es ist gelungen, im Vergleich der beiden Dichter, ihrer Viten und Werke, unter ausgewählten Aspekten deren je eigene Besonderheit herauszuarbeiten. Hölderlin und Kleist reagierten auf eine besondere geschichtliche Umbruchsphase um 1800 und angesichts vergleichbarer biographischer Brüche durchaus unterschiedlich; einig waren sie sich jedoch in der roussauistisch-zivilisationskritischen Ablehnung des Status quo.
Uwe Hentschel in „informationsmittel für bibliotheken“ (Oktober 2023)
Zur vollständigen Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=12283

 

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12.10.2023 Rezension zu Fischer, Rotraut: Fluchtpunkt Florenz

Nicht nur in der Zeit Goethes oder in der Romantik spielt das „Land, wo die Zitronen blühen“ kulturgeschichtlich für Deutschland eine bedeutsame Rolle [...]. [A]uf der Grundlage einer beeindruckenden Auswertung der Forschungsliteratur [beschreibt die Autorin] den „Paradigmawechsel“ von Rom nach Florenz. [...] In zehn Kapiteln werden behandelt der „kosmopolitische Salon“ der Gräfin Albany Stolberg-Gedern [...], der Historiker und Diplomat Alfred v. Reumont [...], die Schriftsteller Gino Capponi [...] und Giovan Vieusseux [...] gefolgt von der Opernsängerin Caroline Unger [...], Adele Schopenhauer [...], Fanny Lewald [...]. Der Band enthält ein umfassendes Literaturverzeichnis und am Schluß ein instruktives Register.
bl in Brüder-Grimm-Journal, Dreizehntes Heft, Sommer 2023, S. 44

 

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22.09.2023 Rezension zu Sprengel, Peter: Wer schrieb „Die wandernde Barrikade“?

[...] diese Monographie [überzeugt] durch ihren interessanten Gegenstand, die Gründlichkeit seiner Aufarbeitung und Kontextualisierung, die Treffsicherheit der stilistischen Analyse sowie durch den eigenen lapidaren Stil. Sie leistet einen originellen Beitrag zum besseren Verständnis der Akteure der südwestdeutschen Revolution und der Verflechtung von Literatur und Publizistik im Revolutionsgeschehen selbst und im nachträglichen Umgang mit der Niederlage.
Andrew Cusack in „Zeitschrift für Germanistik“ (3/2023)

 

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18.09.2023 Rezension zu Lukács, Georg: Geschichte und Klassenbewußtsein. Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars

[...] Für das Verständnis und den Kontext von „Geschichte und Klassenbewußtsein“, erstmals vor hundert Jahren erschienen, in der nachfolgenden Rezeptionsgeschichte ist diese Ausgabe unbedingt zu empfehlen.
Sebastian Klauke in „rosalux.de/news“
Zur vollständigen Rezension: https://www.rosalux.de/news/id/51003/neues-zu-georg-lukacs-und-geschichte-und-klassenbewusstsein

 

18.09.2023 Rezension zu Lukács 2021-2023

Gleichfalls empfehlenswert, vor allem für philosophische versierte Leser_Innen, ist die aktuelle Ausgabe des Jahrbuchs der Internationalen Georg-Lukács-Gesellschaft für den Zeitraum 2021 bis 2023, mit dem Themenschwerpunkt „Geschichte und Klassenbewußtsein“.
Sebastian Klauke in „rosalux.de/news“
Zur vollständigen Rezension: https://www.rosalux.de/news/id/51003/neues-zu-georg-lukacs-und-geschichte-und-klassenbewusstsein

 

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23.08.2023 Rezension zu Windfuhr, Manfred: Zukunftsvisionen

Der voluminöse Band bietet eine „Gattungsgeschichte der prognostischen Literatur“ (S. 17) der Jahre 1939 bis 1989 im deutschsprachigen Raum, beschränkt sich also auf den Zeitraum zwischen dem Beginn des Zweiten Weltkriegs und dem Ende der DDR, der durch eine beeindruckend hohe Zahl an Einzelanalysen – der Klappentext zählt „über 80 Romane und Erzählungen sowie weitere 75 Kurzcharakteristiken“ – ausgebreitet und erschlossen wird. […] Die im thematischen Zusammenhang gebotenen Einzelanalysen sind allesamt klar strukturiert, sehr gut lesbar und durch eingearbeitete Hinweise auf die einschlägige Forschungsliteratur als Ausgangsbasis für weitergehende Lektüren geeignet. […] [E]in durchaus empfehlenswerter Band, der durch die von ihm abgedeckte enorme thematische Breite sowohl im Zusammenhang gelesen zu werden verdient als auch als Handbuch und Nachschlagewerk gute Dienste zu leisten verspricht.
Frank Baudach in „Arbitrium“ 2023; 41(2)
Zur vollständigen Besprechung: https://doi.org/10.1515/arb-2023-0003

 

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22.08.2023 Rezension zu Erasmus Schöfer. Ein Lesebuch

[...] Mit dem Lesebuch zeigt Werner Jung das große Ausdrucksspektrum des engagiert-parteilichen Schriftstellers, indem er dessen Erzählprosa und Lyrik präsentiert, aber auch Essays, Rezensionen und Vorträge. Außerdem enthält das Lesebuch ein Radiostück, in welchem Schöfer sprachkritische Reflexionen mitteilt. Die Auswahl macht insgesamt Schöfers literarisch-künstlerische Entwicklung nachvollziehbar. Ergänzt werden die Texte und Textauszüge durch eine Rede des Journalisten Werner Rügemer zu Schöfers 90. Geburtstag sowie durch ein Nachwort des Herausgebers und eine Bibliographie samt editorischen Anmerkungen.
Redaktionelle Information in „literaturkritik.de“ (August 2023)

 

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09.08.2023 Unser Autor Volker Klotz ist verstorben

Wie uns erst jetzt bekannt wurde, ist unser geschätzter Autor Volker Klotz am 31. Mai in Stuttgart verstorben, er wurde 92 Jahre alt. Volker Klotz hat bei Aisthesis zwischen 1996 und 2011 vier Bücher veröffentlicht: Radikaldramatik. Szenische Vor-Avantgarde: von Holberg zu Nestroy, von Kleist zu Grabbe (2. Auflage 2010), Venus/Maria. Auflebende Frauenstatuen in der Novellistik: Ovid - Eichendorff - Mérimée - Gaudy - Bécquer - Keller - Eça de Queiróz - Fuentes (1999), Mephistos Himmelfahrt. Parodistische Operette mit Musik ; Libretto mit Notenbeispielen und einer Einführung in das Stück, mit Musik von Maurice Yvain (1999) und schließlich Verskunst. Was ist, was kann ein lyrisches Gedicht? (2011). Volker Klotz blieb dem Verlag bis an sein Lebensende verbunden. Wir werden ihn sehr vermissen, denn solche klugen Nonkonformisten wie er werden leider immer seltener.
Ein anderer Autor unseres Verlags, Hermann Schlösser, hat diesen lesenswerten Nachruf auf Volker Klotz geschrieben: https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/literatur/2192262-Literaturwissenschaft-als-Lustprinzip.html

 

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28.07.2023 Rezension zu Sprengel, Peter: Wer schrieb „Die wandernde Barrikade“?

[...] Die Lektüre der „Wandernden Barrikade“ ist auch heute noch ein Vergnügen, selbst wenn die historischen Hintergründe sich nicht immer unmittelbar erschließen. Der Herausgeber hat den Text daher kommentiert. Sein Buch, das aus der einführenden Abhandlung, welche der Autorfrage und dem Entstehungskontext gewidmet ist, einigen Dokumenten von den wahrscheinlichen Verfassern und dem Abdruck der „Wandernden Barrikade“ besteht, bietet einen ungewöhnlichen Einblick in die Zeit des Ausgangs des Kampfes um eine Reichsverfassung im deutschen Südwesten und auf das Leben und Werk einiger der darin involvierten Männer, für die ihr Engagement zunächst „Flucht, Haft, Exil“ (S. 77) bedeutet hat.
Stefan Knödler in „Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte“ 82 (2023), Buchbesprechungen, S. 454
Zur kompletten Rezension: https://journals.wlb-stuttgart.de/ojs/index.php/zwlg/article/view/6763

 

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26.07.2023 Rezension zu Gegen Mauern anschreiben

Der neue Sammelband nähert sich dem Jugendschriftsteller von der Grün aus unterschiedlichen Perspektiven. Ein lohnenswertes Unterfangen, das einmal mehr zeigt, dass von der Grün ein geborener Erzähler war, dessen Werk keine Patina angesetzt hat.
Walter Gödden in „Westfalenspiegel“ (August/September 2023)

 

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14.07.2023 Lektürehinweis zu Utopien und Dystopien

https://www.instagram.com/p/CuE55FlNUkC/
bionoema_blog bei instagram (29. Juni 2023)

 

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05.07.2023 Rezension zu Gegen Mauern anschreiben

[...] Viel wurde in der deutschen Literaturwissenschaft schon über von der Grün geschrieben. Doch ein Aspekt seines Schaffens wurde bislang wenig beachtet: seine Kinder- und Jugendbücher. Genau darum ging es bei einer hochkarätig besetzten Fachtagung [...]. Der Duisburger Bibliotheksdirektor Jan Pieter Barbian und Erhart Schütz, langjähriger Lehrstuhlinhaber für Neuere Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin, gaben nun einen Band mit Vorträgen dieser Tagung heraus. [...]
Peter Klucken in „Rheinische Post“ (23. Mai 2023)

 

05.07.2023 Rezension zu Max Herrmann-Neiße: Kritiken und Essays

[...] Die Düsseldorfer Germanistin Sibylle Schönborn hat diese historisch-kritische Ausgabe initiiert und von Studierenden ihres Seminars erarbeiten lassen, eine editorisch beeindruckende Meisterleistung. [...] Drei schwergewichtige Bände (insgesamt 2726 Seiten) sind es geworden - Kritiken nicht nur zur Belehrung, sondern auch zur Beherzigung [...].
Klaus Völker in „Theater heute“ (Juli 2023)

 

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23.06.2023 Rezension zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

[…] Der Roman ist heute gerade für junge Leserinnen und Leser ein zeithistorisches Dokument. Die junge Autorin beginnt mit dem Schreiben nach ihrem Abitur im Alter von 19 Jahren. Dem Rat Anna Seghers folgend, schreibt sie über den damaligen Schulalltag und die widersprüchlichen Auffassungen ihrer Mitschüler und der Lehrer zu den Verhältnissen in der gerade erst gegründeten DDR, zum Umgang der verschiedenen Generationen mit der NS-Vergangenheit und schließlich mit der Auswirkung der Teilung Deutschlands auf Schüler und Lehrer. In ganz unterschiedlichen Situationen bekennt sie sich eindeutig zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft in der DDR. […] „Die Denunziantin“ ist der interessierten Leserschaft an zeithistorischen Jugendromanen unbedingt sehr zu empfehlen.
„schl; Landesstelle: 22 Sachsen“ bei „Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (AJuM)“ (13.06.2023)
Zur vollständigen Rezension: https://www.ajum.de/rezension/die-denunziantin

 

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23.06.2023 Rezension zu Fischer, Rotraut: Fluchtpunkt Florenz

[…] die literarhistorische Erforschung jener deutschsprachigen Exilsituation im 19. Jahrhundert, die mit der Vorbereitung nationaler Einheit, der internationalen Revolution von 1848/49 und ihren Folgen sowie der Entdeckung der republikanischen Vergangenheit von Florenz koinzidierte, [blieb] bisher eher vernachlässigt. […] Fischers Buch gewinnt nicht nur durch die kenntnisreiche Darstellung der Szenerie der Salons und Begegnungen, sondern auch durch die reflektierte Diskussion ästhetischer und sozialer Umbrüche an Aussagekraft. […] Das Buch von Rotraud Fischer konstruiert auf höchst anschauliche und überzeugende Weise den Topos Florenz als ein kaum zu übersehender Faktor in der komplexen Entwicklung der intellektuellen Beziehungen zwischen deutschen und italienischen, aber auch darüber hinaus europäischen Kontexten im 19. Jahrhundert.
Markus Bauer in „literaturkritik.de“ (Juni 2023)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=29773

 

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22.06.2023 Rezension zu Vogeler, Heinrich: Schriften

Die Politisierung der Kunst im frühen 20. Jahrhundert hat Künstler nicht zuletzt zu Autoren gemacht, und der als Jugendstilkünstler berühmt gewordene Heinrich Vogeler (1872–1942) folgt diesem Muster auf – sagen wir – aufregende Weise. Nicht ohne – man erinnert die berühmte Lenin-Sentenz – eben auch konkret zu werden: Vogeler machte nach Krieg und Revolution seinen in Worpswede gelegenen Wohnsitz Barkenhoff zu einem der Zentren eben nicht nur der künstlerischen, sondern auch der politischen Avantgarde. Schon seine künstlerischen Neuorientierungen, in denen er die weite Strecke über den Jugendstil, den Expressionismus, die abstrakte Kunst und Agitprop bis hin zum Sozialistischen Realismus abschritt (Kasimir Malewitsch lässt grüßen), machen Vogeler interessant genug. Aber erst dieses revolutionär inspirierte Experiment einer neuen Gesellschaft mit neuen Menschen lässt ihn als einen der erstaunlichsten Repräsentanten der (nicht nur politischen) Kunst im 20. Jahrhundert erscheinen. […] Karrenbrock und Fähnders sehen mithin in diesen Schriften vorrangig nicht den Schriftsteller Vogeler repräsentiert, der auch Maler war, sondern den politisierten Künstler, der für seine Überzeugung einstehen wollte, und eben für das Projekt zu werben hatte, mit dem er seine politischen Überzeugungen in den frühen zwanziger Jahren am stärksten verband.
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (Juni 2023)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/vogeler-schriften,29745.html

 

22.06.2023 Rezension zu Utopien und Dystopien

[…] in „Utopien und Distopien“ gibt es erfreulicherweise nicht nur die typischerweise zu erwartenden Analysen von fiktionalen Texten der hohen und niederen Belletristik zu entdecken, sondern eine enorme Bandbreite an interdisziplinären Methoden der Filmanalyse, Kulturgeschichte, Philosophie und Epistemologie bis zur Eschatologie, Pädagogik und Agrarwissenschaft. […] „Utopien und Distopien“ [ist] von Interesse für eine breite kulturgeschichtlich interessierte Leserschaft [und bietet] wertvolle Anknüpfungspunkte innerhalb und jenseits der Germanistik.
Wolfgang Lueckel in „Monatshefte“ (No. 2, 2023)

 

22.06.2023 Rezension zu Klaus, Philipp: Körper, Geist und Literatur im 18. Jahrhundert

[…] Nicht nur formuliert [Philipp Klaus] im vorliegenden Buch eine Medientheorie für das achtzehnte Jahrhundert. Er zeigt auch in einer Reihe exemplarischer Lektüren, dass sich mithilfe einer medialen Annäherungsweise tatsächlich etwas Neues zu Kernfragen der ihn interessierenden Romane sagen lässt, die vor allem die Bestimmung des Menschen betreffen. […] Trotz des erheblichen theoretischen Aufwands und einer genauen Positionierung innerhalb der existierenden Forschung ist die vorliegende Studie gut lesbar. Sie bietet damit ein attraktives Modell dafür, wie Medialität und die Literatur des achtzehnten Jahrhunderts zusammengedacht werden können, was Nachahmung verdient.
Carl Niekerk in „Monatshefte“ (No. 2, 2023)

 

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12.06.2023 Rezension zu Ludwig Pfau. Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten

[…] Anton Knittel, der Leiter des Hauses, hat die bemerkenswerte Sammlung herausgegeben, die den verschiedenen Facetten der Pfau’schen Persönlichkeit gerecht wird. […] Der fortschrittlichste Beitrag in diesem Band der Vormärz-Studien ist Olaf Brieses Untersuchung der kunsttheoretischen Schriften Pfaus, insbesondere seines Zentralwerks Die Kunst im Staat. Ausführlich zeigt Briese die Einflüsse von Feuerbach, Vischer, Hegel, Semper und Ruskin auf und macht die vermittelnde Synthese der „Kunst im Staat“ zwischen Religionskritik, Politik und Ästhetik transparent. Schließlich kommt er zu dem Ergebnis, dass Pfau theoretisch und praktisch ein Akteur sei, „der nie ‚geworden‘ ist, sondern stets im Werden blieb und der jeden sichtbaren Horizont stets als vorläufigen ansah.“ (S. 116) Was für eine Erkenntnis! Sie allein lässt diesen Band von Knittel zu einem kleinen Meilenstein der Pfau-Forschung werden. Bleibt zu hoffen, dass er diesen Unruhe stiftenden Fels in der Brandung auch überregional der Vergessenheit entreißt. Ich zumindest wünsche mir, ihm in Zukunft noch oft mit Büchern wie diesem zu begegnen.
Reinald Ullmann in „Zeitschrift für Germanistik“ (2/2023)

 

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27.04.2023 Rezension zu Lukács, Georg: Geschichte und Klassenbewußtsein. Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars

[…] in dem Buch geht es um nichts weniger als alles, nämlich die Revolution. Die Revolution ist geschehen, aber weil sie gescheitert ist, steht sie zugleich noch bevor. Deswegen schaut »Geschichte und Klassenbewußtsein« sowohl nach vorne als auch zurück. Aus dem Verhältnis dieser beiden Perspektiven, aus dem Wunsch, Niederlagen und Krisen zu verstehen, resultiert eine charakteristische Spannung des Werks, die es auch heute noch lesenswert macht.
Eine jüngst im Aisthesis Verlag erschienene Jubiläumsausgabe von »Geschichte und Klassenbewusstsein« präsentiert ein Faksimile des Handexemplars von Georg Lukács, in dem seine teils korrigierenden, teils sich die eigenen Gedankengänge vergegenwärtigenden Anmerkungen dokumentiert werden. Das Buch überhaupt wieder zugänglich zu machen, so erfährt man in dem instruktiven Nachwort von Rüdiger Dannemann, davon musste der Autor erst überzeugt werden. Lukács war sich sicher, dass seine frühen Schriften an konkrete historische Situationen gebunden waren. Deshalb sperrte er sich lange gegen eine Neuauflage zu seinen Lebzeiten. Erst das wachsende, auch internationale Interesse sowie prominente Äußerungen von Theodor W. Adorno, Lucien Goldmann oder Maurice Merleau-Ponty überzeugten ihn schließlich Anfang der 1960er Jahre, einer Wiederveröffentlichung zuzustimmen. […]
Robert Zwarg in „Neues Deutschland“ (14.04.2023)
Zum kompletten Aufsatz: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1172438.georg-lukacs-jahre-geschichte-und-klassenbewusstsein-es-geht-um-alles.html?sstr=Luk%C3%A1cs

 

27.04.2023 Rezension zu Leitloff, Isabelle: Transatlantische Transformationsprozesse im »Black Atlantic«

Apart from Fichte scholars, for whom this book will be valuable, Leitloff's monograph remains of interest for those scholars seeking to bridge the linguistic boundaries that often limit philological research, such as those between German, Brazilian, or Cuban literature, whose respective audiences remain largely divided. This is an important ambition not just for the field of literary studies, but cultural studies at large. In her dissertation, Leitloff fulfills this ambition in part, while mapping out a territory for future scholars to venture into.
André Fischer in „Monatshefte“ (1/2023)

 

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26.04.2023 Rezension zu Holz, Hans Heinz: Die große Räuberhöhle

Die geschilderten Personen und Bewegungen zeigen jedoch auf, dass es neben der offiziellen Kirche, die eng mit den Institutionen der weltlichen Macht verflochten war, spätestens seit dem frühen Mittelalter religiöse Strömungen gab, in denen das Streben nach einer Erneuerung des Christentums mit Hoffnungen auf eine soziale Revolution verbunden war. Dadurch, dass die Kirche ihre allgemein-humanistische Aufgabe nicht erfüllte, vollzog sich eine radikale Säkularisierung des Denkens. [...] Wenn auch diese Opposition zeitgenössischen Denkens utopisch wirkte, so konnte sie sich dennoch mit dem sozialen Fortschritt verbinden und darin den Kern des evangelischen Erbes aufbewahren, das bis in die Gegenwart seinen Fortbestand fand.
Marija Bogeljic-Petersen in „Widerspruch 73 (2023)“

 

26.04.2023 Rezension zu Lesebuch Heiner Feldhoff

Ein Loblied auf Kurz- und Kürzesttexte! Vor allem, wenn sie so prägnant auf den Punkt kommen und mal Heiterkeit, mal Nachdenken auslösen. Oder im besten Fall gleich beides. [...] In seinen erinnerungs- und lektüregesättigten Miniaturen scheinen ganze Welten auf, mutwillig, rhapsodisch, (aber)witzig und immer originell.
Walter Gödden in „Westfalenspiegel 2/2023“

 

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04.04.2023 Rezension zu Kißling, Magdalena: ›Weiße‹ Normalität

In Weiße Normalität, Magdalena Kißling seeks to make explicit the power of language to injure and marginalize through literary and educational discourses of representation and instruction. This undertaking is carried out through careful analysis of three wellknown works (Johann Wolfgang von Goethe’s Iphigenie auf Tauris, Theodore Fontane’s Effi Briest, and Wolfgang Koeppen’s Tauben im Gras) against the backdrop of their didacticization. […] Extensively researched, the monograph provides many details for instructors and literary critics alike. […] Kißling’s monograph makes an important contribution to the fields of literary criticism and postcolonial studies and is additionally useful for educators teaching German language and literature. […]
Andrea Dawn Bryant in „Monatshefte 115 (1/2023)“

 

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23.03.2023 Interview mit Detlef Woynar

In „WDR 5 Neugier genügt - Redezeit: Gesellschaftsaufgabe Sprachförderung – Detlef Woynar“, Sendung vom 23.03.2023, 22:23 Min.

 

23.03.2023 Rezension zu Sprengel, Peter: Wer schrieb „Die wandernde Barrikade“?

[...] Sprengels Publikation liefert einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der pfälzischen und badischen Revolution von 1849. Sie erhellt mit ihrer auf Archivfunde gestützten Diskussion die Autorenschaft der „Wandernden Barrikade“ und liefert wesentliche Einblicke in das Leben und politische wie schriftstellerische Wirken von Heinrich Loose. [...]
Dr. Hannes Ziegler in „Pfälzer Heimat“ (1/2023)

 

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21.03.2023 Rezension zu Parallelen, Korrespondenzen und Nachwirkungen

Die beachtliche Rezeptionsgeschichte des Werkes von Georg Lukács wird im Rahmen dieses Sammelbandes anhand von Fallbeispielen dokumentiert. […] Der ertragreiche Band stellt […] in jedem Fall eine sinn- und wertvolle Ergänzung der Lukács-Sekundärliteratur dar.
Till Kinzel in „IfB. Informationsmittel für Bibliotheken“ (März 2023)
Zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11955

 

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13.03.2023 Rezension zu Lukács, Georg: Die Zerstörung der Vernunft

[...] Da Die Zerstörung der Vernunft ein wichtiges Zeitdokument der geistig-politischen Auseinandersetzungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts darstellt, das für ein genaueres Verständnis jener Epoche gelesen werden sollte, gehört das Buch in eine gut sortierte Bibliothek. [...]
Till Kinzel in „IfB. Informationsmittel für Bibliotheken“ (März 2023)
Zur kompletten Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11941

 

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27.02.2023 Rezension zu Ludwig Pfau. Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten

[...] Die Autoren legen einen überaus gelungenen Sammelband zu Ludwig Pfau und dessen Zeit vor und werden dabei der Vielschichtigkeit, z. T. aber auch der Widersprüchlichkeit der Persönlichkeit Pfaus gerecht.
Michael Kitzing in „IfB (Informationmittel für Bibliotheken“ (Februar 2023)
Zur kompletten Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11916

 

27.02.2023 Rezension zu Woynar, Detlef: „Endlich ist der Mund jetzt auf!“

[...] Der Autor möchte mit seinem Buch Eltern, Erzieher, Pädagogen und Ärzte ansprechen. Er meint, dass alle Kinder die Chance verdienen, so gefördert und gefordert zu werden, dass sie in der Gesellschaft einen Platz finden.
Sylvia Tetmeyer in „Neue Westfälische“ (21.02.2023)

 

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23.02.2023 Rezension zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

[Zum Roman:] Es ist eine der Stärken des Romans, dass Brigitte Reimann am geschilderten Konflikt ein Thema bearbeitet, das sich in diesem nicht erschöpft. Vielmehr diskutiert der Roman, wie eine antifaschistische Position einer im „Dritten Reich“ aufgewachsenen Jugend vermittelt werden kann, [...].
[Zum Anhang:] Auch wenn der detaillierte Vergleich einzelner Szenen eher Material für Spezialforschungen bietet, so stellt die Rekonstruktion der wechselvollen Entstehungs- und Editionsgeschichte eine durchaus für sich stehende Studie dar über die Arbeitsweise Brigitte Reimanns, die literarischen Normen der 1950er Jahre und die Strategien der Verlage - durch das Nachwort wird das Ungewöhnliche des Romans in seiner Zeit umso deutlicher.
Jan Kostka in „Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat“ (Ausgabe Nr. 50/2023)

 

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22.02.2023 Rezension zu Klambauer, Paul: Schreiben lernen

[…] In der Tat zeigt Schreiben lernen von Paul Klambauer pionierhaft auf, wie das „Neue Kreative Schreiben“ an der Universität Hildesheim praktiziert wird. Die Lektüre des Buches ist empfehlenswert für alle kreativ Schreibenden, denen es um die Erweiterung ihrer literarischen Ausdrucksmöglichkeiten geht. Auf besondere Weise lohnend ist sie für Leiterinnen und Leiter von Schreibgruppen, die den Teilnehmenden begründete Hinweise auf Überarbeitungsmöglichkeiten mit dem Ziel literarischer Steigerung geben wollen. Interessant ist Schreiben lernen nicht zuletzt für alle, die genauer erfahren möchten, wie Arbeitsformen des angloamerikanischen Creative Writing unter deutschen Hochschulbedingungen praktiziert werden können.
Hans Arnold Rau in „Segeberger Briefe. Zeitschrift für Kreatives Schreiben“, Jg. 40, Heft 106, 1/2023

 

22.02.2023 Rezension zu Lesebuch Heiner Feldhoff

Den zufälligen Winkelzügen des eigenen Lebensweges geht dieser Autor mit gründelndem Verstand nach, ohne die Distanz zur eigenen Rolle zu verlieren – mit sanfter Ironie ist bei ihm noch immer zu rechnen.
Jens Dirksen in „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (Nr. 44 / 21.02.2023)

 

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10.02.2023 Rezension zu Dogà, Ulisse: „Von der Armut im Geiste“

Ulisse Dogà gelingt es in seinen geschichtsphilosophischen Reflexionen über das Frühwerk Georg Lukácsʼ [...] nicht streng historizistisch, streng linearzeitlich, sondern der Eigen-Zeit des Einzelnen in seinem Künstler-Lebtum näherzukommen. Die Geschichte unter dem Blickwinkel des möglichen Neuen – daran besteht hier kein Zweifel – des Ereignisses, eines glaubhaften, selbst erlebten, Glaubens, als Wahrhaftes, als Freiheit des Einzelnen, als individuell-existenzielle Expraxis empraktischer Künstlerphilosophie zu entfalten – darauf weist Dogà in einer großartigen Gedankenauswahl geschichtlich-mystischer Größen wie Dostojewski, Meister Eckhart und Nietzsche zweifelsohne hin. [...]
Konstanze Caysa in „Germanistik 2022“, Bd. 63, H. 1-2

 

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09.02.2023 Rezension zu Schlinkert, Norbert W.: Die Hoffnung stirbt immer am schönsten

Hier meldet sich ein Unangepasster aus seiner Prenzlauer Schreibstube zu Wort, der noch was zu sagen hat, mutig und nonchalant.
Volker Jakob in „Westfalenspiegel“ (1 / 2023)

 

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30.01.2023 Rezension zu Lukács, Georg: Die Zerstörung der Vernunft

[…] Es ist eben nicht nur eine tiefgehende Philosophiekritik eines geschichtlich und philosophisch hochgebildeten Marxisten, sondern zugleich auch eine großteils schon während des Krieges entwickelte antifaschistische Kampfschrift. […] Sicherlich ist das Werk ein Produkt seiner Zeit, geprägt von Polarisierungen und Formulierungen, die heute aus der Zeit gefallen scheinen – sogar stalinistisch verharmlosend wirkende Formulierungen sind dort zu finden – und irritierend erscheint auch aus heutigem Wissensstand eine fehlende tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus. Doch das tut der Faszination gegenüber der Breite und Kraft dieser philosophisch-historisch-politischen Streitschrift keinen Abbruch. Sie muss vielmehr in den Kontext ihrer zeitlichen Entstehung gesetzt werden. […]
Alexander Häusler in „LOTTA #89“ (Winter 2022/2023)

 

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26.01.2023 Rezension zu Vormärz-Handbuch

[...] das Handbuch [liefert] eine wertvolle, faktographisch kompakte und inspirierende Einsicht in die Vormärz-Zeit im deutschsprachigen Kulturkontext!
Ladislav Futtera in „E*forum“ (eine zweisprachige wissenschaftliche Plattform zu den deutsch-tschechischen Literaturbeziehungen)

 

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10.01.2023 Rezension zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

[...] „Die Denunziantin“ liegt nun als Aufsehen erregende Publikation vor [...] der Roman [ist] ohne Übertreibung eine Sensation, vor allem für das wenig ausgeprägte oder kaum vorhandene Verständnis der Nachkriegsverhältnisse in der Stalinzeit und für die frühe Zeit der DDR. Als Sensation taugt er heute noch.
Rüdiger Bernhardt in „Unsere Zeit“ (6. Januar 2023]

 

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06.01.2023 Rezensionen zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

[D]ie Entscheidung der Reimann-Spezialistin Kristina Stella [ist] zu begrüßen, das im Neubrandenburger Archiv schlummernde Skript in kommentierter Form nun doch noch herauszubringen. „Die Denunziantin“ vervollständigt nicht nur das Werk der mit 39 Jahren an Krebs verstorbenen Autorin, sondern zeigt zugleich, wie die junge Reimann mit sich gerungen hat.
Frank Quilitzsch in „Thüringer Allgemeine“ (05.01.2023)

Meanwhile, the discovery and rediscovery of Reimann continues. Franziska Linkerhand was recently adapted for the stage. In October Reimann’s unpublished debut novel, Die Denunziantin (The Denunciator), which she started writing at 19 and which was so thoroughly censored that Reimann had given up on it, was published for the first time, having been discovered in the Reimann archive in Neubrandenburg by the editor and Reimann specialist Kristina Stella.
Kate Connolly in „The Guardian“ (04.01.23)

 

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05.01.2023 Rezension zu Woynar, Detlef: „Endlich ist der Mund jetzt auf!“

Mit Kurzgeschichten aus der logopädischen Praxis gibt der Autor Detlef Woynar einen Einblick in seine 25-jährige Berufstätigkeit als Logopäde. [...] [D]as Buch [überzeugt] durch die erheiternd, fachlich versierten Kurzgeschichten, die beispielsweise Einblick in die unterschiedlichen Stadien der Sprachentwicklung von Kindern geben sowie in das Feld der Sprachentwicklungsstörungen und deren Behandlung. [...] Abschließend handelt es sich um ein gelungenes Buch, das sowohl durch Fachlichkeit als auch durch spannende Praxisbeiträge überzeugt.
Reinhild Pieper in „Das Kita-Handbuch“ (Januar 2023)
Zur vollständigen Rezension: https://www.kindergartenpaedagogik.de/zum-weiterlesen/rezensionen/fachbuecher/endlich-ist-der-mund-jetzt-auf/

 

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27.12.2022 Rezension zu Herrmann-Neiße, Max: Kritiken und Essays - Band 1: 1909-1920

[...] In Summe hat man Lust, all die positiv von Herrmann besprochenen Werke (aufs Neue) zu lesen, sie würden ein ganz anderes Bild der deutschen Literatur des zweiten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts als die dickleibigen Literaturgeschichten von damals und von heute wiedergeben. [...]
Wojciech Kunicki in „Germanica Wratislaviensia“ (147, 2022)

 

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22.12.2022 Rezension zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

[…] Nun ist jene schmale 230-seitige Geschichte, die der Aufbau-Verlag Berlin ignorierte, der Mitteldeutsche Verlag Halle verschleppte, der Verlag Neues Leben nur stark verändert haben wollte, doch noch erschienen. Mit „Die Denunziantin“ beginnt Brigitte Reimanns allzu kurze Schreibreise […]. In „Die Denunziantin“ ist alles frisch und rein – außer den überkommenen Resten der vergangenen Ordnung. […] Drei Fassungen versuchte Reimann – und stieß immer wieder auf heute kaum verständliche ideologische Klippen in den politischen Kurswechseln der frühen 50-er [Jahre]. […] Zu den Fassungen liefert die Herausgeberin Kristina Stella ein so ausführliches wie aufschlussreiches Nachwort. Dass sie sich bei der Veröffentlichung für die Urfassung entschied, ist sicher ein Glücksgriff.
Norbert Wehrstadt in „Leipziger Volkszeitung“ und „Dresdner Neueste Nachrichten“ (16.12.2022)

 

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19.12.2022 Rezension zu Ludwig Pfau. Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten

Das Schöne an professionellen Tagungen ist, wenn danach ein nachhaltig brauchbarer Tagungsband herauskommt. Die erste wissenschaftliche Tagung zu Ludwig Pfau anlässlich dessen 200. Geburtstages fand im Herbst 2021 statt und setzte den Heilbronner Dichter, Revolutionär, Satiriker, Kunstkritiker und Hitzkopf Pfau in den Kontext der politischen Auf- und Umbrüche des 19. Jahrhunderts vor, während und nach der 1848er Revolution. [...]
In „Heilbronner Stimme“ (14.12.2022)

 

19.12.2022 Rezension zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

In diesem Erstlingswerk steckt etwas, das beim Lesen tief bewegt, gerade weil es so irritierend ist. [...] Die politische Forderung nach Prinzipienfestigkeit, Kompromisslosigkeit – wie oft stand sie im Widerspruch zu dem, was das Herz befahl. Wie Ideologie Menschen ins Dilemma bringt, darüber denkt man beim Lesen unwillkürlich auch auf das Heute bezogen nach.
Irmtraud Gutschke in „neues deutschland“ (18.12.2022)

 

19.12.2022 Rezension zu Speyer, Wilhelm: Charlott etwas verrückt. Roman

[...] Charlott ist ein ungemein vitaler, heiterer und eben auch emanzipativer Roman. [...] Der Bielefelder Aisthesis Verlag hat die Charlott eben in einer Neuauflage, dieses Mal in einem schmökerfreundlichen Format, herausgegeben. Das Buch liegt also leicht in der Hand, lädt zur Lektüre unterm Sonnenschirm oder beim Nachtlicht ein, und bietet doch allerhand Bedenkenswertes und Bedenkliches über die gar nicht so leichtlebigen zwanziger Jahre.
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (Dezember 2022)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=29330

 

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14.12.2022 Rezension zu Max Herrmann-Neiße: Kritiken und Essays

[...] Wie Herrmanns Fleiß, seine verbindliche Geselligkeit, sein soziales Geschick, verbunden mit einem soliden ethischen Kompass (konsequent pazifistisch und egalitär), dann doch ein bedeutendes literaturkritisches Werk entstehen ließen, zeigt jetzt eine von Sibylle Schönborn herausgegebene vorbildliche kritische Edition des gesamten journalistischen Werks. Die knapp neunhundert Texte aus den Jahren 1909 bis 1939 werden in drei massiven Bänden präsentiert. In unentbehrlichen, kenntnisreichen Nachwörtern charakterisieren die bandspezifischen Herausgeber Beata Giblak, Simone Zupfer sowie Fabian Wilhelmi zusammen mit Schönborn die kulturelle und politische Ausrichtung der drei Dutzend Zeitungen und Zeitschriften, für die Herrmann schrieb, und analysieren dessen changierenden Stil [...] Die Ausgabe der „Kritiken und Essays 1909–1939“ macht nun die dritte große Komponente von Herrmanns Werk zugänglich. Jetzt erst sitzt Max Herrmann-Neiße vollendet vor uns, in einem erstklassigen Dreiteiler, der Auskunft gibt über seine Klarsicht, seinen Mut und seine Kunst.
Susanne Klingenstein in „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (14.12.2022)
Eine lesenswerte Inhaltsangabe des ganzen Artikels ist im Perlentaucher erschienen: https://www.perlentaucher.de/buch/max-herrmann-neisse/max-herrmann-neisse-kritiken-und-essays-band-1.html

 

14.12.2022 Rezension zu Sheldon, Ulrike: Einmalallezeit. Roman

[...] „Einmalallezeit“ ist ein vielschichtiger Roman, dem es gelingt, mit dichterischer Kraft das psychosoziale Porträt einer jungen Adeligen in das Panorama der Zeit einzubetten, das geistige Klima und die Gegebenheiten der Welt um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Dem Roman sei eine breite Leserschaft gewünscht. [...]
Ursula Meyer in „Osnabrücker Mitteilungen“ (2020)

 

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07.12.2022 Rezension zu Fortmann-Hijazi, Sarah: Gehen, um zu erinnern

[...] Das forschungsspezifische Gewicht der Studie liegt [...] vornehmlich in der textnahen und gerade aufgrund des interdisziplinären Zugangs sehr ergiebigen Lektüre der besprochenen Romane.
Moritz Schramm in „Germanistik“ (Heft 3-4/2021)

 

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30.11.2022 Rezension zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

[...] ein einzigartiges biographisches Zeugnis.
Tilman Spreckelsen in „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Beilage Literatur, 26.11.2022)

 

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22.11.2022 Rezension zu Speyer, Wilhelm: Charlott etwas verrückt. Roman

Vor schier unendlich vielen Jahren, nämlich 2008, hat der Literaturprofessor diesen Roman von 1927 wiedergelesen und befunden, dass er aufs Schönste das verkörpert, was in ihm „demokratischer Großstadtfrohsinn“ genannt wurde. Turbulent, heiter, voller Witz und wunderbaren Wendungen. Nun ist diese filmreife Jagd durch die mondänen Zwanzigerjahre wieder zu haben. Zugreifen!
Erhart Schütz in „Das Magazin“ (12/22)

 

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17.11.2022 Rezension zu Ludwig Pfau. Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten

[...] Der vielseitige und lesenswerte Band über Ludwig Pfau weist über das im Untertitel genannte Thema Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten hinaus und spiegelt ein Stück Demokratiegeschichte wider.
Ulrich Maier in „Schwäbische Heimat“ (2022/4)

 

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09.11.2022 Gespräch mit Kristina Stella über Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

Im „Deutschlandfunk-Büchermarkt“ vom 08.11.2022: https://www.deutschlandfunk.de/brigitte-reimann-die-denunziantin-gespraech-mit-kristina-stella-dlf-a9ed4418-100.html

 

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08.11.2022 Rezension zu »Verborgene Texte des Lebens«. Dieter Wellershoff - ein Lesebuch

[...] Als er seinen 65. Geburtstag feierte, so erinnert sich Irene Wellershoff, hatte ihr Vater beschlossen, mit dem Schreiben aufzuhören. Es sei ihm zu anstrengend geworden, er werde jetzt nur noch das tun, was ihm Spaß mache. Nur wenig später habe er von der Arbeit an einem neuen Roman erzählt und, auf seinen „guten“ Vorsatz angesprochen, geantwortet: „Schreiben ist nun mal das einzige, was mir wirklich Spaß macht.“ Wer sich einen Überblick über Wellershoffs ebenso umfangreiches wie vielseitiges Werk verschafft, glaubt das sofort. Und er bezweifelt auch nicht, dass nach seinem Tod im Jahre 2018 beim Aufräumen große Mengen noch unbekannter Briefe, Exposés, Prosa-Miniaturen, Gedichte und sogar vollständige Erzählungen gefunden wurden. „Damit machen wir was“ hatte Irene Wellershoff dem Germanisten Werner Jung, einem Experten für das Werk des Wahlkölners, vorgeschlagen. So entstand das Lesebuch „Verborgene Texte des Lebens“, das jetzt im Aisthesis Verlag erschien und die unterschiedlichsten Textsorten zusammen mit Faksimiles von kurzen Schriften, Fotos aus unterschiedlichen Lebensphasen und Zeichnungen des Autors in chronologischer Reihenfolge präsentiert. [...]
Hans-Willi Hermans in „Kölnische Rundschau“ (31.10.2022)

 

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03.11.2022 Rezensionen zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

Hier erfährt man aus zeitgenössischer Perspektive etwas über Jugendliebe und Schulalltag in der frühen DDR und die angespannte gesellschaftliche Atmosphäre vor dem Mauerbau. [...] Brigitte Reimann schlägt sich mit Fragen herum, die später in ihrem Werk wiederkehren und verblüffend heutig erscheinen: Wie geht man mit Meinungen um, die einem nicht passen? Darf man einen Menschen ins Unglück stürzen, weil er politisch anders denkt? Wann schlägt die eigene Überzeugung in Fanatismus um?
Karin Großmann in „Sächsische Zeitung“ (02.11.2020)

Erst jetzt, 70 Jahre später, hat die Publizistin Kristina Stella die Urfassung, „Reimanns Lieblingsfassung“ in einem sorgfältig kommentierten Band herausgegeben. [...] das Buch bietet auch heute noch erkenntnisreiche Einblicke in die Geschichte und den Literaturbetrieb der frühen DDR.
Frank Wilhelm in „Nordkurier“ (28.10.2022)

„Die Denunziantin“ eröffnet die fast verloren geglaubte Chance, noch einmal einen bislang unbekannten und unverstellten literarischen Blick aus Brigitte Reimanns eigener Sicht zu bekommen.
(red) in Hoyerswerdaer Tageblatt (28.10.2022)

 

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31.10.2022 Rezension zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

[...] Das Buch fehlte bisher in den Bibliotheken, in den Regalen der unzähligen Leserinnen und Leser, die die 1973 gestorbene Autorin bis heute für ihre Tagebücher und für „Franziska Linkerhand“ verehren. [...] Es ist ein Ereignis für alle, die immer noch mehr über diese Autorin erfahren wollen. [...]
Cornelia Geissler in „Berliner Zeitung“ (29./30.10.2022)

 

31.10.2022 Buchvorstellung bei lettra tv: Speyer, Wilhelm: Charlott etwas verrückt. Roman

Erst jetzt ist uns eine Buchvorstellung unserer ersten Neuveröffentlichung von „Charlott etwas verrückt“ aus dem Jahr 2008 zur Kenntnis gekommen, die natürlich auch noch für die aktuelle Edition interessant und sehenswert ist: https://www.youtube.com/watch?v=yIkVgeWe7Q8

 

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28.10.2022 Pressemitteilung zu Reimann, Brigitte: Die Denunziantin

70 Jahre nach seiner Entstehung ist der erste Roman der Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933-1973) erschienen. Er heißt «Die Denunziantin» und wird von der Publizistin Kristina Stella und dem Aisthesis-Verlag (Bielefeld) herausgegeben, wie der Verlag am Freitag in Neubrandenburg mitteilte. In der DDR-Zeit durfte der Roman nicht erscheinen. Das Manuskript galt lange als verschollen. Es wurde von Stella im Reimann-Nachlass im Literaturarchiv in Neubrandenburg entdeckt. [...]
FAZ.net (28.10.2022)
Zum vollständigen Beitrag: https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/verschollener-roman-von-brigitte-reimann-erschienen-18420052.html?GEPC=s5

 

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14.10.2022 Rezension zu Der Schacht. Volksbildung, Kunst und Wissenschaft im Ruhrgebiet 1924-1930

Dass der Bochumer „Schacht“ die kulturellen Diskurse von Weimar widerzuspiegeln vermag und eine hervorragende Quelle zum kulturellen Leben des Ruhrgebiets in den 1920er-Jahren darstellt, ergibt sich nachdrücklich bei der Lektüre.
Franz-Josef Jelich in „Geschichtskultur RUHR“ (02/2022)

 

14.10.2022 Rezension zu Kalinowski, Victor: An die Tatenlosen!

Maxwill hat einen gelungenen Weg gewählt, um die Gedichte Kalinowskis zu präsentieren. Er stellt sie an die Seite der Leitartikel, neben die sie auch in der „Bergarbeiter-Zeitung“ erschienen sind. Dadurch lassen sie sich historisch einordnen und viele Details werden verständlicher. [...] Mit seinem Buch schafft [Maxwill] dem Arbeiterdichter Viktor Kalinowski ein spätes Denkmal. [...] Auch hinterlässt die ausführliche Darstellung der Arbeitsverhältnisse in der Weimarer Republik durch Arnold Maxwill im Anschluss an die Gedichte von Viktor Kalinowski den Eindruck, man hätte zwei Bücher zum Preis von einem erhalten.
Holger Heith in „Geschichtskultur RUHR“ (02/2022)

 

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12.10.2022 Rezension zu Schenka, Astrid: Aufführung des offen Sichtlichen

Dass die Inszenierungsstrategie der offenen Manipulation als Konzept fruchtbar gemacht wird, um die Offenlegung der Theatermittel in Inszenierungen mit Objekten zu untersuchen und so zu zeigen, dass figurentheatrale Phänomene wichtige Elemente des Gegenwartstheaters sind, ist ein Verdienst von Schenkas Arbeit.
Franziska Burger in „Forum Modernes Theater“ (33/1-2)

 

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29.09.2022 Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 3 - Teilband 1

[...] Mit diesem Band 3 (dem noch der zweite Teilband folgen muss) ist die 1962 bis 1986 im Luchterhand Verlag begonnene und seit 2005 im Aisthesis Verlag fortgeführte Werkausgabe von Lukács, 50 Jahre nach seinem Tod, abgeschlossen. Dem kleinen Bielefelder Verlag und den Herausgebern ist dafür ausdrücklich zu danken. Der Band ist vorbildlich ediert und enthält ein kurzes, informatives Nachwort. Es ist zu hoffen, dass dieser Abschluss zu neuen, vor allem auch zu kritischen Auseinandersetzungen mit dem Budapester Philosophen inspiriert.
Wolfgang Hellmich in „Philosophisches Jahrbuch“ (I, 2022)

 

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28.09.2022 Rezension zu Hermes, Stefan: Figuren der Anderen

In seiner 2021 im Aisthesis Verlag in der Reihe „Postkoloniale Studien in der Germanistik“ veröffentlichten Habilitationsschrift Figuren der Anderen. Völkerkundliche Anthropologie und Drama im Sturm und Drang analysiert Stefan Hermes die Inszenierung kultureller Differenz in der Literatur des Sturm und Drang und leistet somit einen interdisziplinären Beitrag zur Literaturgeschichtsschreibung und Interkulturalitätsforschung. [...] Es werden u.a. Werke von Lenz, Klinger, Goethe und Schiller untersucht.
Redaktioneller Hinweis in „literaturkritik.de“ (September 2022)

 

28.09.2022 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 7: 1936 – 1937

[...] Auch der siebte Band der Gesamtausgabe besticht editorisch durch seine hohe Qualität. Die Texte sind mit großer Kennerschaft zusammengetragen, in ihrer Entstehung und Überlieferung detailliert erfasst und sachkundig in einer beeindruckenden Vielfalt erschlossen. [...]
Bernd Sösemann in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte“ (24/2022)

 

28.09.2022 Rezension zu Weerth, Georg: Englische Reisen

[...] Scherzhafte Reisen, der Kolumnen-Titel in der Kölnischen Zeitung, täuscht [...] durchaus, denn die dargestellten Realitäten sind vielfältig und trotz aller Ironie auch verstörend. Bestens erschlossen werden sie durch die ebenso knappen wie präzisen Kommentare und Bilddokumente des Herausgebers, die Grundlage für ein neues, bislang weniger bekanntes Bild des Britannien-Reisenden Georg Weerth bieten.
Alexander Košenina in „Zeitschrift für Germanistik“ (3/2022)

 

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12.09.2022 Rezension zu Max Herrmann-Neiße: Kritiken und Essays

Nach der Veröffentlichung des 1. Bandes [...] im letzten Jahr sind nun rasch hintereinander zwei weitere Bände Kritiken und Essays von Max Herrmann-Neiße erschienen. Damit ist diese überaus verdienstvolle Ausgabe abgeschlossen, 837 Texte liegen in drei stattlichen Bänden vor. [...] Man kann sich durchaus festlesen in diesen Texten, aber auch in flanierender Einstellung diese Bände bloß durchstreifen und begegnet dabei einem Schriftsteller, der sich selbst immer gerne als Lyriker gesehen hat, zugleich aber ein enorm produktiver Kritiker seiner und in seiner Zeit gewesen ist. [...] Aus der Lektüre von Herrmann-Neißes Kritiken und Essays, das fassen Fabian Wilhelmi und Sibylle Schönborn in ihrem Nachwort in Band 3 noch einmal bündig zusammen, erkennen die heutige Leserin und der heutige Leser in der literarischen und insgesamt kulturellen Situation des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts eine merkwürdige Melange, eine „Gleichzeitigkeit von Gegensätzen und Widersprüchen“, als „Pendelbewegung zwischen Traditionalismus und Moderne, politisch engagierter Literatur und Ästhetizismus, tagespolitischen Literaten oder Dichtern qua Schöpferindividualität, Großstadtliteratur und Regional- bzw. Heimatdichtung, elitärer Kunst und Unterhaltungskultur.“
Werner Jung in „literaturkritik.de“ (September 2022)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=29131

 

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09.09.2022 Rezension zu Sprengel, Peter: Wer schrieb „Die wandernde Barrikade“?

[„Die wandernde Barrikade“] zählt zu den „deftigsten satirischen Produktionen“, die das Scheitern der Revolution von 1848/49 hervorgebracht hat. (S. 15) Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass der durch zahlreiche Studien zur deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts hervorgetretene Berliner Literaturwissenschaftler Peter Sprengel nun nicht nur eine kommentierte Edition der „Wandernden Barrikade“ vorgelegt hat, sondern neben ihrer literatur-, politik- und sozialgeschichtlichen Einordnung auch ausführlich der bisher wenig beachteten Frage nachgeht, wer sich hinter dem „Schock ungehenkter Hochverräther“ verbirgt. [...] Peter Sprengels Buch über die „Wandernde Barrikade“ erweitert mit der Edition des Versepos und der überzeugenden textkritischen Einordnung sowie den biographischen Ausführungen zum vermutlichen Verfasser nicht nur die Kenntnisse über die literarische Aufarbeitung der gescheiterten Revolution von 1848/49, sie bereichert auch die Debatte über die politischen und gesellschaftlichen Gründe für das Scheitern der Reichsverfassungskampagne.
Hans-Werner Hahn in „H-Soz-Kult“ (09.09.2022)
Zur kompletten Rezension: www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-128369

 

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05.09.2022 Bemerkungen zu Klaus, Philipp: Körper, Geist und Literatur im 18. Jahrhundert

[...] Die einläßliche Interpretation der vier Romane unter dem Gesichtspunkt, wie sich in ihnen jeweils der Körper-Geist- mit dem Mediendiskurs verknüpft, erbringt zahlreiche neue Einsichten, die auch über die ins Auge gefaßte Problematik hinausreichen. Der Leser folgt den Ausführungen des Verfassers gern, weil dieser nachvollziehbar argumentiert, seine Verfahrungsweise immer wieder erläutert und sich bei aller wissenschaftlichen Form einem nahezu essayistischen Stil bedient. [...] Es bleibt zu hoffen, daß die Dissertation in der Wissenschaftslandschaft einen ihr angemessenen Platz findet, auch weil sie verschiedene Disziplinen wie Erzählforschung, Anthropologie und Kulturgeschichte miteinander verknüpft. Insbesondere wer zu den hier in Rede stehenden Romanen arbeitet, wäre gut beraten, das Buch zur Hand zu nehmen. [...]
Uwe Hentschel in „Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (September 2022)
Zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11640

 

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29.08.2022 Bemerkungen zu Weerth, Georg: Englische Reisen

[Es] bleibt zu konstatieren, daß Bernd Füllner mit den England-Berichten von Georg Weerth eine wichtige Quellenpublikation vorgelegt hat, die zugleich dazu auffordert, sie zum Ausgangspunkt weiterführender Untersuchungen zu machen.
Uwe Hentschel in „Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (August 2022)
Zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11624

 

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16.08.2022 Bemerkungen zu Klambauer, Paul: Schreiben lernen

[...] Der Schriftsteller Paul Klambauer hat an der Universität Hildesheim das Kreative und Literarische Schreiben zunächst studiert und in den Folgejahren auch selbst unterrichtet. Seine Aufgabe war es, Erst- und Zweitsemester in Grund- und Aufbaukursen des Schreibens mit bestimmten Schreibaufgaben zu konfrontieren, ihre Texte zu lesen und dabei zu untersuchen, wie sie vorankamen und allmählich zu einem eigenen Schreiben fanden. [...] In den Jahren seines Unterrichts hat Paul Klambauer viele erstaunliche und teilweise virtuose Texte von Studierenden gesammelt und gedeutet. In seiner Dissertation hat er sie genauer unter die Lupe genommen und anhand dieser studentischen Texte gezeigt, wie das jeweilige Schreiben geformt wurde und mit der Zeit eine individuelle „écriture“ entstand.
Klambauers große Hildesheim-Studie liegt jetzt als Buch im Aisthesis Verlag vor (P.K.: Schreiben lernen. Die literarische Profilbildung von Studienanfängern des Kreativen und Literarischen Schreibens an der Universität Hildesheim. Bielefeld 2022). Sie ist so ertragreich und weiterführend, weil man nicht nur die universitären Hildesheimer Studieninhalte kennenlernt, sondern eben auch die darauf reagierenden studentischen Texte. So kann man sich als Leserin/Leser fragen, wie man selbst die Aufgaben behandelt hätte. Man kann sich in einer Folge/Reihe sehen und ein konkretes Studium betreiben, das nicht (wie sonst fast immer) bei Aufgaben verweilt, sondern auch Alternativen von Antworten auf diese Aufgaben mit untersucht.
Ich empfehle Paul Klambauers Buch daher ganz besonders. Es ist ein Meilenstein in der Absicht, die Einsichten über „das Schreiben“ in allen nur denkbaren Richtungen zu vertiefen.
Hanns-Josef Ortheil in seinem BLOG (11.08.2022) https://www.ortheil-blog.de/

 

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15.08.2022 Rezension zu Düsterberg, Rolf (Hg.): Dichter für das »Dritte Reich«, Band 6

[...] Jede einzelne Lebens- und Werkgeschichte, die hier mit der gebotenen kritischen Distanz reflektiert wird, vermehrt die Kenntnis über die nationalsozialistisch infiltrierte Literatur und das politisch-intellektuelle Spektrum ihrer Trägerschicht. [...] Immer wieder wird erschreckend deutlich, in welchem Ausmaß der Erfolg des Nationalsozialismus vorbereitet war durch die weite Verbreitung antidemokratischer, antiintellektueller, antisemitischer, antifeministischer, nationalistischer, rassistischer, völkischer und sozialdarwinistischer Gesinnungen. [...] Zu den in der gesamten Reihe immer wieder angesprochenen biographischen Konstanten gehört, daß die meisten der hier vorgestellten Autoren in den Entnazifizierungsprozessen der Nachkriegszeit lediglich als ‚Mitläufer‘ eingestuft wurden, was angesichts der ideologischen Eindeutigkeit ihres Denkens und Handeln kaum nachvollziehbar ist, aber ein Schlaglicht auf den schwierigen Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit wirft. Nicht wenige aktive Unterstützer des Nazi-Regimes setzten ihre Karrieren mehr oder weniger bruchlos fort oder blieben zumindest angesehene Repräsentanten des kulturellen Lebens. [...]
Sascha Kiefer in: „Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (August 2022)
Zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11608

 

15.08.2022 Rezension zu Vogeler, Heinrich: Schriften

[...] Heinrich Vogeler (1872-1942) ist heute nur noch als Maler bekannt. [...] Vogeler experimentierte [aber] nicht nur mit Farben, sondern auch mit alternativen Lebensformen. [Er] machte seinen Worpsweder „Barkenhoff“ zu einem Treffpunkt für Lebensreformer. [...] Nachdem er mit der anarcho-sozialistischen Kommune gescheitert war, glaubte Vogeler im bolschewistischen Russland die Erfüllung seiner Träume finden zu können. [...] Der Aisthesis Verlag hat einen Großteil seiner Schriften nun in einer optisch ansprechenden Edition herausgegeben. Nicht nur im Kältestrom frierende Linke sollten sie lesen.
Johann Thun in „Der Rabe Ralf. Die Berliner Umweltzeitung“ (August/September)

 

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10.08.2022 Rezension zu Klambauer, Paul: Schreiben lernen

[...] [D]ie Studie von Paul Klambauer [leistet] Pionierarbeit, indem sie die konkreten Schritte in der universitären Ausbildungspraxis zum Kreativen bzw. Literarischen Schreiben im Bereich der Anfangssemester detailliert nachzeichnet und analysiert. [...] Am Beispiel eines konkreten Studiengangs, der an der Universität Hildesheim angeboten wird und an dem der Autor als Lehrender beteiligt ist, wird nachgezeichnet, wie das Ziel der Studierenden, als Schreibende den eigenen, unverwechselbaren Ton zu finden, methodisch angebahnt wird. [...] Resümierend betrachtet verdient die Studie von Paul Klambauer sowohl in der Schreibdidaktik als auch der Hochschuldidaktik große Aufmerksamkeit, darüber hinaus bietet sie auch Anknüpfungspunkte für schulische Überlegungen, um literarisch-gestaltendes Schreiben wieder in den Deutschunterricht zu integrieren. [...]
Torsten Mergen in „literaturkritik.de“ (August 2022)
Zur vollständigen Rezension:https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=29044

 

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03.08.2022 Rezension zu Lesebuch Sabine Deitmer

Die 2020 verstorbene Autorin hat sich einen Namen als „Grand old Lady“ des deutschen Kriminalromans erschrieben. [...] Sabine Dettmer hat das Genre [...] auf ganz eigene Art revolutioniert und ist damit, ganz nebenbei, zur Mutter der allgegenwärtigen Fernsehkommissarinnen geworden. Dass der Aisthesis Verlag jetzt [...] an diese emanzipierte Autorin erinnert, ist ein großer Gewinn.
Volker Jakob im „Westfalenspiegel“ (4/2022)

 

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01.08.2022 Rezension zu Vogeler, Heinrich: Schriften

[...] Mit dieser wichtigen und verdienstvollen Publikation liegt erstmals eine exemplarische und repräsentative Sammlung von Heinrich Vogelers zu Lebzeiten veröffentlichten Texten vor. Sie ermöglichen eine fundierte Auseinandersetzung mit Vogelers Denken über Politik, Pädagogik und Kunst; sie zeigen zudem wie vernetzt vor allem in der Barkenhoffzeit er mit den vielen sozialrevolutionären Gruppen jener Jahre ist. [...]
Bernd Hüttner in „rosalux.de/news“ (Rosa Luxemburg Stiftung 2022)
Zur vollständigen Rezension: https://www.rosalux.de/news/id/46456/heinrich-vogeler-schriften-bielefeld-2022

 

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29.07.2022 Rezension zu Herrmann-Neiße, Max: Kritiken und Essays - Band 1: 1909-1920

[...] Die Bemühungen, eine Art Kanon - oder besser: Gegen-Kanon - zu etablieren, weisen Max Herrmann-Neiße gerade für die Jahre um 1920 als einen ebenso belesenen wie radikalen Verfechter einer undogmatischen, teilweise linksradikal inspirierten Parteilichkeit aus. [...] Die beiden Folgebände dieser Ausgabe sollen zügig erscheinen. Zusammen werden diese drei Bände, wie schon der hier vorgelegte, exzellent gearbeitete Auftaktband, nicht nur das Bild von „Macke“ erweitern und bereichern, sondern auch das der deutschen Literaturkritik der 1910er bis 1930er Jahre.
Walter Fähnders im „JUNI-Magazin für Literatur und Kultur“ (59/60, 2022)

 

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22.06.2022 Rezension zu Hermes, Stefan: Figuren der Anderen

Als ausgezeichneter Ansatz erweist sich die Zuordnung der ›Figuren der Anderen‹ zu drei unterschiedlichen Gruppen, die trotz der gleichen anthropologischen Grundannahmen jeweils eine andere, eigene Geschichte haben. Diese Typologisierung hilft dabei, das Repertoire der Aus- und Abgrenzungen an der Schwelle zum rassistischen Denken in der Moderne besser und genauer zu beschreiben. Das Buch von Stefan Hermes ist auch deshalb ein wichtiger und anregender Beitrag zur Literaturgeschichte, zur Sturm-und-Drang-Forschung und zur interkulturellen Literaturwissenschaft.
Klaus-Michael Bogdal in „Goethe-Jahrbuch“ (2021)

 

22.06.2022 Rezension zu Anderegg, Johannes: Goethes ›Faust‹ lesen

[Die Studie] richtet sich ausdrücklich an ein breiteres Publikum [...] und verzichtet deshalb auf eine eingehende Auseinandersetzung mit der Forschung und einen umfangreichen Verweisapparat. [...] Kundig und gut verständlich führt [Anderegg] den Leser durch das weitverzweigte Netz von intra- und intertextuellen Spiegelungen und Anspielungen. Insbesondere der christlich-biblische Subtext wird offengelegt und durchsichtig gemacht. Aber auch historische, literarische und kunstgeschichtliche Anspielungsformen kommen zur Sprache. [...] Bestechend sind vor allem das umfassende Wissen und die souveräne hermeneutische Klarheit, mit der die Tragödie in ihren wesentlichen Zügen und ihren weitläufigen Komplexitäten kenntlich gemacht wird. Der Gewinn für den Leser liegt in den genauen Textbeobachtungen [...] und in der Verknüpfung der Einzelteile mit dem Ganzen, das innerhalb und außerhalb des Textes einen in der Weltliteratur wohl singulär vieltönigen Echoraum bildet.
Carsten Rohde in „Goethe Jahrbuch“ (2021)

 

22.06.2022 Rezension zu Kuhlmann, Hauke: ›Es fehlte mir der Zusammenhang, und darauf kommt doch eigentlich alles an.‹

[...] Kuhlmanns genaue Lektüre des Textes hat das Aufspüren zahlloser Brüche und Ambivalenzen zur Folge – sowohl in der Entwicklung der Figuren im Hinblick auf deren »Mehrdeutigkeit und Polyfunktionalität« (S. 225) als auch in übergreifenden strukturellen Zusammenhängen. Dabei kann der Autor auch Befunde aus einer Texttheorie, wie sie vor allem von Gérard Genette entwickelt worden ist, erkenntnisfördernd nutzen. Auf den Reichtum und die Sinnfälligkeit seiner Erkenntnisse kann hier nur hingewiesen werden. Als ein markantes Beispiel sei das Kapitel über das sechste Buch genannt, die Bekenntnisse einer schönen Seele. [...] Alles in allem hat der Autor die skeptische Eingangsfrage, ob dem Roman noch neue Erkenntnisse abzugewinnen seien, durch seine grundsolide, den Romantext nach vielen Richtungen hin auslotende Untersuchung überzeugend beantwortet.
Jochen Golz in „Goethe-Jahrbuch (2021)“

 

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04.06.2022 Rezension zu Vogeler, Heinrich: Schriften

Nun kann man, zusammengestellt von einem Avantgarde-Forscher und einer Spezialistin für die Weimarer Republik, seine Schriften von 1899 bis 1941 in einer repräsentativen Auswahl lesen. Man könnte vieles davon rubrizieren unter paraintellektueller Malerverstiegenheit oder Ringen mit den Dämonen der Moderne. Ob er 1919 flammend für die Räte plädierte, für Freiheit der Liebe, „das Weib“ als „lichtvolle Siegerin“ gegen die „zusammenbrechende Welt der habgierigen Profitwirtschaft“ sah, ob ihm die Sowjetunion zum himmlischen Jerusalem auf Erden wurde, ob er seinen Weg zum Sozialistischen Realismus rechtfertigte oder Grünewald und Dürer 1941 im Rundfunk gegen die „faschistischen Ketten“ beschwor – es war eine flammende, geradezu erotische Gutherzigkeit, die seinen Tod umso tragischer macht.
Erhard Schütz in „freitag“ (Juni 2022)

 

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01.06.2022 Rezension zu Max Herrmann-Neiße: Kritiken und Essays

(…) Die ca. 900 heute noch bekannten Kritiken und Essays werden in einer philologisch präzisen Ausgabe zugänglich gemacht (…). Sorgfältig gedruckt, übersichtlich gestaltet, auf Lesefreundlichkeit angelegt, solide und ansprechend in blaues Leinen gebunden, liegen mit einem Umfang von 798 und 809 S. die ersten beiden Bände vor. Der dritte und letzte Band ist angekündigt. (…) Die auf den Erstdrucken basierende, sorgfältige Textkonstruktion entspricht den Grundsätzen kritischer Editionen: Der edierte Text folgt ›in Wortlaut und Lautstand, in Orthographie und Interpunktion‹ dem Textstand der Vorlagen (Giblak 2021: 714). Dieses Prinzip wird mit erfreulicher Konsequenz verfolgt (…). Der Kommentar enthält die Nachweise zur Textgrundlage und zur Überlieferung. Eine Kurzcharakteristik gibt die Textsorte (…) an und weist die genauen Titel der besprochenen Bücher nach, einschließlich Angaben zur Herausgeberschaft, Übersetzung, Illustration und Reihe sowie zum Verlag und Herstellungsort – eine bei der großen Titelvielfalt enorme Arbeitsleistung. (…)
Barbara von Reibnitz (Basel) in „PhiN“ 93/2022

 

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30.05.2022 Rezension zu Vogeler, Heinrich: Schriften

[...] Mit dieser wichtigen und verdienstvollen Publikation liegt erstmals eine exemplarische und repräsentative Sammlung von Heinrich Vogelers zu Lebzeiten veröffentlichten Texten vor. Sie ermöglichen eine fundierte Auseinandersetzung mit Vogelers Denken über Politik, Pädagogik und Kunst; sie zeigen zudem, wie vernetzt er vor allem in der Barkenhoffzeit mit den vielen sozialrevolutionären Gruppen jener Jahre war. Die Beschäftigung mit Vogeler ist auch heute noch mehr als lohnend, nicht nur aus ästhetischer Hinsicht. [...]
Bernd Hüttner in „contraste. zeitung für selbstorganisation“ (Juni 2022)

 

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23.05.2022 Rezension zu Weerth, Georg: Englische Reisen

[...] Georg Weerth trat stets für die heute viel beschworene Menschenwürde ein, und das nicht nur als politischer Feuilletonist in der damaligen Presse, sondern auch in seinen anderen Werken, die oft von einem humoristisch-sarkastischen Stil geprägt sind, der sich sonst nur bei seinem Zeitgenossen Heinrich Heine (1797–1856) finden lässt [...]. Es ist das Verdienst Füllners, dass die dargebotenen Texte in chronologischer Folge in Gestalt der Erstdrucke nun endlich erscheinen können [...] Angereichert ist die Ausgabe des Aisthesis Verlags nicht nur durch ein umfangreiches Personenverzeichnis, sondern auch durch einen „Apparat“, der zwölf Abbildungen enthält: historische Radierungen von Städten und Landschaften, die von Weerth erwähnt werden sowie einige charakteristischen Zeichnungen aus dem „Punch“ und dem „Gesellschaftsspiegel“. [...]
Ulrich Klappstein in „literaturkritik.de“ (Mai 2022)

 

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20.05.2022 Rezension zu Vogeler, Heinrich: Schriften

Jubiläen haben ihr Gutes: Zum 150. Geburtstag von Heinrich Vogeler (1872–1942) erscheint erstmals eine repräsentative Sammlung mit Texten aus den verschiedenen Lebensphasen des Künstlers, die dessen ungewöhnlichen Lebensweg besser verstehen lässt. [...] Offenbar verstehen die Herausgeber die Edition ausdrücklich als archivalische Quelle, und als solche ist sie auch wertvoll: Sie versammelt verstreute und teilweise schwer zugängliche Texte Vogelers und sichert der Nachwelt zahlreiche interessante biografische Details. Wer sich für Vogelers Leben interessiert, für den ist das Buch eine reichhaltige Fundgrube. [...]
Martin Schönemann in „literaturkritik.de“ (Mai 2022)

 

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12.05.2022 Rezension zu Utopien und Dystopien

[...] [Der Band bietet] einen gelungenen kursorischen Überblick über die aktuelle Utopie-Dystopie-Debatten auf verschiedensten Feldern [an] [...].
Werner Jung in „literaturkritik.de“ (Mai 2022)

 

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11.05.2022 Buchvorstellung im Deutschlandfunk: Max Herrmann-Neiße: Kritiken und Essays

Körperlich war er gehandicapt: kleinwüchsig, verwachsen, bucklig. Geistig aber war er ein Souverän: gebildet, vorurteilslos, unbestechlich. Jetzt ist der Dichter Max Herrmann-Neiße in einer opulenten Ausgabe seiner Kritiken und Essays aus den Jahren 1909 bis 1939 als Diagnostiker seiner Zeit zu entdecken.
Jörg Magenau in „Deutschlandfunk Büchermarkt“ (08.05.2022)
Zum vollständigen Text: https://www.deutschlandfunk.de/in-dieser-gottverlassenen-zeit-100.html

 

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29.04.2022 Rezension zu Weerth, Georg & Miko: Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben

[...]. Es ist sicherlich ein Wagnis, einen der wichtigsten Texte Weerths auf das Niveau eines Comic-Strips herunterzubrechen, und mehr als ein Vormärz-Forscher wird sicherlich Anstoß daran nehmen. Das Verfahren kommt indessen dem höchst frivolen Humor des Satirikers Weerth durchaus entgegen, und Isabell Pielsticker alias Miko hat gut daran getan, sich weniger auf die recht lose Handlung des Prosatextes (hier im rein strukturellen Sinne verstanden) zu konzentrieren, sondern mit sicherer Hand die dialogischen Selbstdecouvrierungen des Herrn Preiß herauszuklauben, die dieser immer wieder an den Tag legt [...].
Frank Stückemann in „Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 2021“

 

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28.04.2022 Rezension zu Zonneveld, Johan: Bibliographie Erich Kästner Band 4

[…] [An] der in den letzten Jahren spürbar zunehmenden Wertschätzung vonseiten der Literaturwissenschaft [hat] Johan Zonneveld ohne Zweifel einen nicht zu unterschätzenden Anteil. […] Der passionierte Kästner-Kenner hat sich in den vergangenen Dekaden sowohl literaturwissenschaftlich (etwa in seiner Dissertation 1991 oder als Herausgeber des Erich Kästner Jahrbuchs) als auch kulturpolitisch als Vorsitzender der Erich Kästner Gesellschaft um den Autor und dessen Reputation verdient gemacht. Zudem hat er seine Sammelleidenschaft produktiv genutzt und 2011 die dreibändige Bibliographie Erich Kästner vorge­legt. Die Veröffentlichung dieses – wie Hanuschek treffend betont hat – „Lebenswerk[s]“ hat der Kästner-Forschung neue Perspektiven ermöglicht und sie auf zahlreiche Desiderate gestoßen. Dass zehn Jahre nach Erscheinen dieses „grundlegende[n] Standardwerk[es]“ mit dem hier besprochenen Buch ein mehr als 500 Seiten umfassender vierter Band mit Ergänzungen der vorherigen Angaben sowie einer Erweiterung um seither erschienene Publikationen nötig wurde, belegt zum einen das zunehmende Interesse an Kästner und zeugt zum anderen vom grenzenlosen Positivismus des Bibliografen. […] Beim Stöbern in der Bibliografie gibt es allerlei Überraschenderes zu entdecken; sogar bei den Primärtexten. […] Die Kästner­Forschung ist nicht zuletzt aufgrund – von Zonnevelds Einsatz heute so vital wie nie, und auch die öffentliche Aufmerksamkeit für den promovierten Germanisten, selbsterklärten „Moralist[en]“, „Urenkel der deutschen Aufklärung“ und Satiriker Kästner nimmt nicht ab.
Jens Krumeich in „Zeitschrift für Germanistik“ (2/2022)

 

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27.04.2022 Rezension zu Dresel, Otto: Oscar Welden

Die Herausgabe der Novelle Oscar Welden aus der Feder des 1848erRevolutionärs und Auswanderers Otto Dresel (1824-1881) aus Detmold (Fürstentum Lippe) durch Rolf Schönlau dokumentiert einen wichtigen Ausschnitt der Zeitgeschichte und vermag durch die Stimme eines bislang unbekannten Autors gleichzeitig einen Beitrag zur relativ jungen Disziplin der literature bzw. history from below zu leisten. [...] Insgesamt ist die Edition nebst Erläuterungen und paratextuellen Dokumenten ein sehr verdienstvolles Unternehmen, vermag die Novelle doch das Dunkel um einen bisher unbekannten Autor und seine für das 19. Jahrhundert so exemplarische Biographie zu erhellen.
Patricia Czezior in „Forum Vormärz Forschung Jahrbuch 2021“

 

27.04.2022 Rezension zu Fischer, Rotraut: Fluchtpunkt Florenz

Rotraut Fischer hat eine Studie vorgelegt, die innerhalb der seit Jahrzehnten prosperierenden Studien zu Italien verdienstvollerweise den Fokus vom vielbeforschten Rom auf das kulturgeschichtlich aus deutscher Perspektive unbekanntere Florenz legt. [...] Es gelingt ihr in diesem Buch ganz hervorragend, mehr oder weniger prominente Menschen und Plätze in Beziehung zueinander zu setzen und die Grundlagen für weitere Forschungen zu Florenz im 19. Jahrhundert und seinen deutschen Bewohner zu legen.
Anne-Rose Meyer in „Forum Vormärz Forschung Jahrbuch 2021“

 

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14.04.2022 Rezension zu Zwischen Mythos und Moderne. Thomas Manns Josephs-Tetralogie

[Der Band] setzt neue Akzente und wird hoffentlich dazu beitragen, das neu erflammte wissenschaftliche Interesse an der Josephs-Tetralogie weiter zu fördern.
Tobias Boes in „Monatshefte“ (Vol. 114, No. 1, 2022)

 

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01.04.2022 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 7: 1936 – 1937

[…] Heinrich Mann hat nie mehr als in den Jahren 1936 und 1937 an Pressebeiträgen, an Grußbotschaften zu Kundgebungen und Organisationen, an Flugblättern und Tarnschriften veröffentlicht, hat nie so viel in so kurzen zeitlichen Abständen publiziert; und nie zuvor waren seine Äußerungen von so großer politischer und sozialer Aktualität. […] [Der Herausgeber] hat erstklassige Arbeit geleistet. Keinem anderen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts ist mehr editorische Sorgfalt zuteil geworden; selbst die auch gründlich gearbeitete Brecht-Ausgabe wirkt fragmentarisch, was die Erläuterungen angeht, und die Große kommentierte Frankfurter Ausgabe der Werke und Briefe Thomas Manns kommt auch nicht entfernt an gegen die minutiöse Kommentierung der Heinrich Mann‘schen Texte, in die soviel Zeitgeschichtliches hineingekommen ist, dass man allein die Erläuterungen quasi als Geschichtsdarstellung der Jahre 1936 und 1937 in Abbreviaturen lesen könnte. Aber auch die Biographie Heinrich Manns ist so sorgfältig wie ausführlich eingearbeitet. Die beiden Bände sind eine editorische Glanzleistung, die neue Maßstäbe setzt. […]
Helmut Koopmann in „Heinrich-Mann-Jahrbuch 2021“

 

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21.03.2022 Rezension zu Herrmann-Neiße, Max: Kritiken und Essays - Band 1: 1909-1920

[...] Der Feuilletonist und Kritiker Herrmann zeigt auf stupende Art seine breite und tiefe Kenntnis der aktuellen literarischen Szene – national wie international. Er rezensiert nicht nur Neuerscheinungen, sondern vermittelt zugleich immer auch grundsätzliche ästhetisch-poetologische Überzeugungen. [...] Die von der Gesamtherausgeberin Sibylle Schönborn verantwortete Ausgabe informiert in einem ausführlichen Kommentarteil über die jeweiligen Drucknachweise und bietet zudem einen kritischen Apparat, der Fehlerkorrekturen u.ä. enthält. Ein Anhang mit Bemerkungen zur Edition, einem umfangreichen Nachwort sowie einem Personenverzeichnis runden diese wichtige Ausgabe eines für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutenden – und leider immer noch nur mäßig bekannten – Schriftstellers und Kritikers ab.
Werner Jung in „literaturkritk.de“ (März 2020)

 

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02.03.2022 Rezension zu Prutti, Brigitte: Franz Grillparzer: Porträts des Dichters als alter Mann

[...] [Dieses Buch] ist [...] ein willkommenes Zeichen, dass ein neuer interessierter Blick auf den Dichter möglich ist, ein Blick, der zur Beschäftigung mit Grillparzers epochalem literarischen Werk in seiner ganzen Breite animiert.
Karin S. Wozonig in „literaturkritik.de“ (März 2022)

 

02.03.2022 Rezension zu Kortländer, Bernd: Zwischen Münster und Paris

[...] Durch die fundierte Aufarbeitung der Figur Deppings gibt Kortländers Studie interessante Einblicke in das intellektuelle Leben im Paris der Restaurationsepoche und in der frühen Julimonarchie. [...]. [Der Band] bietet [...] anhand der Figur Georg Bernhard Deppings eine wohlrecherchierte Materialfülle an, die für weitere Studien, etwa zum intellektuellen Leben im Paris der Restauration und der Julimonarchie und zu deutsch- französischen Mittlerfiguren des 19. Jahrhunderts eine wertvolle Grundlage bildet.
Leslie Brückner in „Heine-Jahrbuch“ (2021)

 

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28.02.2022 Rezension zu »Verborgene Texte des Lebens«. Dieter Wellershoff - ein Lesebuch

[...] Beobachtungen, Erinnerungen und Fragen bietet das Wellershoff-Lesebuch „Verborgene Texte des Lebens“ an, ja drängt sie auf durch die offene Form, die den „Menschen in seinem Widerspruch“ und den Widersprüchen der Zeit zeigt und zum Weiterlesen, Weiterdenken einlädt.
Jochen Vogt in „WAZ“ (26.02.2022)

 

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21.02.2022 Rezension zu Käufer, Hugo Ernst: Für das Paradies gibt es keinen Berechtigungsschein

Die Bedeutung von Hugo Ernst Käufer für die Literaturszene in Gelsenkirchen und im gesamten Ruhrgebiet kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. [...] In [dem] nun erschienenen Buch hat sich Herausgeber Joachim Wittkowski dem Spätwerk Käufers gewidmet.
Thomas Richter in „WAZ/Gelsenkirchen“ (14. Februar 2022)

 

21.02.2022 Rezension zu Anderegg, Johannes: Goethes ›Faust‹ lesen

[...] alles wird gut nachvollziehbar, in einer anschaulichen, Bildmaterial einbeziehenden, mithin leserfreundlichen Darstellungsweise vorgestellt.
Uwe Hentschel in „IFB“ (30 (2022), 1[07])

 

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17.02.2022 Rezensionen zu »Verborgene Texte des Lebens«. Dieter Wellershoff - ein Lesebuch

[...] Ein tieferes Verständnis dieses Schriftstellers verlangt geradezu nach Engführung von fiktionalem Werk und privatem Leben. Deshalb ist der gerade erschienene Band „Verborgene Texte des Lebens“ gar nicht hoch genug zu bewerten. [...] Jetzt [...] können wir aus den vielen verstreuten Hinweisen, die er gab, ein Programm zusammenpuzzeln, das Wellershoff mehr literarische Größe gibt, als sie ihm ohnehin schon zugebilligt wurde. [...]
Andreas Platthaus in „FAZ“ (17.02.2022)

[…] Fast vier Jahre nach seinem Tod [...] erscheint jetzt unter dem Titel „Verborgene Texte des Lebens“ ein „Lesebuch“ mit teils publizierten […], teils aber eben auch unveröffentlichten Arbeiten des Kölner Romanciers, Essayisten und Literaturtheoretikers Dieter Wellershoff. Werner Jung, Germanistik-Professor an der Uni Duisburg/Essen und Ko-Editor der Wellershoff-Werkausgabe bei Kiepenheuer & Witsch, hat den stattlichen, schön aufgemachten und mit vielen Fotodokumenten versehenen Band in mutmaßlich enger Kooperation zumal mit Wellershoffs Tochter Irene herausgegeben. […]
Markus Schwering in „Kölner Stadt-Anzeiger“ (15.02.2022)

 

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07.02.2022 Rezension zum Vormärz-Handbuch

[...] Wer sich im Feld der Vormärz-Forschung orientieren und konzise Auskünfte zur Epoche und ihrer Literatur erhalten möchte (die dann wiederum, nicht zuletzt dank der Literaturhinweise am Ende jedes Artikels, schnell weit über das Handbuch hinausführen), wird am Vormärz-Handbuch nicht vorbeikommen. Dem Forum Vormärz Forschung, dem Herausgeber und den Beiträgerinnen und Beiträgern gebührt für diese Leistung Anerkennung und Dank.
Robert Steegers in „Heine-Jahrbuch“ (2021)

 

07.02.2022 Gedenkartikel aus Anlass des 10. Todestags unseres Autors Hans Heinz Holz von Hans Jörg Glattfelder

[...] 1996 publizierte Hans Heinz Holz im Aisthesis Verlag »Der ästhetische Gegenstand«, den ersten Band seiner »Philosophischen Theorie der bildenden Künste«. Bei der Lektüre wird schon auf den ersten Seiten klar, dass hier ein dialektischer Materialist sich vornimmt, dem ästhetischen Phänomen auf den Grund zu gehen, es durch ein System von Definitionen zu erfassen, die gleichzeitig konzis und allgemeingültig sind. [...] Die 2009 publizierte Textsammlung »Bild-Sprachen« enthält kunstkritische Aufsätze aus vier Jahrzehnten. Neben Ausstellungspräsentationen und Eröffnungsreden finden sich in diesem Buch auch Juwelen interpretativer Präzisionsarbeit, wie etwa der Aufsatz »Danae oder die Sprache der Sinne«, in dem die gleichnamigen Bilder von Tizian und Rembrandt verglichen werden, und wo Holz vorführt, wie im Besonderen der konkreten Form ein Allgemeines durch anschauliche Reflexion unmittelbar erkennbar werden kann. Eine Übersicht der ästhetischen Schriften von Hans Heinz Holz wäre unvollständig ohne den Hinweis auf die Textsammlung »Kunst-Theorien«, die Holz in seinen letzten Lebensjahren noch zusammengestellt und die der unermüdliche Jörg Zimmer 2013 veröffentlicht hat. Der Band hebt an mit dem lapidar »Ästhetik« betitelten Essay, in dem die meisten Begriffe vorkommen, die Holz beim Umgang mit Themen zur Ästhetik benutzte. Zusammen mit einigen kürzeren Texten wie den »Thesen zur gesellschaftlichen Funktion der Kunst« bietet deren Lektüre einen ausgezeichneten Einstieg in die Denkweise von Hans Heinz Holz.
Hans Jörg Glattfelder in „Junge Welt“ (13.12.2021)

 

07.02.2022 Rezension zu Whitehead, Paul: Im Abseits

Aisthesis Verlag in Bielefeld has published several good books on Sebald and this one by Paul Whitehead is no exception. [...] Whitehead is a specialist’s specialist when it comes to Sebald. In addition to being deeply informed by his knowledge of Sebald’s papers and working library in Marbach, his Im Abseits presents as well a useful and informative scholarly conversation [...]. Whitehead’s detailed and careful study reminds us that Sebald’s constant and careful attention to that which is not at the center of our broken world is precisely that which allows us to find the potential for little moments of dignity, fleeting glimpses of humanity. Scholars of Sebald will enjoy Whitehead’s book and because of it may be enticed themselves to make the pilgrimage to Marbach so they too can put their hands on Sebald’s Handbibliothek.
Scott Denham in „Monatshefte“ (Vol. 113, No. 4, 2021)

 

07.02.2022 Rezension zu Zemke, Uwe: Georg Weerth (1822-1856)

Einen guten Überblick über Weerths spannendes Leben bietet Uwe Zemke [...]
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (4.2.2022)

 

07.02.2022 Rezension zu Weerth, Georg & Miko: Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben

Miko alias Isabell Pielsticker hat [...] Weerths Satire „Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben“ als Graphic Novel [...] wunderbar in Szene gesetzt.
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (4.2.2022)

 

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03.02.2022 Rezension zu Lukács, Georg: Gelebtes Denken

Der Text ist kurz, aber voller interessanter Beobachtungen. In seinen letzten Lebensjahren soll Georg Lukács gelacht haben, wenn seine Schülerinnen und Schüler widersprachen und marxistische Positionen in Frage stellten. […] Auch die rund 150-seitigen autobiographischen Gespräche lohnen die (Wieder-)Lektüre. Sie erzählen von der Vergangenheit, von Hoffnungen und Kämpfen, von taktischen Erwägungen und Begegnungen. […] Die Gespräche sind ernüchternd, weil sie kaum Anknüpfungspunkte für eine freiheitliche Transformation des Marxismus bieten. Sie sind als historisches Zeugnis eines Zeitzeugen bedeutsam, von der heutigen globalisierten, nicht mehr in Blöcke aufgeteilten Welt, in der ein parteilich organisierter Marxismus kaum mehr eine Rolle spielt, sind sie jedoch weit entfernt, von den Problemen, die diese Welt beschäftigen, ganz zu schweigen. Die Gespräche zeigen, wie unabhängige Philosophie, wie Wissenschaft bei Vorliegen politischer Interessen und auf der Grundlage einer „wissenschaftlich“ genannten Weltanschauung nur schwer möglich ist.
Wolfgang Hellmich in „Philosophisches Jahrbuch 128. Jahrgang / II (2021)“

 

03.02.2022 Rezension zu Weerth, Georg & Miko: Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben

Technisch gibt es nichts zu meckern. Was Miko da ins Album packt, ist grafisch stabil und keineswegs grobes Schulheft-Gekritzel. […] Mikos Umsetzung ermöglicht den Zugang zu Georg Weerths Gedankenwelt, die beinahe 200 Jahre zurückliegt. [...] Georg Weerth ist in Mikos Comicadaption höchst unterhaltsam und zerlegt leichtfüßig das positive Bild des Kapitalismus, das manch einer gerne sieht. […] Der Band ist klasse!
Walter Truck bei „reddition.de, Frisch Gelesen Folge 267“
Zur vollständigen Rezension: https://reddition.de/blog/frisch-gelesen-archiv/sonstigeverlage2/fg-267-rezension-humoristische-skizzen-aisthesis-verlag

 

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02.02.2022 Rezension zu Whitehead, Paul: Im Abseits

Aisthesis Verlag in Bielefeld has published several good books on Sebald and this one by Paul Whitehead is no exception. [...] Whitehead is a specialist’s specialist when it comes to Sebald. In addition to being deeply informed by his knowledge of Sebald’s papers and working library in Marbach, his Im Abseits presents as well a useful and informative scholarly conversation [...]. Whitehead’s detailed and careful study reminds us that Sebald’s constant and careful attention to that which is not at the center of our broken world is precisely that which allows us to find the potential for little moments of dignity, fleeting glimpses of humanity. Scholars of Sebald will enjoy Whitehead’s book and because of it may be enticed themselves to make the pilgrimage to Marbach so they too can put their hands on Sebald’s Handbibliothek.
Scott Denham in „Monatshefte“ (Vol. 113, No. 4, 2021)

 

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25.01.2022 Rezension zu Hohenhausen, Elise von: Reisebeschreibungen

Elise von Hohenhausens Reisebeschreibungen sind unterhaltsam, scharfsinnig und auch heute noch unbedingt eine Lektüre wert. Als frühe deutschsprachige Reiseschriftstellerin und Salonnière erhalten ihre feuilletonistischen Berichte noch nicht die Aufmerksamkeit, die den Werken von Annette von Droste-Hülshoff, Rahel Varnhagen von Ense oder Bettina von Arnim zu Teil werden – allen Interessierten an der Autorinnenliteratur jener Zeit seien sie aber sehr ans Herz gelegt.
Jana Miklaw in ihrem „Wissenstagebuch“ (16.01.2022)
Zur kompletten Rezension:https://www.wissenstagebuch.com/2022/01/16/elise-von-hohenhausen/

 

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24.01.2022 Unser Autor Gernot Böhme ist tot

Wie wir jetzt erfahren mussten, ist unser langjähriger Autor, der Philosoph Gernot Böhme, am vergangenen Donnerstag im Alter von 85 Jahren gestorben. Seit er 2010 sein Standardwerk „Anthropologie in pragmatischer Hinsicht“ (zuerst 1985, Suhrkamp) bei Aisthesis wieder hat erscheinen lassen, sind weitere 13 von ihm herausgegebene Bücher bei uns erschienen, die entweder aus Tagungen des von ihm begründeten „Instituts für Praxis der Philosophie“ oder aus seinem Wirken in der Darmstädter Goethe-Gesellschaft hervorgegangen sind. Der Aisthesis Verlag verdankt Gernot Böhme überaus gehaltvolle Publikationen zu einer auf Praxis und Veränderung zielenden Philosophie und erhellende und auch für Nichtspezialisten mit großem Gewinn zu lesende Beiträge zur Goethe-Forschung. Goethe war für Gernot Böhme alles andere als ein ‚toter‘ Klassiker, sondern ein auch für gegenwärtige LeserInnen aktueller Dichter und Denker, dessen Werke immer noch profunde Einsichten in elementare Fragen des menschlichen Lebens bereithalten. Wir beklagen einen großen Verlust und erachten es als ehrenvolle Verpflichtung, Gernot Böhmes bei Aisthesis erschienenen Bücher weiterhin für eine interessierte LeserInnenschaft bereitzuhalten.

 

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19.01.2022 Rezension zu Lesebuch Sigismund von Radecki

Eine Lektüre, die Vergnügen bereitet, Freude am geschliffenen Stil der Sprache und Schmunzeln über die gelungene Pointe am Schluss.
Susanne Nickel in „WAZ, Gladbeck“ (17.01.2022)

 

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11.01.2022 Rezension zu Suginaka, Yoko: Zwei Formen der Moderne

[…] Insgesamt kann die Arbeit einen mehrfachen Erkenntniswert für Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beanspruchen: Einerseits gibt es mehrere Studien zu Alfred Döblins Großstadtroman Berlin Alexanderplatz, aber die europäisch-westliche Perspektive respektive Lesart dominiert. Demgegenüber füllt die vorliegende Arbeit eine Lücke, da sie einem kulturellen Universalismus die „Anerkennung der Differenzen“ entgegenhält. Insoweit leistet die Autorin mit ihrer Untersuchung einen wichtigen Beitrag zum Verständnis einer Pluralität gesellschaftlicher im weiteren und kultureller ‚Modernen‘ im engeren Sinne. Andererseits ruft sie die Gestaltungsoffenheit des Großstadtromans in der klassischen Moderne an ganz unterschiedlichen Schauplätzen und vor dem Hintergrund divergenter kultureller Identitäten in Erinnerung – verbunden mit der intensiven Vorstellung und Analyse eines im deutschen Sprachraum kaum gelesenen Großstadtromans eines bedeutenden japanischen Schriftstellers.
Torsten Mergen in „literaturkritik.de“ (Januar 2022)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=28540

 

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05.01.2022 Rezension zu Literarische Netzwerke im 18. Jahrhundert

Aufgrund des kompakten Aufrisses ist „Klarstellungen“ – insbesondere in Kombination mit Gustav Roßlers Hinführung, in der die Begrifflichkeiten der ANT eine konzise genealogische Kontextualisierung erfahren, – nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Lehre zu empfehlen. Der Band leistet aber deutlich mehr als das.
Szilvia Gellai in „Zeitschrift für Deutsche Philologie“ (4/2021)

 

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17.12.2021 Rezensionen zu Hermes, Stefan: Figuren der Anderen

[...] der Verdienst von Hermes' Buch liegt [...] auf der Vermittlung der Einsicht in die Wurzeln kolonialen Denkens, das keinesfalls erst mit der Erfahrung des „Exotischen“ anfängt. [...] [Eine] Fülle von positiven Eindrücken [...], die man vom präsentierten Material, seiner Organisation und der (Neu-)Interpretation bekommt.
Tomasz Waszak in „Acta Geremanica“ (Vol. 49, 2021)

Seine instruktiven Studien wecken hoffentlich das Interesse der historisch ausgerichteten literarischen Anthropologie für völkerkundliche Aspekte und das der Postcolonial Studies für literaturhistorische Fragestellungen. Für einen Zusammenschluss dieser beiden Perspektiven hat Hermes ein ausgezeichnetes Plädoyer geliefert und einen in vielerlei Hinsicht prekären Gegenstand, dem die Philologie sich weiterhin wird widmen müssen. Für die Epoche des Sturm und Drang ist jedenfalls ein erster, beeindruckender Schritt getan.
Manuel Zink in „Zeitschrift für Germanistik“ (Neue Folge XXXII / 2022)

 

17.12.2021 Rezension zu Gestermann, Jon: Vergegenwärtigungen der Vergangenheit

[...] Gestermann deftly brings together his connections between Benjamin and Sebald and offers interesting areas for further exploration.
Melissa Etzler in „Gegenwartsliteratur“ (20/2021)

 

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15.12.2021 Rezension zu Vormärz-Handbuch

[...] In addition to the obligatory history and politics of the era, readers will find substantive entries on far-flung topics like festivals, the public sphere, opera, caricature (and cartoons), philosophy, religion and theology, Jews and Judaism, literature in dialect, travel literature, the Dorfgeschichte, biography, and much, much more. It succeeds in reaching far beyond literary studies as it has been traditionally conceived. [...] Eke and his colleagues have found a way, after all, „die Epoche als Ganzes auf einen Nenner zu bringen“ (15).
William Collins Donahue in „German Studies Review“ (44/3, 2021)

 

15.12.2021 Rezension zu Demanou, René: Das kulturelle Gedächtnis der Kolonialvergangenheit im globalen Kontext

[...] Demanou's book makes an important contribution to the study of postcolonial German literature that is commendable both for the scope of literary texts it examines and for the way it bridges multiple theoretical approaches to find new ways to consider the legacies of colonialism. [The book's] deep familiarity with postcolonial fiction and in solid grounding in postcolonial critical thought will prove a valuable resource for students of postcolonial literatures and theory alike.
Daniel P. Reynolds in „Gegenwartsliteratur“ (Bd. 20/2021)

 

15.12.2021 Rezension zu Zeller, Rosmarie: „Letztenendes bleibt doch nur die Kunst.“

[...] Ein Kunststück ist die enorme Verdichtung [von Rosmarie Zellers] Expertise zu Geisers Schaffen, das ein punktuelles tiefes close reading der Texte so exzellent arrangiert, dass jede aufgezeigte Facette eines Textes auch die übrigen beleuchtet. Nie sind Bemerkungen und Zitate überflüssig, immer distinguieren sie sich von anderen.
Sarah Podoga in „Gegenwartsliteratur“ (Bd. 20/2021)

 

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03.12.2021 Rezension zu Lesebuch Sigismund von Radecki

Jetzt hat [Gerd] Herholz ein „Lesebuch Sigismund von Radecki“ (Aisthesis Verlag, 162 Seiten, 8,50 Euro) herausgegeben, dessen Textauswahl einen inspirierenden Ein- und Überblick zum Oeuvre erlaubt. Herholz‘ ausführliches Nachwort erschließt zudem einige wesentliche Aspekte des gesamten literarischen Schaffens, das in den 1920er Jahren einsetzte.
Bernd Berke in „RevierPassagen“ (Dezember 2021)

 

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30.11.2021 Rezension zu Lesebuch Sigismund von Radecki

Die meisten seiner Texte sind eigentlich Mini-Essays, [...]. Durchaus sympathisch, klug ohnehin, milde Korrektive der bürgerlichen Gewissheiten. Während er vor 1945 sorgsam alles Kontroverse umging, fügte er danach ebenso sorgsam die eine oder andere mutige Bemerkung ex post ein. Liebevoll zusammengestellt und benachwortet, sind sie eine lohnenswerte Zeitreise mit ein paar verblüffend aktuellen Stationen.
Erhard Schütz in „der Freitag“ (Ausgabe 47/2021)

 

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15.11.2021 Rezension zu Lesebuch Hans Dieter Baroth

[...] Dieser Sammelband verdeutlicht: Baroth war einer der letzten Arbeiterschriftsteller: ein Kämpfer mit Idealen.
Jens Dirksen in „WAZ“ (12.11.2021)

 

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08.11.2021 Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 3 - Teilband 1

Georg Lukács' 50. Todestag im Juni hat erfreulicherweise zu einer Reihe von Veröffentlichungen geführt, dessen wichtigste ohne Zweifel der bereits im Frühjahr erschienene Band drei, Teil eins, der Lukács-Werkausgabe ist. [...] So gut wie alle [Texte des Bandes] liest man mit Gewinn. Lukács zeigt sich auch hier als einer der bedeutendsten marxistischen Intellektuellen (nicht nur) des 20. Jahrhunderts. [...]
Daniel Göcht in „Junge Welt“ (20.10.2021, Literaturbeilage zur Buchmesse)

 

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20.10.2021 Rezension zu Reinecke, Rüdiger: Gernika und der Luftkrieg gegen die spanische Republik (1936–1939)

Rüdiger Reinecke hat in seiner fundierten überarbeiteten Dissertation den bisherigen Forschungsstand der vielschichtigen Thematik aufgezeigt; die Exilforschung ist herausgefordert, dieses hier präzise abgesteckte und in weiten Teilen auf beeindruckende Weise erschlossene Feld weiter zu bearbeiten.
Ursula Langkau-Alex in „Jahrbuch für Exilforschung“ (Band 39/2021)

 

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30.09.2021 Rezension zu Kißling, Magdalena: ›Weiße‹ Normalität

[Magdalena Kißling] [...] untersucht in ihrer Studie mit dem Titel „,Weiße‘ Normalität“ kanonische literarische Texte im Deutschunterricht. Dabei interessiert sie, ob und wie in Literatur ein „weißer Blick als Normalität hergestellt, festgeschrieben und über die Rezeption der Texte tradiert wird“ (S. 12). [...] Im Rückgriff auf Butler macht Kißling in ihrer Arbeit grundsätzlich auf die Wirkmächtigkeit von Sprache aufmerksam. [...] Verletzbarkeit durch Sprache [...] beruht auf der Annahme, dass Sprache zwar „oberflächlich betrachtet, den Körper nicht (beschädigt)“ (S. 99), doch die Erzeugung von Schmerz – auch in einem somatischen Sinne – durchaus zu bestehen scheint. [...] Sprache kann, insofern sie ein Herrschaftsverhältnis aktualisiert, Traumata auslösen. [...] Für die Umarbeitung der Analyseergebnisse zu „Perspektiven einer postkolonial ausgerichteten Literaturdidaktik“ (S. 298) kreiert die Autorin ein eigenes umfangreiches zu Auseinandersetzungen mit Rassismuserfahrungen und den Strategien im Umgang mit ihnen noch vielfach fehlen. Ein Element der Konzeption ist auch ein Kriterienkatalog, der es ermöglichen soll, Unterrichtsmaterialien, wie auch das Schulbuch, daraufhin zu analysieren, ob und wieweit die Kategorie ‚Rasse‘ als kritische Analysekategorie berücksichtigt werde. [...]
Kerstin Rabenstein in „Budrich Journals“, ZISU
Zur vollständigen Rezension: https://doi.org/10.3224/zisu.v10i1.11

 

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29.09.2021 Rezension zu Grenzen der Komik

Komik kann eine ernste Sache sein. Wenn Experten für Facetten des Humors alle zwei Jahre beim Kasseler Komik Kolloquium zusammenkommen, das die Stiftung Brückner-Kühner veranstaltet, wird jedenfalls auf sehr hohem wissenschaftlichen Niveau diskutiert.[...] Friedrich W. Block und [...] Uwe Wirth haben die Aufsätze zweier [...] Tagungen herausgegeben. [...] Grenzen des Komischen, das macht der Band deutlich, bestehen oft in Tabus - [...]. Meist aber sind Grenzen vor allem von kulturellen und religiösen Prägungen und Konventionen bestimmt. Die Vorträge deklinieren das Thema teils abstrakt, teils am konkreten Beispiel durch [...].
vbs in „HNA Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (18. August 2021)

 

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17.08.2021 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 7: 1936 – 1937

[...] Band 7 mit den Arbeiten der Jahre 1936 und 1937, ediert von Wolfgang Klein, bringt allein 166 damals veröffentlichte Texte, gedruckt in den Zeitschriften »La Dépêche de Toulouse«, »Die neue Weltbühne«, in Klaus Manns »Sammlung« und anderen Exilblättern, aber auch auf Flugblättern und in Tarnschriften, dazu fünf unveröffentlichte Arbeiten und viele Erklärungen, die er mitunterzeichnet hat. [...] »Die Jahre 1936 und 1937 bildeten nicht nur den Höhepunkt des politischen Engagements des Intellektuellen Heinrich Mann«, schreibt Herausgeber Wolfgang Klein. »Sie waren bereits der Zeitraum seines Scheiterns, in das er sich jedoch nicht ergab.« Die Sätze stehen im Kommentarband, der mit seinen 650 Seiten den Umfang des Textbandes deutlich übertrifft und mit einer unglaublichen Fülle an Informationen, biografischen und historischen Details, Dokumenten, Bezügen und Zusammenhängen immer wieder verblüfft. Klein, der sich auf Vorarbeiten Werner Herdens stützen konnte, liefert nicht nur die unbedingt notwendigen Erläuterungen zu den Heinrich-Mann-Texten, sondern bietet ein kompaktes, in dieser Dichte, diesem Faktenreichtum einmaliges Bild des Autors, seiner Lebensumstände in den beiden Jahren, seiner Einnahmen und finanziellen Verpflichtungen, der Reisen und Funktionen, der Zeitungen und Zeitschriften, für die er schrieb, der Beziehungen zu Willi Münzenberg, Rudolf Breitscheid, Walter Ulbricht, Johannes R. Becher und anderen, natürlich auch zu Frankreich, dessen Sprache und Literaten er seit jeher liebte.
Klaus Bellin in „Neues Deutschland“ (16.08.2021)

 

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16.08.2021 Bundesverdienstkreuz für unsere Autorin Ingrid Pepperle

Am 12. August erhielt unsere Autorin Ingrid Pepperle im Säulensaal des Roten Rathauses in Berlin das ihr vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verliehene Bundesverdienstkreuz. Geehrt wurde sie für ihr 60 Jahre währendes und mit der großen, bei Aisthesis zwischen 2005 und 2019 erschienen sechsbändigen Historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke und Briefe Georg Herweghs zum erfolgreichen Abschluss gebrachtes Lebenswerk. Wir freuen uns sehr mit unserer Autorin und sind auch ein wenig stolz darauf, dass wir einen kleinen Anteil zur Publikation der Ergebnisse dieser jahrzehntelangen Forschungsarbeit beitragen konnten.

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16.08.2021 Rezension zum Vormärz-Handbuch

Das Handbuch gliedert sich in fünf Abteilungen: Auf einen historischen Abriss, dessen Einzelbeiträge entlang politik-, sozial-, ideen- und kulturgeschichtlicher Zentralsujets die spezifischen Signaturen und Dynamiken der Epoche zwischen 1789 und 1848 herausarbeiten, folgt ein Abschnitt, der sich übergreifenden Fragestellungen und wichtigen Aspekten der Vormärz-Forschung widmet. Das so eröffnete Forschungsfeld wird in einem dritten Teil um interdisziplinäre Perspektiven erweitert, ehe die Konstellationen, Bedingungen und Transformationen des vormärzlichen literarischen Feldes in den Blick rücken. [...] es artikuliert sich darüber hinaus der wissenschaftliche Anspruch des Forums Vormärz-Forschung, dessen außerordentlich rege und ertragreiche Forschungstätigkeit der vergangenen Jahrzehnte hier u. a. gebündelt und konzentriert wird. Die über 100 – von je ausgewiesenen ExpertInnen verfassten – Beiträge bieten zusammen ein multiperspektivisches und vieldimensionales Epochenpanorama, das in seiner opulenten Vielheit seinem Gegenstand inhaltlich wie strukturell gerecht wird. Mit dem Handbuch liegt ein Standardwerk vor, das diese Bezeichnung tatsächlich verdient und das bei Weitem nicht nur für die Literaturwissenschaft Grundlegendes und Anknüpfungsfähiges vermittelt.
Philipp Böttcher in „Germanistik“ (2020, 3-4)

 

16.08.2021 Rezension zu Scherr, Johannes: Kaiser So und So und Prinzeß Gloria

Die zuerst 1845, im darauffolgenden Jahr in leicht überarbeiteter Fassung im Verlag der Steinerʼschen Buchhandlung in Winterthur erschienene Groteske kann »als Zeitdokument, als Teil einer literarischen Schmäh- und Spaßkultur in politischer Absicht« angesehen werden, »als Experimentalversuch neuer operativer Kunst« (7). [...]
Bruno Jahn in „Germanistik“ (2020, 3-4)

 

16.08.2021 Rezension zu Schrift und Graphisches im Vergleich

[...] [D]iese wilde Fülle [des Bandes] bietet einen hervorragenden Überblick über die Forschungen auch jüngerer KomparatistInnen und die Möglichkeiten aktueller komparatistischer Schriftreflexion. [...] Um gezielt etwas aufzufinden eignet sich die Sammlung daher weit besser, als dass sie (wie Handbücher oder Monographien) enzyklopädisch zum Thema Schrift, Schriftlichkeit und Vergleich informierte; lesenswert wird sie bleiben.
Bernhard Metz in „Germanistik“ (2020, 3-4)

 

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09.08.2021 Rezension zum Vormärz-Handbuch

Jede historische Periode braucht interdisziplinäre Forschung und Darstellungen. Für den Vormärz gilt dies wohl im besonderen Maße. Die Verflechtungen und Zusammenhänge zwischen kulturellen, sozialen und politischen Sphären sind die Signatur dieser Epoche und erfordern daher eine umfassende Betrachtung und Analyse. Vor diesem Hintergrund erweist sich das tausendseitige Handbuch als besonders angebracht und – um es vorweg zu sagen – auch gelungen. [...] In der Tat versammelt das Handbuch alle wesentlichen Ansätze und Forschungsdesiderata des [Vormärz-]Jahrbuches. Dem Herausgeber Norbert Otto Eke gebührt für seine Leistung Dank und Anerkennung. [...] Der Esprit und die Kreativität der Vormärz-Forschung finden hier ihren vollen Widerhall.
James M. Brophy in „Historische Zeitschrift“ (2021)

 

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06.08.2021 Rezension zu Meier-Drave, Christa: Felix

[...] Christa Meier-Drave gelingt mit ihrem Roman ein wunderbares Stück Literatur und eine ganz besondere Liebeserklärung an den eigenen Mann.
Jana in ihrem „Wissenstagebuch“ (4.8.2021)
Zur vollständigen Rezension: https://www.wissenstagebuch.com/2021/08/04/christa-meier-drave-felix/

 

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04.08.2021 Zwei Rezensionen und ein YouTube-Video zu Lesebuch Josef Krug

Von enormer Vielfalt ist nicht nur die gesamte Veröffentlichung geprägt, sondern auch jeder einzelne Abschnitt lässt erkennen, dass Krug sowohl exakter Beobachter als auch kritischer Denker ist.
Rolf Pralle in „Saale Zeitung“ (19.04.2021)

[Krug] zeigt in diesem Lesebuch die ganze Palette seines literarischen Schaffens und spannt auch thematisch einen großen Bogen: Autobiografisches aus dem fränkischen Elternhaus oder der Studentenzeit im Ruhrgebiet der Siebzigerjahre findet sich hier ebenso wie gesellschaftspolitische Themen und die Beschäftigung mit der NS-Zeit oder mit Diskriminierung.
N.N. in „Ruhrnachrichten“ (15.04.21)

Das Lesebuch konnte Josef Krug außerdem im Rahmen einer Gemeinschaftslesung (er bestritt die ersten 20 Min.) in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund vorstellen, die ohne Publikum stattfand, aufgezeichnet wurde und online noch bis ins nächste Jahr verfügbar ist: https://www.youtube.com/watch?v=TT8WBKjjQm4

 

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04.08.2021 Rezension zu Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

[...] Wirklich lesenswert und nicht nur für Vechtaranerinnen und Vechtaraner. Versprochen! [...]
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (4.8.2021)

 

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28.07.2021 Bundesverdienstkreuz für Ingrid Pepperle

Unsere Autorin Ingrid Pepperle, Initiatorin und Herausgeberin der großen Georg-Herwegh-Ausgabe bei Aisthesis und renommierte Vormärz-Forscherin, wird am 12. August im Roten Rathaus Berlin das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Wir gratulieren ganz herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung für ein großes Lebenswerk.

 

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06.07.2021 Rezension zu Vormärz-Handbuch

Insgesamt liegt mit dem „Vormärz-Handbuch“ ein beeindruckendes Hilfsmittel zur Erschließung grundlegender Zusammenhänge und Entwicklungen einer Epoche vor, deren Namensgebung dazu verleiten mag, sie verkürzend aus der Perspektive der Revolution von 1848 zu betrachten. Die Beiträge des Handbuchs erinnern demgegenüber immer wieder an die Künstlichkeit starrer Epochenabgrenzungen und ermöglichen es, die vielfältigen, teilweise widerstreitenden Impulse einer Zeit nachzuvollziehen, in der sich „Altes“ und „Neues“ vielschichtig überlagerte.
Detlev Mares in „Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung“ (1/2021)

 

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30.06.2021 Rezension zu Literarische Netzwerke im 18. Jahrhundert

[Der] erste Teil des Bandes ist sehr erkenntnisreich [...], glückt doch hier eine vielfältige Auseinandersetzung mit dem Theoriedesign der ANT, die hier auf unterschiedliche Anwendungsfälle ausgerichtet und daher sicherlich weiterführend und verdienstvoll ist. [...] Die Dreiteilung des Bandes zeugt [...] insgesamt von der Vielfalt, in der der Netzwerk-Begriff aktuell Verwendung findet [...]
Robert Walter-Jochum in „Monatshefte“ (2/2021)

 

30.06.2021 Rezension zu Brambora, Johannes: Von Hungerlöhnern, Fabriktyrannen und dem Ideal ihrer Versöhnung

[...] Im Gegensatz zu den häufig theorieüberfrachteten Studien dieser Art ist das Ganze auf eine wohlwollende Weise lesbar geschrieben. [...] Brambora [...] geht mit ideologiekritischer Perspektive höchst eindringlich auf die Frage ein, wie in diesen fünf Romanen die in ihnen stattfindende Konfrontation zwischen den kapitalistischen Fabrikherrn und den ausgebeuteten Arbeiter*innen dargestellt wird. [Bei] Bramboras Buch [steht] höchst konkret[e] Argumentationslogik im Vordergrund [wie] auch in den meisten bisherigen Bänden der Reihe „Vormärz-Studien“, in der dieser Band erschienen ist. [...]
Jost Hermand in „Monatshefte“ (2/2021)

 

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21.06.2021 Inge Poppe-Wühr ist gestorben

Wie wir am Wochenende mit Bestürzung erfahren mussten, ist unsere Autorin Inge Poppe-Wühr im Alter von 77 Jahren gestorben. Seit vielen Jahren hat sie uns und die Herausgeber (allen voran Jörg Drews) und Herausgeberinnen (allen voran Sabine Kyora) bei den vielen Büchern, die wir von und zu Ihrem Mann Paul Wühr veröffentlicht haben, sehr wirkungsvoll unterstützt. Zuletzt hat sie 2019 dafür gesorgt, dass das Paul-Wühr-Jahrbuch bei Aisthesis zu einem gelungenen Abschluss gekommen ist. Michael Krüger erinnert in SZ online in einem sehr lesenswerten Nachruf an die außerordenlichen Leistungen der Verstorbenen: https://www.sueddeutsche.de/kultur/inge-poppe-nachruf-michael-krueger-schwabing-autorenbuchhandlung-1.5327055

 

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16.06.2021 Rezension zu Vormärz-Handbuch

„Gesprächsangebote“ machen „und weitere Forschungen anstoßen“ soll das „Vormärz-Handbuch“, erklärt der Herausgeber im Auftrag des „Forum Vormärz Forschung“, Norbert Otto Eke (16). Diesen Zielen wird das monumentale Werk [...] definitiv gerecht. Der Inhalt geht weit über eine einfache Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes hinaus, indem kaum weniger Fragen aufgeworfen als beantwortet werden. [...] Die Fülle der Themen lässt sich hier nur andeuten: Vom Wiener Kongress über politische Bewegungen bis hin zur Verstädterung, sozialen Frage und dem Personal der „Achtundvierziger“ geht der „historische Abriss“; die „übergreifenden Fragestellungen“ widmen sich Klassik und Romantik, Öffentlichkeit, Nationalismus, Militär, Europa, Religion, Vereinen, Burschenschaften und Arbeiterbildungsvereinen. Die „interdisziplinären Implikationen“ behandeln Musik, Oper, Philosophie, Literaturmarkt und internationalen Kulturtransfer; dann werden literarische Gattungen vom Journalismus über das Drama bis hin zur „Dorfgeschichte“ behandelt und schließlich bekannte Autorinnen und Autoren wie Georg Büchner oder Annette von Droste-Hülshoff ebenso vorgestellt wie wenig bekannte, etwa Therese Huber oder Fanny Lewald. [...] Ob das Handbuch für „Einsteiger“, gleich welcher Disziplin, wirklich als schnelles Informationsmedium taugt, erscheint angesichts der Fülle der neu aufgeworfenen Fragen, die mit dem Überblick über das vorhandene Wissen verknüpft werden, nicht ganz sicher. Gerade darin liegt aber der Reiz des Buches.
Sebastian Dörfler in „sehepunkte“ 21 (2021), Nr. 6
Zur vollständigen Rezension: http://www.sehepunkte.de/2021/06/34788.html

 

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15.06.2021 Rezension zu Sill, Oliver: Apropos Fontane

Die Weise, wie Sill seine Fontane-Lektüre fixiert, hat viel Reiz. Er sucht nach Anschlussstellen im Begriffstheoretischen, im Literaturhistorischen (keineswegs nur deutschen), in den Bezügen zu Goethe, Keller, Storm, Freytag, Raabe und Kretzer und schlägt ohne Scheu Brücken zu Joseph Roth, Johannes Bobrowski, Sebald und endlich sogar zu Lutz Seilers zweitem Roman Stern 111. Tradiertes steht neben Neuem. Wo Wege bereits befestigt sind, geht Sill mit einer ihm eigenen Neugier auf ihnen, wo sie ihm in langweilige Deutungslandschaften zu führen scheinen, fahndet er nach unbekannten Pfaden. Da er ausgesprochen lehrerfahren ist, weiß er einen klaren Stil zu schätzen und pflegt ihn.
Roland Berbig in „Fontane Blog“ (1. Juni. 2021)
Link zur Blog-Seite: https://theodorfontane.de/2021/06/01/neue-fontane-literatur/

 

15.06.2021 Rezension zu Sill, Oliver: Theodor Fontane - neu gelesen

[Sill hat] dem ersten Band den durchaus gewagten Titel Theodor Fontane – neu gelesen gegeben. Nicht zu Unrecht. Entschieden lenkt[] er den Blick auf den Tatbestand, dass Fontanes Erzählwerk sich nicht aus mehr oder weniger zufällig entstandenen einzelnen Romanen zusammensetzt, sondern in einer Ganzheit zu begreifen ist – und von daher noch einmal überraschende und vertiefende Einsichten gewährt.
Roland Berbig in „Fontane Blog“ (1. Juni. 2021)

 

15.06.2021 Rezension zu Köpping, Walter: Wir fürchten nicht die Tiefe

In Köppings Nachlass im Dortmunder Fritz-Hüser-Institut hat sich nun ein bislang unveröffentlichtes Buchmanuskript gefunden, [...] Tatsächlich handelt es sich in gewissem Sinne um ein hybrides Werk. Mit „Kunst und Kultur“ des Bergbaus steckt Köpping ein breites Feld ab, und Theater, Film, bildende Kunst wie Musik kommen durchaus zum Tragen [...]; im eigentlichen Fokus stehen aber literarische und lyrische Blicke auf die Arbeits- und Lebenswelt des Bergbaus. [...] Bei all dem bietet das Buch einen reichen Fundus faszinierender, heute größtenteils vergessener Texte, [...] Arnold Maxwill, der zuletzt (in der Tradition Köppings?) eine Reihe von Neueditionen bergbaulicher Lyrik und Prosa vorgelegt hat, hat auch dieses Manuskript sorgfältig editiert und um einen umfänglichen Essay zur „erzählten Arbeitslandschaft“ des Ruhrgebiets ergänzt, der eine konzise Motivgeschichte des Bergbaus und der Bergleute bietet.
Dr. Stefan Moitra in „Der Anschnitt“ (73, 2021, H. 1-2)

 

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20.05.2021 Rezension zu Sill, Oliver: Apropos Fontane

Oliver Sill nimmt seinen Leser gleichsam an die Hand und führt ihn so zu den Fontane’schen Formulierungen und Denkfiguren, sodass sein Verständnis für die Feinheiten geweckt wird. [...] Ein Glanzpunkt in Sills Buch ist seine Behandlung des Romans Stern 111 von Lutz Seiler aus dem Jahr 2020. Sill geht von vagen Ähnlichkeiten mit Fontanes Effi Briest aus, arbeitet dann ganz erstaunliche Parallelen heraus [...] Man sollte, wie gesagt, Sills Essay-Sammlung als eine nachhaltige Anleitung zur Fontane-Lektüre genießen. Diese Anleitung ist sehr intelligent, ausgesprochen weitblickend, reich an verblüffenden Beobachtungen und dabei vorgetragen in einer klaren Sprache – eben angenehm lesbar.
Martin Lowsky in „literaturkritik.de“ [18.05.2021]
Die vollständige Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27907

 

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14.05.2021

Mit Bestürzung haben wir erfahren müssen, dass unser Autor Hermann Schmitz am 5. Mai im Alter von 92 Jahren verstorben ist. Sein kleines, aber extrem gehaltvolles Buch „Der Leib, der Raum und die Gefühle“ durften wir 2007 in zweiter Auflage in unser Verlagsprogramm aufnehmen. Es hat sich seitdem zu einem veritablen Steadyseller entwickelt, der Schmitz' „Neue Phänomenologie“ einem großen Lesepublikum nahegebracht hat und dies hoffentlich noch lange tun wird. Hermann Schmitz war, um eine Aussage unseres leider auch schon verstorbenen Autors Hans Heinz Holz aufzugreifen, einer der wenigen großen „Selbstdenker“ in der Philosophie der letzten Jahrzehnte, der uns gelehrt hat, dass der Leib der Ausgangspunkt unseres gesamten Daseins ist.

 

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07.05.2021 Rezension zu Wetterau, Karin: Neuer Antisemitismus?

Karin Wetterau rekapituliert in ihrem neuen und wichtigen Buch den Streit um die Definition und Deutungshoheit des Begriffs Antisemitismus [...] Wetterau sieht im heutigen Streit um Antisemitismus Parallelen zu den großen historischen Debatten in der Bundesrepublik um die Schuldfrage des Ersten Weltkriegs (Fritz Fischer) und dem Historikerstreit um Ernst Nolte in den 1980er Jahren. Wer die seit vielen Monaten geführten Auseinandersetzungen in den Feuilletons verfolgt, wird Wetterau in der Bewertung nur zustimmen können.
Matthias Reichelt in „Zukunft braucht Erinnerung“ (Online-Portal) (9.4.2021)

 

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14.04.2021 Rezension zu Herwegh, Georg: Gedichte 1849-1875. Band 2 der Werke und Briefe

[...] Ohne den langjährigen, beharrlichen und entschiedenen Einsatz von Ingrid Pepperle hätte nicht nur der anzuzeigende Band, sondern die gesamte, seit 2005 vorgelegte und inzwischen durch die Veröffentlichung des dritten Bandes (Prosa 1833-1848) komplettierte Herwegh-Gesamtausgabe nicht erscheinen können. Damit ist eine Arbeit zu würdigen, die man ohne Übertreibung als Lebenswerk bezeichnen kann, wenn man bedenkt, dass Ingrid Pepperle schon unter der Leitung von Bruno Kaiser an einer 1971 publizierten Herwegh-Edition mitgearbeitet hat. [...] Mit der Herwegh-Gesamtausgabe, die vom Aisthesis Verlag engagiert und mit jenem Idealismus betreut wurde, ohne den solche Projekte heutzutage nicht mehr zu bewältigen sind, hat sie nicht nur sich, sondern allen an diesen Themenfeldern Interessierten ein großes Geschenk gemacht. Wer das nicht glaubt, sollte schnell zu den Bänden dieser Ausgabe greifen.
Michael Ansel in „Editionen in der Kritik“ (XI, 2021)

 

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12.04.2021 Videos zu Wetterau, Karin: Neuer Antisemitismus?

Aus einer Zoom-Veranstaltung vom 23. März 2021 sind 2 Videos entstanden und bei Weltnetz.tv (YouTube) freigeschaltet:
1. Neuer Antisemitismus? Karin Wetterau im Interview mit Detlef Griesche (38 min) - https://youtu.be/X2ubuM19UNw
2. Karin Wetterau: Neuer Antisemitismus? Vortrag und Diskussion (1h 10min) - https://youtu.be/FcmsECIPXGc

 

12.04.2021 Rezension zu Lesebuch Friedrich Grotjahn

Das aktuelle Lesebuch bietet so etwas wie ein „Best of“ der kürzeren Texte Grotjahns. Lesenswerte Lektüre, weil sie so nah an den Menschen ist.
Volker W. Degener in „Westfalenspiegel“ (2 / 2021)

 

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07.04.2021 Rezension zu Lesebuch Friedrich Grotjahn

Beate Kasper hat für die „Kleine Westfälische Bibliothek“ Friedrich Grotjahns Texte klug ausgewählt [...] und mit einem genauen Nachwort versehen. Seine hier versammelten Texte sind wie neu geschaffen und wie neu zu lesen. Grotjahn schreibt fürs Wach-Werden, gegen Anpassung, so wie er selber sein Leben gelebt hat, vor Brüchen nicht zurückgeschreckt ist.
Ein Lesetipp in „AMOS“ (1-2021)

 

07.04.2021 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 7: 1936 – 1937

[...] Aus dem eigenen Land vertrieben, wurde [Heinrich Mann] zu einem der bedeutendsten Repräsentanten des Exils, wortgewaltig, lautstark und mit einem unermüdlichen publizistischen Einsatz für seine politischen Überzeugungen, mit denen er sich vehement gegen das NS-Regime wandte. Spätestens jetzt war aus dem literarischen Autor, dem Romancier ein politischer Publizist und Aktivist geworden, ein Intellektueller, der sich in das Getümmel der politischen Auseinandersetzung geworfen hatte und sich dabei entschieden als Linker, als Parteigänger der Arbeiterbewegung positionierte. [...] Im Kampf gegen den Faschismus gescheitert zu sein, teilt Heinrich Mann mit vielen andern. Das aber, so auch Klein, kann nicht das Maß sein, an dem Heinrich Manns Engagement und Manns Publikationen der Jahre 1936 und 1937 beurteilt werden. Seine Texte wenigstens können zugleich daraufhin gesichtet werden, so Klein, wie in ihnen „Sittlichkeit und Vernunft“ auch unter schwierigen Bedingungen aufrecht gehalten worden und welchen Gefährdungen sie ausgesetzt gewesen seien. Dabei hilft nicht zuletzt der umfangreiche und detaillierte Kommentar, der eben nicht nur Publikationsorte und Textvarianten verzeichnet, sondern eine unerhört große Menge an Dokumenten und Zeugnissen präsentiert, mit denen die Texte Manns erschlossen und kontextualisiert werden können.
Sieben der geplanten zehn Bände der Kritischen Ausgabe der Essays und Texte Heinrich Manns sind bislang erschienen, was eine ungeheure Strecke ist, die die Herausgeber/innen und Bandbearbeiter/innen in diesem Projekt seit 2010 abgegangen sind. Geplant sind noch zwei weitere Bände, die die Jahre bis 1950 umfassen. Ein zehnter Band mit Ergänzungen, Korrekturen und einem Gesamtregister soll das Projekt dann abschließen.
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (März 2021)
Zur vollständigen Rezension: http://literaturkritik.de/public/druckfassung_rez.php?rez_id=27710

 

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30.03.2021 Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 3 - Teilband 1

Georg Lukács (1885 - 1971) war zweifellos einer der wichtigsten marxistischen bzw. marxistisch-leninistischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Die Lukács-Werkausgabe2 kann nun mit einem weiteren Band aufwarten. Der vorliegende Bd. 3,1 enthält Arbeiten, Aufsätze und Essays von Lukács aus der Zeit des Moskauer Exils ab 1933 (bis 1945) sowie bis zum Beginn der 1950er Jahre. Doch die chronologische Eingrenzung ist damit nicht gegeben, denn es ist außerdem noch die späte Streitschrift Sozialismus und Demokratisierung von 1968 aufgenommen worden, die erst postum publiziert worden war. [...] [E]s ist immer noch sinnvoll und lesenswert, Lukács zu studieren – und es kann gewiß auch in mancher Hinsicht produktiv sein, sich an Lukács zu reiben und einen historisierenden Blick auf dessen Literaturgesc hichtsschreibung zu werfen.
Till Kinzel in „Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (März 2021)
Zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=10774

 

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17.03.2021 Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 3 - Teilband 1

[...] Wir können froh sein, jetzt die Leseausgabe eines Werkes zu besitzen, das aus der Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts nicht wegzudenken ist. [...]
Rüdiger Dannemann in „Neues Deutschland“ (16.03.2021)
Zur vollständigen Rezension: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1149551.georg-lukacs-eine-halbe-ewigkeit.html.

 

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03.03.2021 Aisthesis-Edition der Kritiken und Essays (1909-1939) von Max Herrmann-Neiße in Vorbereitung

Voraussichtlich im Mai wird der erste Band der Kritischen und Kommentierten Ausgabe der zwischen 1909 und 1939 von Max Herrmann-Neiße geschriebenen Kritiken und Essays erscheinen. Die Ausgabe ist auf drei Bände angelegt, die bis Ende 2021 vorliegen sollen.
Herausgeberin der Ausgabe ist die Düsseldorfer Literaturwissenschaftlerin Sibylle Schönborn.

Max Herrmann-Neiße war zwischen 1909 und 1939 ein zentraler Protagonist der sich rasant ausdifferenzierenden europäischen Moderne. Mit Alfred Kerr verstand er Kritik als eigenständige Kunstform und autonome Instanz innerhalb des literarischen Feldes. Als maßgeblicher Akteur in einem dichten Netzwerk von Kunst- und Kulturschaffenden beobachtete er die Entwicklungen der vielfältigen Avantgarden im politischen wie kulturellen Zentrum Berlin. Die Spannbreite seiner Kritikertätigkeit reichte in den drei ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts von der frühexpressionistischen Kritik um den Ersten Weltkrieg über das Engagement für eine Politisierung der Literatur in der Weimarer Republik bis zum Entwurf einer internationalen littérature engagée während der Erstarkung des Nationalsozialismus und dem Aufbau eines Exilnetzwerks in London. Daneben profiliert sich der Autor mit seinen Theater- und Kabarettkritiken als Beobachter performativer Künste, der nicht nur die Entwicklungen des zeitgenössischen Theaters umfassend dokumentiert, sondern auch eine erste Chronik der Massen- und Unterhaltungskultur im Berlin der 1920er Jahre liefert.
Die dreibändige Edition aller publizierten wie bisher nicht und hier erstmals publizierten Kritiken und Essays präsentiert die Vielfalt künstlerischer Konzepte und Aktionen der Moderne als dichte Momentaufnahme der kulturellen Szenen im historischen Kontext der Zeit.

 

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17.02.2021 Rezension zu Grenzen der Komik

Wieso sollte man über alles lachen können? Wann wäre ‚Schluss mit lustig‘? Um die Grenzen der Komik zu bestimmen, muss man sich erst einmal mit dem Phänomen der Komik selbst befassen. Eine ihrer Grundeigenschaften ist es ja, Grenzen zu überschreiten. Mit diesen Fragen setzte sich das Kasseler Komik-Kolloquium in zwei Tagungen, über die „Grenzen des Komischen“ und über „Komik und Religion“, auseinander. Die Ergebnisse sind in einem Tagungsband zusammengefasst. [...] Die Beiträge sind reich an Einsichten. [...] Humor hat man, Komik macht und entdeckt man, hat Robert Gernhardt gesagt. Das Entdecken ist dabei gar nicht so einfach, weil der Witz, Jean Paul zufolge, nicht die Kraft hat, seine eigene Beschreibung zustande zu bringen. Dem vorliegenden Sammelband gelingt es indessen fabelhaft, die Grenzen der Komik zu vermessen. So fabelhaft, dass man die doppelte Seite 93-94 (in der Ausgabe, die dem Rezensenten vorliegt) mit der Abbildung von Wolfgang Herrndorfs Meta-Karikatur „Kühe beim Nachstellen eines Gary-Larson-Witzes“ fast für einen Setzerwitz halten könnte. Ein erhellender und reflektierter Beitrag zur Komik-Forschung.
Michael Braun in „literaturkritik.de“ (Februar 2021)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27620

 

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15.02.2021 Rezension zu Wetterau, Karin: Neuer Antisemitismus?

Karin Wetterau rekapituliert in ihrem neuen und wichtigen Buch den Streit um die Definition des Begriffs Antisemitismus bzw. die Deutungshoheit über ihn [...] Wetterau sieht im heutigen Streit um den Antisemitismusbegriff Parallelen zu den großen historischen Debatten in der Bundesrepublik wie der Fischer-Kontroverse und dem »Historikerstreit«. Wer die Auseinandersetzungen in den Feuilletons verfolgt, wird Wetterau darin nur zustimmen können.
Matthias Reichelt in „junge Welt“ (Nr. 38, 15. Februar 2021)

 

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Neu bei Aisthesis: BIO-Eiszapfen aus der hauseigenen Eiszapfen-Plantage.

 

Eiszapfen bei Aisthesis

 

11.02.2021 Rezension zu Meier-Drave, Christa: Felix

[...] [H]ier ist ein großes, kleines Buch zu vermelden. Warum? Hier wird etwas sehr Wertvolles transportiert: Erinnerung. [...] Und überhaupt ist hier eine begnadete Erzählerin zu entdecken [...]. Wer wissen will, wie es einmal war, was verloren ist und was nicht wiederkommen wird, hier kann er es nacherleben - oder erlesen.
Volker Jakob in „Westfalenspiegel“ (1/2021)

 

11.02.2021 Rezension zu Glaßbrenner, Adolf: Eine Fahrt nach Oranienburg

Durch Forschungsbeiträge und Textausgaben hat sich das Wissen um den humoristischen Schriftsteller Adolf Glaßbrenner in den letzten Jahren deutlich verbessert, und diese Edition zeigt: Es sind weiterhin Entdeckungen zu machen. [...] Im Mittelpunkt dieser kenntnisreich eingeleiteten und kommentierten Edition steht [...] „Eine Fahrt nach Oranienburg“. Dieser Text ist künstlerisch originell, und es ist eine Freude, ihn zu lesen. [...] [Glaßbrenners] Text schildert beschwingt einen Landausflug, bekennt sich zu einer „Emancipation des Fleisches“ (S. 56) und beschwört einen Gesellschaftszustand, in welchem „die Menschenliebe die letzten Fesseln der Convention löst, und die allgemeine Umarmung eintritt“ (S. 60). Ein ansteckender Optimismus! Oder ein exklusiver?
Olaf Briese in „Heine-Jahrbuch“ (2020)

 

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01.02.2021 Rezension zu Orwells Enkel

Orwell`s Enkel commemorates the 70th anniversary of the publication of George Orwell's 1984, to which the edited volume's title alludes. The twelve essays engage with the ubiquity and pervasiveness of (digital) surveillance and their socio-cultural impact as well as their representations in contemporary literature, film, an TV. [...] Overall, the volume is a valuable contribution to the topic of surveillance and covers a variety of genres and media of different historical periods in and beyond the German contexts. It is a great book for academics and non-academics interested in the subject matter an select essays can serve as secondary course readings. [...] Orwell`s Enkel is an important work for German studies and related fields with well-written and compelling analyses by a range of international scholars.
Simone Pfleger in „Monatshefte“ (4, 2020)

 

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21.01.2021 Rezension zu Hohenhausen, Elise von: Reisebeschreibungen

Elise von Hohenhausen (1789–1857) ist eine der vielen Autorinnen des 19. Jahrhunderts, die aus dem allgemeinen Bewusstsein verschwunden sind. Dabei war die vielseitige Künstlerin zu ihrer Zeit als Lyrikerin, Zeitschriftenmitbegründerin, Feuilletonistin, salonnière, vor allem aber als Kritikerin und Übersetzerin englischer Literatur nicht nur äußerst aktiv, sondern auch bekannt. [...] Egal ob Elise von Hohenhausen über Minden, Berlin oder eine Überfahrt auf der Ostsee erzählt – immer wieder wird ihr Interesse an Kunst und Kultur sowie ihre Belesenheit deutlich. Sie zitiert unter anderem Lord Byron, Jean Paul, Benjamin Franklin, schreibt über ihre Begegnung mit Wilhelm Tischbein und evoziert dabei auch Goethe und seine Italienische Reise. Daneben berichtet sie von Opern- und Theaterbesuchen, schreibt über Kunstsammlungen und Museen, die sie auf ihren Reisen besucht. Vor allem aber erwähnt sie zahlreiche Künstlerinnen, die ihr sowie den zeitgenössischen Leserinnen und Lesern offensichtlich vertraut waren: Schauspielerinnen und Sängerinnen, aber auch Schriftstellerinnen. Das Wiederlesen von Texten wie Elise von Honhenhausens Reisebriefen kann uns damit ermöglichen, einen frischen Blick auf die Kulturgeschichte zu werfen und unseren Kanon zu erweitern.
Sandra Vlasta in „literaturkritik.de“ (Januar 2021)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27541

 

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13.01.2021 Rezension zu Windfuhr, Manfred: Zukunftsvisionen

[E]ine ambitionierte und detailreiche Untersuchung von über 80 zwischen 1939 und 1989 entstandenen Prosawerken an, in denen utopische bzw. dystopische Zukunftsszenarien entworfen werden. [...] [Für jede Spielform] literarischer Zukunftsvisionen analysiert Windfuhr mit philologischer und (literatur-)soziologischer Kompetenz repräsentative Studienfälle, die etwa von Franz Werfel und Carl Amery über Ernst Jünger und Arno Schmidt bis Christa Wolf und Günter Grass reichen. Gegenwartsautoren wie z.B. Peter Handke und Ilija Trojanow werden ebenso berücksichtigt wie Werke aus der Science-Fiction-Literatur [...]. Vom theoretischen Rahmen der humanistischen Futurologie ausgehend, deutet der Verf. die in den Romanen skizzierten Zukunftsvisionen als Zeugnisse einer engagierten Literaturpraxis, die [...] zu einer Veränderung der existierenden soziopolitischen Strukturen anspornen wollen.
Daniele Vecchiato, Padova in „Germanistik“ (2020, Heft 1-2)

 

13.01.2021 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 4: 1926 – 1929

[...] Der Band enthält 211 Essays und andere publizistische Äußerungen, darunter 4 bislang unveröffentlichte Texte, 18 Interviews und 30 von M. mitunterzeichnete Aufrufe. [...] Die Titel der großen Vorträge und Essays – Beispiele sind »Die Literatur und die deutsch-französische Verständigung«, »Rede für die Republik« (später: »Der tiefere Sinn der Republik») oder »Protest im Fall Becher«, die Stellungnahme zum Hochverratsverfahren gegen Johannes R. Becher – sprechen für sich und zeichnen ein prägnantes Bild von M.s Persönlichkeit und seinem politischen und literarischen Engagement. [...] Die Wirkung dieser subtilen wie zugleich souveränen, breitgefächerten Vorgehensweise [der Bearbeiterin Ariane Martin] ist verblüffend: Durch sie erhält auch für Kenner von M.s Publizistik das Bild dieses Autors und seiner Stellung im »öffentlichen Leben« der Weimarer Republik eine neue, deutlich prägnantere Gestalt.
Frithjof Trapp in „Germanistik“ (2020, Heft 1-2)

 

13.01.2021 Rezension zu Milevski, Urania: Stimmen und Räume der Gewalt

U. Milevski untersucht in ihrer Arbeit [...] vier Romane – Libuše Moníková, Eine Schädigung (1981); Stefan Schütz, Schnitters Mall (1994); Inka Parei, Die Schattenboxerin (1999); Karen Duve, Regenroman (1999) – in denen Unterwerfungsfantasien seitens der Täter und Täterinnen als Motive für ihre sexualisierte Gewalt dargestellt werden. [...] Durch Milevskis Fokalisierung eröffnet sich dem Leser eine neue Perspektive auf die verzerrte und sich neu formierende Identität der Leidtragenden, wobei der Leser u. a. ihre veränderte Körperwahrnehmung nachempfinden kann. Milevski leistet durch ihren spezifischen Blickwinkel einen neuen und wichtigen Beitrag für die deutschsprachige Entschlüsselung von Vergewaltigungsnarrationen, die in Zukunft verstärkt auch auf unkonventionellere – nicht nur vornehmlich auf heteronormative – Opfer- und Täterkonstellationen eingehen sollte.
Anja Wieden in „Germanistik“ (2020, Heft 1-2)

 

13.01.2021 Rezension zu Meier, Lars: Konzepte ästhetischer Erziehung bei Schiller und Hölderlin

L. Meiers Studie geht von der These aus, dass Hölderlins Hyperion als »›Kampfansage‹« (56) an Schillers Briefe Ueber die ästhetische Erziehung entstanden sei. [...] Auch wenn die Untersuchung [...] weitgehend werkimmanent argumentiert, ist sie aufgrund der textnahen Darstellung eine gewinnbringende Lektüre, um die Grundlegung der Diskussionen um eine ästhetische Erziehung zu verstehen.
Moritz Strohschneider in „Germanistik“ (2020, Heft 1-2)

 

13.01.2021 Rezension zu Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

[Rolf Dieter Brinkmann] ist gut erforscht, nur seine Autobiographie liegt noch im Schatten der Geschichte. Erfreulich ist darum, dass M. Fauser, Leiter der Arbeitsstelle Rolf Dieter Brinkmann an der Universität Vechta, sich in sieben Kapiteln mit B.s poetischen Wurzeln befasst hat. Überzeugend schildert er die dräuende Enge dieses »Schweinelandstrichs« (B., Autorenalltag, WDR 1974) zwischen Restauration, finsterem Katholizismus und beschädigten Familienverhältnissen. [...] So hat Fauser ein gelungenes Buch vorgelegt, das an eine alte Weisheit erinnert: Das Genie wohnt in der Provinz.
Claas Morgenroth in „Germanistik“ (2020/61, Heft 1-2)

 

13.01.2021 Rezension zu Braunbeck, Helga G.: Figurationen von Kunst, Musik, Film und Tanz

Von den Analysekategorien Werner Wolfs und Irina Rajewskys ausgehend, gelingt es Braunbeck die intermedialen Erzähltechniken Libuše Moníkovás in ihrer Komplexität darzulegen und an konkreten Textbeispielen überzeugend zu veranschaulichen. [...] Die vorgelegten Forschungsergebnisse eröffnen zweifelsohne einen neuen Blick auf M:s Werk, insbesondere aus der Sicht der Postmoderne, in der die Tendenz zur Intermedialität verstärkt eine Rolle spielt, und bieten nicht zuletzt weitere Anregungen für die Erforschung des literarischen Œuvres dieser bedeutenden Autorin tschechischer Provenienz.
Renata Cornejo in „Germanistik“ (2020/61, Heft 1-2)

 

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05.01.2021 Rezension zum Vormärz-Handbuch

Es hat lange gedauert, bis den dreitausend Seiten von Friedrich Sengles Biedermeierzeit (1971–1980) ein vergleichbares Schwergewicht zur Großepoche 1815–1848 gegenübertrat. Das jetzt von Norbert Otto Eke herausgegebene Vormärz-Handbuch bietet sich nicht nur dem Umfang nach (mit über eintausend Seiten im Zweispaltendruck), sondern in seiner ganzen Anlage als ernsthaftes Gegengewicht dar. Denn es handelt sich hier offenkundig nicht um eines jener oft flüchtig gearbeiteten Handbücher, mit denen primär der Orientierungsbedarf einer neuen Studierendengeneration abgedeckt werden soll (was damit natürlich auch möglich ist), sondern um die Bilanz eines Forschungsnetzwerks, ja einer Wissenschaftlergeneration. Das 1994 in enger Verbindung mit dem Aisthesis Verlag in Bielefeld gegründete Forum Vormärz Forschung hat nach zahlreichen wissenschaftlichen Tagungen, deren Ertrag regelmäßig im eigenen Jahrbuch nachzulesen war, offenbar das Bedürfnis einer systematischen Präsentation seines stark sozialgeschichtlich und unterschwellig auch politisch geprägten Forschungsansatzes verspürt und im Paderborner Germanisten Eke den Idealfall einer Herausgeberpersönlichkeit gefunden, die 117 Einzelbeiträge von über hundert Beiträgern durchaus unterschiedlicher Alters- und Erfahrungsstufen einzuwerben verstand und dabei selbst schon – vor allem mit der Einführung in die Literatur des Vormärz (2005) – als Kenner der Epoche und Verfechter einer offenen Namensgebung hervorgetreten war. Das Handbuch trägt dem sozialwissenschaftlichen Zugang schon in der Rekrutierung seiner Mitarbeiter Rechnung. Vor allem in den ersten drei Themenkreisen erkennt man dankbar die Kompetenz fachlich zuständiger Historiker, Philosophen, Theologen, Skandinavisten, Theater- und Musikwissenschaftler. Entsprechend vielstimmig informiert der „historische Abriss“ über das „Zeitalter der Revolution(en)“ vom Wiener Kongress bis zum Paulskirchenparlament, ein zweiter Themenkreis über „Übergreifende Fragestellungen“ wie Nationalismus, Exil und Gruppenbildungen (darunter überragend der Artikel über die Burschenschaften von Harald Lönnecker) und ein dritter Schwerpunkt über „interdisziplinäre Implikationen“: von der Oper über die Hegel-Schule bis zum Kulturaustausch mit den Nachbarländern einschließlich Italien. Dominant germanistisch wird das Handbuch erst ab Seite 455 mit dem Themenkreis IV „Literaturverhältnisse, Literaturkonzepte und literarische Gattungen“, der mit einem Artikel zur Literaturgeschichtsschreibung von Holger Dainat endet, und dem abschließenden und (mit über dreihundert Seiten) umfangreichsten Großkapitel „Autoren – Autorinnen – Gruppen“. [...]
Peter Sprengel in „Zeitschrift für Germanistik“ (Januar 2021)

 

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15.12.2020 Lesung

Christa Meier-Drave liest aus ihrem Buch Felix: Himmel und Erde.mp4

 

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14.12.2020 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 4: 1926 – 1929

[...] [Es] ist es richtig, die Essays [dieser Werkphase] nicht nur als Kommentar zum literarischen Werk, als Nebenwerk, sondern gleichsam als Hauptwerk dieser Jahre zu lesen. Sie sind zudem unmittelbarer Ausdruck von Heinrich Manns politischem, kultur- und gesellschaftskritischem Engagement. Der Band schafft damit erstmalig die Voraussetzung für ein umfassendes Bild dieses praktischen und publizistischen Engagements und leistet damit auch einen Beitrag zu einer neu zu schreibenden Biografie. Erreicht wird hier Vollständigkeit, die nie zuvor auch nur annähernd abgebildet wurde. Die Sammlung umfasst 211 Texte aus diesen vier Jahren und ist sehr heterogen – zuerst im Hinblick auf die Form, die Publikationsorte und Anlässe. [...] Der editorische Aufwand, [...] offensichtlich betrieben mit wissenschaftlicher Hingabe an Genauigkeit und Gründlichkeit, ist mithin erheblich und lässt nichts zu wünschen übrig. Zu wünschen bleibt indes, dass von dieser Edition weitere Impulse für die Heinrich-Mann-Forschung ausgehen. Sie kann bei vielen Fragestellungen neu ansetzen.
Holger Pils in „Arbitrium“ (2020, 38/3)

 

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10.12.2020 Rezension zu Georg Herwegh: Gesamtausgabe

[...] Schon nach Erscheinen der ersten Bände 2011 hatte Walter Hettche in Arbitrium diese Ausgabe als »editorische und verlegerische Großtat« gepriesen. Diesem Urteil können wir uns nach dem Abschluss der Edition nur anschließen. Sie ist alles in allem vorbildlich und könnte geradezu als Muster für moderne Gesamtausgaben dienen. [...]
Wolfgang Rasch in „Fontane Blätter“ (110/2020)

 

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09.12.2020 Rezension zu Vormärz-Handbuch

[...] Die Publikation des forschungsbasierten kulturwissenschaftlichen Vormärz-Handbuchs, das zu den in den einzelnen Kapiteln behandelten allgemeinen und speziellen Themen und zu den Schriftstellerinnen und Schriftstellern ausführliche Literaturverzeichnisse bereitstellt, verdient höchste Anerkennung und vermittelt Impulse für die künftige Vormärz-Forschung, auch für die weitere Auseinandersetzung mit den Werken Christian Dietrich Grabbes, Ferdinand Freiligraths und Georg Weerths.
Lothar Ehrlich in „Grabbe-Jahrbuch“ (2020)

 

09.12.2020 Wuppertaler Germanistik informiert über Engels, Friedrich: „Briefe aus dem Wupperthal“

https://www.presse.uni-wuppertal.de/de/medieninformationen/2020/12/09/32958-neuerscheinung-zum-engelsjahr-wuppertaler-studierende-bringen-briefe-aus-dem-wupperthal-neu-heraus/

 

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07.12.2020 Rezension zu Georg Herwegh: Gesamtausgabe

[...] In diesem Jahr kann man daher, dank der jahrzehntelangen editorischen Grundlagenarbeit von Ingrid Pepperle und ihrem Team, endlich auch auf eine historisch-kritische Ausgabe von Herweghs Gedichten, Prosaschriften und Briefen zugreifen, deren sechster und letzter Band nun erschienen ist. Vor allem die Briefe lassen einen tief eintauchen ins Denken und Treiben jener Epoche. [...]
Harald Eggebrecht in „Süddeutsche Zeitung“ (2.12.2020)

 

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02.12.2020 Rezension zu Lukács 2017/18

[...] Das Jahrbuch will nicht nur an Lukács erinnern, sondern ihn auch für die gegenwärtige Debatte fruchtbar machen. Mehrere Beiträge behandeln den praxisphilosophischen Strang der Lukács'schen Philosophie. Allerdings kommen die freiheitsbeschränkenden Implikationen dieses Ansatzes nicht zur Sprache. Es wäre ein belebender Faktor und den Pluralismus befördernder Kontrast, wenn in künftigen Jahrbüchern auch Lukács-kritische Stimmen zu Wort kämen. Auch für diejenigen, die nicht unbedingt das Interesse an einer philosophischen Inspiration „linker“ Politik verfolgen, ist die Lektüre dieses Bandes interessant. Das Jahrbuch motiviert, sich den einen oder anderen Lukács-Text nochmals vorzunehmen oder auch in der Autobiographie „Gelebtes Denken“ wieder zu lesen, auch um zu verstehen, warum sich Lukács für den politisch orthodoxen Weg entschied und was dies mit seiner Philosophie zu tun hat.
Wolfgang Hellmich in „Philosophisches Jahrbuch“ (I/2020)

 

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25.11.2020 Rezension zu Fähnders, Walter: Projekt Avantgarde

Ziel der vorliegenden Studien ist es, die Avantgarde als eigenständige Bewegung zu erfassen. Fähndersʼ Untersuchungen sind intermedial, interdisziplinär und international angelegt, wobei er die Spielräume von Merkmalen der Avantgarde beschreibt. [...] Im Ausblick wendet er sich gegen die Ansicht, die Avantgarde sei ein historisch abgeschlossenes Projekt. Zahlreiche Rezeptionszeugnisse aus Literatur und Kunst der Gegenwart bezeugen dies.
Waldemar Fromm in „Germanistik“ (2020, 1-2)

 

25.11.2020 Rezension zu Georg Herwegh: Gesamtausgabe

[...] Das große Verdienst der Edition ist es, zahlreiche Texte erstmals aufgefunden und zugänglich gemacht zu haben. Da die Artikel teilweise mehrfach sowie in nur kurz bestehenden Zeitschriften erschienen und darüber hinaus häufig nicht vom Verfasser gezeichnet wurden, muss die der Edition zugrundeliegende Identifizierungsleistung hervorgehoben werden. [...] Insgesamt liegt aber eine zweifellos langlebige Edition vor, die sich durch ihre solide Textgrundlage und ihren informativen Kommentar auszeichnet und die vom Aisthesis Verlag in ein schönes Buch umgesetzt wurde.
Jonas Cantarella in „Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen“ (2, 2020)

 

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12.11.2020 Rezension zu Köppe, Tilmann / Singer, Rüdiger (Hgg.): Show, donʼt tell

[...] With a thought-provoking compilation of essays, this volume delivers on the promise of its title by establishing that narrative, in an abundant array of forms and by employing varied strategies, best achieves enargeia by “showing” rather than “telling”—by sparking and engaging imagination rather than providing over-mediated descriptions. Scholars engaged with questions of visuality/narrativity and aesthetics will welcome this compelling collection with great interest.
Thyra E. Knapp in „Monatshefte“ (3/2020)

 

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01.10.2020 Rezension zu Behravesh, Monika: Migration und Erinnerung in der deutschsprachigen interkulturellen Literatur

[...] Zusammenfassend kann man die Arbeit vor allem in Hinblick auf ihre Konfrontation von literarischen Erinnerungen der Migration mit der offiziellen Erinnerungskultur als gewinnbringend für die Forschung bezeichnen. Denn insbesondere die autobiografisch lesbaren Texte werden in der Regel nur in Bezug auf die individuelle Perspektive erforscht. Ihr kollektiver Aspekt wird hingegen weitgehend ignoriert. [...]
Martina Kofer in „Peter-Weiss-Jahrbuch“ (27, 2018)

 

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30.09.2020 Aktionstag in Düsseldorf zu Ehren des Malers Theodor Mintrop

"Ein ganz berühmter Maler" sei Theodor Mintrop gewesen, sagt die neunjährige Schülerin. Am vergangenen Samstag fand in Düsseldorf ein Aktionstag statt, um diesen Theodor Mintrop wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken - im Rahmen des von Inge Sauer initiierten Kultur- und Schulprojekts "Da sind sie ja!" Der Bericht der Rheinischen Post: https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/kultur/schulprojekt-da-sind-sie-ja-in-duesseldorf-auf-den-spuren-von-mintrop_aid-53559189
Zeichnungen und Briefe Mintrops hat Margaret A. Rose im Aisthesis Verlag herausgegeben: Theodor Mintrops komische Märchen in Bildern (1855-1866), Theodor Mintrops Briefe an Anna Rose (1857-1869), Das Album für Minna (1855-1857)

 

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29.09.2020 Eine neue komparatistische Reihe startet bei Aisthesis

Der Aisthesis Verlag hat soeben eine neue Reihe gestartet: die „Studien zur vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft“. Herausgeber*innen sind: Christian Moser (Bonn), Marton Sexl (Innsbruck), Annette Simonis (Gießen) und Linda Simonis (Bochum).
Die Reihe „Studien zur vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft“ ist den zentralen Forschungsfeldern der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft gewidmet wie zum Beispiel den internationalen Literaturbeziehungen, der globalen Vernetzung der Literaturen oder der Konzeption von Weltliteratur(en). Literarische Texte überschreiten nationale, kulturelle und mediale Grenzen sowie Grenzen zwischen Wissensformen. Ihre Reichweite, insbesondere im Falle von bedeutenden Werken, bleibt daher meistens nicht auf die Wirkung innerhalb eines nationalsprachlichen Gebiets bzw. einer einzigen Kultur begrenzt.
Schwerpunkte der Reihe bilden demnach die Aspekte der Intermedialität und Transkulturalität, der Poetik, Rezeptionsgeschichte, Literatur- und Übersetzungstheorie, um nur einige exemplarisch zu nennen. Ferner geht es um Fragen der kulturellen, sozialen, politischen sowie ökologischen Bedeutung von Literatur und Kunst in sich wandelnden medialen Kontexten.
Autor*innen, die sich dafür interessieren, Arbeiten in dieser Reihe zu veröffentlichen, richten ihre Anfragen bitte an den Verlag.

 

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25.09.2020 Rezension zu Reinecke, Rüdiger: Gernika und der Luftkrieg gegen die spanische Republik (1936–1939)

[...] Unter Berücksichtigung der erwähnten Prämissen hat [Reinecke] die internationale Literatur zum Spanienkrieg auf ein Thema hin analysiert, nämlich den Luftkrieg, der damals gegen die spanische Republik erstmals in großem Maßstab erprobt wurde. [...] Rüdiger Reinecke unternimmt [...] auf der Suche nach diesem „literarischen Sujet“ eine Parforce-Tour durch die Geschichten aus der Geschichte des Spanienkriegs, bei der nicht nur die gängigen Namen und Werke anzutreffen sind, sondern auch unbekannte Autorinnen und Autoren, Journalistinnen und Journalisten, Fotoreporterinnen und -reporter. [...] Da Reinecke über die Analyse der jeweiligen Texte hinausgeht, die Biografien und das Werk der Autorinnen und Autoren kurz referiert und sie in den Kontext der Literatur zum Spanienkrieg stellt, wird sein Buch zu einem umfassenden, vielschichtigen Kompendium des aktuellen Wissens über das Thema. [...] Einem Buch wie diesem, das umfangreiches Wissen vermittelt, das gekonnt internationale Literaturgeschichte mit Historiografie und kulturwissenschaftlichen Techniken kombiniert, das einladend lesbar geschrieben ist, möchte man ein möglichst großes Publikum wünschen, um die Literatur zum Spanienkrieg endlich so bekannt zu machen, wie es ihr gebührt [...]
Georg Pichler in „literaturkritik.de“ (September 2020, https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27188)

 

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24.09.2020 Rezension zur Georg Herwegh-Gesamtausgabe

[...] Ingrid Pepperle hat (in Verbindung mit Volker Giel, Heinz Pepperle, Norbert Rothe und Hendrik Stein) mit Ausdauer und Sachverstand im Bielefelder Aisthesis Verlag eine sechsbändige „Kritische und kommentierte Gesamtausgabe“ der „Werke und Briefe“ [Herweghs] auf den Weg gebracht. Eine besondere - editorische und kommentierende - Lebensleistung [...]. Ohne sie wäre dieser Versuch einer (kulturgeschichtlich angelegten) Biographie nicht möglich gewesen. [...]
Stephan Reinhart im Vorwort seiner soeben erschienenen Herwegh-Biographie (Georg Herwegh. Eine Biographie. Seine Zeit - unsere Geschichte, Göttingen: Wallstein, 2020)

 

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23.09.2020 Kurt-Wolff-Stiftung

Der neue Katalog der Kurt-Wolff-Stiftung „Es geht um das Buch“ ist da. Wie immer eröffnet Aisthesis die Verlagspräsentation. Hier geht es zur digitalen Ansicht: https://www.kurt-wolff-stiftung.de/wp-content/uploads/2020/09/katalog_kws_2020_FINAL_WEB.pdf

 

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21.09.2020 Rezension zur Georg Herwegh-Gesamtausgabe

[...] [I]m Bielefelder Aisthesis-Verlag [...] ist [...] eine textkritische und fantastisch kommentierte Herwegh-Ausgabe von bislang unerreichter Vollständigkeit erschienen: sechs Bände Gedichte, Prosatexte, Publizistik, Briefe. Eine editorische Glanzleistung [...]
Klaus Bellin in „Neues Deutschland“ (21.09.2020)

 

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04.09.2020 Auszeichnung für unseren Autor Arnold Maxwill

Arnold Maxwill wurde soeben mit dem Preis für westfälische Landeskunde des Landschaftverbands Westfalen-Lippe ausgezeichnet. Das hat er verdient, und wir gratulieren ihm dazu herzlich. Arnold Maxwill war an zahlreichen Publikationen des Aisthesis Verlags beteiligt, zuletzt als Herausgeber von Franz Müller-Frerich: Kriegspferd Pummelchen (2019) und Walter Köpping: „Wir fürchten nicht die Tiefe“. Kunst und Kultur der Bergleute in Deutschland (2020).

 

04.09.2020 Rezension zu Düsterberg, Rolf (Hg.): Dichter für das »Dritte Reich«, Band 5

[...] [der Band] bietet Einblicke in die vom NS-Regime geförderten Denkmuster und Verhaltensnormen, in die handelsüblichen ideologischen Versatzstücke, die gegenüber der Literatur gehegten Ansprüche, die Abmahn- und Belohnungssysteme. [...] Soweit sie nicht vor 1945 das Zeitliche gesegnet hatte, gereichten den in Düsterbergs Sammelband gewürdigten Literaten ihr Engagement für den Nationalsozialismus nicht zum Nachteil. Sie wurden ohne größere Probleme entnazifiziert, als Mitläufer eingestuft und konnten unbehelligt weiterarbeiten: als Journalisten für Radio und Printmedien, als Autoren von Jugendbüchern oder als Mitarbeiter im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, zwar ihrer parteiamtlichen Funktionen entkleidet, aber ohne Reibungsverluste sich einordnend in die von den alliierten Siegern geförderte und geforderte demokratische Neuordnung. [...]
Jens Flemming in „literaturkritik.de“ (August 2020) [https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27126]

 

04.09.2020 Rezension zu Die Freiheit erhebt ihr Haupt - JUNI. Heft 57/58

„Die Freiheit erhebt ihr Haupt“: Die Rhetorik der Revolution 1918/19 ist voller Pathos, aber das mit gutem Grund, ist Pathos doch die Haltung und Stilform, die – für die Zeitgenossen vor der Neuen Sachlichkeit – dem Ereignis und seiner Tragweite angemessen war. Die Hoffnungen, die sich an die Revolution knüpften, waren zweifelsohne sehr groß. Umso größer die Enttäuschung, als am Ende dieser wenigen, ereignisreichen Monate nicht das ersehnte Reich der Freiheit stand, eine andere Gesellschaft, in der Unrecht, Unterdrückung und Gewalt Vergangenheit waren.
Redaktioneller Hinweis in „literaturkritik.de“ (August 2020)

 

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01.09.2020 35 Jahre Aisthesis Verlag

Am 1. September 1985 wurde der Aisthesis Verlag gegründet, indem Detlev Kopp und Michael Vogt beim Ordnungsamt Bielefeld ein Gewerbe anmeldeten. Die neue Firma – eine GbR – werde im Verlagsgewerbe tätig, hieß es im amtlichen Dokument. Die zur Anmeldung erforderliche Investition betrug 20 DM.
Das erste Buch des neuen Verlags erschien dann 1986. Bis heute folgten ihm ca. 1.500 weitere, an denen Tausende von Autorinnen und Autoren beteiligt waren. Nicht zuletzt ihnen ist dafür zu danken, dass wir nun auf dreieinhalb Jahrzehnte zurückblicken können, in denen wir uns in diesem schwierigen Metier behauptet haben und der Verlag ein Qualitätsprofil entwickeln konnte, auf das wir stolz sind. Sehr gern kann es noch lange so weitergehen...

 

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26.08.2020 Rezension zu Vormärz-Handbuch

Es ist beeindruckend, was die wissenschaftliche Vereinigung Forum Vormärz Forschung seit ihrer Gründung 1994 erreicht hat: eine Vielzahl von Tagungen, darunter spezielle für junge Forscherinnen und Forscher, ein Jahrbuch, das verlässlich erscheint, eine reich bestückte Schriftenreihe und seit einigen Jahren eine Editionsreihe. Nun kommt das voluminöse Vormärz-Handbuch hinzu. Wer sich mit der deutschen Geschichte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschäftigt, erhält mit ihm einen detaillierten Epochenüberblick, ein Nachschlagewerk mit umfangreichen Registern, einen Zugang zu einer Vielzahl von speziellen Forschungsbereichen und auch Hinweise auf offene Fragen. [...] Der Herausgeber nennt das Handbuch „Ansporn und Auftrag“ zu einer „umfassenden Kartierung“ des Vormärz (S. 16). Das ist wohl doch zu bescheiden formuliert. Entstanden ist ein fächerübergreifender Zugang zum Vormärz, der die Forschung bilanziert und ihr in vielen Bereichen Aufgaben nahelegt.
Dieter Langewiesche in: H-Soz-Kult, 26.08.2020, [https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50414].
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26.08.2020 Rezensionen zu Fähnders, Walter: Projekt Avantgarde

[...] Walter Fähnders hat nun einen Projekt Avantgarde betitelten Band vorgelegt, der nicht nur seine bisherigen Forschungen miteinander vernetzt, sondern zudem eine zuverlässige Basis für die Arbeit mit und an der historischen Avantgarde liefert. [...] Gut strukturiert und gut verständlich eignet sich der Band darüber hinaus auch als Einstieg in das Forschungsfeld verschiedener Disziplinen in der Lehre. Komparatistisch und intermedial angelegt, stellt Fähnders hierin einen Fundus historischer Ereignisse und Netzwerke der Avantgarden in Europa bereit. Ein Personenregister erleichtert die Recherche nach einzelnen Daten und Ereignissen. [...]
Jasmin Grande in „Zeitschrift für interkulturelle Germanistik“ (Heft 1, 2020)

[...] In den Passagen zum widersprüchlichen und vielfältigen Verhältnis der Avantgarden zur «Arbeit» bringt die Publikation viel Neues. Sie verschafft einen soliden Überblick und ist auch für Menschen, die sich noch wenig mit dem Thema beschäftigt haben, sehr geeignet. [...]
Bernd Hüttner in „Rosa Luxemburg Stiftung News“ (August 2020) [https://www.rosalux.de/news/id/42823/]

 

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24.08.2020 Rezension zu Lorenz, Philippe-André: No subject will ever be taboo

Lorenz’ Untersuchung beeindruckt vor allem durch die detaillierte Analyse einzelner Szenen und die profunde Kenntnis intertextueller Bezugnahmen der Kill Bill-Filme. Beide fundieren seine überzeugende Analyse des Komischen in Tarantinos Gewaltdarstellungen. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist, dass er sich des englischsprachigen Originals bedient und nicht wie manch andere Film-Forschende die deutsche Synchronisation heranzieht. [...] so kann er mit seinem genauen Blick auf die Gewaltdarstellungen in den Filmen seine These der Verschränkung verschiedener Komikformen in Kill Bill ein ums andere Mal belegen und plausibilisieren, dass sein Analyseverfahren sich auch auf andere Filme mit komischen Gewaltdarstellungen anwenden lässt.
Rolf Löchel in „literaturkritik.de“ (11.08.2020)

 

24.08.2020 Rezension zu Urban, Urs: Die Ökonomie der Literatur

Urbans materialreiches Buch bietet ein anregendes Panorama der interdiskursiven Verschränkung von Literatur und Ökonomie und grenzt sich dezidiert von der vorliegenden Forschungsliteratur ab.
Matthias Schaffrick in „Germanistik“ (2019 - Band 60 - Heft 3-4)

 

24.08.2020 Rezension zu Wagner, Moritz / Wieland, Magnus (Hgg.): Albert Vigoleis Thelen - ein moderner Tragelaph

Der Sammelband hat die Substanz, zum Anlass und Ausgangspunkt einer weiteren und intensiveren Beschäftigung mit dem Werk eines der ganz großen Erzähler der deutschen Literatur des 20. Jh. zu werden.
Heinz Eickmanns in „Germanistik“ (2019 - Band 60 - Heft 3-4)

 

24.08.2020 Rezension zu Brambora, Johannes: Von Hungerlöhnern, Fabriktyrannen und dem Ideal ihrer Versöhnung

[...) die Studie (zeigt), wie sich auch auf einem gut bearbeiteten Feld wie dem sozialen Roman noch neue Erkenntnisse gewinnen lassen. Gerade in der Aufmerksamkeit für die Ränder des Sozialen weist die Vormärzliteratur hier einmal mehr auf die Avantgarde der Jahrhundertwende voraus.
Patrick Fortmann in „Germanistik“ (2019 - Band 60 - Heft 3-4)

 

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06.08.2020 Rezension zu Köpping, Walter: Wir fürchten nicht die Tiefe

Wir fürchten nicht die Tiefe ist für jeden, der sich mit dem Bergbau im Ruhrgebiet beschäftigen möchte, ein gutes Einstiegsbuch, das den Bergbau durch literarische Beispiele sehr anschaulich und bildhaft näher bringt. [...] In jedem Fall ist es für alle Bergbauinteressierten und -forschenden eine große Bereicherung, dass das Manuskript nun 25 Jahre nach dem Tod Walter Köppings veröffentlicht werden konnte und somit das Lebenswerk des Autors seine verdiente Publikation erhält.
Simone Hacke in „literaturkritik.de“ (05.08.2020)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27031

 

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05.08.2020 Rezension zu Fähnders, Walter: Projekt Avantgarde

Walter Fähnders' Studie: Projekt Avantgarde überzeugt durch konzeptionelle wie historische Schärfe. [...] Das Buch bietet eine eingängige und souveräne Diskussion von Schlüsselperspektiven der Avantgarde, deren Projektcharakter sich in der heterogenen Experimentierfreude und Uneindeutigkeit seiner Positionen abzeichnet. [...] Wer ihr komplexes Profil in all ihrer Heterogenität und im politischen Spannungsnetz des frühen 20. Jahrhunderts kennenlernen und vertiefen will, ist bei Fähnders bestens aufgehoben.
Sebastian Lübcke in „Weimarer Beiträge“ (3-2020)

 

05.08.2020 Rezension zu Berger, Demian: Ästhetische Moderne im Widerspruch

[...] Demian Berger [...] hat eine profunde Studie über die ‚politische Ästhetik‘ der beiden Denker geliefert. [...] Diese ‚vergleichende Analyse der Systematik zweier sich wandelnder Entwürfe politischer Ästhetik‘ bietet der Forschung zweifelsohne neue produktive Deutungsansätze, nicht nur zu Benjamin und Landauer, sondern auch zum Deutsch-Judentum ihrer Zeit.
Gabriele Guerra in „Weimarer Beiträge“ (3-2020)

 

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22.07.2020 Rezension zu Gröner, Carina: Textgewebe

Festzuhalten ist, dass Carina Gröner eine Arbeit zu einem vielbeforschten Gegenstand der Goethe-Philologie vorgelegt hat, mit der sie neue Akzente setzt und im Einzelnen zu wichtigen und inspirierenden Ergebnissen gelangt.
Hauke Kuhlmann in Goethe-Jahrbuch 136 (2019)

 

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15.07.2020 Rezension zu Die Neuen Naturtherapien. Handbuch Band I

Ein Meisterwerk auf 1.008 Seiten! Dieses Buch erfüllt gleich drei wichtige Rollen, die ein Buch haben kann. Es ist ein fundiertes Lehrbuch, gespickt mit wissenschaftlicher Expertise und daher besonders Studierenden der Naturtherapien ans Herz zu legen. Es ist zugleich auch ein umfangreiches Grundlagenwerk für Fachleute, die im Bereich der Depressions- und Suchtherapie, Angst- und Traumastörungsbehandlung wie auch in der Stressprävention und Gesundheitsförderung bei Erschöpfung und Burnout tätig sind. Es bezieht sich hier sowohl auf Beratung als Behandlung. Zu guter Letzt ist es ein von führenden nationalen und internationalen Experten verfasstes Handbuch, welches Interessierten erstmalig einen umfassenden Überblick über die „neuen Naturtherapien“ gibt. [...]
Cora Heinen in „Ergotherapie und Rehabilitation“ (Juli 2020)

 

15.07.2020 Rezension zu Roselli, Antonio: »alles scheint mir jetzt möglich«

[...] Insgesamt gesehen ist Rosellis Untersuchung eine sehr kompakte, schlüssige und gut recherchierte Arbeit, die zu plausiblen Ergebnissen führt und die Kontingenz- wie auch die Hebbelforschung um einen neuen Aspekt bereichert.
Barbara Hindinger in „Hebbel-Jahrbuch“ (2020)

 

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07.07.2020 Rezension zu Vormärz-Handbuch

Das vorliegende Handbuch gleicht in seinen Ausmaßen (24 cm x 16.6 cm x 6 cm) nahezu einem Ziegelstein; es bringt 2,5 Kilogramm auf die Waage – ein ansehnliches Stück Lektüre, angehäuftes Wissen über eine literarische Epoche, die als Das Zeitalter der Revolution(en) (S. 19) bezeichnet werden kann. Es umfaßt den Zeitraum vom Wiener Kongreß 1815 und der Konstituierung des Deutschen Bundes über die Juli-Revolution 1830 bis zu den März-Aufständen 1848 und der Konstituierung des Frankfurter Paulskirchenparlaments […]. Die Artikel zeugen alle, auch die, welche nicht von den derzeit agierenden Fachleuten zum Gegenstand verfaßt worden sind, von hohem Kenntnisstand. Die Einträge sind nicht nach einem strengen Logarithmus verfaßt worden, so daß die Annäherung zum Thema jeweils unterschiedlich erfolgt, mit dieser Abwechslung erhöht sich auch das Lesevergnügen. […] Ein markanter, (ge-)wichtiger Baustein für die literaturgeschichtliche Forschung liegt nun vor, der eine stabile Basis darstellt und anregt zu weiteren Aufbauten.
Uwe Hentschel in „IFB“ (Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft, Juli 2020)
Zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=10361

 

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30.06.2020 Rezension zu Brambora, Johannes: Von Hungerlöhnern, Fabriktyrannen und dem Ideal ihrer Versöhnung

Die vorliegende Studie zum sozialen Roman in Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschäftigt sich eingehend mit einer Gattung, die bisher nur spärlich literaturwissenschaftlich erfasst worden ist. Der soziale Roman ist eine Variante des Unterhaltungsromans, der sich seit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts großer Beliebtheit bei der Leserschaft erfreute, wie literarische Journale und Leihlisten von Bibliotheken aus dieser Zeit belegen. Im Gegensatz zur anglistischen Literaturwissenschaft, wo der soziale Roman von Schriftstellern wie Charles Dickens oder Elizabeth Gaskell schon lange Thema akademischen Diskurses ist, wird die Mehrheit der Unterhaltungsliteratur dieser Zeit in der germanistischen Literaturwissenschaft eher stiefmütterlich behandelt.[...] Johannes Brambora legt in seiner Analyse dieser fünf Romane eindeutig dar, dass und vor allem wie der soziale Roman von den Autoren der damaligen Zeit als Raum genutzt wurde, um verschiedene Gemeinschaftskonzepte und Reformideen durchzuspielen und auf ihre Realisierbarkeit hin zu prüfen.
Daniela Richter in „literaturkritik.de“ (Juli 2020)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=26919

 

30.06.2020 Rezension zu Kißling, Magdalena: ›Weiße‹ Normalität

Magdalena Kißling legt [...] eine Fragestellung vor, die nicht nur interessant ist, sondern durchaus aktuell und sowohl für die Germanistik wie für die Literaturdidaktik wertvolle Anregung bietet. Kißling wirft die Frage auf, ob rassistische Implikate in fiktionale Texte eingehen, ohne dass diese bisher in der Rezeption eine Beachtung gefunden haben. Dabei grenzt sie die rassistische Perspektive auf eine weiße, d.h. eurozentrische Sichtweise ein. Vor dem Hintergrund der europäischen Kolonialgeschichte sind explizit ideologische Texte dieser Epochen bekannt. Aber Kißling untersucht drei Texte, die scheinbar frei von solchen Implikaten sind: Goethes Iphigenie auf Tauris, Fontanes Effie Briest und Koeppens Tauben im Gras. [...] Kißling geht aber über diese Bestandsaufnahme hinaus, sie kündigt eine ‚postkoloniale Literaturdidaktik‘ an. Und der methodologische Aufbau dieser Konzeption dürfte von besonderem Interesse sein. [...] Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der ambitionierte Zugriff und die Fragestellungen durchaus ihre Berechtigung haben. Allerdings muss der Autorin entgegengehalten werden, dass sie die Frage nach der Passung von Leser und Text nur postuliert, eigentlich nur solche Bedingungen aufzählt, die sich aus der germanistischen Sicht ergeben. Die notwendigen Erwerbsvoraussetzungen, die psychischen Imperative der Adoleszenz und nicht zuletzt die fehlende empirische Basis ihres Ansatzes lassen viele der behaupteten Wirkungszusammenhänge als hoch spekulativ erscheinen. Dennoch ist nicht nur der Autorin, sondern der Literaturdidaktik zu wünschen, diese Leerstellen in der wissenschaftlich begleiteten Unterrichtspraxis schließen zu können.
Joachim Schulze-Bergmann in „literaturkritik.de“ (Juli 2020)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=26906

 

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19.06.2020 Rezension zu Vormärz-Handbuch

Eine editorische Großtat ist aus dem Bielefelder Aisthesis Verlag zu vermelden. Dort ist jetzt nach vier Jahren Arbeit das mehr als 1000 Seiten umfassende „Vormärz-Handbuch“ erschienen. Das Werk darf getrost als das ultimative Standardwerk zur politisch, kulturell und gesellschaftlich spannenden Vormärz-Epoche (1815 bi3 1848) angesehen werden. [...]
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (19. Juni 2020)

 

19.06.2020 Rezension zu Braunbeck, Helga G.: Figurationen von Kunst, Musik, Film und Tanz

Das neue Buch von Helga Braunbeck ist ein Meilenstein der Forschung zur Prager Autorin Libusé Moníková, deren Bücher sicher zu den facettenreichsten und anspruchsvollsten im Kanon der deutschsprachigen Literatur zählen. [...] diese durchgängig überzeugende und wegweisende Studie [ist] sehr empfehlenswert. Sie richtet sich vorrangig aber nicht ausschließlich an Literaturwissenschaftler*innen. Trotz des komplexen Inhalts und der fachwissenschaftlichen Prägung sowie zahlreicher Termini technici aus den Literatur-, Medien- sowie Kulturwissenschaften handelt es sich um einen kurzweiligen und angenehm zu lesenden Text. Als besondere Pluspunkte der Studie sind u.a. die äußerst gründliche Recherche, die konsequente Systematik und Kategorisierung, die schöne Buchgestaltung [...] hervorzuheben. Diese Studie bietet dank der zahlreichen Informationen zu intertextuellen und intermedialen Verweisen sowie zu historischen und kulturgeschichtlichen Hintergründen einen Schlüssel, um sich eine weitere Dimension von Moníkovás OEuvre aufzuschließen.
Michaela Trenner-Haberkorn in „Monatshefte“ (Vol. 112, Nr. 1, 2020)

 

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08.06.2020 Rezension zu Lesebuch Horst Hensel

[Ein] Abschnitt aus seinem aktuellen Roman-Projekt "Salz & Eisen" über den "Bürgerkrieg an der Ruhr 1920" mag stehen für das genaue, erfahrungssatte, im besten Sinne handwerkliche Schreiben Hensels, das den Leser ohne Schnickschnak bei Laune hält. Was hat er noch ausgesucht? Da sind neben weiteren Gedichten, Aphorismen und Sprüchen u.a. ein Romanauszug aus "Sturzacker", eine empfehlende "Hacksiade" über Peter Hacks, Reportagen, etwa aus der Gastdozentenzeit in Shanghai, "Rezensionsessays", ein Beitrag zum "Werkkreis Literatur der Arbeitswelt", in dem er eine nicht unwichtige Rolle spielte, oder auch eine Begegnung mit Niklas Luhmann "Zwischen Tür und Angel" an der Universität Bielefeld. Dazu frische Tagebuchnotizen. In allem ist ein so präziser wie auch politisch streitbarer Autor zu spüren.
Rolf Birkholz in „Neue Westfälische“ (4. Juni 2020)

 

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02.06.2020 Rezension zu Weiershausen, Romana: Zeitenwandel als Familiendrama

Drawing on a wide range of text „from canonic works by Gottsched and Lessing to much lesser known texts by Carl von Reitzenstein, Cornelius Hermann von Ayrenhoff, and others“ Weiershausen shows the continuities and innovations in the long transition from classical heroic tragedy to the modern bourgeois tragedy. (...) Weiershausen makes the history of genre legible as a wide and continuous field of possibilities and variations. Moreover, Weiershausen traces how, across this complex generic territory, the representation of family relations (including families of people of color, notably Black slaves) became the primary site of political negotiation.
Martin Wagner und Ellwood Wiggins in „The German Quarterly“, 93.2, Frühling 2020

 

 

02.06.2020 Rezension zu Literarische Netzwerke im 18. Jahrhundert

Man wird sich immer wieder selbst kritisch befragen müssen, inwieweit Begriffe (und Methoden) mehr sind als Moden, denen man gern genügt. Das vorliegende Buch ist eine Handreichung für derartige Überlegungen und bietet insbesondere die Möglichkeit, zu prüfen, wie es um die Praxistauglichkeit von Netzwerk-Theorien (wie der von Bruno Latour) für die literaturwissenschaftliche Arbeit bestellt ist.
Uwe Hentschel in „IFB“ (28 (2020),2[09])

 

02.06.2020 Rezension zu Düsterberg, Rolf (Hg.): Dichter für das »Dritte Reich«, Band 5

Erfolgreiche Projekte fortzusetzen, ist eine naheliegende Idee – und Rolf Düsterbergs Osnabrücker Kolloquium Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie im „Dritten Reich“ ist definitiv ein erfolgreiches Projekt, insbesondere aus hochschuldidaktischer Sicht [...] Für die Auseinandersetzung mit diesen hochproblematischen Forschungsgegenständen hat sich das Format der biografisch orientierten Einzelstudie bewährt. Mit dem vorliegenden fünften Band sind es nun 45 männliche und 8 weibliche Autoren, deren Karriere zur Zeit des Nationalsozialismus (und ggf. darüber hinaus) kritisch nachgezeichnet wird. So werden nicht nur die abstrahierten Aussagen über die Nazi-Literatur, wie sie zum Beispiel in Ralf Schnells unverzichtbarem Standardwerk Dichtung in finsteren Zeiten getroffen werden, an Einzelbeispielen konkretisiert, sondern es werden auch neue Voraussetzungen für künftige Metastudien geschaffen.
Sascha Kiefer in „IFB“ (28 (2020),2[09])

 

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19.05.2020 Rezension zu Böhme: Gernot (Hg.): Über Goethes autobiographische Schriften

[...] Auch wenn nicht das gesamte autobiographische Œuvre Goethes in dem kleinen Bändchen vorgestellt werden konnte [...], es bietet einen fundierten Überblick zu diesem wichtigen Segment seines opulenten Gesamtwerkes und regt zu einer weiteren und vertiefenden Lektüre an.
Uwe Hentschel in „Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (Mai 2020)
Zur kompletten Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=10302

 

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13.05.2020 Rezension zu Müther, Karl H.: Bibliographie Arno Schmidt - 20. Nachlieferung

[...] Der weitestgehend gleichbleibende Umfang der Nachlieferungen belegt, daß das Interesse an Arno Schmidt nicht nachläßt, was sowohl für die Druckproduktion als auch für Internetpublikationen gilt, deren Links die Bibliographie jeweils vermerkt. [...] Der Rezensent wünscht dem Bibliographen gute Gesundheit, denn was wäre ein berühmter Autor ohne seinen bibliographischen Herold. [...]
Klaus Schreiber in „Informationsmittel“ [IFB] (Mai 2020)
Zur vollständigen Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=10292

 

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29.04.2020 Rezension zu Deutschland und die USA im Vor- und Nachmärz. Forum Vormärz Forschung Jahrbuch 2017, 23. Jg.

[Der Band] beginnt mit einer kompetenten Sichtung der weitverzweigten Forschungsliteratur durch die beiden Herausgeberinnen. Darauf folgen elf materialreiche und forschungsnahe Beiträge, die die aktuelle Forschungslandschaft gut abschreiten, die aber, was Reichweite und Relevanz ihrer Themen angeht, von unterschiedlichem Kaliber sind. [...] Interessant wird es, wo Prozesse eines in beide Richtungen über den Atlantik gehenden Kulturaustausches in ihrer ganzen Komplexität greifbar werden. So macht Harald Lönnecker die transatlantischen Netzwerke deutscher Burschenschaften überhaupt erstmals sichtbar. Alexander Ritter zeigt, wie der aus Österreich stammende Karl Postl, der unter dem Pseudonym Charles Sealsfield Amerikaromane schrieb, in den USA der 1840er Jahre für rund fünf Jahre als künftiger Nationalschriftsteller gefeiert wurde, bevor er nicht zuletzt aufgrund von ungeklärten Fragen des Urheberrechts in Vergessenheit geriet. Thomas Giese rekonstruiert, wie der in Deutschland geborene, in die USA ausgewanderte und dann an der Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildete Maler Emanuel Leutze mit „Washington Crossing the Delaware“ ein Gemälde schuf, das, aus hochkomplexen transnationalen Bezügen erwachsend, in den USA zu einer nationalen Ikone wurde. Hier erschließt der Band jenseits aller Bestandsaufnahme interessante neue Forschungsperspektiven.
Volker Depkat in „Historische Zeitschrift“ (Heft 310/2, 2020)

 

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16.04.2020 Rezension zu [E-Book] Rose, Margaret A.: Pictorial Irony, Parody, and Pastiche

Margaret Rose's important study, Pictorial Irony, Parody, and Pastiche: Comic Interpictoriality in the Arts of the 19th and 20th Centuries has just appeared as an e-book [...] About the Author and the Book: Margaret A. Rose is an internationally recognised author of books on the history, theory, and practice of parody. In this new study she turns her attention to the visual arts and to the use in them of forms of comic interpictoriality in the 19th and 20th centuries. In addition to examining examples of pictorial irony, parody, and pastiche, as well as of satire and caricature, this study discusses the distinctions that can be made between these forms, as well as between the new hybrid varieties of them that have developed, and looks at the role played by both artist and spectator in their reception and development.
Jessica Milner Davis in „Humour Studies Digest“  (April 2020)

 

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15.04.2020 Ein Flat-Rate-Angebot für Preselect-Kunden (bis zum 30. Juni 2020)

Für unsere Preselect-Kunden bieten wir eine Flat-Rate an. Einzelheiten können Sie hier als PDF-Datei abrufen.

 

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06.04.2020 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 4: 1926 – 1929

[...] Die zu jedem Autortext erstellten Kommentare und Anmerkungen kann man nicht genug rühmen. Sie geben Hilfestellung zur genaueren Verortung, und sie stellen - gewissermaßen - das Rückgrat des Bandes dar. Sie ergänzen, erklären, kommentieren und werfen oft erstmals Licht auf die Fülle der Kontexte und zeithistorischen Details, die das Verständnis der Texte heute überhaupt erst ermöglichen. Sie zeugen von einem stupenden Engagement und Forscherfleiß der Herausgeberin und stellen insgesamt einen bedeutenden Beitrag zur Heinrich-Mann-Forschung dar. [...] Einen Blick auf die Position Heinrich Manns im Kulturbetrieb der späten Zwanziger Jahre gewähren schließlich die bisher nur sehr schwer zugänglichen Interviews, die der Schriftsteller in Wien, Berlin, München und Paris führte. Auch dies ein Verdienst der von Ariane Martin engagiert und mit großer Sorgfalt erarbeiteten Edition.
Renate Werner in „Heinrich-Mann-Jahrbuch“ (36-37, 2018-2019)

 

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01.04.2020 Rezension zu Witt, Hendrike: Arno Schmidt und die Heilige Schrift

[...] W[itt] schließt mit ihrer umsichtigen Studie eine Lücke in der Sekundärliteratur, die bislang eher Einzelstudien zu Schmidts Umgang mit der Bibel im Spätwerk angeboten hat. Sie wirft aber auch Fragen auf, die zu weiterer Diskussion reizen. Ob Schmidt denn nun Atheist gewesen sei oder doch nicht, bedarf genauerer Begriffe von Atheismus, Pantheismus sowie „Gnosis“ (vgl. die recht pauschale Passage auf 125), sodann aber auch der erzähltheoretischen Klärung, was seinen Texten an relevanter Argumentation entnommen werden kann. [...]
P. Hofmann in „Theologie und Philosophie“ (Heft 1/2020)

 

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30.03.2020 Rezension zu Stückemann, Frank: Johann Moritz Schwager (1738-1804)

[...] Es ist Stückemann gelungen, Schwager als eindrucksvollen Vertreter der Aufklärung wieder ins rechte Licht zu rücken [...]
Dieter Scheler in „Zeitschrift de Bergischen Geschichtsvereins“ (103. Band, 2010-2011)

 

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26.03.2020 Rezension zu Lesebuch Richard Limpert

[...] Mit Limpert tummelte sich die Literatur wieder auf den Marktplätzen, auf Demonstrationen und bei Streiks. Der Mann aus Gelsenkirchen drängte auf gesellschaftliche Veränderungen, die Literatur war ihm ein Mittel dazu und er scheute nicht davor zurück, sie mit dem Holzhammer zu schwingen. Limperts Texte sind höchstens noch antiquarisch zu kaufen, da kommt ein „Lesebuch“ mit seinen Texten gerade recht. Karl-Heinz Gajewsky hat sie gut ausgesucht [...].
JD in „WAZ“ (24.03.2020)

 

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24.03.2020 Rezension zu Lesebuch Norbert Johannimloh

[…] Robert Peters und Elmar Schilling haben in diesem handlichen Büchlein feine Ausschnitte aus Lyrik und Prosa Johannimlohs zusammengefügt. Wobei gerade die Gedichte des Autors, teilweise auf Platt und mit hochdeutscher Übertragung, eine unvergleichliche Mischung aus ostwestfälisch-regionaler Verwurzelung und tiefer Melancholie atmen. Da wirkt nichts hölzern oder aufgesetzt. Alles wirkt klar und atmet eine Weite, in der keine „Tümelei“ jedweder Provenienz Platz hat. Dieser weite, intellektuelle, durchdringende Denkhorizont ist in den eher autobiografischen Stücken wie auch in den Romanen, in denen der Ich-Erzähler nicht einfach mit dem Autor gleichgesetzt werden darf, stets zu spüren. Johannimloh thematisiert immer wieder Kindheit und Jugend in ostwestfälisch-katholischländlichem Ambiente. Es geht um Prägung, Identität und Ablösung von der Familie, um Beharrung und Aufbruch, familiäre Verkettung und Freiheit. Ein faszinierender Kosmos kommt uns entgegen. Und er ist dem Westfalen von heute, auch wenn er schon ein oder zwei Generationen jünger ist, aus eigenem Erleben vertraut.
Johannes Loy in „Westfälische Nachrichten“ (19.3.2020)

 

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20.03.2020 Rezension zu Hundert Jahre „transzendentale Obdachlosigkeit“

[...] Das Buch vermag es auf gleichermaßen lesenswerte wie informative Weise, die dicht formulierte „Theorie des Romans“ transparent zu machen. [...] Der Sammelband öffnet einen vielstimmigen und äußerst lesenswerten Zugriff auf Lukács' „Theorie des Romans“. Die Beiträge sind intellektuell ansprechend und elegant verfasst. Sie profilieren die zentralen [...] Argumente, Begrifflichkeiten und geistesgeschichtlichen Konstellationen mit großer Klarheit, ohne zu simplifizieren [...]. Überdies wird der Band [...] auch erste Annäherungen an Lukács' Werke hervorragend anleiten.
Sebastian Lübcke in „Weimarer Beiträge“ (1/2020)

 

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17.03.2020 Empfehlung zu Dischner, Gisela: Wörterbuch des Müßiggängers

Stefan Brams von der Neuen Westfälischen rät in der Zeit der Corona-bedingten Muße zur Lektüre des „spielerisch-subversiven“ Wörterbuchs des Müßiggängers von Gisela Dischner, das 2009 bei Aisthesis erschienen ist: „[e]in anregendes Buch, das viele Argumente für den Ausstieg aus unseren stressigen Routinen liefert. [...] Gerade jetzt erscheinen [Dischners] Gedankengänge aktueller denn je.“
Neue Westfälische (17.3.2020)
Gisela Dischners Wörterbuch ist auch als E-Book erhältlich.

 

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09.03.2020 Rezension zu Müller-Frerich, Franz: Kriegspferd Pummelchen

Endlich ist dieses wichtige Dokument neu aufgelegt. [...] [D]er besondere Wert [von Franz Müller-Frerichs] Werk[] [liegt darin], dass [es] uns das nur schwer fassbare kreatürliche Leiden anschaulich fühlbar zu machen versteht, indem es die geschundene, überstrapazierte, schlecht gepflegte, ständigem Futtermangel und Kriegslärm ausgesetzte Kreatur vermenschlicht – und seinen Leser mithilfe dieses an sich simplen Erzähltricks echte Empathie abzugewinnen vermag. [...] Das alles wird von Müller-Frerich höchst anschaulich erzählt – und öffnet hinter den vordergründig geschilderten Ereignissen Zug um Zug den Raum für eine ergreifende Liebesgeschichte zwischen Mensch und Tier, die in ihrer Darstellung unterm Strich als ebenso einfach wie bezwingend erscheint. [...] Dass sein nun vorliegender, ganz im Sprachgestus der damaligen Zeit abgefasster Text sprachlich nicht überlebt hat, ist das eine; seiner bleibenden Dringlichkeit aber nimmt dies nichts. Entschlossen erhob dieser Autor darin seinerzeit seine Stimme gegen den Krieg.
Peter Henning in „Büchermarkt“ (Deutschlandfunk, 6. März 2020)
Zur gesamten Rezension mit Audiofile: https://www.deutschlandfunk.de/kriegspferd-pummelchen-die-geschundene-kreatur.700.de.html?dram:article_id=471604

 

 

09.03.2020 Rezension zu Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

Rolf Dieter Brinkmanns Fifties ist weder Biographie noch rein wissenschaftliche Publikation, sondern eine schmalere Version dessen, was man in den USA ein coffee table book nennt, nämlich ein gut illustriertes Buch, das zum gelegentlichen Lesen einladen soll. [...] In ansprechend geschriebenen Kapiteln schildert Fauser die Vechtaer Erfahrung von Kriegsende und unmittelbarer Nachkriegszeit [...] Fauser gelingt es, Brinkmanns frühe literarische Versuche sinnvoll in einen biographischen und literaturgeschichtlichen Kontext einzubinden.
Martin Kagel in „Monatshefte“ (Vol. 111, No. 2, 2019)

 

09.03.2020 Rezension zu Clar, Peter: „Ich bleibe, aber weg.“

[Peter Clars] Studie [bietet] keine ,verkomplizierte‘ Annäherung an Jelineks Schreiben, sondern sie ist in großen Teilen in einem nachvollziehbaren wissenschaftlichen Duktus formuliert. [...] Vor allem die Lektüre von Winterreise und dessen pluralen Bezügen auf diverse Intertexte, die sich im Familien-Narrativ verdichten, zeigt auf überzeugende Weise, wie dieses vielschichtige Netz eine Spannung erzeugt zwischen autobiographischer Referentialität und der Grundlosigkeit des Biographischen.
Inge Arteel in „Monatshefte“ (Vol. 111, No. 2, 2019)

 

09.03.2020 Rezension zu Csúri, Károly: Konstruktionsprinzipien von Georg Trakls lyrischen Textwelten

[...] it is clear that Csúri has performed a significant feat for Trakl readers and scholars alike by demonstrating that Trakl need not be understood only as a poet of inscrutable Dunkelheit, nor as a cocaine-addled victim of the Great War, but also as a meticulous architect of intricate textual worlds, which possess an internal literary coherence all their own.
Jack Davis in „Monatshefte“ (Vol. 111, No. 4, 2019)

 

09.03.2020 Rezension zu Fohrmann, Jürgen: Feindschaft / Kultur

[...] The fluency of Fohrmann’s engagement with the theoretical frameworks of Schmitt’s and Freud’s work is matched by the acuity of its close readings and literary analyses, which together make the book of great interest to a wide audience of philosophers, political theorists, literary scholars, and comparatists. Feindschaft / Kultur is structured like a classical drama: its major chapters are conceived as „acts” or „scenes” (Szenen) that are framed by a prologue and an epilogue. While Schmitt and Freud are the book’s main theoretical protagonists, with supporting roles played by Kant and Arendt, the theatrical settings for their conceptual battles are provided by readings of Kleist’s Das Erdbeben in Chili, the biblical Offenbarung des Johannes, and Aeschylus’s Oresteia. [...] A liberation from the terror of sovereign violence can be found, Fohrmann argues, by giving form to its mythic substrate, a key achievement of drama and especially Greek tragedy. Scene 3 („Aischylos ‘Orestie’: Purpurblut und Gastlichkeit. Anagnorisis”), the finest of the book’s literary readings, exemplifies the book’s key argument that cultural transference and displacement can interrupt the cycle of mythic and sovereign violence. [...] Feindschaft / Kultur makes a theoretically sophisticated contribution to the understanding of the relationship between Schmitt and Freud, a connection that has received little attention in the scholarship [...]. [Feindschaft / Kultur] makes a significant and innovative contribution to both German intellectual history and literary studies, one that will be of great interest to scholars of political theology and to a general readership.
Michael McGillen in „Monatshefte“ (Vol. 111, No. 3, 2019)

 

09.03.2020 Rezension zu Windfuhr, Manfred: Zukunftsvisionen

Der prognostische, seherische Blick in utopischer und dystopischer erzählender Literatur aus fünf Jahrzehnten deutschsprachigen Schaffens steht im Zentrum dieser gigantischen Studie. [...] Windfuhrs Werk ist einer eher traditionellen germanistischen Herangehensweise verpflichtet. Das ist durchaus im besten Sinne zu verstehen: Man spürt, dass der Autor, der die Herausgabe der Düsseldorfer Heine-Ausgabe bewältigt hat, ein tiefes Interesse an weitreichenden Überblickswerken hat. Diese editorisch verortete Fähigkeit zur Gesamtschau ist durchaus bemerkenswert und zunehmend rarer [...] Das Buch trägt Texte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zusammen, darunter auch wichtige Schweizer und österreichische Stimmen wie Friedrich Dürrenmatt und Marlen Haushofer. Windfuhrs Auswahl überzeugt mit einer ausgewogenen Melange aus hoher, mittlerer und eher unterhaltender Literatur. Diese Herangehensweise ist nicht nur authentischer, da sie einen begrenzenden Kanon ablehnt, sondern auch notwendig: Im Rahmen kanonischer deutscher Literatur ersten Ranges gibt es nicht genügend Werke, um einen solchen Band zu füllen. [...] Zukunftsvisionen wendet sich an einen extrem breiten Leser*innenkreis. Diejenigen, die sich für Teilbereiche des Utopischen oder Dystopischen in der deutschsprachigen Literatur interessieren, profitieren wohl am meisten. Dennoch ist das Buch auch für diejenigen interessant, die bekannte Werke wie etwa Das Glasperlenspiel innerhalb eines neuen Kontexts sehen und verstehen wollen. Wohltuend ist Windfuhrs Sprache, die eher an die angelsächsisch-amerikanische Forschungstradition als an diejenige von Germanist*innen alten Schlags erinnert: Lesbarkeit und Freude am Mitteilen ist denn auch ein erklärtes Ziel des Autors, der kein Germanistendeutsch pflegt. Man kann das Buch, und das scheint sein Hauptzweck zu sein, gezielt in Ausschnitten lesen. Man kann es zudem als heimliche Gattungsgeschichte verstehen, wobei man dann aufgefordert ist, aus den ausgewählten Werken selbst eine Genredefinition zu erstellen. Dass das Buch eine Fundgrube ist, beruht auf dem Reichtum von Windfuhrs jahrzehntelanger Lesearbeit, die dem Projekt vorausgegangen ist. Das Buch ist trotz seines fast ausschließlich literarischen Blickwinkels sehr zu empfehlen. Es ist reich an Ideen, Querverweisen, Theorien und Ausblicken.
(Wolfgang Lueckel, Austin College, in: Monatshefte, Vol. 111, No. 4, 2019)

 

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13.02.2020 Rezension zu Köppe, Tilmann / Singer, Rüdiger (Hgg.): Show, donʼt tell

Insgesamt bildet der Sammelband einen wichtigen Beitrag zur Theoretisierung der vielen unterschiedlichen Ansätze, die hier unter dem Begriff des anschaulichen Erzählens zusammengefasst werden. Die maximal breite Anlage der Studie in Bezug auf ihre Untersuchungsgegenstände hinsichtlich Epoche, Textsorte, Medium und Modus zeichnet das mutige Unterfangen aus. Da es [...] keine direkten Bezüge zwischen den Beiträgen gibt, bleiben die ausgewählten Aufsätze jedoch vereinzelte Schlaglichter und allen voran leistet die Einleitung konzeptionelle Theoriearbeit. Die methodische Vielfalt des Sammelbandes ist dabei sehr zu begrüßen, denn sie befördert einerseits eine innerfachliche Methodendiskussion und zeigt andererseits die Vielfältigkeit der heutigen Literaturwissenschaft.
Jan Horstmann in „literaturkritik.de“ (11.02.2020)

 

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23.01.2020 Rezension zu Blaumanis, Rūdolfs: Frost im Frühling

Rūdolfs Blaumanis gehört zu den kanonischen Autoren der lettischen Literatur. Dieser Band - mit den wertvollen Handreichungen der Herausgeber - verschafft dem Leser nicht nur eine Zeitreise, sondern auch ein Gefühl dafür, warum Blaumanis diese Verehrung entgegengebracht wird.
Martin Pabst in „Deutsch-Baltisches Jahrbuch“ (Band 67 / 2019)

 

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22.01.2020 Rezension zu Roselli, Antonio: »alles scheint mir jetzt möglich«

[Eine] anregende Studie (...)
Patrick Fortmann in „Germanistik“ (2019 Band 60 Heft 1-2)

 

22.01.2020 Rezension zu Whitehead, Paul: Im Abseits

Die Studie von Paul Whitehead [...] weicht in erkenntnisbringender Weise von den übererforschten Kernthemen der Sebald-Philologie (Trauma, Exil, Erinnerung, Holocaust etc.) ab [...]. Aufschlussreich sind Whiteheads Archivstudien im Nachlass, insbesondere was die Auswertung der Lesespuren in S.s Bibliothek betrifft. Whitehead traktiert das Werk nicht mit ungeeigneten literaturtheoretischen Ansätzen, sondern optiert dafür, S.s »Poetik vor dem intellektuellen Hintergrund der europäischen Zwischenkriegsjahre [zu] verorte[n]«. [...] [Es gelingt W.] vielfach, der überbordenden S.-Forschung Neues hinzuzufügen. [...] Vom Gros der S.-Forschung hebt sich die Studie ebenso ab durch den Verzicht auf Jargon und überlange Quantität, die Berücksichtigung rezenter Sekundärliteratur und eine geringe Quote an sachlichen Fehlern im Hinblick auf biografische Daten. Sie zählt daher zu den empfehlenswerten S.-Dissertationen der letzten Zeit.
Uwe Schütte in „Germanistik“ (2019 Band 60 Heft 1-2)

 

22.01.2020 Rezension zu Fohrmann, Jürgen: Feindschaft / Kultur

[Eine] ebenso fulminante wie zur Diskussion herausfordernde Studie [...]
Susanne Lüdemann in „Germanistik“ (2019 Band 60 Heft 1-2)

 

22.01.2020 Rezension zu Steinecke, Hartmut: „Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein“

Fußend auf seiner mehr als 30-jährigen Herausgebertätigkeit von A.s Tagebuch, Gedichten, Erzählungen und Romanen hat der Verf. über den Nachweis der Reziprozität von faktischer Dokumentation und literarischer Kontextualisierung die erste umfassende Biografie A.s vorgelegt. Erst dieser Gesamtüberblick lässt die Sonderstellung A.s in der deutschjüdischen Literatur des 20. Jh.s erkennen. [...] Als Grund für die verzögerte Rezeption führt der Verf. einerseits die fehlende Bereitschaft der allgemeinen deutschen Bevölkerung an, die Gesamtschuld an den Nazi-Verbrechen, denen die nächsten Verwandten der Autorin zum Opfer gefallen sind, anzuerkennen, und zum anderen das fehlende Interesse an einer literarischen Darstellung israelitischer Verhältnisse, die die komplementäre Thematik zu der Deutschland-bezogenen repräsentiert.
Klaus Weissenberger in „Germanistik“ (2019 Band 60 Heft 1-2)

 

22.01.2020 Rezension zu Althaus, Thomas / Fauser, Markus (Hgg.): Der Renaissancismus-Diskurs um 1900

Der Sammelband bietet mithin ein breites Kaleidoskop einer kulturellen Tendenz, die das Renaissancebild bis in das heutige Alltagsbewusstsein entscheidend prägt.
Rolf Füllmann in „Germanistik“ (2019 Band 60 Heft 1-2)

 

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20.01.2020 Rezension zu Herwegh, Georg: Prosa 1833-1848. Band 3 der Werke und Briefe

Mit dem nun vorliegenden, von Hendrik Stein edierten Band, der alle bis 1848 veröffentlichten Prosatexte und Arbeiten aus dem Nachlass umfasst, hat die von Ingrid Pepperle herausgegebene, kritische und kommentierte Gesamtausgabe der Werke und Briefe Georg Herweghs ihren Abschluss gefunden. Der Bearbeiter hat 148 Texte »nach dem Erstdruck diplomatisch getreu wiedergegeben« (V) und mit einem kritischen Apparat, Sacherläuterungen und einem Namenregister wissenschaftlich aufbereitet. [...] Der Band ist vom Verlag ansprechend und sorgfältig gestaltet. Einen Überblick über die gesamte Edition, deren Mitarbeiter und den Schriftsteller selbst erhält man auf der von Hendrik Stein gestalteten Internetplattform (http://www.georgherwegh-edition.de/2.html).
Thomas Lindenberg in „Germanistik online Datenbank“ (2019)

 

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10.01.2020 Rezension zu Fenster – Korridor – Treppe

Der Vorzug dieses Bandes [...] ist, dass er einige ausgezeichnete Untersuchungen zu Texten vorlegt, in denen die Räume der Literatur diejenigen der Architektur besetzt, überwunden, in Frage gestellt und ihren reichen Sinnproduktionen unterworfen haben.
Susanne Hauser in „Zeitschrift für Germanistik“ (Neue Folge XXX – 1/2020)

 

13.01.2020 Rezension zu Georg Herwegh: Gesamtausgabe

[...] Insbesondere die kenntnisreichen Kommentare machen die Ausgabe zu einem großen Gewinn nicht nur für die Herweghforschung, sondern auch für die Vormärz-, die Exil- und die Lyrikforschung, um hier die wohl wichtigsten Schwerpunkte zu nennen. [...] Damit ist insgesamt eine hervorragende Basis für die weitere Forschung gelegt. Nur für die Forschung? Natürlich, denn für diesen Bereich ist eine „Kritische und kommentierte Gesamtausgabe“ gedacht. Was aber bleibt von Herwegh außerhalb dieses Feldes [...]? [...] Liest man aber seine Gedichte nicht als ‚hohe Literatur‘, sondern als Lieder, dann erkennt man: Er war ein begnadeter Pop- und Schlagertexter der Demokratie (später auch der Revolution). Manche seiner Gedichte tragen bereits im Titel das Signalwort „Lied“ und sind fast folgerichtig vertont worden. Sie wurden zu Hits, ergriffen das Publikum und rüttelten es auf. Herwegh war – nach dem Ende der ‚Kunstperiode‘ – ein Virtuose operativer Lyrik, und vor allem wohl das macht seine Bedeutung aus.
Olaf Briese in „Zeitschrift für Germanistik“ (1/2020)

 

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10.01.2020 Rezensionen zu Lesebuch Ferdinand Freiligrath

In kluger Auswahl, kompetenter Kommentierung und mit einem kenntnisreichen und dadurch innovativen Nachwort versehen hat Stückemann jetzt Gedichte von Ferdinand Freiligrath herausgebracht, [...]
Wolfgang Schröder in „Mitteilungen der Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld“ (9/2019)

[...] [Stückemann] stellt eine überzeugende, chronologisch geordnete Auswahl zusammen. [...] Das Nachwort führt die biographischen Stationen Freiligraths [...] auf, wobei die Entwicklung des Dichters zum radikalen Demokraten, der mit dem Kommunismus sympathisierte, skizziert wird. [...]
Roland Götz in „Soester Zeitschrift“ (131/2019)

 

10.01.2020 Rezension zu Fähnders, Walter: Projekt Avantgarde

[...] Walter Fähnders‘ quellenreiche Darstellung bietet eine detaillierte und kompakte Übersicht über Versuche der Avantgarden, „von der Kunst aus die Welt zu verändern - wie anmaßend und utopisch, wie erfolgreich oder vergeblich oder nachhaltig auch immer.“ Dem Band sind 21 Abbildungen, ein reichhaltiges Literaturverzeichnis und ein Personenregister beigefügt.
Redaktionelle Mitteilung in „literaturkritik.de“ (Dezember 2019
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/walter-faehnders-projekt-avantgarde,26319.html

 

10.01.2020 Rezension zu Butler, Veronica: The Analyst of Manners, Money and Masks

[...] this study’s firm conceptual handrail allows us to grasp Lewald’s achievements and reposition him in Vormärz literature. The game is worth the candle.
James M. Brophy in „Heine-Jahrbuch 2019“

 

10.01.2020 Rezension zu Herwegh, Georg: Prosa 1833-1848. Band 3 der Werke und Briefe

[...] In fünfundzwanzig Jahren schaffte [Ingrid Pepperle] es mit ihrem Ehemann Heinz Pepperle und einem kleinen Team von Mitarbeitern (Volker Giel, Norbert Rothe und Hendrik Stein), einen ganzen literarisch-historischen Kosmos zwischen 1832 und 1875 in sechs opulenten Bänden auszubreiten. In diesem Zusammenhang sei auch der Bielefelder Aisthesis-Verlag dankend erwähnt, der diese Ausgabe jahrzehntelang mit großem Engagement betreut hat und dem Publikum seiner Bedeutung angemessen präsentiert. [...] Hendrik Stein ist es überzeugend gelungen, die Vielzahl kleiner Texte mit viel Übersicht und Fingerspitzengefühl chronologisch anzuordnen. Bei der Textkonstitution wird jeweils das Prinzip der ›frühen Hand‹ angewendet, die Edition folgt also prinzipiell dem Erstdruck. Der Apparat bietet zu jedem Text wie bereits gewohnt ausführlich die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte. In der textkritischen Abteilung »Lesarten/Varianten« werden, wenn Handschriften, Abschriften oder weitere zeitgenössische Drucke vorliegen, Lesarten und Varianten zu den jeweiligen Erstdrucken mitgeteilt. Der Erläuterungsteil bietet kluge Einblicke in die politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen der 1830er und 1840er Jahre, die Herwegh in seinen Artikeln und Aufsätzen analysiert und die er dem Leser in journalgerechter Form präsentiert. Inhaltliche Zusammenhänge werden kenntnisreich erschlossen, und Stein gelingt es, unprätentiös das ganze Spektrum an intertextuellen Verflechtungen aufzuschlüsseln. Das abschließende ausgezeichnete Personenregister soll hier nicht unerwähnt bleiben. Nach wie vor sind nur zu wenigen Autorinnen und Autoren des Vormärz kritische Editionen des Gesamtwerks erschienen. Die nun vollendete »Kritische und kommentierte Gesamtausgabe der Werke und Briefe« Georg Herweghs stellt der Herwegh-Forschung eine zuverlässige Ausgabe zur Verfügung, und es bleibt zu hoffen, dass dies den Weg ebnet zu einer neuen und nicht nur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk eines der großen Demokraten des 19. Jahrhunderts.
Bernd Füllner in „Heine-Jahrbuch 2019“

 

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09.12.2019 Rezension zu Herwegh, Georg: Prosa 1833-1848. Band 3 der Werke und Briefe

[...] Inzwischen ist der letzte, der dritte Band erschienen: Herweghs Prosaschriften von 1833 bis 1848. Wer ihn zur Hand nimmt, muss sich nolens volens vor dessen Bearbeiter Hendrik Stein tief verneigen. Er hat Großes geleistet, bezogen namentlich auf die damit verbundene wissenschaftliche Kärrnerarbeit, ohne die ein solches Werk unmöglich zu vollenden war. Zwar konnte er auf Vorarbeiten von Bruno Kaiser, Agnes Ziegengeist, Ingrid Pepperle, Johanna Rosenberg und anderen aus der Forschungsstelle Herwegh-Ausgabe an der Akademie der Wissenschaften der DDR zurückgreifen, aber es gab aus politischen Gründen immer noch Lücken. [...] Der dritte Band beinhaltet 148 Texte aus Herweghs Feder. Nicht selten ist man von dem Geschriebenen überrascht, weil es in nicht wenigen Punkten sehr gegenwärtig ist. Dazu gehören etwa Herweghs Bemerkungen zu »Dichter und Staat«, wo es heißt: »Je größer das Misstrauen der Regierungen gegen die Literatur wurde, desto mehr erstarkte die Letztere. Die Literatur ist jetzt die zweite Macht im Staate.« [...]
Armin Jähne in „Neues Deuschland“ (07.12.2019)
Zum vollständigen Artikel: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1129686.buecher-zum-verschenken-germania-mir-graut-vor-dir.html

 

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29.11.2019 Anmerkung zu Jenseits von Wachstum und Nutzenmaximierung: Modelle für ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaften

In seiner Gesamtheit umfasst dieser spannende Sammelband damit eine Zeitspanne von fünf Jahrhunderten von Ansätzen aus dem Mittelalter bis hin zu höchstaktuellen Diskursen.
In „Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) Online“ (Newsletter 21 vom 17.10.2019)

 

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22.11.2019 Rezension zu Lesebuch Richard Limpert

[Im] „Lesebuch Richard Limpert” begegnet einem ein nimmermüder Streiter für solidarisches Miteinander. In unbestechlichen Worten dokumentiert er den Niedergang des Ruhrbergbaus und die Lügen seiner Profiteure. Er prangert Lohn-Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen an. Auch zu Chile, Biafra und Vietnam schweigt er nicht [...] Limpert begeistert bis heute mit seiner Energie, seinem Engagement (immer auf Seiten der kleinen Leute) einem unverstellten Blick für Gerechtigkeit und die Nervpunkte der Gesellschaft sowie – bisweilen – auch mit schelmisch aufblitzendem Humor.
Jesse Krauß in „ISSO. Stadtmagazin für Gelsenkirchen“ (2019)

 

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30.10.2019 Rezension zu Rūdolfs Blaumanis (1863-1908)

Als mehrsprachiger Autor, der sowohl in seiner lettischen Muttersprache als auch auf Deutsch schrieb, trug Rūdolfs Blaumanis umfangreich zum lettischen und deutschbaltischen Kulturleben um 1900 bei. In seinem schriftstellerischen Œuvre, das überwiegend Erzählungen umfasst, widmet sich der in Lettland als kanonischer Autor geltende Blaumanis verstärkt Themen wie der kritischen Betrachtung sozialer Mobilisierungsprozesse in der bäuerlichen Lebenswelt Lettlands, elaborierten Frauenfiguren sowie dem Prozess der Verstädterung.
Der neu erschienene Sammelband Rūdolfs Blaumanis (1863-1908) mit dem Untertitel Lettische Moderne und deutschsprachige Literatur geht zurück auf das interdisziplinäre Symposium „Blaumanis und die deutschsprachige Literatur“, das im April 2017 in Daugavpils stattfand. Er versammelt zwölf Beiträge von lettischen und deutschen WissenschaftlerInnen, die sich auf die vier Themenfelder „Rūdolfs Blaumanis im kulturhistorischen Kontext“, „Rūdolfs Blaumanis und sein baltisches Umfeld“, „Rūdolfs Blaumanis und die lettische Moderne“ sowie „Rezeption und Medien“ verteilen.
Redaktionelle Mitteilung in „literaturkritik.de“ (10/2019)

 

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29.10.2019 Rezension zu Blaumanis, Rūdolfs: Frost im Frühling

[...] Rudolfs Blaumanis gehört zu den kanonischen Autoren der lettischen Literatur. Dieser Band - mit den wertvollen Handreichungen der Herausgeber - verschafft dem Leser nicht nur eine Zeitreise, sondern auch das Gefühl dafür, warum Blaumanis diese Verehrung entgegengebracht wird.
Martin Pabst in „Deutsch-Baltisches Jahrbuch“ (Band 67, 2019)

 

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11.10.2019 Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 1 (1902-1918) - Teilband 2 (1914-1918)

Nach mehr als 50 Jahren ist es fast geschafft, die Lukács-Werkausgabe liegt beinahe vollständig vor. Der zuletzt erschienene zweite Teil des ersten Bandes umfasst die Jahre 1914 bis 1918 – eine für Georg Lukács besonders prägende Zeit. […] Darunter befinden sich, wie im ersten Teilband, mehrere Erstdrucke in deutscher Sprache, so z. B. die Essaysammlung »Béla Balázs und die ihn nicht mögen«. Des Ungarischen nicht mächtige Leser sind Antonia Opitz und Miklós Mesterházy zu großem Dank verpflichtet für die Übersetzung der bisher nicht zugänglichen Texte. [...] Einen völlig unbekannten Lukács wird man in den beiden nun vorliegenden Teilbänden nicht finden, aber eine Menge Details, die das Bild des jungen Philosophen abrunden und seine Entwicklung besser verstehen helfen. Man darf hoffen, dass der Abschluss der Werkausgabe mit dem dritten Teilband nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Daniel Göcht in „junge Welt“ (10.10.2019)

 

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10.10.2019 Rezension zu Gerstner, Jan / Riedel, Christian (Hgg.): Idyllen in Literatur und Medien der Gegenwart

All of the first six chapters focus on single authors [...] Overall this is a dense and mostly engaging collection for specialists on these authors and those who are interested in how the idyll continues to appear in a miscellany of text forms.
Beret Norman in „Gegenwartsliteratur“ (Band 18; Jahrbuch 2019)

 

10.10.2019 Rezension zu Braunbeck, Helga G.: Figurationen von Kunst, Musik, Film und Tanz

Mit ihrer Monographie [...] hat Helga G. Braunbeck [...] einen weiteren wichtigen Beitrag zur Moniková-Forschung vorgelegt, der auf die bisher nur ansatzweise untersuchte intermediale Dimension des literarischen Œuvres dieser bedeutenden Autorin tschechischer Herkunft fokussiert. [...] Insgesamt legt B. mit ihrer Monographie eine umfassende Studie zur Intermedialität in Monikovás Werk vor [...]. Besonders hervorzuheben ist auch der Mehrwert der Nachlass-Recherche [...]. [Braunbeck] liefert mit den erzielten Forschungsergebnissen dieser Publikation wertvolle Anregungen für die weitere Moniková-Forschung sowohl aus literaturwissenschaftlicher als auch aus kulturwissenschaftlicher Sicht.
Renata Cornejo in „Gegenwartsliteratur“ (Band 18; Jahrbuch 2019)

 

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08.10.2019 Anmerkungen zu JUNI - Magazin für Literatur und Kultur

Die Zeitschrift, die wir hier anzeigen, dürften nur wenige FotohistorikerInnen kennen. Das ist schade! Vielleicht liegt die Unkenntnis am literaturwissenschaftlichen Fokus der Zeitschrift, [...] vielleicht auch daran, dass ihr unorthodoxes inhaltliches Profil quer zu den etablierten Fachgrenzen steht. Heft für Heft stellt JUNI Fundstücke, Auslassungen, Vergessenes, Übersehenes, Randständiges und neu Durchdachtes aus Literatur, Kultur und Politik aus dem frühen 20. Jahrhundert vor. Das jüngste Heft ist für die deutsche Bild- und Mediengeschichte besonders interessant [...]
In „Fotogeschichte“ (153/2019)

Ich lese gerne „Juni. Magazin für Literatur und Kultur.“ Hier werden mir immer wieder neue Texte und Analysen vorgestellt, die sich um Schriftstellerinnen der 1920/30er Jahre, wie Polly Tieck, Annemarie Schwarzenbach oder Ruth Landshoff drehen. Künstlerinnen und Autorinnen dieser Dekaden gilt mein besonderes Interesse.
Kunsthistorikerin Dr. Annelie Lütgens in der TAZ vom 2.5.2019
Zum vollständigen Interview: https://taz.de/!5588816/

 

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26.09.2019 Rezension zu Riedel, Christian: Peter Kurzecks Erzählkosmos

Wir alle, die wir Peter Kurzeck kannten, wussten, dass wir letzten Endes wehrlos vor ihm standen, wenn er zu sprechen begann. Er streichelte uns so dermaßen von innen, dass man, wenn man vom Bild einer Massage ausgehen will, schon eigentlich das Wort Tantra davorsetzen müsste. Es existiert seit 2016 eine Monografie über Peter Kurzeck (Christian Riedel: Peter Kurzecks Erzählkosmos. Idylle – Romantik – Blues. Aisthesis-Verlag), mit deren Hilfe man etwas aus dem Eingelulltsein herauskommen kann, weil sie in ihrer Analyse einen distanzierten Überblick über die von Peter Kurzeck stets angerissenen Themen- und Motivfelder verschafft. Denn natürlich hat sich Peter Kurzeck in groß angelegter Weise stilisiert und inszeniert, vor dem Publikum wie vor sich selbst. Wer wollte es ihm verübeln? Riedel spricht vom Image des Bluessängers, der immer „on the road“ ist, immer die Gitarre dabei, der einsam an Bahnhöfen herumsitzt, stets sein weniges Geld zählt, der eine erfahrungsgesättigte, prekäre Biografie besitzt und am besten noch im vorigen Jahr völlig verarmt als Tagelöhner auf einem Baumwollfeld gearbeitet hat und davon jetzt dem besser situierten Publikum vorsingt. Das trifft es schon ziemlich!
Andreas Maier in „WELT kompakt“ (12.09.2019)

 

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12.09.2019 Präsentation des Abschlussbandes der kritischen Herwegh-Gesamtausgabe in 6 Bänden in Berlin

Am 28. November 2019 wird ab 19 Uhr in der Galerie „Under the Mango Tree“, Merseburgerstr.14, Berlin Schöneberg, der letzte Band der Herwegh-Ausgabe vorgestellt. Mit dem dritten von insgesamt sechs Bänden ist die Werkausgabe nach 14 Jahren jetzt erfolgreich abgeschlossen worden. Die Initiatorin und Herausgeberin der Ausgabe, Dr. phil. habil Ingrid Pepperle, wird ebenso anwesend sein wie ihre maßgeblichen Mitarbeiter Prof. Dr. Heinz Pepperle und Hendrik Stein. (Veranstalter sind die Heinrich-Heine-Gesellschaft - Sektion Berlin-Brandenburg - und das Forum Vormärz Forschung, Eintritt 10 Euro inkl. Buffet und Getränke)

 

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11.09.2019 Rezension zu Gröner, Carina: Textgewebe

Erzählen hat bei Johann Wolfgang Goethe einen speziellen Stellenwert. Es ist für ihn nicht nur ein Modus der Textproduktion, sondern auch eine Form der Welterschließung und Welterkenntnis. Die Arbeit an den Wilhelm Meister-Romanen begleitete ihn mehr als 60 Jahre seines Lebens und bildet einen Kern seines narrativen Werks. Die hier vorliegende Neuuntersuchung der drei Romane, Wilhelm Meisters theatralische Sendung, Wilhelm Meisters Lehrjahre und Wilhelm Meisters Wanderjahre geht von Gérard Genettes narratologischem Analysemodell aus und zeigt damit neue poetologische Grundstrukturen dieser literaturhistorisch bedeutenden Texte auf. [...]
Redaktionelle Bemerkung in „literaturkritik.de“ (August 2019)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=25845

 

11.09.2019 Veranstaltung zu Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

Am Donnerstag, 07. November 2019 von 17:30 bis 20:00 Uhr, wird im forum Kirche, Hollerallee 75, 28209 Bremen, von unserem Autor Markus Fauser über „Rolf Dieter Brinkmann und Vechta" informiert.
Der Flyer zur Veranstaltung ist hier abrufbar.

 

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04.09.2019 Rezension zu Düsterberg, Rolf (Hg.): Dichter für das »Dritte Reich« Band 4

Nach dem Beginn der Reihe im Jahr 2009 liegt nun der vierte Sammelband mit biographisch-ideologiekritischen Studien zu Autoren vor, die sich zwischen 1933 und 1945 emphatisch zum Nationalsozialismus bekannt haben und dafür mit Anerkennung und Förderung durch das Hitler-Regime belohnt wurden. [...] [A]uch die Biographien dieses vierten Bandes [verweisen] darauf, daß zwar manche nationalsozialistische Autoren in der Nachkriegszeit zumindest marginalisiert wurden (wenn auch kaum je juristisch belangt), andere aber durch ihren persönlichen Lebenslauf vor allem belegen, wie groß die personellen und letztlich auch ideologischen Kontinuitäten in Deutschland und Österreich gewesen sind.
Sascha Kiefer in „Informationsmittel für Bibliotheken“ (August 2019)
Zur vollständigen Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9926

 

04.09.2019 Rezension zu Klassikervariationen

Klassikern in der Schule hängt häufig der Ruf an, etwas öde, verstaubt und mühsam zu lesen zu sein. Gleichwohl gilt ihre Kenntnis als unabdingbarer Bestandteil höherer Bildung und nicht zuletzt als Zugangsmittel zu einer guten Abiturnote und begehrten Studienplätzen. Dennoch haben Schiller, Goethe & Co mehr zu bieten als einen überkommenen Bildungszierrat oder die Möglichkeit zur Einübung von Lesekompetenzen. Schule hat daher nach wie vor die Aufgabe, den subjektiven und persönlichen Wert literarischer Klassikerlektüre zu vermitteln. Wie dies zeitgemäß geschehen kann, untersucht der von Sigrid Thielking und Inger Lison herausgegebene Sammelband Klassikervariationen. Er ist Teil der Hannoverschen Beiträge zur Kulturvermittlung und Didaktik. [...] Insgesamt ist der Sammelband primär für schulisch-literaturdidaktisch interessierte Leser anregend. Vielfältige Beispiele liefern Ideen, auf welche Texte und Medien man für eine aktuelle Vermittlung von literarischen Klassikern zurückgreifen kann. Je nach Bedarf lassen sich Einzelbestandteile aus Beiträgen entnehmen, um bestimmte Sequenzen des eigenen Unterrichts effektvoller gestalten zu können oder aber auch ein ganzes Unterrichtsbeispiel nachlesen. [...] Mit seinem vielfältigen Themenspektrum ist er in erster Linie sehr gut geeignet, um einen Einblick in aktuelle literaturdidaktische Diskurse sowie Schwierigkeiten und Chancen gegenwärtiger Schulpraxis zu erhalten.
Julia Stetter in „literaturkrtik.de“ (September 2019)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=25980

 

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01.09.2019 Rezension zu Gerstner, Jan / Riedel, Christian (Hgg.): Idyllen in Literatur und Medien der Gegenwart

Die Beiträge des Sammelbandes zeigen verschiedene Konstituenten der Idylle auf. Besonders die Funktion als Gegenbild und die ausgestellte Künstlichkeit scheinen [...] in zeitgenössischen Darstellungsformen elementar zu sein. Die reflektierte Übernahme und Weiterentwicklung idyllischer Topoi durch zeitgenössische SchriftstellerInnen und die Bedeutung des in seiner Modernitätsverweigerung subversiven idyllischen Subjekts legen die literaturwissenschaftlichen Aufsätze überzeugend dar.
Clara Fischer in „Weimarer Beiträge“ (2/2019)

 

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28.08.2019 Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 1 (1902-1918) - Teilband 1 (1902-1913), Teilband 2 (1914-1918)

In der neu zusammengestellten Werkausgabe von Lukács' Frühschriften von 1902 bis 1918 liefern uns die Herausgeber Zsuzsa Bognár, Antonia Opitz und Werner Jung einen gelungenen Querschnitt durch die Anfangsstadien eines der einflussreichsten Intellektuellen des vergangenen Jahrhunderts. Von ausgewählten Theaterrezensionen und Buchbesprechungen über pathetisch-melancholische Essays bis hin zur wirkungsmächtigen Theorie des Romans: Dank der chronologischen Editierung kann der Leser die Entwicklung von Lukács' Denken minutiös nachvollziehen und durchlebt dabei eine Odyssee durch vielfältige Strömungen und Kunststile der frühen Moderne. Neben den Essays aus "Die Seele und die Formen" und der [...] Romantheorie finden wir in den beiden Teilbänden nicht nur die erstmals in deutscher Sprache abgedruckten Sammlungen "Ästhetische Kultur" und "Béla Bálasz und die ihn nicht mögen", sondern zusätzlich noch 30 weitere Texte, die Lukács' kunstsoziologische Anschauungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts komplettieren. [...] Der erste Band der Lukács-Werkausgabe ist damit auch ein Ausrufezeichen gegen das drohende Vergessen eines unnachahmlichen Denkers, der von der Lebensphilosophie ausgehend in seinen späteren Jahren die gesamte marxistische Theorie erneuern sollte.
Robin Exner in „neues deutschland“ (18.07.2019)

 

28.08.2019 Bericht zur Ausstellung "Aliens welcome! Science-Fiction-Literatur aus Westfalen 1904-2018" (das Buch zur Ausstellung: Gödden, Walter: Aliens welcome!)

Der Literatur-Professor [Walter Gödden] hatte in einschlägigen Kompendien nichts [zur Science-Fiction-Literatur aus Westfalen] gefunden, da hat er selbst eines verfasst: Herausgekommen ist ein 600-Seiten-Band. [...] Sein „persönlicher Entdeckertrieb" wurde motiviert, als im stürmischen Herbst 2017 plötzlich ein Trampolin aus Nachbars Garten durch die Gegend flog und dabei „unverkennbar das Aussehen eines Ufos" hatte. Vorher hatte er sich nicht ernsthaft mit dieser Gattung befasst. Science-Fiction, und dann noch in Westfalen? Dabei hatte ausgerechnet ein Provinzverlag, J. C. C. Bruns in Minden, den Klassiker „Die Zeitmaschine" von H. G. Wells 1904 in deutscher Erstausgabe herausgebracht. Und über die Jahre bis heute haben etliche in der Region lebende Schriftsteller Romane dieser Gattung geschrieben. Oder sie haben den zahlreichen Heftserien zugearbeitet, deren Zeit ab 1961 mit den auch nach mehr als 3.000 Geschichten bisher nicht auserzählten Abenteuern von Perry Rhodan begann. [...] Eine Entdeckung für Gödden war der Recklinghäuser Heinrich Schirmbeck mit „Ärgert dich dein rechtes Auge. Aus den Bekenntnissen des Thomas Grey" von 1957. Auch politische und Umweltaspekte spielen dem Wissenschaftler zufolge eine Rolle. Jüngere Autoren widmeten sich zudem auch Dystopien.
Rolf Birkholz in „Neue Westfälische“ (28.08.2019)
Zum vollständigen Artikel: https://www.nw.de/lokal/sammler/22546189_Science-Fiction-aus-Westfalen-Aliens-sind-willkommen.html

 

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20.08.2019 Bericht zur Ausstellung "Aliens welcome! Science-Fiction-Literatur aus Westfalen 1904-2018" (das Buch zur Ausstellung: Gödden, Walter: Aliens welcome!)

Wie bedeutend die Rolle der Autoren von Detmold bis Gelsenkirchen für dieses Genre [der Science-Fiction-Literatur] ist, war bisher unbekannt. Um Abhilfe zu schaffen, hat nun Walter Gödden, Geschäftsführer der Literaturkommission für Westfalen, zahllose Gespräche geführt, 150 Romane gelesen und wahre Kärrnerarbeit geleistet. „Es gab keine Vorarbeit in diesem Bereich. Ich musste anfangs im Nebel stochern“, sagt Gödden – und fügt selbstkritisch hinzu: „Ich kann nicht sagen, wie viele Autoren ich vergessen habe.“ Vom 25. August an stellt Gödden seine Forschungsarbeit im Kulturgut Nottbeck vor – mit der Ausstellung „Aliens Welcome! Science-Fiction-Literatur aus Westfalen 1904 bis 2018“. Die darin präsentierten Werke sind bunt und vielfältig. Vom verkannten Meisterwerk bis zur hemmungslosen Trash-Literatur ist alles dabei.
Stefan Keim in „Welt am Sonntag“ (18.08.2019)
Zum vollständigen Artikel: https://www.welt.de/regionales/nrw/article198801363/In-den-USA-gefeiert-in-Deutschland-abgetan-Science-Fiction-aus-NRW.html

 

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25.07.2019 Rezension zu Die Neuen Naturtherapien. Handbuch Band I

[...] Das [...] mehr als 1000 Seiten starke Handbuch liefert erstmalig einen umfassenden Überblick über die „Die Neuen Naturtherapien“: Führende Experten beleuchten neben der Garten-, Landschafts- und Waldtherapie auch Naturmeditation sowie tiergestützte Therapien und Ökopsychosomatik. [...]
„Psychologie heute“ (August 2019, Rubrik: Aufgeblättert)

 

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19.07.2019 Rezension zu Die Neuen Naturtherapien. Handbuch Band I

Es geht also nicht um eine Abkehr von der transversalen Moderne durch Idealisierung von Natur oder Rückkehr zur Natur. Es geht schon gar nicht um eine romantisierende Naturverklärung. [...] Letztlich führt die Wende hin zur Natur wieder zum Subjekt, zum Thema der komplexen Achtsamkeit. Es führt zu einem Menschenbild, das versucht, den Menschen in seiner Vielfalt zu erfassen, und zu einem Weltbild, das den Menschen als Teil im großen Ganzen der Lebens- und Weltzusammenhänge zu verstehen sucht. [...] Fazit: Das Buch ist ein Handbuch. Es erfüllt diese Aufgabe ausgezeichnet. Ich kenne nichts Vergleichbares. Die zahlreichen Beiträge decken ein weites thematisches Spektrum ab. Sie verschaffen einen ausgezeichneten Überblick über das Feld der Naturtherapie und reichen von grundsätzlichen Überlegungen zur Natur über Darstellungen naturtherapeutischer Ansätze bis hin zu praxeologischen Aspekten.
Hans Waldemar Schuch in „socialnet.de“ (18.07.2019)
Zur vollständigen Rezension: https://www.socialnet.de/rezensionen/25966.php

 

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10.07.2019 Rezension zu Chişe, Ruxandra: Alterität als Eigenes

Die Arbeit setzt mit einer gründlichen, sowohl literaturhistorisch als auch literaturtheoretisch fundierten Durchleuchtung der Ich-Instanz ein und wendet sich daran anschließend einzelnen poetologischen und philosophischen Konzepten der Du-Instanz zu, die nach Ansicht der Verf. eine wichtige Rolle in Bezug auf die Erfassung des Alteritätsbegriffs bei B[achmann] spielen. [...] Nach dieser theoretischen Fundierung wird der Begriff der Alterität in den Gedichten der Autorin untersucht, wobei das Analysespektrum von Jugendgedichten bis zu B.s beiden Gedichtbänden "Die gestundete Zeit" und "Anrufung des Großen Bären" reicht. Chişe zeigt auf, dass sich B. in ihrer lyrischen Du-Konzeption immer mehr an den Leser wendet, der nicht außerhalb des Textes gedacht wird, sondern dessen Rolle in einem »bewusst akzeptierten Bleiben im Text« (196) konzipiert wird. Folgerichtig erhält die Figur des Lesers ein eigenes Kapitel, in dem dieses Bleiben im Gedicht genauer konturiert und gezeigt wird, wie sich diese zunächst abstrakte Konzeption des Lesers schließlich an einen individuellen Leser wenden kann. Die Studie Chişes, die einer komplexen Fragestellung auf hohem Reflexionsniveau begegnet, mündet schließlich in den Gedanken, dass das Gedicht »ein fremder Ort bleibt, der verunsichern soll« und »an dem der Leser eine besondere Art der Selbstbegegnung erfährt, die ihm ein verantwortungsvolleres Erfassen der Welt ermöglicht« (312).
Barbara Mariacher in „Germanistik“ 59 (2018), H. 3-4

 

10.07.2019 Rezension zu Witt, Hendrike: Arno Schmidt und die Heilige Schrift

Die in dieser Diss. (Univ. Hannover, 2017) behandelte Thematik der Bibel- und Religionsbezüge durchzieht das Gesamtwerk von Schmidt, ist aber bislang keineswegs umfassender aufgearbeitet worden. Dazu einen Beitrag zu leisten, versucht die Verf. konzentriert auf exemplarische Prosatexte bis "Kaff auch Mare Crisium", nach Maßgabe zweier Leitthesen: S. nutze die Bibel »als Material« für seine Werke und als Zitatenfundus »gegen das Christentum« (13). Die Verifikation der nicht unbedingt neuen Thesen erbringt [...] durch eine im Vordergrund stehende subtile Analyse der Bibelzitate und ihrer unmittelbaren Kontexte gleichwohl nicht wenige differenzierende oder präzisierende Einzelerkenntnisse. Erkenntnisgewinn erwächst ferner einem Vergleich der literarischen Verarbeitung des Religionsthemas bei S. und Böll.
Wolfgang Albrecht in „Germanistik“ 59 (2018), H. 3-4

 

10.07.2019 Rezension zu Ebert, Sophia: Walter Benjamin und Wilhelm Speyer

Diese [...] Dissertation [...] widmet sich einem von der Forschung bislang vernachlässigten Thema, der Zusammenarbeit von Walter Benjamin und Wilhelm Speyer [...]. Die Verf. zeigt minutiös auf, wie die beiden Autoren im Rundfunkgespräch "Rezepte für Komödienschreiber" (1930) ein experimentelles Konzept literarischer Zusammenarbeit entwickeln, das nicht als Ko-Autorschaft im textphilologischen Sinn mit individuellen Schreibanteilen verstanden werden kann, sondern die unterschiedlichen Kompetenzen von ›Dichter‹ (S.) und ›Kritiker‹ (B.) bereits für die Phase der Textproduktion geltend macht. Die gemeinsamen Texte wären somit die Probe aufs Exempel. Dementsprechend geht es Ebert um den Nachweis der Affinitäten und Korrespondenzen von B.s Texten zu einer emanzipatorischen populären Gebrauchskunst und Sp.s literarischem Anliegen, überlieferte Traditionsbestände mit Urbanität und Modernität auf unterhaltsame Weise zu vermitteln. In der Auswertung aller bekannten B.scher Quellen zur Popularisierung und einer gründlichen Analyse des Romans und der Stücke wird ein gemeinsames poetologisches Programm erkennbar, das die Weimarer Unterhaltungskultur nutzt, um das Interesse des Publikums auch auf Fragen seiner eigenen kulturellen und sozialen Situation zu lenken.
Helga Karrenbock in „Germanistik“ 59 (2018), H. 3-4

 

10.07.2019 Rezension zu  Chraplak, Marc: B. H. Brockes' fröhliche Physikotheologie

[...] liefert die Arbeit überzeugende und kohärente Einsichten in ein poetisches Werk, das ohne den spezifischen Kontext seiner Entstehung nicht angemessen verstanden werden kann.
Martin Baeumel in „Germanistik“ 59 (2018), H. 3-4

 

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09.07.2019 Rezension zu Herwegh, Georg: Prosa 1833-1848. Band 3 der Werke und Briefe

Es ist das große Verdienst der Germanistin Ingrid Pepperle und ihrer Mitarbeiter, dass sie in jahrzehntelanger Kleinarbeit [...] eine sechsbändige historisch-kritische Herwegh-Ausgabe ediert haben. Die Veröffentlichung wurde 2005 begonnen, jetzt wurde sie mit dem dritten und letzten Band abgeschlossen: Entdecken kann man in ihm auch einen vorzüglichen, für sein Alter erstaunlich urteilssicheren Literaturkritiker und einen brillanten Essayisten [...]. Herwegh wieder zu lesen, ist ein Gewinn. Kosmopolitische Xenien des klug vorausschauenden Europäers und Weltbürgers wie "Die Rassenfrage gehört in die Gestüte, nicht in die Geschichte" oder "Liberté, Egalité, Fraternité. Die Negation von Gott, König, Vaterland" treffen auch heute wieder zu. Dieser Lebensleistung der Herausgeberin Ingrid Pepperle gilt ebenso ein großes Chapeau wie ihren langjährigen Mitarbeitern Heinz Pepperle und Hendrik Stein sowie nicht zuletzt dem Bielefelder Aisthesis-Verlag.
Stephan Reinhardt in „junge Welt“ Nr. 152 (4. Juli 2019)

 

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11.06.2019 Rezension zu Althaus, Peter Paul: Reisegedichte und ein London-Bilderbogen

Sensible Reisegedichte vom selbsternannten „Bürgermeister der Traumstadt Schwabing“. [...] Wo nach ebenso sensibler wie hintergründiger Lyrik verlangt wird, sollte dieses Bändchen nicht fehlen.
Hannes S. Macher in „Bayern im Buch“ (2019 /1)

 

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11.06.2019 Rezension zu Härtl, Heinz: "Drei Briefe von Beethoven"

Härtl’s work, I would argue, definitively resolves the issue of the “authenticity” of the letters; [...] Härtl’s argument, however, is not to decry the letters as “Fälschung” (cf. 163), even though two of the three are authored by Bettina, but rather to connect them to the aesthetics of much of Bettina’s oeuvre, to her understanding of “genius” as well as to her political engagement in the Vormärz era. [...] In documenting the genesis of the “Three Beethoven Letters,” Härtl is able to explicate their relationship to factual reality (lived experience, actual correspondence, and historical events) and, as he puts it, to “eine die Wahrheit des Faktischen transzendierende Wahrheit des inneren Erlebens [...] [eine] Außerordentlichkeitspoesie” (177). [...] Without Härtl’s extensive knowledge of various correspondences, his ability to use information in the letters to build a credible timeline even when some of the letters are undated, his appreciation of Bettina’s aesthetic, and his placing of all the documents in their cultural-historical frameworks, the significance of the letters is obscured. [...] With this study, Beethoven and Bettina scholars should develop a new appreciation for the import of these letters.
Helen G. Morris-Keitel in „Monatshefte“ (No. 4, 2018)

 

11.06.2019 Rezension zu Schmidt, Siegfried J.: entfernungen

Wissenschaftler, heißt es oft, leben in Elfenbeintürmen und kommunizieren elitär in einer für Außenstehende unverständlichen Fachsprache. Das gilt nicht für Siegfried J. Schmidt. Der renommierte Philosoph, Kommunikations- und Medienexperte [...] hat sich lebenslang auch poetisch geäußert. Und er ergänzt seine Sprachbilder immer wieder durch grafische und assoziative Collagen, die der Fantasie Raum geben. Seine Themen sind das Ich, die Wirklichkeit, die Grenzen und das Ende: melancholische Analogien, die sich auf Sinnsuche begeben und nach den letzten Dingen fragen. Eine Lebensbilanz in 40 Kapiteln. [...] Die Connaisseure der "konkreten Poesie" dürfen auf die Fortsetzung gespannt sein.
Volker Jakob in „Westfalenspiegel“ (3/2019)

 

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04.06.2019 Rezension zu Orwells Enkel

Überwachung ist allgegenwärtig und bestimmt unseren Alltag. An öffentlichen Plätzen, an Arbeitsstätten, bei Bankgeschäften und in Supermärkten, in Eingangsbereichen von Bahnhöfen, Flughäfen und Shopping-Malls, aber zunehmend auch im privaten Bereich – Überwachungsformen sind omnipräsent und die Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, Sicherheit und Kontrolle fließend. Dabei ist das Phänomen selbst schon alt und alle früheren totalitären Staatsapparate haben sich dieser Kontrollmechanismen bedient. Nur hat sich die aktuelle Situation unter den Bedingungen der „digitalen Revolution“ dramatisch verändert und verschärft. Sie wirft immer komplexere Fragen nach Datenschutz, Cybermobbing, Internetmissbrauch und informeller Selbstbestimmung auf. Am 05./06.07.2018 wurde von Liane Schüller und Werner Jung, die beide am germanistischen Institut der Universität Duisburg-Essen forschen und lehren, am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen eine Tagung zum Thema „Literatur und Überwachung“ veranstaltet, bei der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen – Literatur-, Kultur-, Medien- und Sozialwissenschaft sowie Wissenschaftsmanagement – zu Wort kamen. Einige dieser Beiträge sind nun in teilweise leicht überarbeiteter Form von Schüller und Jung als Sammelband im Aisthesis Verlag herausgegen worden und dokumentieren, in welchen literarisch-künstlerischen Formen, in Film und Fernsehen, aber auch auf den Feldern populärer Unterhaltungsgenres im Anschluss an George Orwells foundation text 1984 die Thematik behandelt worden ist.
Redaktioneller Hinweis in „literaturkritik.de“ (Mai 2019)

 

04.06.2019 Rezension zu Anderegg, Johannes: Lorbeerkranz und Palmenzweig

[...] Anderegg’s book is a trailblazing study on the tradition of the poetry of praise from the sixteenth to the twentieth century, a comprehensive effort that, so far, had not yet been undertaken.
Paul Gebhardt in „Monatshefte“ (No. 4, 2018)

 

04.06.2019 Rezension zu Fohrmann, Jürgen (Hg.): Chronik/Gefühle. Sieben Beiträge zu Alexander Kluge

[...] The seven contributions deal largely with Kluge’s literary corpus [...], reflected in his twovolume collection Chronik der Gefühle (Suhrkamp, 2000). The essays offer nuanced readings and cross-readings of Kluge’s texts, and, taken together, they provide a prismatic perspective on key aspects and terms of Kluge’s oeuvre. The volume concludes with three short texts by Kluge himself and a reply by Voßkamp, which explore the cusp of what Reinhart Koselleck describes as the „saddle time” of Europe’s transition to modernity. Chronik/Gefühle provides a productive introduction to Kluge’s work while offering valuable insights to more specialized readers, as the contributions approach Kluge’s work from historiographical, anthropological, poetological, and media-theoretical perspectives. [...]
Hunter Bivens in „Monatshefte“ (No. 4, 2018)

 

04.06.2019 Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 1 (1902-1918) - Teilband 1 (1902-1913) und Teilband 2 (1914-1918)

[...] Die Texte Lukács’, die hier berücksichtigt wurden, schreiten thematisch weitgehend die Themen und Autoren ab, die man bei einem ehrgeizigen Autor kurz nach der Jahrhundertwende vermutet. Dabei ist die Orientierung des jungen Ungarn Lukács auf die deutschsprachige Literatur und Kultur offensichtlich. Einer der ersten, bislang nur auf Ungarisch vorliegenden Texte behandelt Berlin im Juli. Neben Texten zu Gerhart Hauptmann, Wilhelm Dilthey, Hermann Bang und Thomas Mann versammelt der Band beispielsweise Essays über die Ästhetische Kultur sowie zur Soziologie des modernen Dramas. Auch visiert der Autor mehr und mehr den deutschsprachigen Buchmarkt und eine Rezeption im deutschsprachigen Raum an: Während Die Seele und die Formen noch zuerst auf Ungarisch erscheint und erst im Jahr darauf auf Deutsch, wird die Theorie des Romans im Jahr 1916 gleich auf Deutsch in der Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kulturwissenschaft publiziert. Gerade die Texte zur deutschsprachigen Literatur und Kultur, die bislang nur auf Ungarisch zugänglich waren, vermehren das Wissen um eine Reihe von Themenkontexten. Dazu gehört auch die Sammlung zu Béla Balász, der im deutschsprachigen Raum eben nicht nur als Filmtheoretiker, sondern – heute fast vergessen – als literarischer Autor präsent war.
Die beiden Bände werden durch zwei umfassende Essays von Zsuzsa Bognár und Werner Jung ergänzt, denen eine präzisere Einordnung der Texte zu entnehmen ist. Drucknachweise und ein Namensregister helfen, die Beiträge zu erschließen.
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (Mai 2019)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=25716

 

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18.05.2019 Rezension zu Zimmer, Jörg: Arbeit am Begriff

Die große Stärke von Zimmers Darstellung liegt in der Klarheit seiner Gedankenführung und der Präzision seines geschliffenen begrifflichen Instrumentariums. Konsequent führt er die Entwicklungslinie der ästhetischen Terminologie von Platon bis Holz aus.
Franz-Josef Deiters / Monash University in „Limbus“ (2017)

 

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29.04.2019 Rezension zu Die Neuen Naturtherapien. Handbuch Band I

[...] Definitiv handelt es sich hier um ein Werk mit ausgeprägten Handbuch- und Grundlagenwerkqualitäten im Sinne solider wissenschaftlicher und theoretischer Fundierung. Eine solche, notwendige Fundierung im Theoretischen – ohne die ebenso umfassenden praktischen und anwendungsbezogenen Anteile schmälern zu wollen – bedingt gleichzeitig einen Rückschluss auf themenspezifische Fachbegriffe. Gerade in dieser Hinsicht sind die mitwirkenden Autor*innen sichtlich bemüht, jegliche Begrifflichkeiten verständlich und nachvollziehbar zu erklären. Lesende benötigen mitunter etwas Zeit, um in Sprachstil und -habitus (auch jenen der Integrativen Therapie im Allgemeinen) einzutauchen. Aufgrund der durchwegs spürbar persönlich gehaltenen Ausführungen der Mitwirkenden gelingt dies allerdings rasch und es tun sich weite Räume der Erfahrung und Bereicherung für die eigene persönliche Entwicklung, für die berufliche Praxis (therapeutisch, pädagogisch, sozialarbeiterisch, medizinisch…), für Forschung, Wissenschaft und Theorie auf. Zurecht verfügt dieses Handbuch über einen eigenen „Charakter“, es handelt sich schließlich auch um das erste in deutscher Sprache vorliegende Übersichtswerk zu den „Neuen Naturtherapien“. „[...] [D]ieses Handbuch [...] blickt zurück, greift vor und wird zum Begleiter für Interessierte, zum Grundlagenwerk für Fachleute, zum Lehrbuch für Studierende – nicht zur Blau-, sondern zur Grünpause, zum „Green Book“ einer integrativen Humantherapie mit Natur- und Weltbezug.
Prof. Dr. Eric Pfeifer in „socialnet.de“ (April 2019)
Zur vollständigen Rezension: https://www.socialnet.de/rezensionen/25326.php

 

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08.04.2019 Rezension zu Witt, Hendrike: Arno Schmidt und die Heilige Schrift

Kenntnisreich, präzise, aber leider nicht ganz vollständig: Das ist der ambivalente Eindruck, den Hendrike Witts Studie »Arno Schmidt und die Heilige Schrift« hinterlässt. Ein besonderes Verdienst dieser Abhandlung liegt zweifelsfrei in ihrem konzentrierten ersten Kapitel, das als nützliche Vorarbeit auch künftigen Untersuchungen zugutekommen wird. Die Verfasserin hat sich die einschlägige Forschungsliteratur gründlich angeeignet und in knappen, leicht verständlichen Resümees auf den Punkt gebracht. [...]
Alexis Eideneier in „Bargfelder Bote“ (433-434, März 2019)

 

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27.03.2019 Rezension zu Lesebuch Erwin Sylvanus

Eine umfassende Aufarbeitung [von Sylvanus'] Gesamtwerk steht noch aus. Doch ist es das Verdienst der beiden Göttinger Autoren, Erwin Sylvanus überhaupt wieder zum Thema gemacht zu haben.
Bettina Boronowsky in „Soester Anzeiger“ (März 2019)

 

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01.03.2019 Rezension zu Ingebrigtsen, Espen: Bisse ins Sacktuch

Die 2016 an der Universität Bergen eingereichte Dissertation [...] lässt [...] aufhorchen, da Ingebrigtsen im Anschluss an Colin Davis’ Konzept einer ‘hermeneutics of overreading’ mit dem interpretatorischen Anspruch auftritt, „etablierte Annahmen und Auffassungen in Frage zu stellen“ [...]. Ingebrigtsen vermag [...] unserem Wissenstand zu Sebald durchaus eine Reihe neuer Details beizufügen [...] Ingebrigtsen [gelingt] eine brillante Kehrtwende, indem er unter dem Vorzeichen des Melancholie-Diskurses überraschend die stets ignorierte Frage nach dem Humor in dessen Texten stellt. Hier konturiert Ingebrigtsen tatsächlich das etablierte Sebald-Bild ein gutes Stück neu [...] seine Ausführungen am Ende von „Bisse ins Sacktuch“ liefern wichtige Anregungen für eine tiefergehende Darstellung [Sebalds] Humors [...].
Uwe Schütte in „Weimarer Beiträge“ (4 / 2018)

 

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27.02.2019 Rezension zu Lesebuch Peter Florens Weddigen

[...] Es lohnt sich, das Buch zu lesen und den Einsatz der Herausgeber zu würdigen, Peter Florens Weddigen aus dem Schatten, in den er geraten war, ins Licht zu holen. Er war ein ehrlicher Makler und Förderer aufklärender Bildung ohne Verachtung dessen, was er für die „echten Grundsätze unserer geheiligten Religion“ hielt und benannte. Das Nachwort der Herausgeber und das Literaturverzeichnis bieten Möglichkeiten zum Verstehen des Werkes von Weddigen, das seiner Erschließung harrt.
Christof Windhorst in „Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte“ (2018)

 

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05.02.2019 Rezension zu Küper, Josef: Vormarsch 1914

Eine spannende literarische Entdeckung aus der Region hat der Bielefelder Aisthesis Verlag mit Josef Küpers „Vormarsch 1914“ vorgelegt. Der 1891 in Bochum geborene und 1972 in Rietberg gestorbene Autor hat einen großen Anti-Kriegsroman geschrieben, in dem er seine Kriegserfahrungen als Soldat der 7. Kompanie des Regiments Markgraf Konrad in den ersten sechs Wochen des Krieges verarbeitet. [...] Ein Roman, der nichts von seiner Kraft eingebüßt hat.
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (4.2.2019)

 

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30.01.2019 Rezension zu Witt, Hendrike: Arno Schmidt und die Heilige Schrift

[...] Hendrike Witt ist eine gute Bibelkennerin und zugleich eine scharf beobachtende Literaturwissenschaftlerin. Letzteres zeigt sich, wenn sie die Theorie der Intertextualität heranzieht und Schmidts Bibelerwähnungen sorgfältig kategorisiert, und vor allem dort, wo sie mit ihren Bibelstellen-Nachweisen die poetische Kraft Schmidts demonstriert: Dieser lässt im Leviathan den Weltenschöpfer zum Hitlerjungen sagen: „Du bist mein lieber Sohn …“ – kann man das Kaputtsein der Welt eindrucksvoller ausdrücken? Dieter Stündel hat in seinem bekannten Register zu Zettels Traum (1974) viele Bibelstellen aufgezeigt, Heinrich Fischer hat in Band 23 der Reihe Zettelkasten (2004) Schmidts letztes Werk Julia diesbezüglich durchleuchtet, mit Arno Schmidt und die Heilige Schrift liegt eine gelungene Weiterführung der Bibelstellen-Studien über Schmidts wichtigste Frühwerke vor.
Martin Lowsky in „literaturkritik.de“ (2/2019)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=25306

 

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27.01.2019 Hebbel-Förderpreis

Der Aisthesis-Autor Antonio Roselli hat für seine soeben als Buch erschienene Forschungsarbeit "alles scheint mir jetzt möglich". Zum Verhältnis von Handlung und Kontingenz bei Grabbe, Büchner, Hebbel und Grillparzer den Hebbel-Förderpreis bekommen. Die Auszeichnung wurde ihm im November 2018 im Wesselburer Hebbelmuseum überreicht.

 

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21.01.2019 Übersetzung

Johannes Andereggs 2010 bei Aisthesis erschienenes Buch „Transformationen. Über Himmlisches und Teuflisches in Goethes Faust“ ist jetzt in tschechischer Übersetzung im Verlag Malvern in Prag erschienen.

Anderegg_Tschechien

 

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15.01.2019 Rezension zu Mühlbach, Peter: „Wer spricht, übersetzt.“

Wer nach einer kurzen, bündigen, kundigen und zudem gut lesbaren Einführung in das Denken Rosenzweigs sucht, der wird durch diese kleine Sammlung reichen Gewinn haben.
Hans Martin Dober in: Rosenzweig Jahrbuch/Rosenzweig Yearbook 11, 2018

 

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14.01.2019 Rezension zu Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

Der Germanist Markus Fauser, der an der Universität Vechta die »Arbeitsstelle Rolf Dieter Brinkmann« leitet, hat jetzt einen besonders schönen Band veröffentlicht: »Rolf Dieter Brinkmanns Fifties«, eine biographische Tiefenbohrung in der südoldenburgischen Provinz. [...] Man kann Fausers Buch aber auch unabhängig von Brinkmanns persönlichem Werdegang als Studie über das Jungsein in einer niedersächsischen Kleinstadt in den fünfziger Jahren lesen. Und wenn man es noch nicht wusste, wird einem dabei schlagartig klar, wie gut es war, dass eines Tages der Rock ’n’ Roll über diese Einöde hereinbrach. Was immer noch fehlt, ist eine große Rolf-Dieter-Brinkmann-Biographie. Markus Fauser hat einen soliden Grundstein dafür gelegt.
Gerhard Henschel in „junge Welt“ (12.01.2019)

 

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11.01.2019 Rezension zu Petzold, Hilarion G. / Leeser, Brigitte / Klempnauer, Elisabeth (Hgg.): Wenn Sprache heilt

Ich halte ein gewichtiges Buch in den Händen. [...] Mit seiner Dreiteilung in Theorie (I), Praxeologie in Therapie und Kulturarbeit (II) sowie Praxis in Therapie und Agogik (III) vereint das Handbuch eine Fülle von Beiträgen, die alle „das Künstlerische und das Wissenschaftliche in ausgewogener Weise“ berücksichtigen. Es bietet reichhaltiges, fachlich fundiertes Material für Theorie und Praxis und stellt zugleich die Bedeutung der Poesie- und Bibliotherapie heraus [...]. Jeder einzelne Beitrag in diesem Handbuch verdient es, hervorgehoben zu werden [...]. Diesem Handbuch ist zu wünschen, dass es Viele zu vielen Polylogen einlädt und sein kostbarer Wissensschatz „vielen Menschen für ihre Heilung und ihre Persönlichkeitsentfaltung zugutekommen“ kann.
Marion Wendlandt-Baumeister in „Kunst & Therapie. Zeitschrift für bildnerische Therapien“ (2018/2)

 

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20.12.2018 Rezension zu Simonis, Annette: Das Kaleidoskop der Tiere

[...] Simonis setzt es sich zum Ziel, die Erscheinungsformen des letzthin offenen Genres, die im Verlauf des von ihr vornehmlich untersuchten Zeitraums von der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die jüngere Vergangenheit so disparate Textsorten wie das Künstlerbuch, parodistisch-satirische Werke und ökokritische Publikationen umfassen, von Fall zu Fall zu charakterisieren, voneinander zu unterscheiden, intermediale Spannungen, wie sie das Verhältnis von Bild und Text in ihrer jeweiligen künstlerischen Gestaltung prägten, zu bestimmen und so die Variabilität und ungebrochene Aktualität des Bestiariums zu erklären. [...] Im ästhetisch gefälligen Äußeren und der Harmonie im Zusammenklang von Bild und Text wetteifert Annette Simonis’ Kaleidoskop der Tiere mit dem historischen Gegenstand ihrer Untersuchungen: dem Bestiarium, wie es nicht nur mittelalterliche illustrierte Handschriften, sondern auch so manches Künstlerbuch der Moderne auszeichnet.
Hartmut Freytag in „Arbitrium“ (2018, 36/3)

 

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10.12.2018 Rezension zu Lesebuch Otto Lüning

[...] Die Auswahl schöpft aus dem Vollen und bietet heutigen Lesern ein großartiges document humain dieses kämpferischen Demokraten, der die politischen und wirtschaftlichen Missstände seiner autoritärobrigkeitlichen Zeit scharfsinnig analysierte, benannte und anprangerte. [...] Wie sein Freund Herweg blieb Otto Lüning auch der Niederschlagung der Revolution von 1848 seinen demokratischen Überzeugungen treu und wurde deshalb vom preußischen Geheimdienst bis zuletzt argwöhnisch bespitzelt [...]. »Was bleibt? Die Hochachtung vor einem Aufrechten, Unbeugsamen. Sein Sarg wurde von einer großen Schar Arbeiter zu Grabe getragen – ein Indiz für die Volksverbundenheit dieses unnachgiebigen Streiters. Man hätte ihm gegönnt, in einer besseren Zeit gelebt zu haben.« Göddens Schlußwort (S. 157) zu Lüning dürfte auch zur Lektüre dieses unbedingt lesenswerten Buches Anlass geben, vielleicht sogar zur weiteren Beschäftigung mit einem ebenso gradlinigen wie missliebigen Vertreter einer radikaldemokratischen Minderheit im Vor- und im Nachmärz; den Populisten, Taktierern und Wendehälsen unserer Tage sei allerdings dringend von Lüning abgeraten.
Frank Stückemann in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 20“ (2018)

 

10.12.2018 Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Autobiographische Schriften

[...] [hiermit liegen nun] sorgfältig edierte lesenswerte autobiographische Schriften Schwagers und Reisebeschreibungen vor, die uns Westfalen mit den Augen dieses Aufklärers zeigen. [...]
Holger Böning in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 20“ (2018)

 

10.12.2018 Rezension zu Lesebuch Peter Florens Weddigen

[...] Die Zusammenstellung von Werken Peter Florens Weddigens endlich zeigt einmal mehr, wie wichtig die Intelligenzblätter und die regional-landesgeschichtlich orientierten Zeitschriften für die ländliche, moralische, ökonomische und literarische Aufklärung waren. Zu Recht bezeichnen die Herausgeber Weddigen als Bahnbecher auf volkskundlichem Gebiet, als bedeutenden Aufklärer und Publizisten, als Vertreter einer Gelehrtenrepublik, denen Gelehrsamkeit kein Selbstzweck war und die sich gemeinnützig-praktisch für ihre Mitmenschen engagierten.
Holger Böning in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 20“ (2018)

 

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07.12.2018 Rezension zu Simonis, Annette: Das Kaleidoskop der Tiere

Das Buch widmet sich einem spannenden und hochaktuellen Thema im thematischen Umfeld der Animal Studies und des Ecocriticism. Die Untersuchung, die in der Manier mittelalterlicher Bestiarien ästhetisch anspruchsvoll illustriert ist, geht von der Beobachtung aus, dass das Genre gegenwärtig Hochkonjunktur hat. Charakteristisch sei die Verbindung von Fiktionalität und Faktualität, Literatur und Wissenschaft sowie die intermediale Text-Bild-Kombination, die ästhetische Komplexität erzeuge. [...] Der Essay stellt einen guten Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen dar, die der Frage nachgehen, inwiefern etwa in den modernen Bestiarien, die die Beziehung zwischen Mensch und Tier neu formulieren, der taxonomische Blick, der Herrschaftsanspruch des Anthropos, der im Benennen, Repräsentieren und Ordnen zum Ausdruck kommt, unterlaufen wird. [...]
Alexandra Böhm in „Germanistik“ (2018, Heft 1-2)

 

07.12.2018 Rezension zu Härtl, Heinz: "Drei Briefe von Beethoven"

Von den drei, erstmals 1839 in der Monatsschrift Athenaeum für Wissenschaft, Kunst und Leben veröffentlichten Briefen Beethovens an Bettine von Arnim ist nur der eine, aus »Wien, am 10. Februar 1811« datierte, also in der Chronologie der mittlere, trotz kleinerer Eingriffe der Herausgeberin Bettine, authentisch. Der frühere und der spätere sind fingiert (18). Heinz Härtl dokumentiert dazu die biographisch-personengeschichtlichen Voraussetzungen des Austausches zwischen Beethoven und Bettine. Er verortet die Briefe und Beethovens darin dargestellte Rolle in Bettines Leben in ihrem Briefoeuvre im Austausch mit Goethe und Pückler und stellt dar, inwiefern sich Bettines Edition der Beethoven-Briefe mit editorischen Praktiken, also auch hier den Text verändernden Eingriffen, bei der Herausgabe von Goethes Briefwechsel mit einem Kinde vergleichen lässt. Besonders interessant, weil anders als bei Buchveröffentlichungen, sind die Ergebnisse, die dem Umstand Rechnung tragen, dass es sich um einen Journaldruck handelt, der sogar in zwei verschiedenen Ausgaben des betreffenden Journals überliefert ist. Auf jeden Fall gelten in der Publizistik andere, weniger strenge Anforderungen an eine authentische Textwiedergabe als vom philologischen Standpunkt. Damit verbunden ist es konsequent, mit der weniger textkritischen als wirkungsgeschichtlichen, mythischen, Verarbeitung dieser Brief-Edition zu einer Bewertung ihrer Veröffentlichung zu kommen. Bleibt nur als Vorschlag eine Frage, inwiefern das Interesse an der eigenen ersatzweisen Formulierung nicht geschriebener Briefe eine Ursache hat, nämlich aus einem Wunschdenken heraus, von einem Briefpartner einen Brief zu erhalten, wie man ihn sich vom ihm zwar erwartet, jedoch nicht bekommt. Für Bettine kann dazu ein Musterbrief von Gellert zitiert werden (vgl. J. L. Hibberd und H. B. Nisbet [Hg.]: Texte, Motive und Gestalten der Goethezeit. Tübingen: Niemeyer 1989, S. 10f.).
Konrad Feilchenfeldt in „Germanistik“ (2018, Heft 1-2)

 

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06.12.2018 Rezension zu Lewald / Stahr, Ein Leben auf dem Papier. Der Briefwechsel 1846 bis 1852. Bd. 3

In bewundernswerter Konsequenz und mit exzellenter literaturwissenschaftlicher, editorischer und verlegerischer Sorgfalt wurde die Ausgabe des Briefwechsels [...] erfolgreich und maßstabsetzend beendet. [...] Es war ein Mammutunternehmen, für das Gabriele Schneider und Renate Sternagel etwa vierzehn Jahre lang Forschungsarbeit und philologische Kärrnerarbeit geleistet haben, ohne wie jene von Institutionen abgesicherten Ausgaben über eine Schar von wissenschaftlichen Hilfskräften verfügen zu können. Ein auszulobender Editions-Preis wäre zwingend an diese Brief-Ausgabe zu vergeben.
Ariane Neuhaus-Koch in „Heine Jahrbuch“ 57 (2018)

 

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04.12.2018 Tag der Menschrechte am 10. Dezember 2018

Aisthesis unterstützt nachdrücklich die Arbeit des World University Service (WUS) - Deutsches Komitee e.V. und unterstützt dessen Positionen zum Menschenrecht auf Bildung.
Pressemitteilung des WUS

 

04.12.2018 Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Briefe aus Jöllenbeck

[...] Die Einleitung von Stückemann zeigt, wo die Konfliktlinien zwischen Aufklärung und Pietismus verliefen. S[chwager] war ein »Anwalt der lütken Luie« (42) seiner Gemeinde. Diese »kleinen Leute« wurden durch das Großbauerntum ausgebeutet; S[chwager] verglich das mit »Sklaverey« (44). [...] Im Pietismus erkannte S[chwager] vor allem eines, nämlich den oft erfolgreichen Versuch, die Armen auf dem Land, »Heuerlinge, Hüßen, Kötter« (44), klein zu halten, sie auf einen Ausgleich im Jenseits zu vertrösten, eine Volksgesundheit und -aufklärung zu verhindern, das Großbauerntum zu stützen und so die gegebene Ungerechtigkeit kirchlich zu sanktionieren. [...]. S[chwager] jedenfalls ist ein Volksaufklärer, der in regionalen, das heimatkundliche Interesse übersteigenden Bezügen hier schon früh einen anderen Aspekt christlicher, kirchlicher Arbeit, Seelsorge und Pädagogik gesetzt hat. Insofern sind die nicht einfach zu lesenden Briefe S.s keine versponnenen Gedanken aus einer schöngeistigen Welt, sondern haben immer einen handfesten sozialen Hintergrund. Stückemann ist es zu verdanken, dass dieser wichtige Aspekt der Kirchengeschichte deutlich zutage tritt, dass auch westfälische Kirchengeschichte nicht nur Geschichte des Pietismus und der Erweckungsbewegung ist, sondern einen durchaus weiten Geist geatmet hat.
Albrecht Philipps in „Theologische Literaturzeitung“ (Dez. 2016)

 

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28.11.2018 Präsentation der Lukács-Ausgabe am 29.11. in Essen

Zur Aktualität von Georg Lukács
Vorstellung der Werkausgabe mit Prof. Dr. Werner Jung, Dr. habil. Antonia Opitz und Prof. Dr. Detlev Kopp
(Universität Duisburg-Essen; Leipzig; Aisthesis Verlag)

Donnerstag, den 29. November um 19:30 Uhr

in der Buchhandlung Viehofer Platz 8, 45127 Essen

Der Eintritt ist frei
Reservierung empfohlen: Tel. 0201-82070-0

 

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25.11.2018 Rezension zu Bonanno, George A.: Die andere Seite der Trauer

[...] Bonanno schildert viele Einzelschicksale, die er persönlich begleitet hat, verknüpft Anekdotisches mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie mannigfaltig Trauer sich ausprägen kann, wird dadurch sehr anschaulich. Ein großer Teil des Buches beschäftigt sich außerdem mit Trauerriten in anderen, insbesondere asiatischen, Kulturen. [...]
Claudia Massmann in „Emotionsforschung“ (11. Januar 2017)
Zur vollständigen Rezension: https://emotionen-info.de/2017/01/11/george-bonanno-die-andere-seite-der-trauer/

 

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14.11.2018 Rezension zu Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

[...] Markus Fauser, Leiter der Brinkmann-Arbeitsstelle der Uni Vechta, hat jetzt ein sehr schönes Buch über „Rolf Dieter Brinkmanns Fifties“ veröffentlicht, das mit der Kriegszeit beginnt und anhand von Texten und Fotos dem Autor in Vechta nachspürt: dem renitenten Schüler und Literaturbesessenen, dem Verliebten - und einer Reise raus aus Vechta nach Paris. [...]
Julia Encke in „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (11.11.2018)

 

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12.11.2018 Im Deutschlandfunk vorgestellt: Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

Man hatte es geahnt: Hinter dem derb provozierenden und stur gegen die deutsche Gesellschaft anwetternden Rolf Dieter Brinkmann steckte offenbar eine früh gekränkte, empfindsame Dichterseele. Der Literaturwissenschaftler Markus Fauser kommt dem sanft scheuen Poeten Brinkmann in einer neuen Biografie auf die Spur.
Zur Webseite: https://www.deutschlandfunk.de/markus-fauser-rolf-dieter-brinkmanns-fifties-flegeljahre.700.de.html?dram:article_id=432676

 

12.11.2018 Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Autobiographische Schriften

[...] das eigentliche Anliegen des Herausgebers: Die westfälische Kirchengeschichtsschreibung aus ihrer weitgehenden Fixierung auf den Pietismus zu befreien und ein Quellenmaterial bereitzustellen, das sich in der Forschung nicht länger ignorieren lässt. An diesem Material können nicht nur die theologischen Debatten zwischen Aufklärung und Pietismus, die dich im preußischen Westfalen lokalisieren lassen, historisch untersucht werden. Auch verdeutlichen Schwagers autobiographische Schriften und Reiseberichte die weitgehende Erweiterung des aufklärerischen Popularisierungsinteresses auf die ländliche Bevölkerung in der zwieten Hälfte des 18. Jh.s in anschaulicher Weise. [...]
Marco Stallmann in „Theologische Literaturzeitung“ (143, 2018, 9)

 

12.11.2018 Rezension zu Clar, Peter: „Ich bleibe, aber weg.“

There is [...] a wealth of useful information in the text: For any reader interested in Jelinek's deconstruction of authorship but lacking a background in deconstruction, Peter Clar offers a careful and well-researched primer.
Edward Muston in „Germanistik“ (Band 17)

 

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07.11.2018 Einladung

Einladung zur Buchvorstellung „Geschichte des SDS“ im Willy-Brandt-Haus am 20.11.2018 ab 18.00 Uhr.
Nähere Information finden sich hier: https://veranstaltung.spd.de/Events/Details/d998cac3-17ea-4d1f-bbfd-0ed863c27a45

 

07.11.2018 Rezension zu Eggers, Michael / Hamann, Christof (Hgg.): Komparatistik und Didaktik

Wie nebenbei entwerfen die zwölf Beiträge dieses Sammelbandes zusammen erste Eckpfeiler einer noch zu konstituierenden komparatistischen Literaturdidaktik. [...] Zwar verlangen wir ja immer noch von ästhetischen Gegenständen gerne eine unvergleichliche Schönheit, eine genuine Authentizität. Aber diese Zuschreibungen werden ja nur durch Methoden des Vergleichens mitteilbar und wirksam. Dieses Paradox lösen alle Beiträge in einem unvergleichlich schönen und kompetenten Sinne auf. Sie zu lesen und zu bedenken, um sich dadurch für den eigenen Hochschul- oder Schulunterricht inspirieren zu lassen, lohnt sich auf alle Fälle. Es lohnt sich gleichermaßen für Hochschullehrer respektive Hochschullehrerinnen und Studenten und Studentinnen sowie für Lehrer und Lehrerinnen und Schüler und Schülerinnen der Mittel- und vor allem der Oberstufe.
Marie Luise-Wünsche in „literaturkritik.de“ (1.11.2018)
Die gesamte Rezension ist hier einzusehen: https://literaturkritik.de/hamann-eggers-komparatistik-didaktik-unvergleichlich-schoene-vergleichende-blicke-auf-literaturunterricht-seine-theorien,25041.html

 

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08.10.2018 Rezension zu Blaumanis, Rūdolfs: Frost im Frühling

Es ist wichtig, dass seine [Blaumanis'] deutschsprachigen, für die damals aktuelle Zeitgeschichte sowie für die Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte Lettlands so aussagekräftigen Erzählungen als früher lettischer Beitrag zur Weltliteratur nun leicht [...] zugänglich sind. Sie sind spannend zu lesen und liefern einen schriftstellerisch verarbeiteten, oftmals dramatischen, mitunter auch humoristischen Zugang zu den politisch-sozialen Umwälzungen Lettlands der Jahrhundertwende.
Jan Lipinsky in „Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung“ (67/2018)

 

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02.10.2018 Rezension zu Lesebuch Ilse Kibgis

Es sind die unverblümt-ungekünstelte Sprache und die prägnanten Bilder, mit der die Autorin auch heurte noch Leser anspricht. [...] Das Lesebuch gibt einen Überblick über das Werk einer Autorin, die sich selbst und ihre Lebensumgebung immer wieder neu porträtierte - in pointierten, verständlichen, niemals überanstrengten Versen [...]
Walter Gödden in „Westfalenspiegel“ (5/2018)

 

02.10.2018 Rezension zu Steinecke, Hartmut: „Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein“

Eine Überblicksdarstellung dieser Art fehlte bislang. Sie gewährt Einblicke in ein Leben, das viele Wendungen nahm und weit über den regionalen Literaturkontext hinausweist. Das 280-seitige Werk reflektiert auch relevante Kapitel der Kultur- und Rezeptionsgeschichte. [...] Hartmut Steineckes Jenny-Aloni-Biografie ist ei eindrucksvolles Buch über eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Sie ist zugleich das folgerichtige Ergebnis einer jahrzehntelangen Beschäftigung mit der Literatur in der Shoa.
Walter Gödden in „Westfalenspiegel“ (5/2018)

 

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19.09.2018 Rezension zu Lewald / Stahr, Ein Leben auf dem Papier. Der Briefwechsel 1846 bis 1852. Bd. 3

Nunmehr ist endlich eine geradezu kritisch-komplizierte vormärzliche 'Nahtstelle' aufgedröselt und sinnvoll erschlossen worden. [...] Selten genug liegt ein solches Zwiegespräch in derart ungeschützter Kompaktheit und für eine ungemein krisengeschüttelte Zeit vor, so dass sich gründliche Lektüre und einlässliche Besprechung allemal lohnt. [...] Wissenschaft vollzieht sich [...] eben nicht im luftleeren Raum. Auch das ist dieser Briefedition durch die sympathische Tonlage sämtlicher Erläuterungen, Regesten, Darstellungen und Editionsbemerkungen bzw. durch den Anhang [...] zu entnehmen. [...] Wiederum sind, wie in den vorausgegangenen Bänden, die Briefe eine überwältigende Quelle für den freien Blick auf das gesamte Leben der beiden.
Joseph A. Kruse in  „FVF Jahrbuch“ 23/2017

 

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05.09.2018 Rezension zu Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

Es ist ein für die Literaturgeschichte, für die Lokalgeschichte und für jeden interessierten Menschen im südlichen Oldenburg wichtiges und zugleich angenehm lesenswertes Buch.
Hermann Pölking in „Oldenburger Volkszeitung“ (4. September 2018)

 

15.08.2018 Rezension zu Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

Die gut lesbaren Einzelessays zu verschiedenen Aspekten des frühen (intellektuellen) Lebenslaufes von Rolf Dieter Brinkmann sind buchstäblich „nah dran” an ihrer Thematik [...]. Markus Fauser erzählt uns auf seiner exzellent recherchierten Erinnerungsreise durch die 1950er Jahre in Vechta auch von ersten prägenden Lektüren eines werdenden Schriftstellers, der trotz seines frühen Todes zu einem der bis heute nachwirkenden literarischen Erneuerer der jungen Bundesrepublik werden sollte. Zugleich ist das Buch ein weiterer, wichtiger Schritt hin auf die immer noch ausstehende Gesamtbiographie.
Aus: „Das wild gefleckte Panorama eines anderen Traums“. Materialien zu Werk und Rezeption von Rolf Dieter Brinkmann. Ein Literaturblog von Roberto Di Bella.
Die gesamte Besprechung + Leseprobe ist hier aufzurufen: http://www.brinkmann-wildgefleckt.de/brinkmanns-orte-vechta-2/

 

15.08.2018 Rezension zu Ferdinand Freiligraths Briefwechsel mit August Schnezler

[...] insgesamt kann dieser Briefwechsel gewinnbringend als Dokument vormärzlicher literarischer Konstellationen und ästhetischer Konfigurationen sowie als Quelle zur literarischen Praxis und natürlich weiteren Erschließung von Freiligraths Werk gelesen werden.
Bernhard Walcher in „Editionen in der Kritik“ (Band X 2018)

 

15.08.2018 Rezension zu Riedel, Christian: Peter Kurzecks Erzählkosmos

[...] eine erste umfassende und hochinteressante Studie [...], die fortan zum Standardwerk aller Kurzeck-Forschenden avancieren wird. Und das nicht nur, weil sie gründlich und umsichtig die bisherige Kurzeck-Rezeption bilanziert, die ja zu nicht unwesentlichen Anteilen im Feuilleton stattgefunden hat. Wie der Verfasser hier teils entlegene Rezensionen aus fast 40 Jahren Kurzeck-Rezeption bibliographisch verzeichnet, [...] wird zum Grundstock einer jeden künftigen Forschungsbibliographie. [...] Kurzeck als Idyllenmaler, Bluesposer und sein altes Jahrhundert als das ewige, das „absolute“ Buch im Geiste der progressiven Universalpoesie: Dank dieser Studie gibt es nun neben dem „oberhessischen Proust“ und den vielstrapazierten Hochwertvergleichen mit der europäischen Moderne ein weiteres Etikett, mit dem das Kurzeck-Werk schicklich behängt werden kann. Und selbst dann, wenn auch dieses sich nicht als dauerhaft haltbar erweisen sollte (wie alle Etiketten), steht ab jetzt ein neues, hochanregendes Deutungsangebot für das Kurzeck-Gesamtwerk zur Verfügung.
Jörg Döring in „Zeitschrift für Germanistik“ (Neue Folge XXVIII-3/2018)

 

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13.08.2018 Rezension zu Lewald / Stahr, Ein Leben auf dem Papier. Der Briefwechsel 1846 bis 1852.

Die Ausgabe will keine historisch-kritische Edition sein, wird aber gleichwohl den Ansprüchen einer wissenschaftlichen Edition durchaus gerecht. [Es ist] den Herausgeberinnen gelungen, eine äußerst lesbare und zu spannender Lektüre einladende Edition vorzulegen [...] lesen sich die Briefe stellenweise wie ein Roman. [...] Gerade in dieser Auseinandersetzung der Briefpartner mit den durch den Tabubruch verletzten gesellschaftlichen Normen zeichnen sich interessante und wegweisende mentalitätsgeschichtliche Transformationen ab, sowohl in Bezug auf die Bedeutung von Körperlichkeit und Sexualität als auch in Hinblick auf die Kodifikation von Liebe und Ehe. Parallel dazu läßt sich in den Briefen der komplexe Emanzipationsweg einer nach Unabhängigikeit strebenden Schriftstellerin nachvollziehen. [...] viele zeitgeschichtlich interessante Einblicke [...] entfaltet sich ein Panorama der literarischen Landschaft der Zeit, das zu einer Neubewertung bekannter und unbekannter Autor(inn)en einlädt. [...] eine Vielzahl an Auskünften und Berichten über geschichtliche Ereignisse und politische Entwicklungen [...] Wer sich für die deutsche Literatur- und Kulturgeschichte der Jahre 1846-1852 interessiert, sollte diese Bände [...] unbedingt lesen.
Ulrike Stamm in „Zeitschrift für Germanistik“ NF 28 (2018), Heft 3

 

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21.07.2018 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 4: 1926 – 1929

[...] Die Bände der Heinrich-Mann-Ausgabe binden die Texte nicht nur in ihren historischen und kulturellen Kontext ein, sie lassen unter der Hand eine Zeit aufsteigen, die innenpolitisch so umkämpft war wie kaum eine andere zuvor und die gerade deshalb unserer Gegenwart so nahesteht. Und sie zeigen einen kämpferischen Autor auf dem Gipfel seiner Anerkennung.
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (Juli 2018)
Die vollständige Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=24685

 

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13.07.2018 Rezension zu Mayer, Petra: Zwischen unsicherem Wissen und sicherem Unwissen

Diese aufschlussreiche und umsichtige Monographie […] tritt dem Fehlurteil entgegen, die Literatur des Realismus in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s habe sich dem wissensgeschichtlichen Paradigmenwechsel vom Idealismus zum Empirismus, von Philosophie und Theologie zu den Naturwissenschaften seit den 1830er Jahren verschlossen. […] Einem einleitenden Kapitel zu »Aufstieg« und Popularisierung der modernen Wissenschaften im 19. Jh. folgt zunächst die Untersuchung des »Verhältnis[ses] von Literatur und Naturwissenschaft in der Theorie des literarischen Realismus« […].Drei Fallstudien zu Romanen von Adolf von Tschabuschnigg (Die Industriellen, 1854), A. Stifter (Der Nachsommer, 1857) und F. Th. Vischer (Auch Einer, 1878) zeigen dann in genauen Textanalysen, wie zumindest einige Autoren des Realismus die Aporien realistischer Wissenschaftsreflexion entweder ausstellen (Tschabuschnigg) oder literarisch fruchtbar machen […]
Dirk Göttsche in „Germanistik“ (Band 58, Heft 3-4, 2017)

 

13.07.2018 Rezension zu Kebir, Sabine: Frauen ohne Männer?

„Sabine Kebir hat eine beeindruckende Monographie vorgelegt über eine von der Literaturwissenschaft als Unterhaltungsautorin abgestempelte und deshalb lange ignorierte Autorin, die »weniger als zum Beispiel Anna Seghers und Christa Wolf [...] die großen Pläne der Weltveränderung ins Visier [nahm]«, sich dafür mehr »für den Alltag arbeitender Frauen und ihrer Kinder« (13) interessierte. In 18 Kapiteln werden Leben und Schreiben dieser außergewöhnlichen Frau aufgefächert. Soziale Verhältnisse, politische Hintergründe, aber auch Privates werden breit dargelegt und akribisch mit einem umfangreichen Fußnotenapparat unterfüttert. […]“
(Hannes Krauss in „Germanistik“, Band 58, Heft 3-4, 2017)

 

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12.07.2018 Rezension zu Erb, Andreas (Hg.): Bernhard Jaumann. Tatorte und Schreibräume

Insgesamt liefert der Band am ›Fallbeispiel‹ J. auch über dessen Werke hinaus eine überzeugende Auseinandersetzung mit Tendenzen der gegenwärtigen Kriminalliteratur. Durch die [...] Essays, die statt voraussetzungsreicher Theoriediskussionen die textnahe und kontextualisierende Analyse in den Vordergrund rücken, werden dabei Positionen und Ansätze der aktuellen Krimi-Forschung gut für eine nicht ausschließlich literaturwissenschaftliche Leserschaft zugänglich gemacht.
Natalia Igl in „Germanistik“ (2017, Band 58, Heft 3-4)

 

12.07.2018 Rezension zu Fohrmann, Jürgen (Hg.): Chronik/Gefühle. Sieben Beiträge zu Alexander Kluge

In Verbindung mit der Replik von W. Voßkamp liefert der Sammelband eine seltene Annäherung von literarischem und wissenschaftlichem Diskurs. Gewissermaßen als Fazit zweier Lebensprojekte bestimmen Autor und Wissenschaftler Literatur als einen Möglichkeitsraum, in dem geschichtliches Material ästhetischen Eigensinn entfaltet.
Christoph Kleinschmidt in „Germanistik“ (2017, Band 58, Heft 3-4)

 

12.07.2018 Rezension zu Behravesh, Monika: Migration und Erinnerung in der deutschsprachigen interkulturellen Literatur

Wichtig für die präzisen Analysen im letzten Drittel ist das Deutungsmuster der »Zirkulation«, das die Literatur als Medium sprachlicher, historischer, genealogischer und soziokultureller Zugehörigkeiten versteht. [...] Eines der triftigsten Ergebnisse der Analyseist, dass die kroatischen und türkischen ›Ursprungserzählungen‹ der Migration bei Bodrožić und bei Demirkan – ganz anders als das russischdeutsche Familiennarrativ bei Hummel – noch nicht im kollektiven Fundus der deutschen Erinnerungskultur angekommen sind. Diese Diskrepanz zwischen Arbeitsmigration und Integrationsbiographie, literarischer Alteritätserfahrung und minoritärer (Selbst-)Wahrnehmung ist im transnationalen Rahmen der europäischen Gedächtniskultur auffällig und bedarf auf jeden Fall weiterer Untersuchungen.
Michael Braun in „Germanistik“ (2017, Band 58, Heft 3-4)

 

12.07.2018 Rezension zu Ingebrigtsen, Espen: Bisse ins Sacktuch

Die Studie schreibt sich [...] in den weitläufigen Forschungsbereich der S.schen Intertextualität ein und wird auch weitgehend der Zielsetzung einer »Teilnahme an der aktiven Rezeption und dem fortlaufenden Dialog« gerecht. [...] [Eine] nuancenreiche Nahanalyse im Bereich der S.schen Spurensuche [...]
Kirstin Gwyer in „Germanistik“ (2017, Band 58, Heft 3-4)

This is a rewarding volume rich with insights, which will prove useful to all Sebald critics reflecting on the complex intertextuality of his work.
Helen Finch in „Monatshefte“ (Vol. 110, No. 2, 2018)

 

12.07.2018 Rezension zu Fichter, Tilman P. / Lönnendonker, Siegward: Geschichte des SDS

Zu wenig ist auf die Neuauflage einer Studie hingewiesen worden, die zwei Protagonisten jener Jahre, Tilman Fichter und Siegward Lönnendonker, überarbeitet vorgelegt haben. Ihre „Geschichte des SDS. 1946–1970“ behauptet keine Objektivität, sondern ist offen parteilich [...]. [Die Insidergeschichte belegt] glaubwürdig, dass es tatsächlich linke Studenten waren, die mit als die ersten die nationalsozialistische Vergangenheit eines nicht geringen Teils der Rechtspflege der Bonner Republik skandalisierten. Und zwar noch vor (!) der Eröffnung des von Fritz Bauer in die Wege geleiteten Frankfurter Auschwitzprozesses im Jahr 1963.
Micha Brumik in „taz. die tageszeitung“ (5.6.2018)

 

12.07.2018 Rezension zu Fauser, Markus: Rolf Dieter Brinkmanns Fifties

Die literarischen Spaziergänge durch den provinziellen Alltag von Vechta im ersten Nachkriegsjahrzehnt werden (mitunter vergleichend) durch zahlreiche historische und zeitgenössische Abbildungen komplettiert. Auch persönliche Fotos, Handschriften und Dokumente von Rolf Dieter Brinkmann bereichern den Text. Ein Buch, das nicht nur viel über den angehenden Schriftsteller, sondern auch über die 1950er Jahre in der Provinz verrät.
Manfred Orlick in „literaturkritik.de“ (5.7.2018)

 

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03.07.2018 Rezension zu Petzold, Hilarion G. / Leeser, Brigitte / Klempnauer, Elisabeth (Hgg.): Wenn Sprache heilt

Das Buch kommt mir bedeutend vor. Jedenfalls erfüllt es weitaus mehr als von einem Handbuch erwartet werden kann. Selbstverständlich verschafft es einen ebenso differenzierten wie breiten Überblick, gewährt dabei tiefgehende und anregende, letztlich wegweisende Einblicke in Theorie und Praxis der Integrativen Poesie- und Bibliotherapie, wie sie von Hilarion G. Petzold und Ilse Orth begründet und entwickelt worden ist. Ein Handbuch enthält in der Regel viel Bekanntes und Bewährtes. Dies liegt in der Natur der Sache. Dieses Handbuch enthält aber darüber hinaus auch viel Neues und Wegweisendes. Ich sehe es als ein auf die Zukunft gerichtetes, wertvolles Vermächtnis.
H. W. Schuch in "socialnet Rezensionen"
Die vollständige Rezension: https://www.socialnet.de/rezensionen/24581.php

 

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07.06.2018 Rezension zu Iwertowski, Sven: Die Lyrik August Stramms

[...] [Iwertowskis] Dissertation nimmt sich [...] das Pensum von drei Dissertationen vor. Sie ist in der Verbindung von kühnem Ziel, Ehrgeiz und Fleiß beeindruckend. [...] Das Buch [...] bietet vor allem Prolegomena zu einer kritischen Ausgabe der Lyrik (und der übrigen Aufzeichnungen des Notizbuches) und neue Einsichten in die Ehe Stramms und mit ihnen in aufschlussreiche Querverbindungen zwischen Biographie und Werk. Es wäre bedauerlich, wenn die Impulse dieser anregenden Arbeit nicht zu einer institutionalisierten Stramm-Forschung, etwa zu einer lange fälligen kritischen Ausgabe führen würden.
Lothar Jordan in „Arbitrium“ (2017, Heft 3)

 

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02.06.2018 Rezension zu Ebert, Sophia: Walter Benjamin und Wilhelm Speyer

[...] Ebert geht der Beziehung so akribisch nach, wie nur irgend geht, doch geht nicht gar so viel. Doch stärkt das gegen die Tendenz zur hagiographischen Esoterisierung oder gar Spintisierung die Erinnerung an einen Benjamin mit solidem Hang zum Populären. Und es bringt Speyer wieder ins Blickfeld, der auf intelligent unterhaltsame, fröhlich subversive Art den „demokratischen Großstadtfrohsinn“ beförderte – wovon wir gar nicht genug haben können!
Erhart Schütz in „der freitag“ (31.05.2018)

 

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17.05.2018 Rezension zu Hein, Claudia: Die Essbarkeit der Welt

„Die Essbarkeit der Welt“ [„The Edibility of the World”, my translation] is a wellresearched and stimulating book, which investigates the theme of incorporation as a metaphor for human exploration and knowledge of the world, both from a theoretical and a literary perspective. [...] In her investigation, the literary and the theoretical levels interrelate and merge smoothly. The result is a very articulated study, imbued with challenging interdisciplinary references and augmented by a rich bibliography and long commentary footnotes, which make it a book destined for an audience of connoisseurs. As suggested by the cover image, a work by Johann Zechmeister entitled Allesfresser („Omnivore”, my translation), Hein’s comparative research is large in scope, all-consuming in its argumentation, reveals something more about our human („omnivorous”) nature, and makes the reader’s mouth water, as it were, thinking about conducting similar research into further texts.
Maria Elisa Montironi in „Food & History“ (Volume 14 - nos 2-3 2016)

 

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02.05.2018 Rezension zu Heidrich, Nina: Rundfunk in der Weimarer Republik

[...] Heidrichs Studie Rundfunk in der Weimarer Republik, die auf intensive Quellenrecherchen zurückgeht, zeichnet sich durch ihren großen Detailreichtum und das Ziel aus, die Diskussionen und Programme der schlesischen Sender aus den verfügbaren Quellen hinreichend zu sichten und auszuwerten. [...]
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (April/Mai 2018)
Die vollständige Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=24461

 

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26.04.2018 Rezension zu Grubner, Bernadette: Analogiespiele

Wie sehr [Peter Hacks'] Überlegungen mit den zeitgenössischen Daten verflochten sind und wie sehr sie auf seine Dramenproduktion zurückwirken, hat Bernadette Grubner in ihrer gelungenen und sehr lesenswerten Arbeit detailliert ausgeführt. Ihre werkmonographische Darstellung hat das Potential, ihrerseits ein Klassiker der Hacks-Forschung zu werden.
Nikolas Immer in „Monatshefte“ (Vol. 110, No. 1, 2018)

 

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20.04.2018 Rezension zu Prutti, Brigitte: Unglück und Zerstreuung

[...] Prutti brings Grillparzer elegantly to life and reveals his struggles as both contemporary and relevant to today’s readers, whether inside or outside of the academy. Her essay frames the dusty, depressive „neurotic” (often with lively references from today’s magazines) against modern struggles for identity, professional survival, and resilience. [...]
Katherine Arens in „Monatshefte“ (I/2018)

 

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16.04.2018 Rezension zu Blaumanis, Rūdolfs: Frost im Frühling

[...] Dieser Band aus dem AISTHESIS Verlag ist eine Entdeckung, hebt er nicht nur den Schleier zu einer untergegangenen Welt, sondern auch zu einer hierzulande noch nicht so vielbeachteten Kultur. [...]
In „Scherben sammeln“ (9. April 2018)
Zur kompletten Rezension: https://scherbensammeln.wordpress.com/

 

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11.04.2018 Rezension zu Lubrich, Naomi: Die Feder des Schriftstellers

„Die Feder des Schriftstellers“ bietet eine große Vielfalt an literaturwissenschaftlichen Analysen, Theorie-Lektüren und Detail-Verweisen, die die Vf. miteinander zu verknüpfen weiß, ohne ein einheitliches Narrativ verfolgen zu müssen. [...] Naomi Lubrichs reichbebilderte Studie wird nicht zuletzt durch ihren innovativen Ansatz eine wichtige Ergänzung des Forschungsfeldes bilden.
Philipp Lammers in „Romanische Forschung“ (Band 130, 2018)

 

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28.03.2018 Rezension zu Ebert, Sophia: Walter Benjamin und Wilhelm Speyer

Der von Ebert zur Darstellung gebrachte Forschungsgegenstand ist neu: Es geht um die Wiederentdeckung Wilhelm Speyers, eines der bekanntesten und kommerziell erfolgreichsten Autoren der Weimarer Republik, den die Germanisten Helga Karrenbrock und Walter Fähnders 2008 erstmals mit Beiträgen zu seinem Werk aus der Vergessenheit zurückgeholt haben. [...] Von den gesteckten Zielen darf die Rettung Speyers mittels einer Aufarbeitung des über ihn bekannten Materials wohl als die gelungenste Leistung dieser Arbeit gelten. Sophia Ebert hat gewissenhaft recherchiert und die Darstellung im ersten Kapitel gibt ein vollständiges und umfassendes Bild dieses Autors.
Alexandra Richter in „literaturkritik.de“ (23.03.2018)

 

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09.03.2018 Rezension zu Sheldon, Ulrike: Einmalallezeit. Roman

Die Autorin begnügt sich [...] nicht mit dem Nacherzählen einer Lovestory aus alten Zeiten. Durch umfangreiches Zitieren aus allerlei historischem Schriftmaterial vermittelt sie einen starken Eindruck vom geistigen Klima, in dem sich das Schicksal ihrer Romanfiguren vollzieht. [...] Ulrike Sheldons Dokumentarroman schildert Verhältnisse, die nach Veränderung förmlich zu schreien scheinen, und die ja in Frankreich im Jahr 1789 tatsächlich zur Revolution führten. In Deutschland ist man damals weit davon. [...] Nicht nur formal ist das vorliegende Buch weit mehr als ein weiterer historischer Unterhaltungsroman. Ulrike Sheldon zeigt beispielhaft, wie weit oft fortschrittliche Theorien ihrer praktischen Anwendung voraus sind, und welch enge Grenzen in diesem Zusammenhang dem Heldenmut des Einzelnen gesetzt sind.
Bernd Zachow in „Nürnberger Nachrichten“ (08.03.2018)

 

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07.03.2018 Kommentar zu Wetterau, Karin: 68

Karin Wetterau [...] hat eine pano­ramaartige Darstellung unter dem Titel „68. Täterkinder und Rebellen. Familienroman einer Revolte“ vorgelegt. Ihre bestens zu lesende Darstellung endet in dem Resümee, es sei die Leistung von 68 gewesen, „Scham und Schrecken ausgehalten zu haben, die Täter ermittelt und angeprangert und auch eine Sprache für das Leid der Opfer gefunden zu haben …“.
Michael Brumlik in „taz“ (06.03.2018)

 

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01.03.2018 Rezension zu Kebir, Sabine: Frauen ohne Männer? Selbstverwirklichung im Alltag. Elfriede Brüning (1910-2014)

[...] Diese außergewöhnlich lange und produktive Schaffenszeit [Elfriede Brünings] hat eine Autorin erforscht, die mit ihren Büchern zu Brecht und Frauen aus seinem Umfeld [...] so etwas wie biographische Kärrner-Arbeit leistete: quellengenau, streitbar, gut lesbar; Bücher, denen man nicht selten Entdeckerlust anmerkt. [...] Zu den großen Vorzügen dieses Jahrhundert-Buches gehört, dass die Einflüsse auf Elfriede Brüning und der jeweilige Zeitgeist mit dargestellt, verhandelt und bewertetet werden. [...] [I]nsgesamt ist dem Verlag zu danken, dass er dieses Unternehmen wagte [...].
Matthias Biskupek in „Sozialismus.de“ (Heft 3, 2018)

 

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24.02.2018 Rezension zu Windfuhr, Manfred: Zukunftsvisionen

Manfred Windfuhrs 900 Seiten-Werk im Lexikonformat widmet sich der erzählenden utopischen Literatur, also den literarischen Zukunftsvisionen, und zwar den deutschsprachigen der Jahre 1939 bis 1989. [...] Die Systematik dieses Buches erfasst die Zukunftsvisionen in vier Kapiteln. Diese beschreiben die christlich orientierten, die sozialistischen und die grün-alternativen Utopien. Ein letztes Kapitel behandelt die Dystopien (dys-: griech. miss-, übel-) und ihre Katastrophenszenarien. Windfuhr wirft einen erhellenden Blick auf ältere utopische Texte – auf Dantes Göttliche Komödie, Thomas Morusʼ Utopia, Johann Gottfried Schnabels Insel Felsenburg, H.G. Wellsʼ The Time Machine und viele andere. Er belegt auch, dass die christlichen Utopien wesentliche Impulse vom jüdischen Begriff der Erlösung erhalten haben. Die grün-alternativen Entwürfe schließen sich an die antike Bukolik an, die sozialen Utopien an Platons Der Staat, die Katastrophen-Texte an das griechische Kassandra-Motiv. [...] Die Stärke seines [Windfuhrs] Buches liegt in der Fülle des ausgebreiteten Materials. Zukunftsvisionen ist eine gewaltige Fleißarbeit – was keinesfalls abwertend gemeint ist – und beeindruckt noch mehr durch seinen riesigen Hintergrund an literarhistorischem Wissen, seine querverbindungsreichen Rundumsichten, seine kluge Systematik und seinen leicht fasslichen und aussagekräftigen Stil.
Martin Lowsky in „literatrkritik.de“ (Februar 2018)
Zur vollständigen Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=24228

 

24.02.2018 Rezension zu Lesebuch Augustin Wibbelt

[...] Das Wibbelt-Buch ist ein Lesebuch. Es vereint Wibbelts feine Lyrik über Natur und Wetter (aus Mäten-Gaitlink), Gedanken zu den Tageszeiten (aus Pastraoten-Gaoren) und über das Bedrohliche des Krieges (aus „De graute Tied“). Die Prosatexte ranken sich um Familie, Generationenkonflikte und die Verwerfungen zwischen Stadt und Land. Es sind Zeit- und Sittengemälde. Für den Liebhaber des Mönsterlänner Platt tut sich ein literarischer Kosmos auf, der weit über das Dönekes- Niveau vieler anderer niederdeutscher Textproduktionen hinausreicht. Selbst wer des Niederdeutschen nicht als aktiver Sprecher mächtig ist, wird hier, durch lautes Lesen aus dem Kontext und dem Klang der Sprache vieles erschließen können.
Johannes Loy in „Westfälische Nachrichten“ (20.02.2018)

 

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19.02.2018 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 4: 1926 – 1929

[...] Heinrich Mann ist in jenen Jahren [1926-1929] der geistige Repräsentant der Weimarer Republik geworden. Der neue Band seiner Publizistik, zu danken der Sorgfalt, dem Spürsinn und dem Finderglück der Herausgeberin Ariane Martin, erfasst noch die entlegenste Äußerung, all das weit Verstreute, nie wieder Gedruckte, Verschollene, die vielen Interviews, die unveröffentlichten Beiträge. Zu sehen ist in frappierender Vollständigkeit der Tagesschriftsteller und Essayist mit seinem Mut und seiner Sensibilität, der Kämpfer, der Antibürger, der Literat, der immer wieder auch über bewunderte Autoren schrieb, über Zola, Leonhard Frank, Gorki oder Ibsen. Selbst das Beiläufige, etwa eine kleine Erinnerung an die Weihnachtsfeste seiner Kindheit oder ein charmantes Plädoyer für den Bubikopf, den modischen Haarschnitt der Frauen, steht hier ganz selbstverständlich inmitten der großen, zumeist politischen Bekundungen. Das alles, chronologisch geordnet, ist im Kommentar, der den Textband im Umfang weit übertrifft, bewundernswert erläutert.
Noch ist diese beispielhafte Edition, die der Publizistik Heinrich Manns endlich den Platz im Werk einräumt, der ihr zukommt, nicht komplett. Aber sechs Bände mit diesem wissenschaftlichen Anspruch in nur acht Jahren: Das hat Seltenheitswert.
Klaus Bellin in „Neues Deutschland“ (20.02,2018)

 

19.02.2018 Rezension zu Wetterau, Karin: 68

[...] Debatten und biografische Verläufe sind es, die die Autorin [...] veranlasst haben, mit Hilfe eines kollektivbiografischen Ansatzes genauer nach verdeckten Verbindungslinien zwischen nationalsozialistischer Sozialisation, Kriegskindheit und radikalem politischen Engagement seit den späten 1960er-Jahren zu forschen. Motiv ist hier allerdings nicht Denunziation, sondern kritische Selbstbefragung. [...] [Karin Wetterau ist] einer differenzierteren Wahrheit auf der Spur und setzt sich ernsthaft mit den Folgewirkungen familiärer NS-Bindungen, der Rolle der Nation in Ideologie und politischem Programm sowie autoritären Tendenzen im Umfeld des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) auseinander. [...] Zu den wichtigsten Resultaten der Studie gehört die Erkenntnis, dass die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit nicht im Zentrum der Revolte stand, sondern „zur Vorgeschichte von 68“ gehörte. [...] das ausgebreitete Material, bei dem Wetterau ausführlich auch ihren Umgang mit der eigenen Familiengeschichte preisgibt, ist schon überaus spannend. [...] Ihr Wert auch für die historische Forschung besteht darin, dieser auto- und kollektivbiografischen Spuren- und Identitätssuche beizuwohnen und zu verfolgen, wie sich die Akteure im Blick von heute einen Reim auf Zusammenhänge machen, die die meisten von ihnen als problematisch betrachten. Insofern kann man es als ein analytisches Buch über „1968“ lesen, aber mehr noch als eine Quelle zur erinnerungskulturellen und geschichtspolitischen Dimension von „1968“ aus der Sicht früherer Akteure. Diese zweite Lesart macht auch deutlich, dass es heute, 50 Jahre nach „1968“, in deren Reihen viele Stimmen gibt, denen schlichte Selbstdenunziation nicht genügt, sondern die sich um eine differenzierte Auseinandersetzung mit besonders schwierigen Aspekten des eigenen Tuns bemühen. Das ist nach Götz Alys einseitiger Interpretation und der Scheinevidenz von Mahlers und Rabehls Lebenswegen zweifellos ein Fortschritt.
Detlef Siegfried in „H-Soz-Kult“ (15.02.2018)

 

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12.02.2018 Rezension zu Anderegg, Johannes: Literarisch gespiegelt: Die Sprache - Die Gabe - Das Böse - Die Zeit

Johannes Anderegg beweist mit seinem neuen Buch, dass aufmerksame Leser im Spiegel der Literatur ihre Menschenkenntnis schärfen: Eine Entdeckungsreise zum Bösen, zur Zeit, zur Sprache, zum Geben. [...]
Hansruedi Kugler in „St. Galler Tageblatt“ und „Luzerner Zeitung“ (9. Februar 2018)

 

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08.02.2018 Rezension zu Lesebuch Gerd Semmer

[...] eine wunderbare Wieder- und Erstbegegnung mit Semmer [...], dem Genossen Dichter. Ein Querschnitt durchs lyrische Werk; sehr lesenswert und lebensnah auch die Erinnerung seiner Frau Else Semmer.
Lothar Schröder in „Rheinische Post“ (07.02.2018)

 

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05.02.2018 Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Autobiographische Schriften

[...] Die vorliegende Ausgabe von Schriften Schwagers durch Frank Stückemann ist ein verdienstvoller Beitrag dazu, einen nicht unbedeutenden Publizisten der deutschen Spätaufklärung in das kulturelle Gedächtnis aufzunehmen und daran zu erinnern, wie reichhaltiges Material gerade eine lokal- und regionalgeschichtliche Forschung für ein präziseres Bild der pressegeschichtlichen Zusammenhänge und der aufklärerischen Netzwerke zur Verfügung stellen kann. Allein der Umstand, dass sonst verstreute Texte, auch wenn sie heute teilweise vergleichsweise leicht in digitalisierten Zeitschriftenbänden eruiert werden könnten, nun gesammelt vorliegen, erleichtert die Arbeit ungemein und gibt vielleicht in mancher Hinsicht überhaupt den Anlass den Verbindungen westfälischer und preußischer Aufklärer und Publizisten weiter nachzugehen.
Till Kinzel in „Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (Februar 2018)
Zur kompletten Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=8835

 

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01.02.2018 Rezension zu Anderegg, Johannes: Literarisch gespiegelt: Die Sprache - Die Gabe - Das Böse - Die Zeit

[...] Johannes Anderegg legt wiederum ein Buch vor, das nicht nur für Spezialisten geschrieben ist, sondern auch für Leserinnen und Leser, die sich vertieft auf Literatur einlassen wollen und kundige Auseinandersetzung mit ihr begrüßen: für „Liebhaber des Wortes“, wie der Autor selbst einer ist. Überzeugend erinnert das Buch daran, dass es ein Denken jenseits tagesbestimmter Themen gibt. [...] Der Horizont der angesprochenen Texte ist weitgespannt [...]. Es gibt viel zu entdecken in diesem Buch [...], ein[ ] Geschenk für Leserinnen und Leser [...].
Andreas Härter in „Saiten. Ostschweizer Kulturmagazin“ (Februar 2018)

 

01.02.2018 Buchvorstellung: Windfuhr, Manfred: Zukunftsvisionen

Claus Clemens stellt Manfred Windfuhrs Buch in „RP Online“ (19.01.2018) vor: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/kultur/wovon-schriftsteller-traeumten-aid-1.7331562

 

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24.01.2018 Rezension zu Göcht, Daniel: Mimesis - Subjektivität - Realismus

Daniel Göchts Dissertation [...] ist ein Meilenstein der deutschsprachigen Rezeption der späten Lukácsschen Ästhetik. Dies ist wesentlich Göchts Verfahren einer gleichermaßen systematischen wie kritischen Rekonstruktion geschuldet. Damit bietet er eine Alternative zu Adornos stereotyp gewordenem Verdikt, der späte Lukács habe eine Zerstörung (eigener) kritischer Vernunft betrieben und könne daher nicht ernst genommen werden. [...] Göcht will »mit ›Lukács über Lukács‹ hinausgehen«, also im Modus »einer Autokritik der materialistischen Ästhetik« den Denker auf Grundlage dessen eigener Voraussetzungen »für die theoretischen Bedürfnisse der Gegenwart nutzbar machen«. [...] Auf einer Linie mit den Vorarbeiten von Hans Heinz Holz, Thomas Metscher und anderen erkennt Göcht die Stärke Lukács’ in dessen historisch-systematischer Herleitung ästhetischer Mimesis und der emphatischen Betonung der »Subjektivität für den emanzipatorischen Anspruch der Kunst (und Ästhetik)«.
Rüdiger Dannemann in „Tageszeitung junge Welt“ (19.01.2018)

 

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22.01.2018 Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Autobiographische Schriften

[...] Herausgegeben von dem Soester Pfarrer Frank Stückemann [...] ist der Band eine wahre Fundgrube für alle, die an westfälischer Volkskunde und Geschichte interessiert sind. Wer sich auf die etwas gestelzte Sprache der Zeit einlässt, wird viel Neues und Erhellendes über das 18. Jahrhundert in Westfalen finden: etwa vom „Heyrathen auf eigene Hand“ oder vom „Bauernstolz“. Schwager war ein überzeugter Aufklärer. Der verbreitete Aberglaube, auf den er im ländlichen Jöllenbeck stieß, war ihm ein Greuel [...]
hei in „Unsere Kirche“ (7.1.2018)

 

22.01.2018 Rezension zu Erb, Andreas (Hg.): Antje Rávic Strubel

Der Sammelband [...] enthält sechs wissenschaftliche Artikel, zwei Essays von S., zwei Gespräche mit der Schriftstellerin, darüber hinaus eine solide Einführung zu ihrem Schaffen von Andreas Erb sowie eine Bibliographie ihrer Werke und eine Aufzählung ihrer Auszeichnungen. [...] Aufschlussreich sind die beiden Gespräche mit der Schriftstellerin. Das erste leitet ein einführender Essay von A. Beughold ein und problematisiert den Text Ausgestorben lebendig über ein (DDR-)Wende-Museum in Los Angeles [...] Das zweite Gespräch [...] stellt einen guten Einblick in die Schreibtechnik und Poetologie der Autorin dar. Der Band ist informationsreich und gibt eine Vorstellung über S.s Werk [...]
Joanna Jabłkowska in „Germanistik“ (2017; Band 58; Heft 1-2)

 

22.01.2018 Rezension zu Zubarik, Sabine: Die Strategie(n) der Fußnote im gegenwärtigen Roman

In Anknüpfung an vorl. (auch eigene) Publikationen zu diesem Thema bietet Sabine Zubarik eine aspektreiche, viele Beispiele berücksichtigende und gut systematisierte Monographie zum Fußnotenroman und seinen Verwandten. Sinnvoll unterscheidet sie mehrere Typen von Phänomenen. [...] Die Kapitel verbinden ergiebige close readings der Beispieltexte (darunter ist eine erhellende Interpretation von Danielewskis House of Leaves) mit hilfreichen Übersichten und überzeugenden Gattungsreflexionen. So gelingt es, die signifikanten Funktionen von Fußnoten in der Gegenwartsliteratur zu illustrieren und funktional transparent zu machen.
Monika Schmitz-Emans in „Germanistik“ (2017; Band 58; Heft 1-2)

 

22.01.2018 Rezension zu Riedel, Christian: Peter Kurzecks Erzählkosmos

Christian Riedel hat gute Argumente dafür, K.s Werk nicht als Fortschreibung der klassischen Moderne zu begreifen und auch noch einen anderen Topos der K.-Rezeption zurückzuweisen: den des radikalen Biographen. Dazu zeigt und belegt er zunächst, wie stark der Einfluss der Idyllendichtung sich in K.s Romanen bemerkbar macht. Schon von diesem Befund ausgehend erweist sich das vermeintlich Biographische als in hohem Maße artifiziell, nämlich als »um-erinnerte Wunschbiographie«. [...] Schließlich zeigt [Riedel] noch, dass sich »eine entschieden ästhetisierte und stilisierte Lebensbeschreibung« anhand zeittypischer Idealisierungen und entlehnter Leitmotive des Blues festmachen lässt. Insgesamt diene K.s Verknüpfen von autobiographischen Erinnerungen mit Motiven aus der Idyllen-, Romantik- und Bluestradition dazu, so das überzeugende Fazit, auf eine »normiert-gesichtslose Moderne« mit einer »Mythisierung des alltäglichen Lebens« zu antworten.
Gunther Nickel in „Germanistik“ (2017; Band 58; Heft 1-2)

 

22.01.2018 Rezension zu Gieseler,Theodor (als Theodor Friedberg): Der Religionszwist zu Bacherau

Der Roman handelt vom erbitterten Zwist zwischen den verschiedenen Parteiungen der Erweckungsbewegung und der Vernunftreligion vor dem Hintergrund eines diese Auseinandersetzung spiegelnden Liebesdramas. [...] Der Hrsg. hat den Text mit hilfreichen Anmerkungen versehen und ergänzt mit einem spannenden kleinen Briefwechsel zwischen Autor und Verleger. Die insgesamt positive Aufnahme des Werks wird mit Rezensionen aus Halle, Hamburg und Leipzig dokumentiert [...] Im Nachwort bietet der Hrsg. u. a. an, den Roman als satirischen oder psychologischen Schlüsselroman zu lesen. Die Rezensenten sind da ganz direkt: sie verstanden den Roman als ein »Conterfei deutsch-religiöser Zustände« und sprachen ihm durch seine lesbare Form und sein »religiöses Interesse« einen »Anspruch auf einen weiten Wirkungskreis« zu.
Bernd Füllner in „Germanistik“ (2017, Heft 1-2)

 

22.01.2018 Rezension zu Schärf, Christian: Der Wunsch zu schreiben

Die Monographie von Christian Schärf liefert einen wichtigen Beitrag zu einem spezifischen Aspekt der Theorie der Autorschaft. Ihr zentraler Topos ist eine Disposition im literarischen Schreiben, die bislang vernachlässigt wurde, weil sie für selbstverständlich galt: der Wunsch des Autors zu schreiben. [...]
Peter Bekes in „Germanistik“ (2017, Heft 1-2)

 

22.01.2018 Rezension zu Butler, Veronica: The Analyst of Manners, Money and Masks

Für gewöhnlich wird August Lewald den Randfiguren der Vormärzzeit zugerechnet. Trotz einer außerordentlichen Produktivität als Schriftsteller, Herausgeber und Kritiker hat sein Werk kaum Beachtung gefunden. Veronica Butlers Studie, die erste seit Jahrzehnten, will L. von der Peripherie ins Zentrum rücken. Mit dieser Absicht unterzieht sie drei seiner literarischen Werke eingehenden Lektüren. [...] Veronica Butler [...] hat zweifellos eine gut recherchierte Arbeit zu einem vernachlässigten Autor vorgelegt, die L. auf überzeugende Weise ins literarische Feld des Vormärz einbindet.
Patrick Fortmann in „Germanistik“ (2017, Heft 1-2)

 

22.01.2018 Rezension zu Heißenbüttel, Helmut: Jean Amérys gedenkend

[...] Jean Amérys gedenkend ist das wichtige Dokument einer intellektuellen Freundschaft zwischen wesensverwandten und doch im Ausdruck so unterschiedlichen Schriftstellern.
Christoph Zeller in „Germanistik“ (2017, Heft 1-2)

 

22.01.2018 Rezension zu Roßbach, Nikola: Lust und Nutz

Die Verf. hat es sich zum Ziel gesetzt, das Verhältnis von Belehrung und Unterhaltung in der Literatur der Frühen Neuzeit als unscharfes und stets neu zu verhandelndes Problem der Poetologie zu bestimmen. Als Beispielfeld dient ihr die Erquickstunden-Literatur des 16. und 17. Jh.s, deren Korpus sie im etwas atemlosen Durchgang in historische, mathematische, geistliche, poetische und – in einem Ausblick auf das 19. Jh. – pädagogische Erquickstunden unterteilt [...]. In der ausführlichen Analyse von vier exemplarischen Kompendien entfaltet sich eine heterogene Bandbreite moraldidaktischer Instruktionen für den Leser [...]
Hans-Joachim Jakob in „Germanistik“ (2017, Heft 1-2)

 

22.01.2018 Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 1 (1902-1918) - Teilband 1 (1902-1913)

Der hier nun endlich vorl. erste Teilband der Werke von Georg Lukács zwischen 1902 und 1918, der seine Werke zwischen 1912 und 1913 in beträchtlichem Ausmaß zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorlegte, wird der L.-Interpretation neue Impulse geben. Denn er enthält nicht einfach nur kleine Aufsätze und Besprechungen des frühen L., die bisher kaum zur Kenntnis genommen wurden, weil sie noch nicht aus dem Ungarischen übersetzt waren, sondern es wird die Summe des Frühwerks von L. bis 1913, nämlich seine kleine Schrift Ästhetische Kultur (1913), zum ersten Mal deutsch präsentiert. Diese den deutschen L.-Kennern schwer zugängliche Schrift ist de facto das konzeptionelle Fazit seiner Werkphase bis 1913. Bisher nahm man an, es sei seine Schrift Die Seele und die Formen (1911) und die daran anschließende Schrift Von der Armut im Geiste (1912). [...]
Konstanze und Volker Caysa in „Germanistik“ (2017, Heft 1-2)

 

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16.01.2018 Interview

Aisthesis-Autorin Karin Wetterau ("68") wurde im SWR als Expertin dazu befragt, was von den Bestrebungen der 68er geblieben ist: Hier der Mitschnitt des Interviews (SWR aktuell, 12.01.2018)

 

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15.01.2018 Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 4: 1926 – 1929

Die im vorangegangenen Band dieser Edition hervortretende Grundausrichtung seiner Publizistik hat Heinrich Mann während der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre konsequent fortgeführt und in ihrer Intensität noch verstärkt. Denn er sah zum einen immer deutlicher die Notwendigkeit, sich für den Erhalt der Demokratie in der Weimarer Republik zu engagieren, deren Fortexistenz durch innere Missstände und durch destruktive Aktivitäten faschistischer und sonstiger völkisch-nationalistischer Kreise ebenso gefährdet wurde wie die Freiheit der Künste. [...] [Auf der Textebene] wurde [...] das durch die Edition erstrebte Leitprinzip der Vollständigkeit ein weiteres Mal bestmöglich realisiert. Analoges gilt für dasselbe Prinzip im Bereich der kommentatorischen Erschließung. Der vorliegende Kommentarband ist der bislang umfangreichste. Jedoch ist der Kommentar nicht etwa gedehnt oder redundant, sondern durchweg konzis, der Vielfalt und Problemhaltigkeit der Texte genau angemessen. Jeder Leser, jeder wissenschaftliche Benutzer wird zu schätzen wissen, was – als Resultat aufwendiger Recherchen – alles an entstehungs, druck- und wirkungsgeschichtlichen Informationen sowie an umfassenden Sacherläuterungen auch wieder in diesem Band geboten wird. Kurz, die Einzelkommentare sind insgesamt erneut eine uneingeschränkt zu würdigende Leistung. Ebenbürtig zur Seite steht ihr die Erarbeitung eines vierteiligen Registers: der Texte, Personen (mitsamt ihrer Werke), Periodika, Verlage. [...] Abgesehen von dem nachträglich geplanten Supplementband liegen nunmehr – nach nur acht, also relativ wenigen Jahren – genau zwei Drittel der Edition vor, der bislang besten größeren Teilausgabe Heinrich Manns.
Wolfgang Albrecht in „Informationsmittel für Bibliotheken“ (Januar 2018)

 

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12.01.2018 Rezension zu Lesebuch Gerd Semmer

„Ballade vom erfrorenen Kind“ heißt eines der ersten, frühesten Gedichte in dem kleinen Lesebuch, das endlich wieder eine Auswahl von Texten Gerd Semmers (1919-1967) zugänglich macht [...]. Wie intensiv Semmer sich mit Heine beschäftigt hat, zeigt ein Prosatext, den die Herausgeberin Karin Füllner zu Recht in die Sammlung mit aufgenommen hat; Semmer beleuchtet darin Heines Scherereien mit der Zensur - ein Thema, das Semmer in den Jahren von Kaltem Krieg, Gehlens Verfassungsschutz und Gesinnungsschnüffelei selbst nicht fremd war.
Olaf Cless in „fiftyfifty“ (1-2018)

 

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08.01.2018 Rezension zu Ehrlich, Lothar / Kopp, Detlev (Hgg.): Innovation des Dramas im Vormärz: Grabbe und Büchner

[...] Die Autorin und die Autoren des Tagungsbandes nehmen sich eines bisher vernachlässigten Vergleichs an und zeigen zugleich auch die rezeptions- und wissenschaftsgeschichtlichen Gründe auf, die im bereits seit dem Vormärz wirksamen Konkurrenzdenken und in Hierarchisierungspraxen liegen. [...] Der [...] Band zeigt [...] Forschungsdesiderata auf, verweist zudem aber mit Recht auch auf die Grenzen literaturgeschichtlicher Autorenreihenbildungen, die, um Schematisierungen zu vermeiden, vor allem Differenzen herausarbeiten und [...] bekannte Deutungsaspekte „in einer neuen Beleuchtung zeigen“ (S. 116) können.
Julian Kanning in „Zeitschrift für Deutsche Philologie“ (136. Band 2017, Viertes Heft)

 

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06.01.2018 Rezension zu Wetterau, Karin: 68

Wetteraus Monografie über eine politische Generation bündelt mehrere Perspektiven: die individuell-biografische, die intergenerationell-familiäre und die kollektiv-gesellschaftliche. [...] Dem chronologischen Aufbau entsprechend beginnt das zweite Kapitel mit der Kindheit der 1968er, die häufig noch im Krieg oder kurz nach seinem Ende geboren wurden und „unmenschliche Gewalt“ erlebten. Längere, flüssig lesbare Zitate der Interviewten prägen dieses und die folgenden Kapitel. Ergänzt werden sie durch Schilderungen des gesellschaftlichen Kontextes sowie durch Interpretationen und Deutungen der Autorin, [...] Für den Teil der Studie, der den „Familienroman“ der 68er darstellt, funktioniert das Verstricken der biografischen, historischen und deutenden Ebenen: Es entsteht ein informativer Text, der die innere und äußere Entwicklung einer Generation nachzeichnet. [...] Wetteraus Studie [enthält] auch aufgrund der Auseinandersetzung mit Rabehl und der Neuen Rechten wertvolle Denkansätze gegen Dogmatismus, „Schwarz-Weiss-Denken und die einfache Dichotomie von Richtig und Falsch“. So arbeitet sie etwa überzeugend heraus, wie eine phrasenhafte, linke Begrifflichkeit aufgrund ihrer semantischen Offenheit von rechts gekapert werden kann. Illustriert wird das anhand einer lesenswerten Analyse der latent antisemitischen Untertöne, die sich in antikapitalistische und -imperialistische Debatten mischen konnten. Die Pointe besteht dabei laut Wetterau darin, dass solche neuen Tabus auch in der Neuen Linken nicht diskutiert werden konnten – wie einst die Nazi-Schuldfrage zwischen den Generationen. Ohne dass es explizit formuliert wird, kann Wetteraus Studie damit auch als Beitrag zur Frage nach den Beziehungen gelesen werden, in denen wir leben wollen.
Julia Klebs in „literaturkritik.de“ (04.01.2018)

 

06.01.2018 Rezension zu Schultchen-Holl, Lydia: Morde und andere Geheimnisse in der Bibliothek

Die Dissertation untersucht das seit dem 19. Jahrhundert sehr beliebte Bibliotheksmotiv im Kriminalroman. Ziel der Arbeit ist der Brückenschlag zwischen zwei verschiedenen Forschungszweigen. Bezogen auf die Theorien der Kriminalliteratur wurde eine strukturanalytische Herangehensweise gewählt, im Rahmen der Kontextualisierungen des Bibliotheksmotivs ein narratologisch und semiotisch ausgerichteter Bezugsrahmen. [...] Das Ziel einer Zusammenführung der Forschungen zum Kriminalroman und dem Bibliotheksmotiv ist Schultchen-Holl in jedem Fall gelungen. Durch die Wahl der Analysebeispiele konnten unterschiedliche Funktionsweisen innerhalb des Kriminalfalls ermittelt und aufgezeigt werden. Diese Erkenntnisse werden im letzten Kapitel durch den weitergefassten Überblick zur Kriminalliteratur mit der Bibliothek als Nebenschauplatz ergänzt. Gerade die Betrachtungen zur Kinder- und Jugendliteratur zeigen hierbei eine Beziehung zwischen dem Kriminalroman und dem Bibliotheksmotiv auf, welche in der Sekundärliteratur bis dato noch nicht berücksichtigt wurde und erlauben interessante Schlussfolgerungen auf die aktuelle Adaptation des seit jeher beliebten und stets wandelbaren Kriminalromans.
Andrea Kreuter in „literaturkritik.de“ (13.12.2017)

 

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04.01.2018 Rezension zu Lesebuch Justus Möser

Der Osnabrücker Möser-Experte Martin Siemsen hat die Texte [für das Lesebuch] ausgewählt und dazu ein Nachwort verfasst, das sich jedoch ebenso als Vorwort zu lesen empfiehlt. Denn wer unvorbereitet in die Textauswahl einsteigt, könnte ohne Erläuterung irritiert sein: Wer ist der Autor, der da über Möser schreibt? Möser selbst. [...] Möser [lässt]einen kritischen Geist wehen, der auch heute noch verfängt. [...] Mösers Ausdrucksweise lädt gelegentlich zum längeren Verweilen auch innerhalb eines einzigen Absatzes ein. Siemsen greift glücklicherweise nicht in Mösers Rechtschreibung ein – und ermöglicht es damit den Lesern, frühere orthografische Varianten auf sich wirken zu lassen.
Jann Weber in „NOZ“ (Ausgabe vom 27.11.2017)

 

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03.01.2018 Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Autobiographische Schriften

Sucht man griffige Texte, aus denen der Geist der Volksaufklärung im späten Achtzehnten Jahrhundert spricht, dann kann man in der von Frank Stückemann erstellten Edition fündig werden. [...] Das Buch überzeugt durch gründliche und detaillierte Kommentierung und insgesamt durch professionelle Strukturierung.
Wolfgang Schröder in „Lichtwolf“ (Winter 2017/18, Jahrgang 16, Ausgabe 4)

 

03.01.2018 Rezension zu Lesebuch Christine Koch

Ehr [Christine Kochs] Gedichte sünd in traditionelle Verse schreven, vull Musikalität un Sensibilität. [...] Peter Bürger stellt en kloken Essay achteran, den de Lesers unbedingt lesen schullen. Se verstaht denn mehr von de Tied, mehr von de Autorin, de ünner dat Patriarchat leden hett, ünner de Enge von't Dörp. [...] Ick wünsch dat Book veel Lesers - nich bloß in't Suerland.
Bolko Bullerdiek in „Quickborn - Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur“ (Heft 4 2017)

 

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15.12.2017 Verdienstorden

Aisthesis-Autor Hilarion Petzold hat am 5. Dezember den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten.
Zur Meldung: https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/ministerpraesident-laschet-verleiht-am-tag-des-ehrenamtes-den-verdienstorden-des

 

15.12.2017 Buch-Vorstellung, Lesung und Vortrag

Am Mittwoch, dem 17. Januar 2018 um 18 Uhr stellt Prof. Dr. Manfred Windfuhr im Heine-Institut (Düsseldorf, Bilker Str. 12-14) sein bei Aisthesis erschienenes Buch »Zukunftsvisionen« vor. Passagen aus dem Buch liest Jörg Hustiak. Moderation: Dr. Karin Füllner.

 

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12.12.2017 Rezension zu Sill, Oliver: Sexualität und Sehnsucht

Die Stärke des Buchs liegt [...] [i]n den präzisen und glänzend geschriebenen Interpretationen der exemplarischen Romane, die jeweils auf ihre Weise von der Liebe im Zeichen nahezu grenzenloser Selbstbestimmung erzählen.
Paul Mog in „Germanistik“ (2016, Band 57, Heft 3-4)

 

12.12.2017 Rezension zu Bücker, Markus: Kontrafakturen der Moderne

[...] [Bücker] lotet [...] in den ersten drei Kapiteln sehr gründlich die zentralen Begrifflichkeiten seiner Studie (zugl. Univ. Vechta, Diss., 2013) aus und skizziert die spezifischen Voraussetzungen der Postmoderne und ihre »performativen Strategien der Gedächtnissimulation« (165) in Deutschland. [...]
Ruth Neubauer-Petzoldt in „Germanistik“ (2017, Heft 3-4)

 

12.12.2017 Rezension zu Herwegh, Georg: Gedichte 1849-1875. Band 2 der Werke und Briefe

Mit dem seit Ende des vergangenen Jahres vorl. zweiten Band der Gedichte Georg Herweghs ist die editorische Aufarbeitung der Lyrik des Dichters – ein Desiderat der germanistischen Forschung seit dem letzten Jahrhundert – weitgehend abgeschlossen. Er ist der vielleicht wichtigste Beitrag zum 200. Geburtstag H.s in diesem Jahr. [...] Ein Namenregister und ein Verzeichnis der Überschriften und Anfangszeilen erschließen den Editionsband, der vom Verlag sorgfältig und ansprechend gestaltet wurde.
Thomas Lindenberg in „Germanistik“ (2017, Heft 3-4)

 

12.12.2017 Rezension zu Heimböckel, Dieter (Hg.): Kleist. Vom Schreiben in der Moderne

[...] this volume contains serious, discerning analyses that merit scholary attention.
Nancy Nobile in „German Studies Review“ (40/1, 2017)

 

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11.12.2017 Rezension zu Blaumanis, Rūdolfs: Frost im Frühling

Die Figuren in den Erzählungen von Rūdolfs Blaumanis stecken in existenziellen Zwickmühlen. Sie meinen die richtige Entscheidung zu treffen und entscheiden sich doch falsch. Es sind Parabeln, die die gesellschaftliche Moral ausloten und Gewissheiten des Zwischenmenschlichen infrage stellen. […] In seiner vielleicht berühmtesten Novelle „Der Schatten des Todes“ von 1899 entwickelte Blaumanis das Modell einer zwar nicht demokratischen, aber gerechteren Gesellschaft. In der Novelle, die in Lettland Schulstoff ist, geht es um vierzehn Fischer, die hilflos auf einer Eisscholle im Meer treiben. […] Blaumanis' Fischer etablieren im Angesicht des Todes zivilisatorische Grundwerte. Sie organisieren sich gegen den Tod, indem sie sich solidarisieren. […] Angesichts heutiger Grausamkeiten im Überlebenskampf wirkt [diese Geschichte] fast wie eine Utopie.
Antje Rávic Strubel in „Deutschlandfunk: Büchermarkt“ (11.12.2017)
Die vollständige Rezension: http://www.deutschlandfunk.de/rudolfs-blaumanis-frost-im-fruehling-begruender-der.700.de.html?dram:article_id=402231

 

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23.11.2017   Rezension zu Kleßmann, Eckart: Chaonias Tauben

[...] Vergil hat in einer Zeit gelebt, die in vieler Hinsicht mit der unseren verglichen werden kann, in einer Zeit erfüllt von Blut, Grauen und Sterben, die aber auch eine Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs war. Eckart Kleßmann gibt uns, um dies zu entdecken, mit seinem Essay einen Schlüssel in die Hand, der gerade ein Weilchen in den unergründlichen Schubladen der Literaturgeschichte verschusselt worden ist.
Annemarie Stoltenberg in „NDR Kultur | Neue Bücher“ (21.11.2017)
Die vollständige Rezension: http://www.ndr.de/kultur/buch/Eckart-Klessmann-Chaonias-Tauben,chaoniastauben102.html

 

23.11.2017   Rezension zu Erb, Andreas (Hg.): Antje Rávic Strubel

Die Forschungsbeiträge haben umfangreiche und exzellent recherchierte Bibliographien. Aufmerksame Leser, die sich durch die Fußnoten arbeiten, bekommen durch wechselseitige Querverweise auch einen Überblick über den Forschungsdiskurs zu Strubels Werk; [...] Ein Highlight der Anthologie ist sicher Strubels Poetik-Vorlesung „Zweifeln und Sätze bilden“. Der Essay kann als Referenzpunkt für die Lesarten-Vielfalt der Forschungsbeiträge dienen: Strubel beschreibt eindrücklich ihre Schreib-Idee: Literatur betrachtet sie als „Schlupfloch” und Sprache inszeniert sie literarisch als Fluchtpunkt, indem sie räumliche und körperliche Entgrenzungen sprachlich verdichtet. [...] [Der] Band [ist] nicht nur eine mehr als empfehlenswerte Basis für die Lektüre des (Früh-)werkes der Autorin, sondern auch für ihren 2016 erschienenen Episodenroman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“.
Anja Seiler-Woracek in „German Studies Review“ (Bd. 40, Nr. 3, Okt. 2017)

 

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14.11.2017   Rezension zu Ananieva, Anna; Böck, Dorothea; Pompe, Hedwig: Auf der Schwelle zur Moderne

Im Zentrum dieses anregenden Bandes steht eine Entwicklung seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, die Hedwig Pompe einleitend als Siegeszug der Unterhaltung beschreibt. [...] Zum Zweck künftiger Debatten bietet der Band viel, nämlich vier den Umfang eigener Monographien annehmende kommunikationsgeschichtlich bedeutende, empirisch basierte Fallstudien, in denen exemplarisch und von verschiedenen Seiten mit diesem Siegeszug der Unterhaltung eine in der Tat für die Entwicklung des Medien- und Kommunikationssystems wichtige Entwicklung im Presse- und Verlagswesen thematisiert wird. [...]
Holger Böning in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte“ (2017)

 

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09.11.2017   Rezension zu Herwegh, Georg: Gedichte 1849-1875. Band 2 der Werke und Briefe

[...] Diese Kritische Ausgabe versammelt das bisher Verstreute, präzisiert in Vielem die Textgestalt und Chronologie und stellt damit den Dichter-Publizisten Herwegh in einer Kompaktheit vor, wie sie sich nicht nur den Zeitgenossen verschloss, sondern auch für die nicht speziell auf diesen Schriftsteller gerichtete Forschung bislang nicht darbot. [...] Es sind vor allem die Erläuterungen [...], die Herweghs politisch-poetisch-publizistische Welt erschließen. Sie sind gewissermaßen eine textfundierte, annalistische Biographie, die den Lyriker mit dem Publizisten und Briefeschreiber eng verzahnt. Hier eröffnen sich für die künftige Forschung fruchtbare Perspektiven: Wie sind bei Herwegh Politisches und Privates verknüpft? In welchem Rangverhältnis stehen Publizistik und Poesie zueinander? In welcher Weise konstituieren Ereignis und Bedeutung von »1848« die eigene nachmärzliche Position – auch im Unterschied etwa zum späten Heine. [...] Dank gebührt auch dem Aisthesis Verlag, der in Zeiten des abnehmenden Lichts für große Werk-Ausgaben und vergangene Literatur verlegerisch viel investiert. [...]
Peter Stein im „Heine-Jahrbuch“ (November 2017)

 

09.11.2017   Rezension zu Ujma, Christina: Stadt, Kultur, Revolution

Italien ist ein Faszinosum seit dem Mittelalter, »literarisierter deutscher Traum« (S. 9), attraktives Ziel von Pilger-, Kunst- und Bildungsreisen, doch literarische Begegnungen des 19. Jahrhunderts mit dem Sehnsuchtsland der Deutschen sind in der deutschen Literaturwissenschaft eher spärlich erforscht, zumal die Reiseberichte schreibender Frauen – so lautet die These Christina Ujmas zu ihrer neuesten Untersuchung [...]. Unvermittelt bricht Ujmas Untersuchung ab [...], genau wie das Leben der Wissenschaftlerin Christina Ujma, die viel zu früh während der Arbeit an diesem informativen, lesenswerten und interessanten Buch im Mai 2016 gestorben ist, das Ausdruck gibt von ihrer mitreißenden Forschungsleidenschaft: Frauen- und Reiseliteratur, Revolution und Italien, die, ausgehend von Fanny Lewald, immer weitere Kreise gezogen hat. Rotraut Fischer und der Aisthesis Verlag ehren mit diesem Buch das Andenken einer engagierten Forscherin.
Gabriele Schneider im „Heine-Jahrbuch“ (November 2017)

 

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27.10.2017   Hinweis zu Esders, Michael: Alphabetisches Kapital

Michael Esders hat die Thesen seines Buchs „Alphabetisches Kapital“ in einem Debattenbeitrag in der NZZ veröffentlicht: https://www.nzz.ch/meinung/google-und-der-wert-der-woerter-ld.1324133

 

27.10.2017   „Plattdeutsches Buch des Jahres 2017“ aus dem Aisthesis Verlag

Der Preis „Plattdeutsches Buch des Jahres 2017“ wurde gemeinsam vom Institut für niederdeutsche Sprache und der Carl-Toepfer-Stiftung (Hamburg) an Arnold Maxwill für sein bei Aisthesis erschienenes Buch Bilder, Schriftbilder, Sprachspiele – Heinrich Schürmann verliehen. Anlässlich der 20. Plattdeutschen Buchmesse findet die Preisverleihung an den Autor (Preisgeld: 2000 Euro) mit einer Laudatio durch Dirk Römmer am 4.11. um 11 Uhr in der Niederdeutschen Bibliothek der Carl-Toepfer-Stiftung in der Peterstr. 36 in Hamburg statt. Im Anschluss (ab 12:15 Uhr) wird das Buch kurz vorgestellt und daraus vorgelesen. Es ist nach der Veranstaltung käuflich zu erwerben.

 

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22.10.2017   Rezension zu Beck, Sandra / Schneider-Özbek, Katrin (Hgg.): Gewissheit und Zweifel

[...] This essay collection finds a good balance in the analysis of culture and its stereotypical implications, from both inside and outside perspectives [...] [T]he book is a valuable contribution to the discourse on the contemporary German crime genre, with one question remaining unanswered: is a non-stereotypical crime novel possible, at all?
Sascha Gerhards in „Gegenwartsliteratur“ (2017)

 

22.10.2017   Rezension zu Milevski, Urania: Stimmen und Räume der Gewalt

[...] Milevski's close readings are excellent. [...] Readers interested in contemporary German literature will find Milevski's analyses to be interesting and useful.
Alexandra M. Hill in „Gegenwartsliteratur“ (2017)

 

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16.10.2017   Rezension zu Härtl, Heinz: "Drei Briefe von Beethoven"

In his book [Heinz Härtl] examines the interpretation of Bettina's "Three Letters" as a literary work that reflects the epistolary style of Goethe, Hermann von Pückler-Muskau, and other Romantic writers [...] Härtl traces this reception history, discussing the publications in which the letters appeared and the variant versions of the text. He also examines Bettina's development as a poet and fiction writer and her accounts of her relationships with Beethoven and Goethe. He devotes a few final pages to reception of the letters by biographers from the later nineteenth century to the present day.
The Beethoven Journal“ 31, Nr. 2 (Winter 2016)

 

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06.10.2017   Rezension zu Ujma, Christina: Stadt, Kultur, Revolution

[...] Christina Ujma hat sich in zahlreichen Forschungsbeiträgen jener deutschsprachigen Schriftstellerinnen angenommen, die in der Aufbruchstimmung des Risorgimento Italien bereisten oder sich dort niederließen. Der vorliegende Band entreißt diese Frauen einem mehrfachen Vergessen: dem der nach 1945 kaum noch bekannten Autorinnen des 19. Jahrhunderts, dem der ebenso vergessenen politisch-historischen Zusammenhänge, in denen diese Frauen schrieben, und dem der von diesen Autorinnen entwickelten literarischen Formen. [...] Das kundige und lebendige Bild, das Ujma in der Lektüre dieser Autorinnen zeichnet, bietet vielfältige biographische und intellektuelle Anknüpfungspunkte in unterschiedliche Himmelsrichtungen. Hier wird überzeugend zusammengefasst, was die Autorin in den letzten Jahrzehnten an Forschungsarbeit zu diesem Thema geleistet hat. Dass es einen Abschluss bedeuten muss, liegt daran, dass sie im letzten Jahr plötzlich verstorben ist. Die auch politisch engagierte Literaturwissenschaftlerin Christina Ujma forschte nach ihrer Promotion in Marburg bei Gert Mattenklott über Ernst Bloch an der englischen Universität Loughborough, an der Uni Paderborn und an diversen italienischen Hochschulen vor allem auch zu deutschsprachigen Autorinnen in Italien, wozu sie zahlreiche Studien veröffentlichte. Ihre Arbeiten finden mit diesem aus dem Nachlass von ihrer mehrfachen Ko-Autorin Rotraut Fischer und Ruth Ujma herausgegebenen Band einen Abbruch. Über den traurigen Verlust der Wissenschaftlerin hinaus ist zu befürchten, dass das von ihr entscheidend mit-konturierte Forschungsgebiet ohne ihre Beiträge weitgehend verwaist bleiben wird.
Markus Bauer in „literaturkritik.de“ (Oktober 2017)
Zur vollständigen Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23703

 

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22.09.2017   Rezension zu Kebir, Sabine: Frauen ohne Männer? Selbstverwirklichung im Alltag. Elfriede Brüning (1910-2014)

Sabine Kebirs Beschreibung einer „Selbstverwirklichung im Alltag“ [… setzt] Elfriede Brüning (1910-2014) in Frauen ohne Männer? (AISTHESIS VERLAG) ein Denkmal […]. Bereits in Kebirs erstem derartigen Buch über Brecht und die Frauen, wird der Titel mit Fragezeichen versehen […]. Auch in diesem fast tausendseitigem Werk bleibt sie ihrer Methode treu: Nichts voraussetzen. Erst mal nachfragen. Elfriede Brüning gehörte zu den „Unterhaltungsschriftstellerinnen“ mit beachtlichen Auflagen, die nicht wie Thomas Mann Legionen von Germanisten anlocken. Umso bemerkenswerter, wie Kebir mit ihrem Text ein ganzes Jahrhundert erlebbar macht […].
Matthias Biskupek in: Eulenspiegel, 2017

 

22.09.2017   Veranstaltung zu Kleßmann, Eckart: Chaonias Tauben am 4.12.2017 in Hamburg

Die Freie Akademie der Künste in Hamburg widmet den Abend des 4. Dezember dem soeben erschienen Vergil-Buch von Eckart Kleßmann: http://www.akademie-der-kuenste.de/2017/041217.html

 

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06.09.2017   Rezension zu Härtl, Heinz: "Drei Briefe von Beethoven"

Ziel der profunden Analyse ist es, ausgehend von den drei in der Bettina-von-Arnim-Forschung kaum bekannten Briefen, ihre Arbeitsweise und Publikationsstrategien zu beleuchten. Die raffinierten Kleinkunstwerke geben in der Verflechtung von Authentischem und Fingiertem, von Dichtung und Wahrheit einen Blick frei auf die Verflechtungen, die auch Bettinas Brieferinnerungsbücher auszeichnen. Eingebettet ist die Analyse der Beethoven-Briefe in eine kenntnisreiche Schilderung der Beziehungen und Interessen der Autorin sowie die Bedingungen der Zeitschriftenpublikation im 19. Jahrhundert. Dabei wertet Heinz Härtl eine Vielzahl von bislang unbekannten Quellen aus. [...] Neben der Produktion nimmt er aber auch die Rezeption der Briefe durch die Beethoven-Forschung im 19. Jahrhundert in den Blick. [...] Dabei ist es nicht allein die mangelnde philologische Sorgfalt, die die Arbeit der Forscher problematisch macht, sondern auch ein durch das Geschlecht der Verfasserin bedingtes Vorurteil. Die männlichen Beethovenforscher haben es der Autorin Bettina von Arnim nicht zugetraut, auf solch hohem sprachlichen Niveau Briefe zu verfassen.
Miriam Seidler in literaturkritik.de (05.09.2017)
Zur vollständigen Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23663

 

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30.08.2017   Rezension zu Wetterau, Karin: 68

[...] ein lesenwerter Band über die unruhigen Jahre der Bundesreplik fesselnd aus Sicht der Akteure erzählt.
Karl Heinz Walloch in „www.wallos-kulturschock.de/Literatur“ (30.08.2017)

 

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22.08.2017   Rezension zu »Es ist schon ein selbstmörderisches Gewerbe«. Arno Schmidt und Hans Wollschläger

[...) passend der Titel des spannend und lehrreich inszenierten Hörbuchs [...]
Hartmut Horstmann in „Westfalen-Blatt“ (22.08.2017)

 

22.08.2017   Rezension zu Böhme, Gernot: Faust lesen, Faust verstehen

[...] this svelte volume offers fresh insights into „Faust“ for casual readers and scholars alike.
William Carter, Iowa State University, in „German Studies Review“ (Volume 40, Number 2, May 2017)

 

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11.08.2017   Rezension zu Poesie und Zorn. Der Dichter Georg Widmaier

Georg Widmaier (1916-1962) führte ein engagiertes, wechselvolles und vielfach auf Reisen verbrachtes Leben, das dem literarischen Wort und der politischen Wirkung verpflichtet war. [...] Der streitbare Rhetoriker veröffentlichte Gedichte, Erzählungen, Kritiken und Essays in Zeitungen und Zeitschriften, schrieb Theaterstücke und Reiseberichte, nie aber wurde ein eigenes Buch seiner Werke gedruckt. Dies liegt jetzt vor - als feinnervig-liebevolle Würdigung der Tochter, die selbst Autorin ist. Eine Entdeckung!
Jochen Grywatsch in „Westfalenspiegel“ 66 (2017) Heft 4

 

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28.07.2017   Rezension zu Rose, Margaret A. (Hg.): Theodor Mintrops komische Märchen in Bildern (1855-1866)

Die schön gedruckte, mit hervorragenden Illustrationen versehene und vorbildlich kommentierte Zusammenstellung erlaubt einen umfassenden Vergleich der beiden Zyklen, durch den sich die künstlerische Entwicklung Mintrops nachvollziehen lässt. Die mit Bibliographie und Register bereicherte Ausgabe [...] erweitert unsere Kenntnis dieses Künstlers in erfreulichem Maße.
Hanns Michael Crass in „Düsseldorfer Jahrbuch“ 87 (2017)

 

28.07.2017   Buchempfehlung: Wetterau, Karin: 68

Caroline Fetscher empfiehlt als Ferienlektüre „Für jedes Wetter“: Karin Wetterau: 68. Das Buch sei „extrem spannend, aufschlussreich und erschütternd“.
Caroline Fetscher in „Der Tagesspiegel“ (26.07.2017)

 

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25.07.2017   Rezension zu Steinecke, Hartmut: „Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein“

[...] Die Monographie entwickelt – aus den literarischen Texten, den Tagebüchern und zahlreichen bisher unbekannten Materialien aus dem Nachlass – eine erste ausführliche Gesamtdarstellung über Leben und Werk der Autorin, deren 100. Geburtstag im Herbst in Paderborn mit zahlreichen Veranstaltungen begangen wird. Der Verfasser der Monografie, Hartmut Steinecke, ist emeritierter Professor der Universität Paderborn.
Buchtipp in „Westfälische Nachrichten“ (24.7.2017)

 

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23.07.2017   Rezension zu Lesebuch Ilse Kibgis

In einfachen Bildern komplexe Verhältnisse auf den Punkt zu bringen, war die große Gabe der Ilse Kibgis, und dass sie auf Herzensbildung, einem wachen Geist und einem Volksschulabschluss fußte, macht die Bewunderung für ihre Verse nur größer. Sie konnte mit niemandem in ihrem Haus, in ihrem Stadtteil über ihre Texte reden; Josef Büscher, der einstige Chef der Volkshochschule, gehörte zu ihren wenigen Förderern – neben Karl-Heinz Gajewsky, der ihr mit dem „Lesebuch“ ein würdiges, höchst lesenswertes Denkmal gesetzt.
Jens Dirksen in „Westfälische Rundschau“ (17.07.2017)

 

23.07.2017   Besprechung des Hörbuchs »Es ist schon ein selbstmörderisches Gewerbe«. Arno Schmidt und Hans Wollschläger

[...] Ein kunstvolle Mischung aus Hommage und Demontage also, die die beiden eigenwilligen Autoren dem Hörer innerhalb kürzester Zeit nahe bringt.
Monika von Aufschnaiter in „Bayern2: Hörbuch der Woche“ (Sendung vom 15.7.2017)

 

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18.07.2017   Rezension zu »Es ist schon ein selbstmörderisches Gewerbe«. Arno Schmidt und Hans Wollschläger

[...] ein Hörbuch [...], das höchst aufschlussreich und anregend ein Licht auf dieses einzigartige Vertrauens- und Austauschverhältnis wirft. Wer etwas lernen möchte über die Last und Lust des ernsthaften Schreibens, der wird hier zugleich verführt und ernüchtert.
Peter Lückemeier in „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (17.07.2017)

 

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11.07.2017   Rezension zu Grubner, Bernadette: Analogiespiele

[Bernadette Grubner verfolgt das] Konzept der sozialistischen Klassik durch das Gesamtwerk von Hacks hindurch minutiös [...]. Sie erschließt damit auch das bislang noch wenig beachtete Spätwerk. […] Grubner rekonstruiert die Entwicklung des Konzepts und seine Einbettung im literarhistorischen und politischen Kontext. Die Einzelanalysen sind einlässlich, detailliert und überzeugend. […] Mit dieser Arbeit liegt eine Studie vor, die das zentrale ästhetische Postulat der Dichtungen von Peter Hacks detailliert aufgearbeitet hat und als Grundlagenarbeit mit Gewinn zu benutzen ist.
Hans-Edwin Friedrich in „Zeitschrift für deutsche Philologie“ (136. Band 2017)

 

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[...] die einzelnen alle in Englisch verfassten Beiträge geben Anregungen für weiterführende literaturkritische Forschungen und machen zudem den Stand der internationalen akademischen Diskurse über die postkolonialen Studien in der Germanistik deutlich.
Ulrich von Heyden in „Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Missionsgeschichte e.V.“ (56/Juni 2017)

 

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23.06.2017   Rezension zu Wegner, Mareike: »Wissen ist Nacht!«

In her well-written and informative study of Moers’ uses of parody, as well as of satire, Wegner explores the various ways in which the expectations of the reader for certain ›pre-texts‹ or preformed works are ironically played with for a variety of authorial purposes. […] All in all, Wegner’s thesis provides an interesting and informative discussion of parody in Moers’ novels that also produces a useful overview of the many and varied critical, but also creative uses to which that device can be put in literary works that involve fantasy as well as social and philosophical satire.
Margaret A. Rose in „Limbus“ 9 (2016)

 

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16.06.2017   Rezension zu Wetterau, Karin: 68

[Die] tiefe Spaltung zwischen der (gesamtdeutschen) Erwachsenenwelt und der Generation der Kriegskinder prägte das Denken und Fühlen in den 1960er und 1970er Jahren. Wer diese Zeit begreifen will, sollte unbedingt das Buch [...] über die Kriegskindergeneration lesen. [...] [Karin Wetterau] hat die Interviewpartner frei reden lassen und zitiert ausführlich aus deren Reflexionen. Allein schon die frische Ursprünglichkeit der Erzählungen macht dieses Buch lesenswert. Über die Hälfte des Buches füllen Berichte einer Generation, zu deren Verständnis insgesamt diese Arbeit nicht unerheblich beiträgt. [...] Alles in allem: ein Stück politischer Literatur, ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis der Relevanz wie auch des letztlich politischen Scheiterns der Revolte.
Tilman Fichter und Siegward Lönnendonker in „Der Tagesspiegel“ (14. Juni 2017)

 

16.06.2017   Rezension zu Anderegg, Johannes: Lorbeerkranz und Palmenzweig

[...] Man folgt Anderegg auf seinen Streifzügen mit Vergnügen, dankbar für kundige und erhellende Belehrung, für eine unaufgeregte Betrachtung zum Wesen der Dichtung und die klare, auf jegliches Imponiervokabular verzichtende Sprache. [...]
Hans Rudolf Vagel in „Goethe Yearbook“ (2017)

 

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11.06.2017   Rezension zu Herwegh, Georg: Gedichte 1849-1875. Band 2 der Werke und Briefe

Der zweite Band der Gesamtausgabe Georg Herweghs ermöglicht endlich den Blick auf das Spätwerk dieses politischen Dichters. [...] Die einzelnen Texte Herweghs finden sich hervorragend kommentiert: Ein Dichten, das in tagespolitische Gemengelagen eingreifen wollte, gebraucht Anspielungen, Namen und Ereignisse, die rasch dem Vergessen anheimgegeben sind. Derjenige, der den Politiken der Freundschaften nachspüren will, wie sie zerbrechen und sich neu arrangieren, der kann sich den Kommentaren anvertrauen. [...] Herweghs Œuvre lebt in diesen Extremen, im klirrenden Pathos und doch im Zweifel, beinahe sentimental, trunken und dann wieder klar, eine Grenze ziehend. Wir, die gezwungen sind, es vom Heute her zu lesen, können gerade in seinen späteren Werken einer rastlosen Bewegung gewahr werden, wie Lyrik zu etwas werden könnte, was gesungen wird, was in einem aktuellen Sprechen und Streiten wirkt. [...]
Sebastian Schreull in „literaturkritik.de“ (09.06.2017)
Zur sehr lesenswerten vollständigen Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23406

 

11.06.2017   Studienausgabe

Aus Anlass des 200. Geburtstags von Georg Herwegh am 31. Mai 2017 ediert der Aisthesis Verlag den zuerst 2006 erschienenen und inzwischen vergriffenen Band 1 der großen Herwegh-Ausgabe, Gedichte 1835 bis 1848, herausgegeben von Ingrid Pepperele u.a., bearbeitet von Volker Giel, als broschierte Studienausgabe. Mit der Auslieferung ist in wenigen Tagen zu rechnen. Der fast 900seitige Band wird 68 Euro kosten. ISBN 978-3-8498-1242-3.

 

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01.06.2017   Rezension zu Wetterau, Karin: 68

[...] Karin Wetterau [...], selbst am studentischen Aufbruch beteiligt [...], hat [...]zwei Dutzend Interviews und Gespräche mit Teilnehmern der antiautoritären Revolte geführt. Herausgekommen ist ein »Familienroman« ganz im Sinne des von Sigmund Freud geprägten Begriffs, mit dem die Psychoanalyse die Ablösung der Nachgeborenen von ihren Eltern als »Familienroman der Neurotiker« und als eine der »notwendigsten, aber auch schmerzlichsten Leistungen« beschreibt.
Gerhard Hanloser in „Junge Welt“ (31. Mai 2017, Nr. 125)

 

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31.05.2017   200. Geburtstag

An Georg Herwegh, der heute vor 200 Jahren geboren wurde, erinnert Hendrik Stein in Die junge Welt. Hendrik Stein ist maßgeblich an der großen Herwegh-Ausgabe beteiligt, die seit 2005 bei Aisthesis erscheint.
Zum Artikel geht es hier: https://www.jungewelt.de/artikel/311503.s%C3%A4nger-der-freiheit.html

 

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30.05.2017   Besprechung zu »Es ist schon ein selbstmörderisches Gewerbe«. Arno Schmidt und Hans Wollschläger

Es ist eine spannende Collage, der Thomas Thieme und Carsten Bender mit hörbarem Vergnügen Leidenschaft verleihen.
Gesendet am Sonntag, 28.05.17, hr2-Kulturfrühstück, besprochen von Jochanan Shelliem
Mitschnitt der Sendung hier.

 

30.05.2017   Rezension zu Herwegh, Georg: Gedichte 1849-1875. Band 2 der Werke und Briefe

[...] Nach wie vor gibt es nur zu wenigen Autorinnen und Autoren des Vormärz verlässliche Editionen, eine Lücke, die die seit 2006 erscheinende „Kritische und kommentierte Gesamtausgabe“ der Werke und Briefe Georg Herweghs in hervorragender Weise zu schließen hilft. Mit fast 150-jähriger Verspätung steht damit nun der Herwegh-Forschung eine zuverlässige Ausgabe zur Verfügung, und es bleibt zu hoffen, dass dies den Weg ebnet zu einer neuen und nicht nur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk eines der großen Demokraten des 19. Jahrhunderts. [...] Außerdem muss auch dem Aisthesis Verlag in Bielefeld ausdrücklich gedankt werden, der nun schon seit über zwanzig Jahren eine erste Adresse für die wissenschaftliche Aufarbeitung und Edition der Literatur des Vormärz ist und der sich selbst für seinen Einsatz und seine Geduld bei der Betreuung der kritischen Herwegh-Ausgabe auf dem Sektor der Vormärz-Edition ein kleines Denkmal setzt.
Bernd Füllner „Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 2016“

 

30.05.2017   Rezension zu Ananieva, Anna; Böck, Dorothea; Pompe, Hedwig: Auf der Schwelle zur Moderne

[...] Wie bereits eingangs herausgestellt, handelt es sich bei dieser mehr als 1.100 Seiten umfassenden Untersuchung um ein in hohem Maße herausragendes Unterfangen, das sich neben akribischer Quellenarbeit vor allem dadurch auszeichnet, vielseitige Einzelaspekte und Akteure des behandelten Themenkomplexes zu beleuchten. Von daher werden die beiden Bände auch für zahlreiche weiterführende Einzelstudien von großem literaturgeschichtlichem Wert sein. [...]
Patricia Czezior in „Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 2016“

 

30.05.2017   Rezension zu Lewald / Stahr: Ein Leben auf dem Papier. Der Briefwechsel 1846 bis 1852. Bd. 2

[...] diese Texte [erzählen] aus den Revolutionsjahren unter den zumeist getrennten Lebensbereichen des Paares in der Tat revolutionäre Ereignisse sowohl aus dem intimen wie aus dem politischen Bereich, und zwar, so weit wie möglich und dienlich, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Im Gegenteil! Denn beide Welten des individuellen und öffentlichen Lebens hängen auf unentwirrbare Weise zusammen und beeinflussen sich. Stahr und Lewald gehören zu den ernst zu nehmenden Befürwortern und Beobachtern der demokratischen Bewegung.
Joseph A. Kruse „Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 2016“

 

30.05.2017   Rezension zu Lewald / Stahr: Ein Leben auf dem Papier. Der Briefwechsel 1846 bis 1852. Bd. 2

[...] Abschließend lässt sich sagen, dass die Editorinnen mit dem rezensierten Band sowie der Gesamtedition „Ein Leben auf dem Papier“ eine Lücke in der Forschung zu Fanny Lewald und Adolf Stahr schließen. Die Korrespondenz ist ein wichtiges Zeugnis des Lebens zweier Schriftsteller im 19. Jahrhundert und dokumentiert den literarischen Prozess von der Werkkonzeption zur Verlagsfindung bis hin zur Veröffentlichung. Die Briefe spiegeln darüber hinaus den Wandel gesellschaftlicher Konventionen der Zeit wider. Die wachsende finanzielle und häusliche Unabhängigkeit von Frauen wird in der Briefschreiberin Fanny Lewald ebenso verkörpert wie der zunehmende Wunsch nach politischer Partizipation, was gerade in den Schilderungen des Revolutionsgeschehens deutlich wird. Der literatur- und kulturhistorische Wert der Korrespondenz lässt sich wohl am besten mit den Worten seiner Protagonistin zusammenfassen: „Was für Menschen, Zelebritäten, Bücher sind durch diese Blätter, die Tagebücher sind, gegangen!“ (25.7.1848, S. 183)
Frederike Neuber in „Editionen in der Kritik IX“ (Berliner Beiträge zur Editionswissenschaft, 2017)

 

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24.05.2017   hr2-Hörbuchbestenliste

»Es ist schon ein selbstmörderisches Gewerbe«. Arno Schmidt und Hans Wollschläger wurde auf Platz 2 der hr2-Hörbuchbestenliste 6/2017 gesetzt.
Aus dem Kommentar der Jury:
[...] Zusammengestellt von Walter Gödden, zeigt sie einen wunderbaren Weg der Literaturvermittlung.

 

24.05.2017   200. Geburtstag von Georg Herwegh

Am 31. Mai 1817 kam in Stuttgart der große Lyriker der Freiheit Georg Herwegh zur Welt, an den in diesen Tagen im SPIEGEL (20.5.) und in DIE ZEIT (24.5.) in ausführlichen Artikeln erinnert wird. Seit 2005 erscheint im Aisthesis Verlag die auf sechs Bände angelegte Historisch-Kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe Herweghs, herausgegeben von Inge Pepperle. Der letzte Band soll noch in diesem Jahr erscheinen.

 

24.05.2017   Rezension zu Georg Herwegh: Gesamtausgabe

[...] Wer sich in die große, großartige Herwegh-Gesamtausgabe versenkt, welche die Berliner Literaturhistorikerin Ingrid Pepperle im Aisthesis Verlag herausgibt - und man kann sich darin verlieren! -, der gerät mitten hinein in die politischen Kämpfe Europas, die bis heute nachwirken. [...]
Benedikt Erenz in „DIE ZEIT“ (24.5.2017)

 

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23.05.2017   Rezension zu »Es ist schon ein selbstmörderisches Gewerbe«. Arno Schmidt und Hans Wollschläger

Nach dem Vorbild der Radioessays Arno Schmidts hat der Literaturwissenschaftler Walter Gödden ein Gespräch über die Gespräche zwischen Mentor und Schüler inszeniert. Thomas Thieme spricht Arno Schmidt mit liebevoller Strenge, Carsten Bender trifft den Ton des bewundernden, aber auch um Bewunderung werbenden Hans Wollschläger. [...] [Man hört] ihnen begeistert zu, als berichteten sie über ferne Länder, von Reisen durchs wilde Literatistan.
Jens Bisky in „Süddeutsche Zeitung“ (19. Mai 2017. Nr. 115)

 

23.05.2017   Rezension zu Delabar, Walter / Kocher, Ursula / Schulz, Isabel (Hgg.): Transgression und Intermedialität

All these essays reveal Schwitters’ literary heritage in a new light, especially in context of the forthcoming new edition of his texts. [...] The diversity of perspectives, fresh new discoveries and research methods in this anthology is remarkable and it is doubtless the most significant recent publication on the subject of Schwitters' literary oeuvre. [...]
Vladimir Alexeev in „The Kurt Schwitters Society Newsletter“ (No. 25, 2017)

 

23.05.2017   Rezension zu Kalnačs, Benedikts: 20th Century Baltic Drama

[...] Benedikts Kalnačs’ impressive research into the social milieus and aesthetic contexts of the twentieth century Baltic states, along with an organized rendition of essential information with respect to the overtly stated aim of the volume, allow for a thorough analysis of the region’s rich history of ideological and cultural foreign occupation, as well as the long lasting consequences it entails.
Andreea Paris-Popa in „University of Bucharest Review“ (Vol. V/2015, no 1)

 

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21.04.2017   Rezension zu Riedel, Christian: Peter Kurzecks Erzählkosmos

Riedels Analyse überzeugt durch einen großen Beobachtungs- und Detailreichtum, der vielfältige Anschlussmöglichkeiten eröffnet. [...] Die stellenweise sehr feingliedrige Analyse verbindet die drei einzelnen Hauptaspekte [Idylle, Romantik, Blues] zu einer ersten Gesamtschau von Kurzecks Autorenpoetik. [...] eine gut informierte und präzise formulierte Argumentation [...]
Carina Berg in „literaturkritik.de“ (17.04.2017)
Die ganze Rezension hier: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23214

 

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12.04.2017   Rezension zu Achelpöhler, Fritz: Mädchen. Schule. Zeitgeschichte.

Die Schulgeschichte ist als „Zeitreise“ konzipiert, jedoch ist es keine lineare Reise, sondern die einzelnen Kapitel sind je für sich kleine und interessante „Ausflüge“. Sie behandeln unter anderem das Schicksal der jüdischen Schülerinnen, die Stellung der Einrichtung in der Bielefelder Schullandschaft, Schule und Berufsalltag. Durch alle Einzelschilderungen hindurch zieht sich aber Achelpöhlers aufklärerischer Ansatz, zeithistorische Erkenntnis mit politischer Bildung zu verbinden.
Ingo Stucke in „Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte“ (Band 111/2015)

 

12.04.2017   Rezension zu Gödden, Walter / Heßelmann, Peter / Stückemann, Frank (Hgg.): »Er war ein Licht in Westphalen«

Der Aufsatzband repräsentiert [...] zum ersten Mal umfangreich den gegenwärtigen Stand der Schwagerforschung. Der Leser wird in den vielen Anmerkungen reichlich mit Quellen- und Literaturverweisen bedient.
Christof Windhorst in „Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte“ (Band 111/2015)

 

12.04.2017   Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Sämtliche Romane und eine Reisebeschreibung

Die Romane, im Modus der Satire mit Ironie und Spott, lassen Menschen auf der bunten Bühne des Lebens ihre Verhältnisse darstellen, um Aberglauben, Obskurantismus, Heuchelei, Dummheit, Bigotterie, falsche Frömmigkeit und Schwärmerei zu benennen und eklatante Missstände im Schul- und Bildungswesen sowie in der Kirche, um Bildungsignoranz, Korruption und Pfarrschacher zu bekämpfen. [...] Schwager ging es positiv um die Befreiung der menschlichen Vernunft von falschen Vorstellungen und Bindungen, um Aufklärung und Bildung des Volkes und ihrer Lehrer und Prediger, um eine philanthropische Gesinnung, das Leben in Nächstenliebe zum Nutzen des Gemeinwohls zu führen. [...] Wer sich über diese Zeit humorvoll und gebildet, mit Wissen und Witz aus der Sicht eines spätaufklärerischen, mit reichen Kenntnissen in vielen Fachgebieten seiner Zeit ausgestatteten Pfarrers orientieren will, findet hier reichlich Stoff direkt aus den Quellen jener Zeit.
Christof Windhorst in „Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte“ (Band 111/2015)

 

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11.04.2017   Rezension zu Elsaghe, Yahya: Max Frisch und das zweite Gebot

Dass der frühe Frisch eher rechtskonservativ einzuordnen war, wusste man, [...], dass aber nun mit den Ansätzen postkolonialer Studien sozusagen schweres Geschütz aufgefahren wird, [...], führt im ersten Moment zumindest zu einer automatischen Abwehrreaktion. Aber wenn dann die ausführlichen Belege geliefert werden, schwindet mehr und mehr die Skepsis. Elsaghe hat mit seiner material- und argumentationsreichen Studie eine neue, ideologiekritische notwendige Sicht auf das Werk möglich gemacht. Und diese Sicht überzeugt. [...] Elsaghes Buch [...] hat der Frisch-Forschung einen neuen Ansatz geschaffen. Seine Erkenntnisse sind schwerwiegend und müssten nun am Gesamtwerk auf die Probe gestellt werden. Er hat Frisch dabei keineswegs „abgewickelt“, sondern zu weiterer Auseinandersetzung eingeladen, die am Ende zu einer Positionsbestimmung seines Werks in der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts führen wird. Als Ikone der engagierten deutschsprachigen Literatur wird er dann allerdings nicht mehr gelten können. Das Buch [...] besticht auch durch seine Sprache und den bei aller methodischen Klarheit unkonventionellen Zugriff auf den Gegenstand.
Michael Dallapiazza in „Comparatio“ (Band 8; Heft 2; 2016)

 

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06.04.2017   Rezension zu Battenfeld, Katja; Bogen, Cornelia; Uhlig, Ingo; Wulfleff, Patrick (Hgg.): Gefühllose Aufklärung

Gefühllose Aufklärung is a provocative collection of well-researched essays that elucidate a wide variety of aspects of Anaisthesis and its relation to sentimentalism in eighteenth-century literature and culture. This welcome contribution on Empfindsamkeit will be of interest to scholars in eighteenth-century literary and cultural studies, history, and philosophy.
Edward T. Potter in „German Studies Review“ (40/1 2017)

 

06.04.2017   Rezension zu Lukács, Georg: Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats

Seit 1989 gilt das Buch wieder als Geheimtipp, eine Art „ungelesener Klassiker“, gleichwohl respektiert als authentisches Zeugnis einer theoretischen Reaktion auf eine revolutionäre Epoche zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
In „Information Philosophie“ (April 2017)

 

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03.04.2017   Rezension zu Wetterau, Karin: 68

[D]ie Autorin [hängt] nicht starr an ihrem Konzept, sondern erzählt zuweilen lebendig und spannend ganz ohne neurotisierende Absichten von den Sit Ins und Flügelkämpfen, vom Alltag der Avantgarde, aus der Kinderstube der Republik.
„Wing“ in „ultimo“ (8/17)
Auf Seite 24 in: http://www.ultimo-bielefeld.de/media/ultimo.pdf

 

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01.04.2017   Rezension zu Lukács, Georg: Werke Band 1 (1902-1918) - Teilband 1 (1902-1913)

[…] Es muss dem Bielefelder Aisthesis-Verlag […] als großes Verdienst angerechnet werden, der Werkausgabe ein neues Zuhause gegeben zu haben. [...] Viele der in dem Band versammelten Texte erscheinen hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung, womit für die deutschsprachigen Leser das Bild des […] frühen Lukács komplettiert wird. [...]
Daniel Göcht in „Junge Welt“ (23. März 2017)

 

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21.03.2017   Rezension zu Roßbach, Nikola: Lust und Nutz

[...] Was das Korpus [...] untersuchenswert macht, sind die spannungsvollen produktions- und rezeptionsästhetischen Aspekte, die diese Werke gemeinsam haben, und die von der Autorin in close readings – teilweise kaum erforschter Texte – anschaulich dargestellt werden. [...] Alles in allem ist dies ein äußerst ertragreiches, bei aller Sprödigkeit der Materie mit viel Esprit geschriebenes Buch [...].
Jörg Löffler in „Zeitschrift für Germanistik“ (2-2017)

 

21.03.2017   Rezension zu Ananieva, Anna; Böck, Dorothea; Pompe, Hedwig: Auf der Schwelle zur Moderne

2011 hatten die drei Autorinnen einen sehr lesenswerten und neue Forschungsfelder eröffnenden Sammelband mit dem Thema Geselliges Vergnügen. Kulturelle Praktiken von Unterhaltung im langen 19. Jahrhundert herausgegeben, der in 15 Beiträgen aus literatur- wie kulturwissenschaftlicher Sicht Formen, Räume und Szenarien von literarischen und nichtliterarischen Unterhaltungskonzepten und -praktiken nachging. Nun folgen in zwei opulenten Bänden vier ausführliche Fallstudien zur Herausbildung medien- und konsumbasierter Zerstreuung im Übergang von der Spätaufklärung zur Moderne. Die Studien stellen die Ergebnisse des DFG-Projekts Von der Aufklärung zur Unterhaltung: Literarische und mediale Transformationen in Deutschland zwischen 1780 und 1840 dar. [...] Im Zusammenklang der vier voneinander unabhängigen, erfreulich materialreichen Studien, die durchaus auch Widersprüchliches zu Tage fördern, ist das Ziel der Autorinnen, die Vorgeschichte der Massenunterhaltung zu klären, erreicht. Es handelt sich um einen erfrischend neuen Blick auf bekannte Protagonisten der Aufklärung wie auch des Vormärz und der Romantik. Die tiefen Schichten der publizistisch-literarischen Unterhaltung, auf denen später die kommerzielle Konsumindustrie aufbaut, werden stark quellenorientiert freigelegt.
Ute Schneider in „Zeitschrift für Germanistik“ (2-2017)

 

21.03.2017   Rezension zu Weibisch, frankophil und (nicht nur) von Männern gemacht - JUNI. Heft 51/52

[...] auch die aktuelle Doppelnummer des JUNI [macht] ihrer Selbstbezeichnung als „Magazin“ wieder alle Ehre: Bisweilen nahe am Sammelsurium, ohne diese Nähe in einen Nachteil ausschlagen zu lassen (im Gegenteil), speichert es buchstäblich einen reichhaltigen Vorrat an Lesefrüchten und Miszellen, Ausgrabungen und Wiederentdeckungen aus dem weiten Feld der Journalliteratur und benachbarter Gebiete vorwiegend aus der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. „Randständiges“ und „Hauptsächliches“ wohnt hier ebenso nahe beieinander wie der wissenschaftliche Fachbeitrag und die essayistische Plauderei über philologische Entdeckerfahrten. [...] Eine Besprechung des aktuellen JUNI-Magazins wäre unvollständig, würde sie auf die Widmung vergessen, die der Nummer vorangestellt ist: „Für Gregor Ackermann zum 65. Geburtstag“. Der Band präsentiert sich damit auch als eine Art Festschrift für einen bibliographischen Schatzgräber (und Mitherausgebers des JUNI-Magazins), dem sich ein wesentlicher Teil der Beiträger dankbar verpflichtet weiß: Nicht wenige haben von den ebenso beharrlichen wie findefreudigen Grabungsarbeiten des Geehrten in der unübersichtlichen Presselandschaft des frühen 20. Jahrhunderts profitiert. Wer sich mit Literatur und Publizistik dieses Zeitabschnitts editorisch und/oder bibliographisch befasst, wird Gregor Ackermann zweifellos kennen – ihn an dieser Stelle vorzustellen, hieße mithin Eulen nach Athen tragen. Zumal auch der Rezensent zu den dankbaren Nutznießern der wiederholt angesprochenen Uneigennützigkeit des Jubilars zählt (im Rahmen seiner personalphilologischen Beschäftigung mit Ernst Toller), darf er sich gleichwohl mit gehöriger Verspätung seinerseits in den Chor der Gratulanten einreihen – und im Übrigen auf die beiden Würdigungsartikel der Herausgeber verweisen, die den Band beschließen.
Michael Pilz in „Zeitschrift für Germanistik“ (2-2017)

 

21.03.2017   Rezension zu Hinrichs, Ernst: Staat ohne Nation

[...] [Es] handelt [...] sich um eine sehr lesenswerte Darstellung eines Altmeisters der Zunft, der mit profundem Wissen, Urteilsfreude und stilistischer Eleganz ein Buch vorgelegt hat, das seinen ihm gebührenden Platz unter den großen Erzählungen der preußischen Geschichte einnehmen wird.
Frank Göse in „Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte“ (2016)

 

21.03.2017   Rezension zu Wagner, Meike (Hg.): Agenten der Öffentlichkeit

Der Band bietet die Resultate einer disziplinenübergreifenden Diskussion über die Phase des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs, von dem auch die künstlerischen und publizistischen Medien nicht unberührt blieben. Aufgezeigt werden die Veränderungen vom aufklärerischen zum modernen Kommunikationssystem. Meike Wagner bezieht diese auf zwei spezifische Momente: ,,Zum einen die Genese des modernen Subjekts als Abstraktum [ . . . ] zum anderen die expansive Medienentwicklung“ (7), die Theater und Presse als politische Foren etabliert und die Öffentlichkeit neu definiert. Der Band belegt, wie die Medien an der Abstraktion des Menschen mitwirken, was einerseits zum Kontrollverlust und zur Abstrahierung des Menschen führt, zugleich aber eine Chance für mediale Neuimplementierungen bietet. [...] Die Analysen bieten [...] interessante Aspekte, Gedankenanstöße und Vergleichsansätze für die Analyse der digitalen Medienentwicklung im 21. Jahrhundert und der damit verbundenen neuen Phase der Abstrahierung des Menschen und menschlicher Kommunikation, wobei im Gegensatz zum 19. Jahrhundert Intellektuelle und Zeitungen nur mehr eine untergeordnete Rolle spielen.
Brigitte E. Jirku in „Monatshefte“ (1-2017)

 

21.03.2017   Besprechnung des Bandes Bonanno, George A.: Die andere Seite der Trauer

Trauer aus einem anderen Blickwinkel
Der Psychologieprofessor und langjährige Trauerforscher George A. Bonanno wagt in seinem Buch „Die andere Seite der Trauer“ einen differenzierten und deutlich weniger pathologisch anmutenden Blick auf den Trauerprozess. Ein Plädoyer für innere Kraft.
Der Tod ist schrecklich und bringt uns aus der Fassung, daran besteht kein Zweifel. Die Trauer einheitlich als langwieriges Drama für alle Menschen darzustellen, wäre jedoch falsch. Zu diesem Schluss kommt George A. Bonanno, einer der erfahrensten modernen Trauerforscher und Professor für Klinische Psychologie an der Columbia Universität in New York, in seinem viel beachteten Werk „Die andere Seite der Trauer“. Darin stellt er zahlreiche seiner Forschungsergebnisse vor und wirft dabei einen ungewohnten, durchaus auch positiven Blick auf Trauerprozesse.
Zunächst übt er berechtigte Kritik an den gängigen Phasenmodellen zur Trauerverarbeitung. Zum Beispiel am Modell der Trauerphasen nach Elisabeth Kübler-Ross, nach dem auf die Phase des Nichtwahrhabenwollens zunächst Zorn, dann Verhandeln, Depression und schließlich Akzeptanz folgen. Hier fehlten zum einen empirische Studien, außerdem würden darin die von Kübler-Ross gesammelten Beobachtungen an Sterbenden auf Hinterbliebene übertragen. Zu Recht merkt Bonanno an, dass die Konfrontation mit dem eignen Tod sicher andere Gefühle hervorruft als der Verlust einer geliebten Person. Grundsätzlich bestehe bei den Phasenmodellen die Annahme, Trauernde müssten jede einzelne Phase durchlaufen, um in die nächste zu gelangen. Bonannos Forschungen ergaben jedoch, dass Trauer in Wellenbewegungen verläuft, bei denen die negativen Phasen mit der Zeit immer kürzer und weniger intensiv werden. Dazwischen sind auch positive und sogar fröhliche Momente möglich. Und das ist gut so, denn permanente Trauer wäre gar nicht auszuhalten.
Nach Bonannos Meinung unterliegt die Art und Intensität von Trauer generell so unterschiedlichen Einflüssen, dass eine normative Bewertung des Trauerprozesses wenig sinnvoll erscheint. So gibt es etwa sehr starke kulturelle Unterschiede, die er am Beispiel chinesischer Trauerrituale belegt (vgl. Bonanno, Seite 181 ff.). Auch ganz individuelle Faktoren wie die persönliche Einstellung zum Tod, die Vorstellung vom Jenseits oder die Beziehung zum Verstorbenen spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie ein Mensch sich im Trauerfall fühlt und verhält. Die Umstände des Todes sind ebenfalls ausschlaggebend: So wird etwa der plötzliche, unerwartete Tod vollkommen anders wahrgenommen als das Sterben nach langem, schwerem Leiden. Im letzteren Fall ist nach Bonannos Beobachtungen bei vielen Angehörigen das Gefühl von Erleichterung vorherrschend, weil die Qual des geliebten Menschen ein Ende hat, aber auch weil die eigenen Kraftreserven erschöpft sind. Er führt auch das Argument an, dass der Tod eines Menschen oft das weitere Leben seiner Angehörigen maßgeblich verändert, und dass diese Auswirkungen langfristig durchaus positiv sein können.

Die meisten Menschen sind der Trauer gewachsen
Das wichtigste Kriterium für die Trauerverarbeitung sieht Bonanno in der Resilienz, der inneren Kraft des Menschen, die ihm bei der Überwindung von Krisen hilft. Inwieweit diese innere Kraft ausgeprägt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist nur zum Teil genetisch bedingt. So spielt nach Bonannos Meinung Optimismus eine große Rolle dabei, wie wir mit schwierigen Situationen generell und eben auch mit dem Abschiedsschmerz im Trauerfall umgehen. Resiliente Menschen sind offenbar besser in der Lage, aus ihrer Trauer Trost zu schöpfen:
„In diesem Zusammenhang ist nicht überraschend, dass Hinterbliebene, die mit dem Tod eines Menschen fertig werden oder die Endgültigkeit eines Verlustes akzeptieren können, auch imstande sind, sich mit Erinnerungen an die betreffende Person zu trösten. Sie wissen, dass ihre Angehörigen nicht mehr leben, doch beim Reden und Nachdenken über die Verstorbenen entdecken sie, dass nicht alles verloren ist. Die Beziehung ist nicht vollständig abgebrochen. Sie können sich weiterhin gemeinsame positive Erinnerungen ins Gedächtnis rufen und sich daran erfreuen. Es ist, als wäre ein Teil der Beziehung nach wie vor intakt. Andere Hinterbliebene hingegen, die ein Verlust härter trifft, haben größere Schwierigkeiten, sich an positive Erinnerungen zu halten, als könnten sie den Verstorbenen nicht mehr wiederfinden, als würden die Erinnerungen sich ihnen entziehen. Der Trauerschmerz kann anscheinend alle Erinnerungen an das Gute blockieren.“ (Bonanno, Seite 84/85)
Für Bonanno erfüllt Trauer die Funktion, sich auf ein Leben ohne den Verstorbenen einzustellen, er bezweifelt aber nicht, dass Trauer tatsächlich ungemein wehtun kann. Natürlich erkennt er auch an, dass es bei etwa 10 bis 15 Prozent aller Todesfälle bei den Angehörigen durchaus schwierige stagnierende Trauerprozesse gibt, die die Betroffenen auch noch nach Jahren blockieren und nur durch Unterstützung von außen gelöst werden können (vgl. Bonanno, Seite 108). In den meisten Fällen jedoch wandelt sich der Schmerz des Verlustes in eine anhaltende Beziehung zum Verstorbenen und eine tröstliche Erinnerung, und das ganz ohne Mitwirkung von außen.
Für diejenigen, die mit Trauernden zu tun haben, ist vor allem wichtig, dass ein schnelles Zurückfinden in das Weiterleben oder sogar ein scheinbares Fehlen extremer Trauerreaktionen kein Zeichen für Verdrängung sein müssen, sondern einfach die Folge gesunder innerer Stärke sein können. Für Trauernde selbst zeigt Bonanno in seinem Buch an vielfältigen Beispielen, dass im Grunde jede Reaktion im Trauerfall ihre Berechtigung hat, weil es hier keine Norm gibt. Allein das kann sicher eine große Entlastung sein, wenn man Abschied nehmen muss.
Cathrin Gawlista / Rapid Data - Unternehmensberatung für Bestatter

 

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17.03.2017   Rezension zu Scheithauer, Jan: „Land der Philister“ - „Land der Freiheit“

[...] Scheithauers kohärente Ausführungen [muten] stets plausibel an. [...] [Er] gewinnt dem Heine'schen Identitätsproblem durchaus neue Facetten ab [...]. [Seine] Ausführungen [erscheinen] überzeugend und [stellen] eine Bereicherung innerhalb der Identitätsdebatte [dar].
Jan van Holtum in „Heine-Jahrbuch 2016“

 

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05.03.2017   Rezensionen zu Wetterau, Karin: 68

Für den Großteil ihrer Interviewpartner sei die Frage nach ihrer Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Deutschlands und ihrer Familien „überraschend“ gewesen. Die linke Identität [...] sei „für viele eine Art der Verdrängung“ gewesen. [...] Karin Wetterau „wünscht sich, dass ihr Buch dazu beiträgt, dass nachvollziehbar bleibt, warum ihre Generation sich „geschämt hat, Deutsche zu sein“.
Burgit Hörttrich in „Westfalen-Blatt“ (1.03.2017)

Karin Wetteraus „Buch ist lebendiges Zeugnis einer Generation auf der Suche nach sich selbst und vielleicht auch nach einem besseren Deutschland“.
Eike Birk in „Bielefelder“ (März 2017)
Auf Seite 79 in: http://www.der-bielefelder.de/download/magazin/magazin_95_1.pdf

 

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27.02.2017   Rezension zu Gödden, Walter / Kienecker, Michael / Knüppel, Christoph: Welt und Ich

[...] Ein Band wie der vorliegende [...] ist für die Erweiterung dieses besonderen, nicht geschlossen konzipierten Werks bereits per se bedeutsam. [...] Grundsätzlich überzeugt die individuelle Bedeutung der einzelnen Funde fast immer ebenso wie ihre Einbettung in den Werkkontext. [...] der Band versteht sich weniger als Edition denn als Präsentation neuer Materialien [...]. Dies gelingt auch ganz eindeutig - und das nicht zuletzt aufgrund des sorgsamen, von großer Kennerschaft der Herausgeber zeugenden Kommentars.
Hannah Markus in „Weimarer Beiträge“ (1, 2017)

 

27.02.2017   Rezension zu Holz, Hans Heinz: Freiheit und Vernunft

Die beste Einführung in Leben und Werk von Hans Heinz Holz stammt von ihm selbst: Freiheit und Vernunft. Mein philosophischer Weg nach 1945. Mit einem Vorwort v. J. Zimmer, Bielefeld: Aisthesis Verlag 2015.
In „Junge Welt“ (aus Anlass des 90.Geburtstags von Hans Heinz Holz am 25.02.2017)

 

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26.01.2017   Rezension zu Poetini, Christian (Hg.): Gender im Gedächtnis

[Sämtliche] Beiträge betrachten die Erinnerungsthematik auf unerwartete Weise aus der Genderperspektive und führen so zu neuen Erkenntnissen [...]
Grazia Berger in „Germanistische Mitteilungen“ (2016)

 

26.01.2017   Rezension zu Poetini, Christian: WEITERÜBERLEBEN

Die leicht überarbeiteten Fassung von Poetinis [...] Dissertation bietet einen sehr guten Einblick in die Thematisierung des Überlebens in den Werken von Jean Améry und Imre Kertész, wobei er die spezifische Perspektive beider Autoren hinsichtlich deren eigenen Überlebenserfahrung und der Problematik des Weiterlebens rekonstruiert. [...] Poetini [liefert] eine detaillierte Studie der autobiographischen Elemente ihrer Werke. Insbesondere die ausführliche Analyse des Romans Liquidation füllt ein Desiderat in der literaturwissenschaftlichen Forschung zu Kertész.[...] Die zahlreichen intertextuellen Verweise in Kombination mit den Kontextualisierungen, biographischen Daten und zusätzlichen inhaltlichen Informationen bilden die Grundpfeiler dieser lesenswerten und soliden Studie. [...] Die gründliche Analyse des Überlebenstopos leistet einen wertvollen Beitrag zur literaturwissenschaftlichen Holocaustforschung. Zugleich nimmt die Studie selbst eine Stelle im von Poetini geschilderten Prozess des Weiterüberlebens ein, indem die Werke von Améry und Kertész auch in dieser Arbeit und so in der Erinnerung fortleben.
Anneleen Van Hertbruggen in „Germanistische Mitteilungen“ (2016)

 

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25.01.2017   Rezension zu Kebir, Sabine: Frauen ohne Männer? Selbstverwirklichung im Alltag. Elfriede Brüning (1910-2014)

[D]as Buch nimmt gefangen, wo immer man es aufschlägt. Das kommt, weil sich Lebensbeschreibung stets die Waage hält mit wissenschaftlicher Analyse.
W.K. in „Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik \ Kultur \ Wirtschaft“ (21.01.2017)

 

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18.01.2017   Rezension zu Schönherr, Ulrich: Klang - Bild - Sprache

[...] Lobenswert an der Publikation ist neben der gewählten Thematik außerdem die ausgeglichene Gewichtung jeder Einzelanalyse. In sehr klaren Ausführungen wird auf unterhaltsame Weise in eine sehr komplexe Materie eingeführt. Schönherr versucht gar nicht erst, 3.000 Jahre Musikgeschichte aufzuarbeiten. Der Autor will nicht sein umfängliches Wissen unter Beweis stellen oder wie gut sich unterschiedliche musikästhetische Modelle mit etlichen Werken der Literatur- und Filmgeschichte verknüpfen lassen, sondern erreicht mit seinen leicht verständlichen Erläuterungen eine schrittweise Heranführung der Lesenden. Von dem schmalen Buch kann kein Überblick erwartet werden, umso anschaulicher und gut verständlich ist Schönherrs Rekonstruktion der verschiedenen Repräsentationsmodi. Wer nicht jedes Buch oder Hörspiel kennt, von dem der Germanist und Philosoph spricht, wird spätestens nach der Lektüre des Bands auf die jeweils erwähnte Aura und Erzählbewegung der einzelnen Werke gespannt sein. Interessant wäre noch die Frage gewesen, was Schönherr zu Atonalität, serieller und elektronischer Musik, Aleatorik oder Minimal Music und deren Auftauchen in diversen Medien zu sagen hätte – vielleicht folgt das ja in einer weiteren Publikation. [...]
Daphne Tokas in „literaturkritik.de“ (01-2017
Zur vollständigen Sammelrezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=22830

 

18.01.2017   Rezension zu Prutti, Brigitte: Unglück und Zerstreuung

Brigitte Prutti hat einen Essay von 93 Seiten Umfang verfasst, der einerseits streckenweise die stilistische Leichtigkeit der Gattung aufweist, andererseits aber auch den Ansprüchen an wissenschaftliche Genauigkeit gerecht wird und damit einen Beitrag zur Grillparzerforschung leistet.
Karin S. Wozonig in „literaturkritik.de“ (2/2017)
Zur vollständigen Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=22895

 

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16.01.2017   Trauer um den Aisthesis-Autor Roy C. Cowen

Der verdiente amerikanische Literaturhistoriker Roy C. Cowen ist zu Beginn des Jahres 2017 gestorben. Der 1930 geborene Cowen lehrte von 1960 bis 2001 als Professor an der University of Ann Arbor/Michigan. Er war Autor zahlreicher Standardwerke u.a. zum Drama des 19. Jahrhunderts, Poetischen Realismus und Naturalismus sowie zu Christian Dietrich Grabbe und Gerhart Hauptmann. Seine zuerst 1998 und 2010 in 2. Auflage im Aisthesis Verlag erschienene Grabbe-Monographie Christian Dietrich Grabbe – Dramatiker ungelöster Widersprüche ist derzeit die einzige im Buchhandel erhältliche Gesamtdarstellung von Leben und Werk dieses großen Dramatikers, dessen Werk Cowen 1977 in einer bei Hanser erschienenen Ausgabe auch ediert hat. Bereits 1972 hatte er diesem Autor mit seiner bei Twayne in New York erschienenen Monographie „Christian Dietrich Grabbe“ in den U.S.A. zu größerer Aufmerksamkeit verholfen. Bis ihn sein Gesundheitszustand daran hinderte, hat Roy C. Cowen den Aisthesis Verlag alljährlich mit seinen Besuchen beehrt, die wir in bester Erinnerung behalten werden. Er war ein äußerst angenehmer, humorvoller Gesprächspartner, der in seinen letzten Lebensjahren immer davon geträumt hat, noch einen richtig guten Kriminalroman zu schreiben. Ob es ihm gelungen ist, ist mir leider nicht bekannt. In großer Trauer über den Verlust dieses alten Freundes, Detlev Kopp.

 

16.01.2017   Rezension zu Thielking, Sigrid / Vogt, Jochen (Hgg.): ‚Beinahekrimis‘ - Beinahe Krimis !?

[...] Thielking and Vogt’s volume can thus be viewed as an updated supplement to Jochen Vogt’s bynow-classic anthology of crime fiction scholarship, Der Kriminalroman: Poetik – Theorie – Geschichte (Fink, 1998). Beinahekrimis not only brings us into the twentyfirst century, but broadens the perspective to include the fecund margins of genre. While the Germanist will delight in the volume’s innovative insights on Weimar court reports, adaptations of Bu¨chner’s Woyzeck, and Du¨rrenmatt’s novels, the comparativist will appreciate the international scope and historical range of this anthology.
Faye Stewart in „Monatshefte“ (4-2016)

 

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11.01.2017   Rezension zu Gieseler,Theodor (als Theodor Friedberg): Der Religionszwist zu Bacherau

Frank Stückemann [...] erfreut jetzt seine Leserschaft mit einer Neuausgabe eines weithin vergessenen, aber auch den heutigen Leser faszinierenden Romans aus der Zeit des sogenannten Vormärz. Es ist eine 1838 anonym veröffentlichte Erzählung, die kritisch, ironisch und insbesondere psychologisch die möglichen fragwürdigen Motive pietistischer Gemeindebildung aufdeckt und religionsphilosophisch über die Bedeutung des menschlichen Bewusstseins und der kritischen Vernunft für den Glauben reflektiert. [...]
Stefan Bitter in „Jahrbuch für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes“ (64-2015)

 

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08.01.2017   Rezension zu Gieseler,Theodor (als Theodor Friedberg): Der Religionszwist zu Bacherau

Der Religionszwist zu Bacherau Diese Satire auf den Pietismus und die Erweckungsbewegung liegt hier in einer vorbildlichen Edition vor, die den Leser auch mit den Entstehungsbedingungen des Romans und seine Rezeption vertraut macht. Theodor Gieseler (1805–1888) entstammte einer bedeutenden Theologendynastie Westfalens und erlebte als Pfarrer in Hüllhorst bei Lübbecke das Aufkommen der Erweckung in Minden- Ravensberg, deren Vernunfthass ihn zur satirischen Notwehr trieb, wie der Herausgeber verrät. Gieseler reagierte 1838 mit dem hier vorgelegten Roman, in dem der Erweckungsprediger Johann Heinrich Volkening (1796– 1877) als »Magister Dünkelbock« ein satirisches Denkmal erhält. Zu Recht weist Stückemann darauf hin, dass der Roman ein zuverlässigeres Sittenbild der Erweckung bietet als sämtliche Hagiographien und deren kirchenhistorische Kolportage; es sei mit Abstand das Beste, was Minden-Ravensberg zur Literatur des Vormärzes beizusteuern habe und halte den Vergleich mit Grabbe, Weerth und Freiligrath stand.
Holger Böning in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte“ (18. Jahrgang, 2016)

 

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03.01.2017   Rezension zu Gödden, Walter / Kienecker, Michael / Knüppel, Christoph: Welt und Ich

Die Veröffentlichung bisher unbekannter oder in anderer Fassung bereits vorliegender Texte bietet demjenigen, der sich mit dem Dichter und seinem Werk beschäftigt, neue Anregungen, [...] Für den Fachmann ist die Publikation ein Gewinn, die für weitere Forschungen einige spezifische Aufgaben signalisiert wie Hilles Beziehung und Verständnis für den Jugendstil, seine Haltung zu Juden und Antisemitismus und seine Beziehung zu Künstlerkolonien.
Rüdiger Bernhardt in „Jahrbuch für Internationale Germanistik“ (Jahrgang XLVIII – 2/2016)

 

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22.12.2016   Rezension zu Lewald / Stahr. Ein Leben auf dem Papier. Der Briefwechsel 1846 bis 1852. Bd. 2

Der zweite Band der Lewald-Stahr-Briefausgabe besticht wieder durch eine überbordende Quellenfülle, die jene des ersten opulenten Bandes sogar übersteigt. […] Hervorzuheben ist erneut die kenntnisreiche und prägnante Einzelkommentierung, die sich auch auf Personen aus der Peripherie erstreckt, wo keine Wikipedia-Recherche weiterführen würde. […] Der Briefwechsel der Jahre 1848 und 1849 vermittelt in seiner Komplexität sehr viele neue Erkenntnisse, zunächst natürlich in biografischer Hinsicht. […] Mit einer besonderen Erwartungshaltung liest man die Reisebriefe aus dem revolutionären Paris […] In einer die disparatesten Eindrücke amalgamierenden Atemlosigkeit vorgetragen, wird das begierige Aufsaugen aller verfügbaren Informationen verdeutlicht, das Eintauchen in eine einzigartige Aufbruchsstimmung, das hautnahe Miterleben von revolutionären Aktionen, auch im Bereich der Kultur, und die Begeisterung für die sozialrevolutionäre Dynamik der Umwälzungen. […]
[D]ie nun zugänglichen brieflichen Tagesberichte aus Frankfurt und der Nationalversammlung in der Paulskirche [vermitteln] noch ungefilterte, aber von analytischer Schärfe bestimmte Einblicke in den politischen Gärungsprozess nach den September-Unruhen und in die Konfrontation der Fraktionen. […] Von besonderer Dichte und Eindringlichkeit sind dann die Briefe aus den verschiedenen Phasen der Gegenrevolution, des Zusammenbruchs der im Zuge der Märzrevolution errungenen freiheitlichen Strukturen. […] Die Auswahl der Briefe von Adolf Stahr verhilft in diesem Band zu einer deutlicheren Konturierung seines politischen Profils. Ihm gelingen immer wieder brillante aktuelle Analysen […]
Als Medium des Austauschs zu grundlegenden ästhetischen Fragen werden die Briefe von beiden Partnern intensiv genutzt.
Mit dem vorgelegten zweiten Band festigt sich die herausragende Bedeutung der Edition für die Durchdringung und die Vergegenwärtigung einer zentralen Phase europäischer Geschichte in ihrer politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Vielschichtigkeit.
Ariane Neuhaus-Koch in „Heine Jahrbuch“ 55 (2016)

 

22.12.2016   Rezension zu Anderegg, Johannes: Lorbeerkranz und Palmenzweig

[...] Anderegg unternimmt [...] einen ehrenwerten Streifzug durch die Literaturgeschichte des poetischen Lobs und wirft damit einen überraschenden und erhellenden Blick in die Kulturgeschichte: vom philosophischen Sportlerlob der alten Griechen über die Kirchenkritik der Renaissance bis zur romantischen Naturpoesie. [...]
Hansruedi Kugler in „St. Gallener Tagblatt“ (12.12.2016)

 

22.12.2016   Rezension zu Beese, Melanie: Münchhausens wunderbare wissenschaftliche Abenteuer

[...] Melanie Beese macht evident, dass die lange Zeit nur für Lügen- und Abenteuergeschichten gehaltenen Münchhausen-Versionen Raspes und Bürgers in ihrer Flugthematik durchaus auch auf realen Errungenschaften basieren. Die Texte gestalten nicht nur umfassend die technischen Aspekte – die viel diskutierten Anwendungsmöglichkeiten der Luftfahrt, insbesondere die lange als Problem geltenden Möglichkeiten der Steuerung und der horizontalen Bewegung –, sondern formulieren auf der Metaebene zugleich innovative Überlegungen zu Grenzüberschreitungen in gesellschaftlicher wie philosophischer Hinsicht oder deuten menschliches Fliegen als Symbol neuer gewonnener Freiräume, Phantasieerweckungen und Spekulationsanreize. [...] [Beese] breitet eine Fülle latenter Aspekte dieser der erzählten Abenteuer innewohnenden Substanz aus und weist interpretatorisch nach, in welch erstaunlichem Maße die Münchhausen-Dichtungen unter den prahlerischen Übertreibungen und großsprecherischen Selbstinszenierungen ihrer Sprecher oder deren lakonischen Understatements neben realen Fakten auch utopisches Potential bergen. [...]
Günter Häntzschel in „arbitrium“ (2016; 34(3))

 

22.12.2016   Rezension zu Scheithauer, Jan: „Land der Philister“ - „Land der Freiheit“

Scheithauer gewinnt dem Heine'schen Identitätsproblem durchaus neue Facetten ab.
Jan von Holtum in „Heine Jahrbuch“ 55 (2016)

 

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17.12.2016   Rezension zu Grisar, Erich: Ruhrstadt. Roman

Es ging [Grisar] um Grundsätzliches, um das Missverhältnis zwischen den sozialen Klassen, um die Missstände, unter denen die Arbeiter leiden mussten, und um den Anspruch, den sie auf eine Verbesserung ihrer Verhältnisse stellen konnte. [...] Nutzt man Ruhrstadt als Sachquelle und habituellen Fundort, ist der Text von unschätzbarem Wert. [...]
Walter Delabar: vorab zum Zeitschriftendruck in JUNI Heft 53-54 auf www.juni-magazin.de bzw. http://www.juni-magazin.de/rezensionen/ (Dezember 2016)

17.12.2016   Rezension zu Grisar, Erich: Kindheit im Kohlenpott

[Die Erinnerungen sind] äußerst informativ, was die Alltagsgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts angeht. [...] Grisars Text [ist] auf das einzelne Kind fokussiert, das in völliger Armut und unter, aus heutige Sicht, extremen Umständen aufwächst. Die Kluft zur bürgerlichen Überversorgung kindlicher Existenzen heute könnte größer nicht sein.
Walter Delabar: vorab zum Zeitschriftendruck in JUNI Heft 53-54 auf www.juni-magazin.de bzw. http://www.juni-magazin.de/rezensionen/ (Dezember 2016)

 

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14.12.2016   Rezension zu Pitschmann, Siegfried: Erzählungen aus Schwarze Pumpe

[...] Die Texte sind Zeitzeugen des östlichen Teils von Nachkriegsdeutschland. Alles ist im Aufbau, es mangelt an vielem, der Lebensstandard ist niedrig, die Entwicklung lahmt, auch die Weltanschauung ist erst im Aufbau. Alle Erzählungen atmen den Glauben an den Aufbruch in eine bessere Zeit. Der Anblick des wachsenden Kombinats, der Hochhäuser in der Neustadt von Hoyerswerda, ruft Ehrfurcht im Erzähler hervor. Dadurch erscheinen die Erzählungen streckenweise als Gratwanderungen, doch der nicht der SED angehörende Pietschmann stürzt nicht ab in einen ideologischen Taumel. Sein Fortschrittsglaube ist nicht anders als der vieler seiner Mitbürger in jenen Tagen, nicht anders als der seiner Landsleute im Westen. [...]
Stefan May in „Die Presse“ (10.12.2016)

 

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11.12.2016   Rezension zu Anderegg, Johannes: Lorbeerkranz und Palmenzweig

[...] Andereggs Durchgang durch die Geschichte poetischen Lobs in der deutschen Literatur überzeugt durch seine flüssige Lesbarkeit, durch die Solidität der Quellensammlung und durch die literarische Wichtigkeit seiner Thematik. [...]
Dirk Werle in „Das Achtzehnte Jahrhundert“ (2016, Heft 2)

 

11.12.2016   Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Briefe aus Jöllenbeck

[...] Die Editionstechnik bei dieser Sammlung von Briefen ist ebenso sachgerecht wie sorgfältig. Eine kenntnisreiche Einleitung des Herausgebers rundet das Bild eine Edition ab, die wissenschaftsgeschichtlich weiterführend ist und als Verdienst für die Forschung gewertet werden muss.
Dirk Fleischer in „Das Historisch-Politische Buch“ (2016, Heft 4)

 

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07.12.2016   Rezension zu Poetini, Christian (Hg.): Gender im Gedächtnis

[Sämtliche] Beiträge betrachten die Erinnerungsthematik auf unerwartete Weise aus der Genderperspektive und führen so zu neuen Erkenntnissen, [...].
Grazia Berger in „Germanistische Mitteilungen“ (42/1-2016)

 

07.12.2016   Rezension zu Poetini, Christian: WEITERÜBERLEBEN

[Christian Poetini kommt] ein doppeltes Verdienst zu: Die gründliche Analyse des Überlebenstopos leistet einen wertvollen Beitrag zur literaturwissenschaftlichen Holocaustforschung. Zugleich nimmt die Studie selbst eine Stelle im von Poetini geschilderten Prozess des „Weiterüberlebens“ ein, indem die Werke von Améry und Kertész auch in dieser Arbeit und so in der Erinnerung fortleben.
Anneleen Van Hertbruggen in „Germanistische Mitteilungen“ (42/1-2016)

 

07.12.2016   Rezension zu Dürbeck, Gabriele / Dunker, Axel (Hgg.): Postkoloniale Germanistik

[Der Band bietet einen] solide[n] Überblick für Neuankömmlinge, aber auch quasi eine Leistungsschau für älter Eingesessene im Feld der postkolonialen Germanistik (mit diversen „usual suspects“), an dem es als solchem kaum etwas auszusetzen gibt: stellt er sich doch immer als fachlich richtig (d.h. ohne faktische Fehler), gut redigiert und mit einer Bibliografie, die so vollständig ist, wie sie nur sein kann.
Clemens Ruthner in „Germanistische Mitteilungen“ (42/1-2016)

 

07.12.2016   Rezension zu Lesebuch Harald Hartung

Hartungs Gedichte sind Stillleben, feinsinnige Meditationen, Räume der Stille [...] Mit [dem Lesebuch Harald Hartung] gibt es nun die Gelegenheit, sich mit der Gedankenwelt eines der wichtigsten Lyriker der deutschen Gegenwartsliteratur auseinanderzusetzen.
Walter Gödden in „Westfalenspiegel“ (6/2016)

 

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06.12.2016   Rezension zu Lesebuch Gerhard Mensching

Walter Gödden hat in „Nylands kleine westfälische Bibliothek“ ein Lesebuch mit ausgewählten Texten von Gerhard Mensching herausgegeben. Eine sehr verdienstvolle Publikation ist dabei entstanden, die einen Autor ans Tageslicht befördert, über den sich schon Dämmerung ausgebreitet hat, aber kein Schatten, denn dazu sind Menschings Texte viel zu gut. Gödden hat die Auswahl sehr geschickt getroffen, ein Reader ist entstanden, bei dem auch die Textauszüge in sich geschlossen und für den Leser verständlich sind. [...] Nach der Lektüre dieses Lesebuchs hat der Leser garantiert Lust, sich mit einem von Menschings Romanen oder Novellenbänden zu beschäftigen.
Heinrich Peuckmann in „Der Emscherbrücher“ (2016/17)

 

06.12.2016   Rezension zu Rose, Margaret A. (Hg.): Theodor Mintrops komische Märchen in Bildern (1855-1866)

Im 19. Jahrhundert war Theodor Mintrop (1814-1870) einer der berühmtesten Maler Düsseldorfs. Als „ländlicher Raffael“, „Wunderkind der Romantik“ oder gar als „der zweite Giotto“ wurde er von seinen Zeitgenossen bezeichnet. [...] Das sorgfältig edierte Buch ist eigentlich ein Doppelband, versammmelt es doch die beiden Alben „Mammelitzken und die Heinzelmanken - ein komisches Hausmärchen“ (1855-1860) und „König Heinzelmanns Liebe“ aus dem Jahr 1866. [...] Die Wirklichkeit wird humoristisch überhöht, etwas Zauberhaftes zieht in den Alltag ein. Ein auch heute noch zauberhaftes Werk, das eine Entdeckung wert ist.
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (6. Dezember 2016)

 

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28.11.2016   1916/2016: 100 Jahre „Theorie des Romans“ von Georg Lukács

Georg Lukács' 1916 erschienene „Theorie des Romans“ steht im Mittelpunkt einer Tagung am 2. und 3.12. in Berlin: http://lfbrecht.de/events/kategorie/schwerpunkte/?schwerpunkte=Georg-Luk%C3%A1cs-Tagung&y=&PHPSESSID=06284617398b75318843931cf43f71f1

Die einzige zuverlässige Edition dieses Jahrhunderttexts ist 2009 bei Aisthesis erschienen. Sie wird auch einen zentralen Bestandteil des im Oktober 2017 erscheinenden zweiten Teilbandes des ersten Bandes der Lukács-Werkausgabe bilden, den Zsuzsa Bognár, Werner Jung und Antonia Opitz herausgeben werden. Der erste Teilband ist soeben erschienen.

 

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17.11.2016   Rezension zu Grubner, Bernadette: Analogiespiele

[...] Bernadette Grubner hat mit „Analogiespiele“ eine herausragende Dissertation veröffentlicht, von der die Forschung, wenn sie denn will, noch lange zehren wird. [...] Grubners Stärke [...] liegt in der Interpretation der einzelnen Dramen und der theoretischen Abstimmung der herausgebrachten Ergebnisse aufeinander, was eine gut organisierte intellektuelle Arbeit an Material und Begriff verrät. [...] Desgleichen ist ihre Sprache zu loben. Die Autorin kann schreiben. [...] Methodologisch lässt sich zudem rühmen, dass Grubner sich für das klassische Geschirr der Philologie entschieden hat.
Felix Bartels in „Hacks Jahrbuch“ (2016)

 

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16.11.2016   Rezension zu Gödden, Walter / Kienecker, Michael / Knüppel, Christoph: Welt und Ich

Der aufwändig und schön gestaltete Band versammelt Texte, die durch einen »philologische[n] Glücksfall« in die Hände der Hille-Gesellschaft gerieten. [...] Der Band ist durch die neuen Texte und kundigen Kommentare eine wichtige Ergänzung zu den Werk- und Briefausgaben.
Philip Ajouri in „Germanistik“ (2015; Band 56; H 3-4)

 

16.11.2016   Präsentation des Buchs „Farben des Lebens“ am 14. November 2016

Am Abend des 14.11. wurde im Stadttheater Gütersloh die Biografie „Farben des Lebens. Ulrike Detmers - gelebtes Plädoyer für eine Allianz von Bildung, Wirtschaft und Familie“ vorgestellt. Musikalisch begleitet vom Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann las die Schauspielerin Nicole Lippold vom Stadttheater Bielefeld aus der von Anne Kitsch geschriebenen, von Peter Zickermann gestalteten und im Aisthesis Verlag erschienenen Biografie der Unternehmerin und Fachhochschulprofessorin Ulrike Detmers. Auf dem Foto von Carsten Borgmeier von links nach rechts: Peter Zickermann, Ulrike Detmers, Anne Kitsch, Detlev Kopp.

 

Farben des Lebens-Präsentation

 

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10.11.2016   Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 3: November 1918 – 1925

[...] Die spezielle Bedeutung dieser Edition basiert auf der Kommentierung durch B. Veitenheimer. In den Kommentaren geht er akribisch auf den Ausgangspunkt des jeweiligen Essays zurück, thematisiert den Kontext des Geschehens [...], ebenso die Resonanz, auf die M.s Stellungnahme in der Presse bzw. bei Freunden und Kollegen wie z.B. Félix Bertaux oder Kurt Tucholsky stößt. [...] Diese nicht bloß sorgfältige, sondern methodologisch strikt reflektierte Kommentierung, die den Umfang der Basistexte weit übertrifft, eröffnet der Forschung ein neues, überaus komplexes Bild der Persönlichkeit M.s, seines politischen Engagements, seiner Kontakte zu Kollegen und führenden Publizisten der Weimarer Republik.
Frithjof Trapp in „Germanistik“ (2015, Heft 3-4)

 

10.11.2016   Rezension zu Prutti, Brigitte: Unglück und Zerstreuung

[...] Die Verf. kann sich auf umfangreiche Sekundärliteratur stützen und dokumentiert ihre These, dass das selbstdiagnostizierte Unglück durch die selbstverordnete Abhilfe zu immer neuem Unglück führt. [...]
August Obermayer in „Germanistik“ (2015, Heft 3-4)

 

10.11.2016   Rezension zu Müller, Jan Patrick: Literaturmarkt, Schreiben und Publizieren im Prosawerk Karl Herloßsohns

[...] Die Untersuchung [...] überzeugt durch eingehende Textanalysen und verallgemeinernde Rückschlüsse aus den symptomatischen Einzelfällen. So kann der Verf. zeigen, dass H.s Referenzen auf die Zwänge eines florierenden Marktes weniger als persönliche Zeugnisse eines getriebenen Vielschreibers zu lesen sind, sondern vielmehr als selbstbewusste Entdeckungen des produktiven Potentials, die der Literaturbetrieb seiner Zeit geboten hat.
Dieter Martin in „Germanistik“ (2015, Heft 3-4)

 

10.11.2016   Rezension zu Stella, Kristina: Brigitte Reimann. Kommentierte Bibliografie und Werkverzeichnis

[...] Erfasst werden jeweils alle Auflagen, Lizenzausgaben, Übersetzungen und sonstige Publikationsformen, minutiös bibliografiert mit vergleichenden Überblicken, gegebenenfalls auch detaillierten Versionsvergleichen, Angaben zur Ausstattung jeder einzelnen Publikation, Hinweisen auf beteiligte Personen [...], die eben vollständig aufgelistet werden. [...]
Andrea Jäger in „Germanistik“ (2015, Heft 3-4)

 

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09.11.2016   Rezension zu Kitsch, Anne: Farben des Lebens

[...] Die Powerfrau hat die Autorin - und damit die Leser - so nah an sich herangelassen wie kaum jemanden zuvor. Man lernt „die Ulli aus Biemsen-Ahmsen“ kennen, den 15-jährigen Teenager, der mit dem späteren Ehemann Albert Detmers auf Reisen geht, die ehrgeizige Studentin, die erst den Doktor macht und sich dann im Rennen um eine Fachhochschul-Professur durchsetzt. Man lernt, die Unternehmerin zu verstehen, die Rastlose, die Macherin, die Mutter [...]. All diese Facetten beschreibt Kitsch wohlwollend, und zugleich auch mit wohltuender Distanz. [...]
Stefan Schelp in „Neue Westfälische“ (8.11.2016)

 

09.11.2016   Rezension zu Kalnačs, Benedikts: 20th Century Baltic Drama

[...] Benedikts Kalnačs’s monograph is one of the first groundbreaking steps in the long process of Baltic epistemic, cultural, and aesthetic decolonization, which will hopefully be followed by others in the near future.
Madina Tlostanova in „Baltic Worlds“ (10/2016)

 

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07.11.2016   Tagung der Rosa-Luxemburg-Stiftung-Sachsen anlässlich der Präsentation von Bd. 1 von Georg Lukács’ Werkausgabe im Aisthesis Verlag

Am 25.11. lädt die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Leipzig zu der Tagung „Utopie und Totalität. Die Fortsetzung von Etwas – Georg Lukács’ Frühschriften“ ein. Anlass dazu ist das Erscheinen des ersten Teilbands (Frühschriften 1902-1913) von Band 1 der Georg-Lukács-Werkausgabe, die nun, nach langjähriger Unterbrechung, fortgesetzt und zum Abschluss gebracht werden wird. Der zweite Teilband (Frühschriften 1914-1918) wird im Herbst 2017 folgen, der die Edition abschließende Band 3 ist für 2018/19 geplant.
Zur Webseite: http://www.sachsen.rosalux.de/event/56952/utopie-und-totalitaet-die-fortsetzung-von-etwas-georg-lukacs-fruehschriften.html

 

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02.11.2016   Rezension zu Rohde, Carsten; Schmidt-Bergmann, Hansgeorg (Hgg.): Die Unendlichkeit des Erzählens

The volume does [...] offer excellent opprtunities for readers, particulary those who are acquainted with and have a particular interest in literature since the „Wende“, to productively engage with ideas essential to conceptualizing the German-language novel of the past 25 years, and with the genre's potential, if not endless, prospects for the future.
Marton Marko in „Gegenwartsliteratur“ (16. Bandes des Jahrbuchs / 2016)

 

02.11.2016   Rezension zu Zimmer, Jörg: Arbeit am Begriff

Zimmers Buch öffnet Wege, eine mit weiterem Material angereicherte problemorientierte Kunstphilosophie zu entwerfen.
Martin Küpper in „Das Argument“ (319/2016)

 

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02.11.2016   Presseerklärung der Kurt-Wolff-Stiftung zum Urteil des Bundesgerichtshofs und die dadurch erzwungene Forderung der Rückerstattung der 2012-2014 erhaltenen Zahlungen an die Verlage durch die VG WORT

Die VG Wort und die unabhängigen Verlage in der Krise
Erklärung der Kurt Wolff Stiftung zur Lage nach dem VG Wort-Urteil und vor Beginn der Rückzahlungen

Gerade hat die Verwertungsgesellschaft Wort Rückzahlungsforderungen an die Verlage verschickt.
Diese gründen in der diesjährigen richterlichen Aufhebung des vor vielen Jahrzehnten in der VG Wort einstimmig getroffenen Beschlusses, die Geldsummen, die für die physischen und digitalen Kopien urheberrechtlich geschützter Werke von den Verwertungsgesellschaften eingezogen werden, zwischen den Autorinnen und Autoren und den Verlagen aufzuteilen.
Dieses Urteil verkennt, dass zwar die Autorinnen und Autoren ihr Werk geschaffen haben, doch auch der Verlag zumeist einen hohen Anteil daran hat, dass das Werk gelungen ist und verbreitet wird – und somit überhaupt kopiert werden kann.
In den vergangenen Jahrzehnten haben die Verlage allerdings ihre Leistung im Lektorat, im Vertrieb und bei der Promotion der Bücher leider oft dezent beschwiegen.
Zudem, das soll nicht geleugnet werden, gibt es, wie in jeder Branche, in unserem Metier einige schwarze Schafe, deren zusätzliche Leistungen für das zu verkaufende Werk nicht messbar sind und die die Autorinnen und Autoren schlicht ausbeuten.
Diese beiden Umstände erlauben es, in interessierten Kreisen das Gerücht zu streuen, Verlage seien insgesamt überflüssig. Die interessierten Kreise schafften es, die Autorinnen und Autoren und die Verlage auseinanderzudividieren, die einen als naive Opfer, die anderen als durchtriebene Täter hinzustellen.
Für die von der Kurt Wolff Stiftung vertretenen Verlage können wir ohne Zögern sagen, dass dies nicht stimmt. Vielmehr versuchen diese Verlage fair zu den Autorinnen und Autoren zu sein, ebenso, wie sie fair auf den Buchhandel zugehen und im Umgang mit anderen Verlagen große Kollegialität zeigen.
Sie sind Enthusiasten, die, wenn sie ein wenig Geld übrig haben, dieses lieber in ein Projekt investieren, als es auf die hohe Kante zu legen. Ökonomen mögen dieses Verhalten belächeln. Der Vielfalt der Kultur hat es dagegen keinesfalls geschadet.
Nicht umsonst erscheint heute die Mehrzahl der ausgezeichneten Lyrikbände in unabhängigen Verlagen. Auch wichtige Werkausgaben werden inzwischen vor allem von unabhängigen Verlagen herausgebracht. Und in diesem Jahr gingen alle Preise der Leipziger Buchmesse sowie der Deutsche Buchpreis nicht umsonst ausschließlich an Bücher, die in Verlagen erschienen sind, die dem Freundeskreis der Kurt Wolff Stiftung angehören.
Doch der Enthusiasmus für das gute Sachbuch und für die Literatur hat seine Kehrseite.
Die Rückzahlungsforderungen, die nun anstehen, lassen bereits die größten deutschen Verlagsgruppen schwitzen. Sie werden einige unserer unabhängigen Kolleginnen und Kollegen jedoch derart treffen, dass sie wahrscheinlich in die Insolvenz gehen müssen.
Die Rückzahlungsforderungen sind rechtens, das bestreiten wir nicht. Und die Rückzahlungen werden nun fällig. Das ist so.
Doch bislang gab es einige Hilfeversprechen vonseiten der Politik, konkrete Maßnahmen sind allerdings nicht erfolgt. Stundungsmöglichkeiten, die die Leitung der VG Wort vorgeschlagen hat, wurden abgelehnt. Es gibt nun verlagsseitig Ideen wie jene, das Leistungsschutzrecht für Verlage einzuführen, dieses jedoch würde nach unserer Meinung erst recht eine Spaltung zwischen Autorinnen und Autoren und Verlagen herbeiführen. Das ist nicht in unserem Sinne.
Angesichts dessen aber, dass wahrscheinlich alle Verlage nun weniger Bücher produzieren werden, angesichts dessen, dass einigen Verlagen der Konkurs droht, angesichts dessen, dass Buchprojekte nun nicht realisiert oder fortgeführt werden, angesichts all dessen kann man von einer sehr ernsthaften Krise sprechen. Von einer Krise der Verlage und einer Krise der Literatur.
Diese geht uns alle an – die Verlage, die Autorinnen und Autoren, die Übersetzerinnen und Übersetzer ebenso wie den Buchhandel und den Kulturjournalismus und nicht zuletzt die Leserinnen und Leser. Ein Rückbau der kulturellen Vielfalt kann in niemandes Interesse sein.
Wir fordern daher umgehende Maßnahmen zum Schutz der unabhängigen Verlage vonseiten der Politik.
Wir bitten die Autorinnen und Autoren und die Übersetzerinnen und Übersetzer um Unterstützung: Die Wichtigkeit der Verlagsarbeit sollte, wenn Sie Ihnen etwas wert ist, auch von Ihnen betont werden. Wir sitzen im gleichen Boot.
Und wir bitten die Leserinnen und Leser: Unterstützen Sie uns, unterstützen Sie die Autorinnen und Autoren, indem Sie Bücher von unabhängigen Verlagen kaufen – und lesen.
Denn erst das gelesene Buch macht die Arbeit der Urheberinnen und Urheber und der Verlage sinnvoll!

Britta Jürgs
Leif Greinus
Jörg Sundermeier
Vorstand der Kurt Wolff Stiftung
Leipzig, 31.10.2016

Kontakt:
Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene
Gerichtsweg 28
04103 Leipzig

info@kurt-wolff-stiftung.de
T: 0341 / 9 62 71 87
F: 0341 / 99 38 42 90

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18.10.2016   Rezension zu Jenny Aloni – Heinrich Böll: Briefwechsel

Die Edition des Briefwechsels zwischen Heinrich Böll und Jenny Aloni, der [...] von Hartmut Steinecke, dem Leiter des Paderborner Aloni-Archivs, herausgegeben worden ist, wendet sich zwar in erster Linie an Leser, die an der deutschschreibenden israelitischen Schriftstellerin interessiert sind, verdient aber ein weiter reichende Aufmerksamkeit. Die Briefe lassen nämlich zwei Lebenslinien sichtbar werden, deren gegenläufige Muster manche Diskussionen vor allem während der 1960er und 70er Jahre in Westdeutschland bestimmt haben. In ihren Briefen begegnen sich zwei Vertreter jener Generation, deren politische und kulturelle Sozialisation am Ende der Weimarer Republik und während der 30er Jahre stattgefunden hat, die also zu jung gewesen sind, um die Ereignisse im ‘Dritten Reich’ grundsätzlich zu bestimmen, aber alt genug, um mehr oder weniger freiwillig Lebensentscheidungen zu treffen (falls sie überhaupt dazu gekommen sind). Ihre Lebenswege begannen am Ende des Ersten Weltkriegs – scheinbar – ähnlich, liefen zunächst schleichend, dann dramatisch auseinander, traten in einen polaren Gegensatz zueinander, bis sie sich schließlich (wenn es gut ging) über die Kluft hinweg, die zwischen ihnen aufgerissen war, in freundschaftlichem Verstehen annäherten. [...]
Uwe K. Ketelsen in „Zeitschrift für Genozidforschung“ (1-2, 2014)

 

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17.10.2016   Rezension zu Drews, Jörg: Lob des krummen Holzes - Über Paul Wühr

[...] Was für ein bedeutender Dichter Paul Wühr und was für ein scharfsinniger Interpret Jörg Drews gewesen ist - in diesem Band kann man es nachlesen.
Klaus Hübner in „Literatur in Bayern. Kulturzeitschrift“ (September 2016)

 

17.10.2016   Rezension zu Ostmeier, Dorothee: Poetische Dialoge zu Liebe, Gender und Sex im frühen zwanzigsten Jahrhundert

Das Anliegen von Dorothee Ostmeiers Monografie [...] ist es, „die simultane Verschränkung von diskursiven Referenzen und autonomer Performanz der Lyrik“ anhand poetischer Zwiegespräche einander liebender AutorInnen aufzuzeigen. [...] Das Interesse der Autorin gilt nicht nur einem einzigen, sondern vier Paaren, [...]. Jedem der Paare ist ein eigenes Kapitel gewidmet. In ihnen zeigt Ostmeier, „wie die jeweiligen Gedichte die Kontakte der liebenden Partner kommentieren, reflektieren, expandieren oder modifizieren“. Hierzu unterzieht sie etliche Gedichte und andere Werke close readings, die sich regelmäßig als sehr erhellend erweisen. [...] Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Gedichte vor dem Hintergrund feministischer Theorien aus dessen letzten Jahrzehnten zu beleuchten, erweist sich als durchaus fruchtbar. [...] Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Analysen der poetischen Dialoge und die close readings einzelner Werke [...] durchaus erhellend sind. Vor allem ist es instruktiv, die in den Gedichten verborgenen gender- und liebestheoretischen Vorstellungen vor dem Hintergrund poststrukturalistischer feministischer Theorien hervortreten zu lassen – ohne dass man darum jedoch gleich von einer Vorwegnahme dieser durch jene sprechen müsste.
Rolf Löchel in „Gender - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft“ (3/2016)

 

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05.10.2016   Rezension zu Bischlager, Hans: Die Öffnung der blockierten Wahrnehmung

Das Buch möchte dem intellektuellen Hochmut und den spalterischen Tendenzen in der objektivierenden, vor allem analytischen, positivistischen, sich Einzelwissenschaften wie Physik oder Biologie anbiedernden Philosophie etwas entgegensetzen. Eine solche Radikalkritik ist auch an der Zeit. [...] Bischlager spricht von der Philosophie als einer „Wahrnehmungs- und Existenzweise“ [...] und einem medial eingebetteten „Stil, die Welt zu bewohnen“ [...]. Diesem philosophischen Stil möchte das Buch Geltung verschaffen, und das zu Recht. Es plädiert für das Wahrnehmen und eine ästhetische Bildung im ursprünglichen Sinn des Wortes, um der zweckrationalen Schulung zum isoliert-autonomen Subjekt etwas entgegenzusetzen.
Richard Breun in „Philosophischer Literaturanzeiger“ (69/3/2016)

 

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15.09.2016   Präsentation der Ulrike Detmers-Biografie am 14. November

Das Buch „Farben des Lebens. Ulrike Detmers - gelebtes Plädoyer für eine Allianz von Bildung, Wirtschaft und Familie“ von Anne Kitsch wird am 14.11. mit einem Rahmenprogramm um 18 Uhr im Stadttheater Gütersloh vorgestellt. Anmeldung für diese Veranstaltung sind bis zum 14.10. möglich über www.mestemacher.de/buch/anmeldung. Der Eintritt ist frei.

 

15.09.2016   Rezension zu Wegner, Mareike: »Wissen ist Nacht!«

[...] Mareike Wegners im Aisthesis Verlag publizierte Dissertation ist eine der wenigen ernstzunehmenden Beschäftigungen mit Moers’ Erzählwerk [...] In sehr unterschiedlicher Gewichtung werden die bislang sieben Moers-Romane kenntnisreich mit literarhistorischen Modellen verglichen. [...] Mareike Wegner liefert [...] zahlreiche gute Beschreibungen der Moers’schen Anspielungs- und Transformationsmanier. [...] Mit großem Fleiß und mit zumeist überzeugenden Beobachtungen geht Wegner den parodistischen Verfahren nach, die für die untersuchten Romane grundlegend sind. Indem dabei unausweichlich die intertextuellen und intermedialen Verschränkungen zu Prätexten sowie vorgängigen Illustrationen in den Blick genommen werden, liefert die Studie neue Einzel-Erkenntnisse [...].
Manuel Bauer in „literaturkritik.de“ (10/ 2016)
Zur vollständigen Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=22466

 

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13.09.2016

Autorin Christa Meier-Drave und Aisthesis-Verleger Detlev Kopp stoßen an auf das Erscheinen von Meier-Draves „Hexenzwirn und Wolkenseide“, dem ersten Künstlerbuch (Lyrik & Aquarelle) in der AISTHESIS argonautenpresse, der literarischen Reihe im Aisthesis Verlag. Jetzt ist Christa Meier-Drave mit drei schönen Titeln im Programm des Verlags vertreten.

 

Christa Meier-Drave und Detlev Kopp.

 

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05.09.2016   Rezension zu Hein, Claudia: Die Essbarkeit der Welt

D[er] sinnstiftenden Figur der Einverleibung geht Hein in ihrer umfangreichen Studie nach, wobei sie den Figurbegriff im Sinne Roland Barthes‘ nicht im rhetorischen, sondern im choreographischen Sinne verstanden wissen will. Dabei begreift sie die Figur als einen aus der Bewegung heraus erfassten Körper, der in einer bestimmten Gebärde stillgestellt werden muss, um sowohl die sprachlich-rhetorische als auch die körperlich-diskursive Dynamik zu verbinden. [...] Hein hat die [in Ihrem Buch verhandelten] Texte quasi auf den Seziertisch gelegt, dort in kleinste Bestandteile zerlegt und sie einer präzisen mikroskopischen Analyse unterzogen. Die Methode des close reading wird durch Hein jedoch immens erweitert, indem sie die Texte nicht nur in ihre jeweiligen Entstehungskontexte einbettet und Paratexte sichtbar macht, sondern ihnen umfassende theoretische Reflexionen zur Seite stellt. Vor allem mit letzteren will Hein einen gleitenden Übergang von Literatur- und Theorieanalyse schaffen, indem die theoretischen Texte ebenso wie die literarischen als Erzählungen gelesen werden können. Zwar besteht somit die Gefahr, durch die Fülle der Informationen und Querverweise als Leser überflutet zu werden, doch ein genaues und sehr konzentriertes Lesen zeigt, dass sich beide Ebenen, also die „Metaphorik der theoretischen Texte und die Wörtlichkeit der literarischen Texte“, kongenial vermischen und ergänzen. [...] Durch ihre vielschichtige Annäherung wird nicht nur die Anschlussfähigkeit an andere Disziplinen deutlich – Psychoanalyse, Kulturwissenschaft, Ethnologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und postkoloniale Studien durchdringen einander –, sondern Hein leistet zudem einen wichtigen Beitrag, um die Figur der Einverleibung in einem größeren kulturhistorischen Kontext zu verorten.
Halin Hackert in „literaturkritik.de“ (03.09.2016]
Die ganze Rezension hier: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=22428

 

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22.08.2016   Rezension zu Grubner, Bernadette: Analogiespiele

[...] Bernadette Grubner, die Hacks’ Ästhetik zu Recht nicht allein auf ihren politischen Gehalt reduzieren möchte, meistert in ihrer Dissertation fast alle [oben] genannten Hürden auf souveräne Weise. [...] Da sie neben Hacks’ klassischen Stücken auch die Nachwendestücke in ihre Analyse einbezieht, schließt sie nicht nur eine Forschungslücke, sondern macht auch eine Kontinuität im Zeitraum von über vierzig Jahren hacksscher Dramenproduktion erfahrbar. [...] Da Grubner ihre Werkmonografie bereits mit einer überzeugenden, intensiven Lektüre der klassischen Stücke hat beginnen lassen, macht sie die poetologischen Veränderungen innerhalb der Nachwendestücke besonders sinnfällig. Für eine noch zu schreibende hackssche Gesamtpoetologie, die die brechtschen nicht weniger als die klassischen und nachklassischen Stücken enthält, hat Grubner den letzten nötigen Baustein bereitgestellt, vor allem weil Hacks zu seinen Nachwendestücken selber keine ästhetischen Reflexionen mehr veröffentlichte. [...] [M]it Grubners Dissertation [liegt] ein mit großer Akribie erarbeitetes, materialreiches Grundlagenwerk der Hacks- und ein vorbildlicher Beitrag zur DDR-Literaturforschung vor[...], der die Lücke zu früheren Hacks-Werkmonografien kompetent schließt und beweist, dass Peter Hacks ein viel zu vielschichtiger Dichter war, um ihm mit einer einfachen Identifikation oder Verdammung beizukommen. Es bleibt zu wünschen, dass Grubners Dissertation eine für die Hacks- Forschung katalysierende Wirkung haben und letztere weiter an Fahrt aufnehmen wird.
Martin Brandt in „Weimarer Beiträge“ (62/2016/2)

 

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09.08.2016   Rezension zu Pitschmann, Siegfried: Erzählungen aus Schwarze Pumpe

[...] Erzählungen aus dem Leben der Arbeiter, sensible Milieustudien, die weder zwischenmenschliche Konflikte noch Auseinandersetzungen mit Normen, Parteikadern und Vorgesetzten aussparen - DDR-Alltag spannend erzählt.
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (6.8.2016)

 

09.08.2016   Rezension zu Drews, Jörg: Lob des krummen Holzes - Über Paul Wühr

Und eine sehr treffende Einführung in die Wührwelt bietet ein kürzlich erschienenes Bändchen des 2009 viel zu früh verstorbenen Freundes und fulminanten Literaturkritikers Jörg Drews: „Lob des krummen Holzes“. Mit drei Beiträgen von Paul Wühr.
Peter von Becker in „Der Tagesspiegel“, 8. August 2016
Die vollständige Rezension: http://www.tagesspiegel.de/kultur/paul-wuehr-und-sein-werk-der-sanfte-liebhaber-der-apokalypse/13979104.html

 

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08.08.2016   Rezension zu Chronik der westfälischen Literatur 1945-1975

Die Literaturkommission für Westfalen ist ein vorzügliches Beispiel dafür, welch wichtige Rolle literarische Gesellschaften für die Förderung und Erforschung regionaler Literatur spielen. Ablesen läßt sich das nicht zuletzt an den Bänden der seit 1999 bestehenden Reihe ihrer Veröffentlichungen, in der in den beiden Unterreihen bis Mitte 2016 nicht weniger als 66 Bände erschienen sind. [...] Die Chronik beabsichtigt, „das Material in möglichster Vollständigkeit zu sammeln und zu strukturieren“ und befaßt sich dazu keineswegs bloß mit gedruckten und sonstigen literarischen Zeugnissen, sondern vorzüglich mit dem literarischen Leben Westfalens in seiner ganzen Breite, also, willkürlich aufgereiht, mit Literaturpreisen und den sie auslobenden Institutionen, anderen Formen institutioneller Förderung, literarischen Werkstätten, Dichtertreffen, literarischen Gruppierungen unter Berücksichtigung sowohl der Arbeiten für Rundfunk, Fernsehen und das Theater als auch aller literarischen Richtungen, von der in Westfalen „von jeher starken Heimatdichtung“ über Arbeiterliteratur und Mundartdichtung bis hin „zu einer literarischen Galionsfigur“ wie dem „abstrakte[n] Lyriker Ernst Meister,“ dem 1979 postum der Büchnerpreis verliehen wurde. Wie ein roter Faden zieht sich durch die Chronik die Auseinandersetzung zwischen konservativen und progressiven Kräften: die braune Tradition der westfälischen Literatur brach keineswegs mit dem Ende des Dritten Reiches ab, konnte doch die „Autorengeneration, die offen mit dem Nationalsozialismus sympathisiert hatte,“ auch „nach 1945 zunächst unbehelligt weiter publizieren“, wurde dann aber „spätestens mit dem Schmallenberger Dichterstreit 1956 zur Abdankung gezwungen.“ [...]
Klaus Schreiber in „Informationsmittel für Bibliotheken“ (IFB, August 2016)

 

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05.08.2016   Rezension zu Christians, Heiko: Amok

Oliver Kohns hat aus aktuellem Anlass (Amoklauf von München am 22. Juli) seine 2008 erschienene Rezension des Buchs „Amok. Geschichte einer Ausbreitung“ von Heiko Christians komplett überarbeitet. Ausgehend von der der Annahme, dass der Amoklauf möglicherweise nicht in den Zuständigkeitsbereich der Psychiatrie, sondern in den einer Medienkulturwissenschaft fällt, empfiehlt er „noch einmal die vor ein paar Jahren erschienene Studie des Potsdamer Medienwissenschaftlers Heiko Christians über den Amoklauf zu lesen. Diese Studie nimmt die Beobachtung, dass der Amoklauf nicht nur ein beliebter Gegenstand massenmedialer Berichterstattung ist, sondern von dieser wesentlich konstruiert wird, zum Ausgangspunkt – und öffnet das Feld einer medienkulturgeschichtlichen Phänomenologie: »Sehr wohl aber müssen, die Genres der Amok-Überlieferung – also Meldung, Bericht, Tagebuch, Essay, Novelle, Briefroman, Blog oder Fachbuch – historisch verortet werden, sehr wohl müssen diese Formen nach Ausbreitungsgeschwindigkeit, Umfang, Ambition, Auflage oder Zugänglichkeit analysiert werden«.“
Oliver Kohns in „literaturkritik.de“ (August 2016)
Zum vollständigen Text: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=22371

 

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27.07.2016   Rezension zu Martin, Ariane / Morawe, Bodo: Dichter der Immanenz

[...] Die vier in diesem Band vereinigten Studien stehen damit im Gegensatz zur Wiederkehr theologischer Deutungsversuche, wie sie der 200. Geburtstag Büchners 2013 zahlreich hervorgebracht hat [...]. Die Studien widmen sich dem Körperdenken, dem ästhetischen Programm der Volkslieder, der subversiven Geschichtsschreibung der Gegenwart und der von Spinoza geprägten Immanenzphilosophie. Die Texte verbindet die Vorstellung, dass Büchner den Subalternen eine Stimme gibt. Diese Stimme sei politisch, ästhetisch und philosophisch explizit innerweltlich geprägt. Seine Haltung sei an Spinoza orientiert, indem er sich von transzendenten Überzeugungen ab- und der politischen und sozialen Wirklichkeit zuwendet, nicht zuletzt dem marxschen »kategorischen Imperativ«, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«. [...] Beide Autoren widersprechen der im Jubiläumsrummel breit betriebenen Entpolitisierung Büchners, indem sie die produktiven Widersprüche des Autors und seiner Zeit überzeugend herausstellen.
Michael Hauke in „Das Argument“ (317/2016)

 

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25.07.2016   Rezension zu Krobb, Florian / Martin, Elaine (Eds.): Weimar Colonialism

[...] the chapters hold together remarkably well for a conference volume. Krobb and Martin’s introduction provides a very useful survey of major themes on the period, showing how colonialism became an important sphere for working through domestic tensions after 1918. [...] A number of chapters provide nicely focused case studies of this re-negotiation, of the sort that would be effective for classroom use. [...] the volume is nevertheless successful in bringing together a variegated investigation of Weimar colonialist discourse and demonstrates that this era should not be overlooked. Not only did it leave a lasting, underappreciated legacy. It also offers an object lesson in the mythmaking and fearmongering involved when dealing with loss and victimhood in a time of increasing global exchange.
Jeff Bowersox (University College London) in „Germanistik in Ireland. Yearbook of the German Studies Association of Ireland“ (2015)

 

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14.07.2016   Paul Wühr ist tot.

„Radikaler als er hat kaum jemand die Sprache erkundet“, überschreibt Gottfried Knapp seinen Nachruf auf Paul Wühr in der Süddeutschen Zeitung von heute. Gerade im letzten Monat ist bei uns der Band „Lob des krummen Holzes. Über Paul Wühr“ erschienen, der die Aufsätze und Rezensionen von Jörg Drews zu den Werken Wührs versammelt. Zu seinem 70., 75. und 80. Geburtstag sind bei Aisthesis von Sabine Kyora herausgegebene Sammelwerke mit Studien zu Paul Wühr erschienen; gut, dass wir mit dem Buch von Jörg Drews nicht bis zum 90. gewartet haben. So konnte Paul Wühr es noch in Händen halten und ließ uns durch seine Frau Inge Poppe-Wühr seine Freude über das Buch ausrichten. Jetzt ist er im Alter von 89 Jahren in seinem Haus am Lago Trasimeno gestorben. Wir trauern um einen großen Dichter. Das Aisthesis-Team

 

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12.07.2016   Rezension zu Schönherr, Ulrich: Klang - Bild - Sprache

[...] The study of the reciprocal effectivity between word, sound, and image has taken a prominent place in the field of German Studies over the past two decades, and Ulrich Schönherr’s new book makes a valuable interdisciplinary contribution to this ongoing discussion. [...] Schönherr’s careful analysis reveals how sonoric discourses and phenomena function to produce, reproduce, or subvert instances of power and knowledge in society. [...] [T]his book also provides readers - working across multiple disciplines - with an excellent primer to issues of sonoric intermediality that can serve as a catalyst for further explorations.
Mirko M. Hall in „German Studies Review“ (Vol. 32, May 2016)

 

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11.07.2016   Rezension zu Kebir, Sabine: Frauen ohne Männer?

Wie nur wenige kennt Sabine Kebir die Vita von Elfriede Brüning, die fünf verschiedene politische Systeme durchlebte, und das etwa 30 Bände umfassende Werk der Schriftstellerin. Gemeinsam mit der Tochter und der Enkelin Brünings betreut sie die Website, zusammen mit Wolfgang Herzberg hat sie einen Film über die Berlinerin gedreht. Jetzt hat sie die erste und zugleich umfassende Biographie Brünings veröffentlicht, mit der sie ihr gleichsam einen Denkstein setzt. [...] Auf beeindruckende Weise präsentiert die Autorin unterdessen Elfriede Brüning als aneckende, widerspenstige Person und kämpferische Frau, analysiert und dokumentiert die kulturpolitischen Auseinandersetzungen, an denen sich die Schriftstellerin immer wieder beteiligte und in die sie verwickelt wurde. Wohltuend für den Lesefluss: Die vielen Anmerkungen, die nicht bloß dem Quellennachweis dienen, sondern auch Exkurse zu Ereignissen und Personen bieten, sind jeweils an den Fuß der Seite gesetzt. Bedauerlich hingegen, dass die gewichtige Biographie kein Personenregister hat. Wer sich für Brünings Lebenserzählung interessiert, für den ist das Buch eine wahre Fundgrube. Es bleibt zu hoffen, dass es zur Verstärkung einer fruchtbaren Rezeption ihres Werks beiträgt.
Christiana Puschak in „Junge Welt“ (27.05.2016)

 

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07.07.2016   Rezension zu Kebir, Sabine: Frauen ohne Männer?

Dies ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes, spannendes Buch: Leser und Leserinnen, die Elfriede Brünings Veröffentlichungen schon seit langem mit Interesse verfolgen, werden hier sehr viel Neues entdecken. Überraschendes gibt es auch für Literaturkritiker und Germanisten in Ost und West, die sich mit der Entstehung und Rezeption deutschsprachiger, weiblicher Literatur beschäftigen. […] Die Literaturwissenschaftlerin Sabine Kebir hat mit dieser eindrucksvollen Monografie Elfriede Brüning ein würdiges, durchaus auch kritisch reflektiertes Denkmal gesetzt.
Wolfgang Herzberg in „Neues Deutschland“ (01.07.2016)

 

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29.06.2016   Mitteilung

Das Juni-Magazin (seit 2007 bei Aisthesis) hat jetzt eine eigene, schön bunte Internetseite: www.juni-magazin.de

 

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29.06.2016   Rezension zu Bischlager, Hans: Die Öffnung der blockierten Wahrnehmung

In enger Anlehnung an das Gesamtwerk des französischen Phänomenologen unternimmt der Autor eine minutiöse Lektüre der immer weiter sich entwickelnden komplexen Gedankenwelt, verrechnet sein Referat souverän mit der gesamten Philosophie- und Geistesgeschichte, von der Antike bis zur unmittelbaren Gegenwart. Zentral ist dabei die Polemik gegen die vertrauten Denkmechanismen von Subjekt und Objekt, um das daraus resultierende „herrschende objektkonstituierende Denken“ [...] Hier stehen Merleau-Ponty, mit ihm Bischlager, in bester philosophischer Tradition: diese nimmt mutig Stellung zur (Tages-)Politik. [...] Die Gegenposition zu diesem Mainstream wird in nicht weniger als 10 Kapiteln kenntnisreich und engagiert entwickelt und abgearbeitet. [...] Diese durchaus spannenden Analysen werden gewürzt durch Ausflüge in die damals herrschende Gestalttheorie. Dabei darf man vor allem die scharfsinnige Auseinandersetzung mit der bisherigen Rezeption des Merleau-Ponty’schen Oeuvres goutieren. Das gesamte Kapitel X dient dieser Auseinandersetzung, in Darstellung und Widerlegung einschlägiger Interpretationen aus Deutschland, England und USA. Da leuchtet manches polemische Feuer auf. Gewiss, das Buch ist nicht leicht zu lesen, belohnt aber durch die nie nachlassende Dichte und Präzision in Ausdrucksreichtum und Gedankenführung. Häufig werden konkrete Beispiele zur notwendigen Erhellung der gedanklichen Basis vorgestellt. [...] Dankbar dürfte der Leser für manche belles pages sein, schöne Seiten zu Leib und Leben: da sind ganze Abschnitte von poetischem Zuschnitt, besonders wenn sich Bischlager [...] zu Kunst und Musik äußert.
Dietmar Fricke - Kundenrezension auf Amazon (26.06.2016)
Nachzulesen unter: https://www.amazon.de/Die-%C3%96ffnung-blockierten-Wahrnehmung-Merleau-Pontys/dp/3849811557/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1467184862&sr=8-1&keywords=Bischlager

 

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24.06.2016   Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 2: Oktober 1904 – Oktober 1918 und Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 3: November 1918 – 1925

[...] Der zweite und dritte Band der Essays und Publizistik zeigen nun, wie sich Heinrich Mann mehr und mehr in die Rolle des Repräsentanten einer offenen Gesellschaft einzufinden begann und dabei schnell auf die Höhe jener Essays kam, die ihn – neben seinen Romanen – in die erste Reihe der deutschen Autoren rückte. Seine Wahl in die Sektion für Dichtkunst der preußischen Akademie der Künste, deren Präsident er 1930 sogar wurde, zeigt den Fluchtpunkt dieser Entwicklung an. Heinrich Mann kam in der Weimarer Republik als einer ihrer offensiven Repräsentanten an, kein Vernunftrepublikaner, sondern überzeugt davon, dass die Republik die einzige angemessene Verfassungsform war, die das „Glück“ des Einzelnen ermöglichte: „Demokratie, Erkenntnis, Friede sind Wege. Pflicht ist nur, das Glück zu erleben“, beendet er einen kleinen Text im Dezember 1917. Heinrich Mann schrieb in all seinen Essays ab 1904 die Demokratie mit herbei – man muss ihn dafür bewundern. Und dafür wurde er von den Zeitgenossen als „geistiger Mitbegründer der Republik angesehen“, wie im Kommentarband zur Publizistik 1918 bis 1925 zu lesen ist. [...]
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (Juni 2016)
Die vollständige Rezension: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=22175

 

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22.06.2016   Rezension zu Pitschmann, Siegfried: Erziehung eines Helden

[...] Das schlichte Erzählungsbändchen ist nicht nur eine Fundgrube für Schwarze-Pumpe-Interessierte oder Pitschmann-Begeisterte, sondern auch für die Liebhaber von Short Storys. Seine Sujets sind ungewöhnlich - etwa die Geschichte des Karrenmannes, der sich in die »Gleichberechtigte« verliebt und sie sich in ihn. Aber beide müssen sich erst prügeln, ehe sie das begreifen und akzeptieren können. Oder die Geschichte des trauernden Arbeiters, der sich nach dem Tod des Kumpels außerstande sieht, mit zur Beisetzung zu gehen, »wo’s aus der Grube zieht und wo solche Reden gehalten werden«, stattdessen aber seine persönliche Abschiedsansprache an den Schrank des Toten richtet. Die Sprache ist ungestelzt, entspringt gründlicher Beobachtung und mutigen Neukombinationen. Ihre emotionale Wirkung auf den Leser verfehlt sie auch in den einfachsten Sätzen nicht, etwa wenn der Trauernde den Schrank des Toten anschreit: »Komm endlich raus da aus dem Scheißsarg«. [...]
Silvia Ottow in „Neues Deutschland“ (20.06.2016)
Die vollständige Rezension: http://www.neues-deutschland.de/artikel/1015775.salbenblatt-ohne-salbe.html

 

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18.06.2016   Rezension zu Roßbach, Nikola: Lust und Nutz

Auf der Basis dieser allgemeinen Suche nach der Unterhaltungsfunktion der Literatur zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert stellt die Verfasserin das Korpus der Erquickstunden-Literatur vor. Da die Erquickstunden als Textsorten bislang kaum erforscht sind, leistet Nikola Roßbach hier Pionierarbeit und liefert eine hervorragende Basis für die weitere Auseinandersetzung. [...] Nikola Roßbach bietet einen umfassenden Überblick über die Textsammlungen, die den Titel Erquickstunden tragen. Sie verortet ausgewählte Beispiele auf überzeugende Weise in der Literatur der Frühen Neuzeit und der Biographie ihrer Verfasser.
Miriam Seidler in „literaturkritik.de“ (16.06.2016)
Die vollständige Rezension unter: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=22169

 

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13.06.2016   Das Ruhr Museum zeigt eine Retrospektive von Erich Grisar: Lesebuch Erich Grisar, Cäsar 9., Ruhrstadt

Lennart Laberenz in „taz“ (12.06.2016): http://www.taz.de/!5302146/

 

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08.06.2016   Rezension zu Kalnačs, Benedikts: 20th Century Baltic Drama

[...] Overall, this is an extraordinary book in its depth and width of research, allowing for a comprehensive image of Baltic society and its theatre through an innovative lens of postcolonialism.
Carmen Levick in „Theaterforschung.de“ (Juni 2016)

 

08.06.2016   Rezension zu Kebir, Sabine: Frauen ohne Männer?

[...] Le grand mérite de la biographie de Kebir est précisément de montrer, à partir de la vie et l’œuvre de Brüning, combien est floue la frontière entre écrits critiques ou subversifs et écrits en apparence conformistes. Difficile à ranger dans une quelconque catégorie, Elfriede Brüning s’inscrivait mal dans le paysage littéraire est-allemand. Elle subit le même sort que la plupart des écrivains, recevant son lot de rétributions symboliques (prix et distinctions diverses) d’un côté, connaissant de l’autre de brèves traversées du désert quand elle ne trouvait plus d’éditeur ou, pis, lorsque ses livres disparaissaient des bibliothèques et ou étaient introuvables en librairie. [...]
Sonia Combe in „En attendant Nadeau. journal de la littérature, des idées et des arts“ (Juni 2016)
Die vollständige Rezension: http://www.en-attendant-nadeau.fr/2016/05/30/elfriede-bruning-femmes/

 

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07.06.2016   Rezension zu Mayer, Petra: Zwischen unsicherem Wissen und sicherem Unwissen

[...] Petra Mayers Buch stellt eine fundierte Forschungsarbeit dar, die als wissens-, literatur- und kulturgeschichtliche Archäologie eine Bestandsaufnahme naturwissenschaftlicher Paradigmen und ihrer Einflüsse auf die realistische Prosa unternimmt. Ihre Ausführungen und Erläuterungen zu erzählten Wissensformationen bilden eine wichtige Grundlagenarbeit, die komplexe Zusammenhänge, erzähltheoretische und diskursive Konstellationen in ebenso klarer wie in gut lesbarer Weise vermittelt. Damit liefert die Dissertation einen wichtigen Beitrag, die Ambivalenz von naturwissenschaftlichem Wissen und realistischen Ästhetiken sowie Darstellungsweisen am Beispiel hochgradig kanonischer und relevanter, aber auch bislang ignorierter Texte des Realismus souverän und grundlegend zu vermitteln. Dies basiert auf einer gelungenen Mischung aus diskursiver Kontextanalyse und gründlicher Textlektüre.
Johanna Bohley in „Raabe-Jahrbuch“ (2016)

 

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31.05.2016   In memoriam Christina Ujma (1959-2016)

Voller Bestürzung haben wir soeben erfahren, dass unsere geschätzte Autorin Christina Ujma am Wochenende ganz überraschend verstorben ist. Sie hat drei Bücher bei Aisthesis veröffentlicht, ein viertes war geplant. Wir werden sie vermissen.

Das Aisthesis-Team

 

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25.05.2016   Rezension zu Lesebuch Josef Reding

Eine tolle Hommage an einen großartigen Erzähler.
Julia Gaß in „RuhrNachrichten“ (22. Mai 2016)
Zur kompletten Rezension: http://www.ruhrnachrichten.de/leben-und-erleben/kultur-region/Josef-Reding-Lesebuch;art1541,3023577

 

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19.05.2016   Veranstaltungstipp

Sabine Kebir: „Frauen ohne Männer? Elfriede Brüning (1910–2014): Leben und Werk“
Buchvorstellung und Gespräch
Dienstag, 24.05.2016 / 20:00 Uhr
Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus, Berlin
Mehr Informationen zur Veranstaltung hier:
http://lfbrecht.de/event/sabine-kebir-frauen-ohne-maenner-elfriede-bruening-1910-2014-leben-und-werk/

 

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13.05.2016   Rezension zu Erb, Andreas (Hg.): Antje Rávic Strubel

Der von Andreas Erb herausgegebenen Band ist eine Fundgrube für verschiedene Lesarten und Subtexte in den Werken von Antje Rávic Strubel und versammelt literatur- und kulturwissenschaftliche Analysen ihrer Bücher, angefangen beim Erstling „Offene Blende“ [...] Er liefert politische und sozialkritische Lesarten und beleuchtet die Konstruktionen von Transgeschlechtlichkeit und „weiblicher Männlichkeit“ in Werken der Autorin. Hinzu kommen Selbstauskünfte Strubels und ein Interview. Eine gute Basis für die (Re-)lektüre früherer Werke der Autorin.
Ulrike Schuff in „literaturkritik.de“ (Nr. 5, Mai 2016)

 

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09.05.2016   Rezension zu Grisar, Erich: Cäsar 9, Grisar, Erich: Ruhrstadt und Grisar, Erich: Kindheit im Kohlenpott

Der Autor und Fotograf Erich Grisar (1889-1955) war ein Kind des Ruhrgebiets. Tief verwurzelt in seiner Heimatstadt Dortmund wirft der Sozialdemokrat, der aus einem proletarischen Haushalt stammt, einen emphatischen Blick auf die Menschen seiner Stadt, die er zwischen 1928 und 1933 mit seiner Kamera erkundet. [...] Wiederentdeckt werden kann dank des Bielefelder Aisthesis Verlags auch der Autor Erich Grisar, der den Pütt ins Zentrum seines literarischen Schreibens rückte. Im letzten Jahr erschien bei Aisthesis unter dem Titel „Cäsar 9“ Grisars packender Roman aus dem Jahr 1948 über die Zerstörung Dortmunds im Zweiten Weltkrieg – als Erstveröffentlichung. Ein Roman, der auch heute noch fesselt, so beklemmend erzählt er vom Bombenkrieg. Mit „Ruhrstadt“ hat der Verlag jetzt einen weiteren, 1931 verfassten Roman des Autors herausgegeben, der ein zeithistorisches Panorama der Stadt Dortmund entwirft. Und mit „Kindheit im Kohlenpott“ liegen seine autobiografischen Erinnerungen vor, die einen auch heute Schmunzeln lassen – trotz der Härte des damaligen Lebens.
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (5./6. Mai 2016)

 

09.05.2016   Rezension zu Nestler, Brigitte: Heinrich Mann-Bibliographie - Band 3

[...] hier ist er: der nicht anders als mit dem Wort Mammutwerk zutreffend zu charakterisierende dritte Band der Heinrich-Mann-Bibliographie. 4791 Einträge hat Brigitte Nestler zusammengetragen [...]. [G]lücklicherweise konnte nach dem [...] notwendig gewordenen Verlagswechsel von der Cicero-Presse zu Aisthesis neben dem eben beschriebenen höchsten wissenschaftlichen Niveau auch die erstklassige Gestaltung [...] beibehalten werden. So bildet der dritte Band der Heinrich-Mann-Bibliographie - vorerst - einen würdigen Abschluss von Brigitte Nestlers Opus magnum.
Cordula Greinert in „Heinrich Mann-Jahrbuch 2015“

 

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02.05.2016   Rezension zu Wand-Wittkowski, Christine: elegant - kultiviert - beschränkt. Höfische Kultur im Mittelalter

Auch wenn das Buch wissenschaftlich anspruchsvoll ist, so kann es doch mit einer lockeren Schreibweise überzeugen. Das Buch bietet einen sehr guten Einblick an das Leben im Mittelalter.
Kommentar der Redaktion „www.fachbuchkritik.de

 

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26.04.2016   Rezension zu Wand-Wittkowski, Christine: elegant - kultiviert - beschränkt. Höfische Kultur im Mittelalter

[…] Das Buch ist jedem zu empfehlen, der einen Einstieg in die faszinierende Welt höfischer Vorstellungs- und Lebenswelten sucht. Das Buch nimmt den Leser mit in eine Welt, die ebenso faszinierend wie fremdartig anmutet und gleichzeitig die Grundlage für das gehobene gesellschaftliche Leben in den nachfolgenden Jahrhunderten legte. Es ist dabei jederzeit sehr angenehm und unterhaltsam zu lesen und bietet dank seiner umfangreichen Literaturliste zahlreiche Möglichkeiten, tiefer in die Materie einzutauchen.
Daniel Ossenkop in „Das Mittelalter – Der Blog“
Die vollständige Rezension unter: https://dasmittelalterderblog.com/2016/04/23/buchvorstellung-elegant-kultiviert-beschraenkt-hoefische-kultur-im-mittelalter/

 

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22.04.2016   Bundesgerichtshof entscheidet im VG Wort-Urteil gegen die Verlage

Wie in allen betroffenen Verlagen ist auch bei AISTHESIS das Entsetzen über die Entscheidung des BGH groß. Unter Umständen kommen nun beträchtliche finanzielle Rückforderungen auf alle Verlage zu, die irgendwie kompensiert werden müssen, um den Schaden regulierbar zu machen. Wir unterstützen nachdrücklich den Protest der Kurt-Wolff-Stiftung gegen dieses Urteil und hoffen auf sofortige Reaktionen und Gesetzesänderungen seitens der Politik im Sinne der Verlage, die maßgeblichen Anteil an den bei ihnen erscheinenden Büchern haben und für ihre Realisierung nicht selten hohe wirtschaftliche Risiken eingehen.
 

Presseerklärung zum BGH-Urteil und zu den Rückforderungen von VG Wort und VG Bild-Kunst

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass die VG Wort nicht berechtigt ist, einen pauschalen Betrag ihrer Einnahmen an Verlage auszuschütten. Dieser lag bei 50% für wissenschaftliche Werke, für die in der Kurt Wolff Stiftung vertretenen belletristischen Verlage lag der Anteil bei lediglich 30% der gesamten auszuschüttenden Summe.
„Die Entscheidung des BGH bringt die unabhängigen Verlage in eine existenzgefährdende Situation, da diese nicht nur zukünftig auf diese Einnahmen verzichten sollen, sondern auch für die vergangenen Jahre seit 2012 massive Rückforderungen durch die VG Wort zu erwarten haben“, sagt Britta Jürgs, Vorstandsvorsitzende der Kurt Wolff Stiftung.
Verlagen, die dieses Geld nicht in kurzer Frist zurückzahlen können, droht die Insolvenz. „Denn natürlich haben wir diese Gelder, die wir als unseren gerechten Anteil dafür betrachten, was wir in die Werke an Leistung stecken, längst in neue Bücher investiert“, so Christoph Links, dessen Verlag der Kurt Wolff Preisträger 2016 ist.
Nach Meinung des BGH stehe den Verlagen zur Zeit kein Leistungsschutzrecht zu. Ein Leistungsschutzrecht, wie es dies in der Filmbranche für die Filmproduzenten, im Tonträgerbereich für die Tonträgerhersteller und auch für die Presseverleger gibt, muss bei Bestand des Urteils für die Buchverleger gesetzlich geregelt werden.
So oder so ist dieses Urteil ein fatales Signal.
Britta Jürgs, Leif Greinus, Jörg Sundermeier (Vorstand Kurt Wolff Stiftung)

 

 

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22.04.2016   Rezension zu Hinrichs, Ernst: Staat ohne Nation

Diese neue Chronik des Aufstiegs Preußens zur Großmacht beruht auf einem fast vollendeten Manuskript, das wegen des Todes des Verfassers im Jahre 2009 der Vergessenheit geweiht zu sein schien. Aber dank der Bemühungen des Herausgebers, Rüdiger Landfester, wurde dieses Buch soweit zu Ende geführt, daß es [...] nunmehr in einer weitgehend abgerundeten, reich illustrierten Form gedruckt werden konnte. [...] [E]s ist unbestreitbar, daß die Geschichte von Glanz und Gloria der Hohenzollern-Dynastie [...] mehrfach und detailliert erzählt worden ist. [...] Hinrichs' Arbeit jedoch unterscheidet sich von jenen Vorgängern durch seine kritisch-analytische Auseinandersetzung mit den historiographischen Kernfragen, die mit diesem schicksalhaften Kapitel deutscher Geschichte verbunden sind. Er bietet deshalb, besonders was die frühe Neuzeit angeht, eine willkommene neue Perspektive auf bekannte, aber immer noch kontroverse Fragen. Insofern werden gerade Studenten der preußischen Geschichte in diesem Buch viel Neues und Interessantes finden. [...] diese Monographie [stellt] einen beachtenswerten Beitrag zum Verständnis eines wichtigen historischen Gegenstandes dar.
James Stone in „Das Historisch-Politische Buch“ (63 / Jahrgang 2015 / Heft 6)

 

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19.04.2016   Rezension zu Wand-Wittkowski, Christine: elegant - kultiviert - beschränkt. Höfische Kultur im Mittelalter

Gewährt spannenden Einblick in mittelalterliche Kultur
Fachlich sehr fundiert, liest sich trotzdem sehr gut und gar nicht trocken! Auch wenn man kein MA-Forscher ist, ist dieses Buch lesenswert: höfische Kultur wird entzaubert/enträtselt/erklärt, sodass sich einem ein anderer Blickwinkel auf das Mittelalter erschließt. Viele der Abbildungen sind farbig.
Kundenrezension von „Penny Lane“ am 24. März 2016 bei amazon

 

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15.04.2016   Rezension zu Grisar, Erich: Ruhrstadt. Roman

Es ist eine Wiederentdeckung zur rechten Zeit: Erich Grisar, Arbeiterschriftsteller und -fotograf der Weimarer Republik - einen wie ihn brauchte es heute, wo die Arbeit wie nie zuvor das Leben durchdringt, Literatur und Kunst sich aber schwertun, sie in den Blick zu bekommen [...] 1931 schrieb er den Roman „Ruhrstadt“, ein Porträt Dortmunds zur Zeit der Wirtschaftskrise. Ein Verleger fand sich dafür nach 1933 nicht. Nun hat es der Aisthesis Verlag herausgebracht. [...] Anschaulichkeit ist [...] ein Merkmal des Romans „Ruhrstadt“. [...] der dokumentarische Wert überragt den literarischen.
Maximilian Probst in „Die Zeit“ (16.4.2016)

 

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13.04.2016   Rezension zu Pitschmann, Siegfried: Erzählungen aus Schwarze Pumpe

Das kennt jeder: Du beginnst zu lesen, findest das Sujet eher sperrig – zumal, wenn das Thema, hier der Aufbau-Elan in der sozialistischen Wirtschaft, schon mehr als hinreichend beleuchtet worden ist. Jedenfalls für einen, der im Osten groß geworden ist. Aber dann merkt man schnell: Verdammt, das ist große Literatur! So geht es einem mit Siegfried Pitschmanns „Erzählungen aus Schwarze Pumpe“, erschienen bei Aisthesis in Bielefeld, herausgegeben von Kristina Stella. [...] Wenn in „Das Fest“ fünf Arbeiter gemeinsam Weihnachten feiern mit Gänsekeulen und Pfefferminzfusel im Schein echter Kerzen, und einer dann erzählt, wie seine Mutter auf der Flucht gestorben ist – da spürt man einen Kloß im Hals. Aus Pitschmann hätte ein Charles Bukowski werden können. Aber dafür hätte er fortgehen müssen. 2002 ist er gestorben. In Suhl.
Andreas Montag in „Mitteldeutsche Zeitung“ (27./28.2.2016)

 

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12.04.2016   Rezension zu Lesebuch Hans Wollschläger

Die deutsche Literatur ist allemal nicht arm an „Großen Unbekannten“, wenn man darunter jene versteht [...], denen ein breiterer Leserkreis zu wünschen wäre. Hans Wollschläger dürfte unbedingt zu diesen Erlauchten zählen. [...] Eine Möglichkeit, sich Hans Wollschläger wieder ins Bewußtsein zu rufen, bietet [...] das [...] erschienene Lesebuch, das Michael Girke mit Umsicht & Sachkenntnis zusammengestellt und ergänzt hat durch einen vorzüglichen Essay, der die wesentlichen Aspekte von Wollschlägers Werk umreißt. [...] [Im Mittelpunkt steht] die kleinere Form des Essays, die Wollschlägers besondere Stärke darstellt, weil sich in ihr die Substanz in geschliffensten Formulierungen kondensiert hat. [...] als Einführung in Wollschlägers Werk oder dringende Einladung, sich wieder einmal mit ihm zu befassen, ist Michael Girkes Auswahl jedoch allemal geeignet, denn sie macht 'Lust auf mehr'.
Jürgen Brôcan auf „Fixpoetry.com“ (9.4.2016)
Die ganze Rezension findet sich hier: http://www.fixpoetry.com/feuilleton/kritiken/hans-wollschlaeger/michael-girke/lesebuch-hans-wollschlaeger

 

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30.03.2016   Rezension zu Chronik der westfälischen Literatur 1945-1975

Der Begriff Provinz muss in der Literatur nicht unbedingt abwertend gemeint sein. Regional verortete Texte vermögen im Idealfall, den Leser ganz nahe an die eigentliche Befindlichkeit der Menschen heranzurücken. Diesem Blick aus dem Fenster vor die Tür gilt, fern jeglicher Heimattümelei, das kritische Interesse in der neu erschienenen „Chronik der westfälischen Literatur 1945-1975“: großformatig, unübersehbar, 911 Seiten in zwei Bänden, ein editorisches Statement, das sich nicht flugs ins Bücherregal einordnen lässt. [...] Die Chronik vereint die bereits bekannte Geschichte mit bisher übersehenen Aspekten der westfälischen Literatur [...] Fern allem Fachchinesisch weckt die bewundernswerte Fleißarbeit der Herausgeber Neugier auf eine Literaturlandschaft, die ihren Platz zumeist eher in zurückhaltenden Erkundungen denn im grellen Licht der Schlagzeilen findet. Und natürlich stellt sich die Frage: Wie geht's eigentlich weiter nach 1975? Fortsetzung erwünscht.
Werner Streletz in „Westfalenspiegel“ (2/2016)

 

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24.03.2016   Rezension zu Stella, Kristina: Brigitte Reimann. Kommentierte Bibliografie und Werkverzeichnis

Ihrem [Brigitte Reimann] durch ihren frühen Tod unvollendeten Werk ist eine monumentale „Kommentierte Bibliografie und Werkverzeichnis“ gewidmet. Diese verdanken wir Kristina Stella [...]; sie hat sie in jahrelanger Arbeit mit großer Sorgfalt erarbeitet. [...] Es sei deutlich hervorgehoben, dass das vorliegende Verzeichnis mehr ist als eine herkömmliche Bibliographie des veröffentlichten Werks eines Dichters, also eines Verzeichnisses nur des gedruckten Oeuvres eines Autors. Herkömmlich werden die ungedruckten Texte in eigenen Veröffentlichungen verzeichnet. Diese beiden Textsorten sind also hier in einem Werk vereinigt [...]. Zusammenfassend ist festzustellen: es ist ein geradezu monumentaler Zugang zu dem Werk der Schriftstellerin entstanden. Für die zukünftige Beschäftigung mit Leben und Werk von Brigitte Reimann ist es ein unentbehrliches Hilfsmittel.
Harro Kieser in „Mitteldeutsches Jahrbuch“ (Band 23 - 2016)

 

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23.03.2016   Rezension zu Pitschmann, Siegfried: Erzählungen aus Schwarze Pumpe

Kann gut sein, dass jüngere Leser Pitschmanns Erzählungen als nostalgisches Erinnern empfinden. Wer sie zeitlich einordnet und sich an der Sprache des großartigen Dichters erfreuen kann, taucht tief ein in ein bewegendes Stück Geschichte.
Sabine Wagner in „Ostthüringer Zeitung“ (19. März 2016)

 

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21.03.2016   Rezension zu Boden, Petra: So viel Wende war nie

[...] Mit der Werkgeschichte des [Historischen Wörterbuchs Ästhetischer Grundbegriffe] ist es der Autorin vorbildlich gelungen, eines vor dem Hintergrund der Ost-West-Transformation interessantesten literatur- und kunsthistorischen Forschungsprojekte dieses Zeitraums erlebbar zu machen.
Michael Eckhard in „Weimarer Beiträge“ (4/2015)

 

21.03.2016   Rezension zu Grubner, Bernadette: Analogiespiele

[Bernadette Grubner] kommt [...] auch bei bereits oft interpretierten Werken wie „Der Frieden“ von 1962 zu neuen Ergebnissen - in diesem Fall über eine detaillierte und stets auf den Inhalt bezogene Analyse der Versmaße, die Hacks benutzt. Wer meinte, dass es sich beim Versmetrum um eine politisch unwichtige Spielerei handele, ist nach der Lektüre dieses Kapitels eines Besseren belehrt. Andere Kapitel zu selten untersuchten Dramen wie „Rosie träumt“ von 1974 oder „Der Maler des Königs“ von 1991 können als Pionierarbeit gelten. [...] Ein besonderes Merkmal ihres Buchs ist, dass all dies nicht als Beleg für Gelehrsamkeit angehäuft wird. Vielmehr schärft der Vergleich mit den Vorlagen stets den Blick für das Besondere von Hacks' Inhalten. Dazu trägt auch eine klare, sachorientierte Sprache bei; nur selten findet man eine Dissertation, die zu lesen so viel Freude bereitet.
Kai Köhler in „Junge Welt“ (21. März 2016, Nr. 68)

 

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10.03.2016   Vorstellung von Pitschmann, Siegfried: Erzählungen aus Schwarze Pumpe

Siegfried Pitschmanns „Erzählungen aus Schwarze Pumpe“ wurden am 8. März im MDR-Fernsehen vorgestellt: http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/a-z/sendung641694_ipgctx-false_zc-ba8902b5_zs-73445a6d.html1

 

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08.03.2016   Rezension zu Bischlager, Hans: Die Öffnung der blockierten Wahrnehmung

[...] Jede philosophische Bemühung – sei sie ethischer, ästhetischer, erkenntnistheoretischer, ontologischer oder politischer Natur – darf und muss [...] vom Leib als Nullpunkt unseres materiell-biologischen sowie psychosoziokulturellen Koordinatensystems ausgehen. Das hat zur Folge, dass Leibliches und damit die Natur als Maßstab und Basso continuo selbst in hochgeistigen Debatten und Problemstellungen mit enthalten ist und nicht eliminiert werden darf. Auch als denkende und um Erkenntnis ringende Menschen sind wir Teil der Natur – ein Faktum, an das uns Phänomene wie Hunger, Krankheit, Müdigkeit, Schlaf oder Sexualität erinnern, und das wir aufgrund unserer Bewusstseins-Hybris immer wieder gerne vergessen und verdrängen. Hans Bischlager hat diesen Gesichtspunkt sehr konsequent und gekonnt in den Mittelpunkt seiner Merleau-Ponty-Studie gerückt. Anhand ausgesuchter Problemfelder (Zwischenleiblichkeit, Kunst, Wahrnehmung, Sprache) gelingt es ihm zu zeigen, welch zukunftsweisendes Potential im Denken Merleau-Pontys enthalten ist, sobald man dieses nicht im Sinne einer Bewusstseins-, sondern vor allem einer Leibphilosophie begreift.
Gerhard Danzer auf „www.rezensionen-tiefenpsychologie.de“ (7.3.2016)

 

08.03.2016   Rezension zu Reidy, Julian: Rekonstruktion und Entheroisierung

[...] Die vorliegende Studie ist alles in allem ein anregender Beitrag, der dem Paradigmenwechsel im Genre „Generationenroman“ gerecht wird. Den „rekonstruktiven Generationenromanen“ aus den Jahren 1999 bis 2003 stehen die „postheroischen“ aus dem Zeitraum von 2009 bis 2011 gegenüber. Zeitlich dazwischen Geigers „hybrider Generationenroman“ aus dem Jahr 2005. Wie gesagt, rückt der Verfasser einige fragwürdige Annahmen von Literatur- wie Kulturwissenschaft zurecht, besonders die scharfe literarhistorische Entgegensetzung von Väterliteratur und Generationenromanen. [...]
Kurt Bartsch in „Jahrbuch für Internationale Germanistik“ (Heft 2, 2015)

 

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04.03.2016   Rezension zu Vetter, Andreas K. (Hg.): raumtexte

Der Fundus an Assoziationen, Bildern und Atmosphären, den die belletristische Literatur bietet, ist unendlich vielfältig. Allein die Betrachtung der in Romanen, Novellen und Erzählungen geschilderten Innenräume zeugt von ihrer bemerkenswerten Kraft durch Phantasie und Wort. Die vorliegende Anthologie versammelt kurze und längere, konkret darstellende oder auch nur oberflächlich andeutende Beschreibungen von Zellen, Kammern, Zimmern und Sälen, wie sie die Autoren des 18. bis 21. Jahrhunderts erfanden oder wiedergeben wollten. Diese, sowohl sprachlich als auch kulturhistorisch reizvollen Trouvaillen sollen jedoch nicht nur für eine neuerliche Vertiefung in die so faszinierenden virtuellen Welten der Belletristik werben. In ihren Szenerien findet sich zudem ein beachtliches Archiv an Möglichkeitsformen der Raumgestaltung für Innenarchitektur, Theater oder Film.
Die Buchempfehlung ist erschienen im Newsletter März 2016 des Bundes Deutscher Innenarchitekten (Berlin).

 

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03.03.2016   Rezension zu Pitschmann, Siegfried: Erziehung eines Helden

[...] Der Roman ist postum erschienen und muss in einem Atemzug mit Werner Bräunings „Rummelplatz“ oder Gert Neumanns „Elf Uhr“ genannt werden, denn sie alle beschreiben die DDR sehr realistisch, eigentlich so, wie es auf dem „Bitterfelder Weg“ vorgesehen war. [...]
Ulrich Schmidt in „Kulturpolitische Korrespondenz“ (25.01.2016)

 

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25.02.2016   Rezension zu Prutti, Brigitte: Grillparzers Welttheater: Modernität und Tradition

[…] ist die vorliegende Studie als überaus ideenreicher, häufig sogar sprudelnder, auf beeindruckender Belesenheit fußender Beitrag zum Verständnis Grillparzers zu begrüßen. Wer sich künftig mit den hier behandelten Dramen beschäftigt, muss sich unbedingt mit diesem Buch auseinandersetzen. […] Dieses Buch dürfte neues Leben in die allzu ruhige Welt der Grillparzer-Rezeption bringen.
Ritchie Robertson in „Sprachkunst“ (2013,1)

 

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23.02.2016   Sientje Maes für ihr bei Aisthesis erschienenes Buch mit dem Gallitzin-Preis 2016 ausgezeichnet

Sientje Maes erhält für ihre 2015 bei Aisthesis erschienene Untersuchung „Souveränität - Feindschaft - Masse. Theatralik und Rhetorik des Politischen in den Dramen Christian Dietrich Grabbes“ den Gallitzin-Preis 2016 für Literaturwissenschaft. Der mit EUR 5.000,- dotierte Preis wird ihr am 19.3. um 11.00 Uhr in der Rüstkammer des Rathauses zu Münster (Prinzipalmarkt) vom Vorstand der Gallitzin-Stiftung überreicht.
(Die Gallitzin-Stiftung in Münster fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Arbeiten einen besonderen Beitrag zur Erforschung der Kulturgeschichte Westfalens leisten. Dazu vergibt die Stiftung alle zwei Jahre den mit je 5.000 € dotierten Gallitzin-Preis für herausragende Leistungen in den Bereichen Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte.)

 

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23.02.2016   Rezension zu Abel, Julia: Walter Benjamins Übersetzungsästhetik

[...] der wichtigen Studie Julia Abels [kommt] eine substantielle Bedeutung hinsichtlich der Rekonstruktion des Übersetzer-Essays im Frühwerk Walter Benjamins und seiner Zeit zu.
Carsten Schapkow in „sehepunkte“ (Ausgabe 16, 2016, Heft 2)
Die vollständige Rezension unter: http://www.sehepunkte.de/2016/02/26935.html

 

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19.02.2016   Rezension zu Mann, Heinrich: Essays und Publizistik. Band 1: Mai 1889 - August 1904

Mit dem ersten Band der Kritischen Gesamtausgabe (HMEP) wird die auf neun Bände angelegte Edition der »Essays und Publizistik« (1889–1950) fortgesetzt. Zuvor sind die Bände 2 (1904–18), 5 (1930–33) und 6 (1933–35) erschienen; 2015 wird die Ausgabe mit dem dritten Band (1918–25) in zwei Teilbänden publiziert. An dieser Stelle (vgl. JbKG 14/2012) ist die außerordentliche editorische Leistung der Herausgeber bereits nachdrücklich gewürdigt, sind die Gründlichkeit der textkritischen und sachlich-inhaltlichen Kommentierungen sowie die Zuverlässigkeit der Übersichten und Register anerkannt worden. Die nunmehr vorliegende Veröffentlichung zeigt das gleiche hohe Niveau [...]. Damit liegt erstmals ein vollständiger Überblick über das Frühwerk des Dichters vor. [...] [Die] umfassenden Kommentare [der Herausgeber-Gruppe] zu sämtlichen essayistischen und publizistischen Arbeiten erschließen auf rund 370 Seiten die biographischen, historischsoziopolitischen und die literarischen Kontexte in bewundernswerter Sorgfalt, Ausführlichkeit, Vielfalt und Tiefe. Die Präsentation der Texte und ihre Erläuterungen belegen wiederum, wie kenntnisreich, akribisch und anspruchsvoll die Herausgeber-Gruppe arbeitet. [...] Der in diesem ersten Band der HMEP-Ausgabe erfasste Zeitraum dokumentiert die Jahre vor dem Ruhm – vor dem »Auftritt des Dichters und politischen Intellektuellen « – mit Beiträgen, die heute im strengen Sinn des Wortes zu provozieren vermögen. Sie sind überwiegend konventionell, folgen zumeist dem »Zeitgeist« bis in antisemitische, alldeutsche, völkische und rassistische Verstiegenheiten. Sie verteidigen die Adelsgesellschaft und Positionen der Kirchen, die monarchische Staatsform, den Nationalismus und die Zensur sowie die traditionelle Form der Ehe und die Rolle der Frau. Heinrich Mann verspottet die Frauenbewegung, wendet sich gegen die Ausprägungen einer »falschen Humanität«, attackiert liberale, sozialdemokratische und sozialistische Gedanken und wiederholt entsprechende Forderungen nach Reformen in Staat und Gesellschaft. Dem später auf diese Publizistik zurückblickenden Dichter waren seine damaligen Darlegungen und Urteile so peinlich, dass er begleitende Zeugnisse vernichtete. Umso beeindruckender sind die nunmehr gelungene Rekonstruktion der literaturhistorischen Realitäten und die Aufdeckung der Beziehungen zwischen Werk und Biographie. Der Band zählt allein schon aus diesem Grund zu den wichtigsten Bänden der HMEP-Ausgabe.
Bernd Sösemann in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte“ (2015)

 

19.02.2016   Rezension zu Hinrichs, Ernst: Staat ohne Nation

Wie so mancher Historiker der alten Bundesrepublik wandte sich auch Ernst Hinrichs (†2009), [...], nach der Vereinigung der deutschen Teilstaaten verstärkt der preußischen Geschichte zu. Er tat dies allerdings mit besonderem Engagement, weil ihm gerade auf diesem Feld die spezifisch bundesrepublikanische Geschichtsvergessenheit im Umgang mit der Vergangenheit missbehagte. [...] Sehr geglückt erscheint insbesondere seine Frühgeschichte des Hohenzollernstaates, das heißt die Zeit bis zum Dreißigjährigen Krieg und vor allem der Teil, in dem er die Anfänge dieses dynastischen Staates aus drei Vorgeschichten geschickt zusammenfasst und auf das Wesentliche konzentriert. [...] [B]esonders der kundige Leser [vermag] aus der Preußengeschichte Hinrichs Gewinn zu ziehen.
Peter-Michael Hahn in „H-Soz-Kult“ (12.02.2016)
Die gesamte Rezension ist hier zu finden: http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-23225

 

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14.02.2016   Rezension zu Lesebuch Hans Wollschläger

Michael Girke [...] offenbart in seinem Nachwort eine große Ehrfurcht vor dem Literaten, der wie kaum ein anderer die Kunst der Distanz schaffenden Selbststilisierung beherrscht hat. Zuzustimmen ist dem Publizisten, wenn es um die Qualität der Essays geht. [...] Wollschlägers wortgewaltige Schimpfkanonaden wie die über eine Theater-Inszenierung und die dafür verantwortlichen Regisseure bleiben lesenswert.
Hartmut Horstmann in „Westfalenblatt“ (4.2.2016)

 

14.02.2016   Rezension zu Nestler, Brigitte: Heinrich Mann-Bibliographie - Band 3

Mit dem vorliegenden dritten Band hat die Heinrich-Mann-Bibliographie Brigitte Nestlers ihren Abschluss gefunden. [...] Dass [...] das Projekt weitergeführt werden konnte, ist dem außergewöhnlichen Engagement des Aisthesis-Verlages zu danken. [...] Die Bibliographie zeugt auf beeindruckende Weise von der Resonanz, die Heinrich Mann zu seinen Lebzeiten und im Jahre seines Todes gefunden hat. [...] Das vorliegende Buch ist nicht nur literarisch, sondern auch historisch relevant. [...] Hervorgehoben sei, dass es sich [...] um eine relativ ausführlich kommentierte Bibliographie handelt. [...] Der Band [...] ist [...] sehr großzügig und übersichtlich ausgestattet.
Volker Riedel in „Weimarer Beiträge“ (3/2015)

 

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08.02.2016   Rezension zu Wolff, Theodor: Juli 1914

[Es] ist eine informative fiktive „Zeugenaussage“ des Chefredakteurs des ‚Berliner Tageblatts‘ aus unterschiedlichen Materialien der Zeit von 1906 bis zur erzwungenen Emigration der Familie Wolff 1933 entstanden. [...] [Es handelt sich um eine] kenntnisreich gestaltete[] und inhaltsreiche[] Dokumentation [...] Sie ist geprägt von Respekt und Bewunderung für Wolff, [...] [Das Buch] bietet [...] einen akzeptablen Überblick zu Wolffs öffentlichem Wirken und zu seiner Einschätzung des von deutschen und österreich-ungarischen Politikern und Militärs leichtfertig herbeigeführten und bewusst nicht verhinderten Kriegs.
Bernd Sösemann in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte“ (2015)

 

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22.01.2016   Rezension zu Nestler, Brigitte: Heinrich Mann-Bibliographie - Band 3

[...] Eine gezielte Suche nach Personen, Werken und Zeitschriften wird durch die Register ermöglicht. Die knappen Annotationen, die von der Autorin nach Autopsie verfasst wurden, geben zusätzlich wertvolle Auskunft über Inhalt und Tenor des Textes.
Kerstin Klein in „Germanistik“ (1-2, 2015)

 

22.01.2016   Rezension zu Nowak, Christiane: Menschen, Märkte, Möglichkeiten

[...] Nach einem ausführlichen Kapitel zur (literar-)historischen Entwicklung der Kleinstadt bis ins 20. Jahrhundert folgt eine detaillierte Analyse von sechs ausgewählten Romanen, an denen jeweils exemplarische Aspekte des Kleinstadt-Topos veranschaulicht werden. Das Spektrum reicht von Rudolf Huch [...] bis zu kanonischen Texten u.a. von Marieluise Fleißer und Heinrich Mann. [...]
Thomas Wegmann in „Germanistik“ (1-2, 2015)

 

22.01.2016   Rezension zu Zimmer, Jörg: Arbeit am Begriff

[...] Zimmer versteht es, den inneren Zusammenhang der Ästhetikgeschichte zu verdeutlichen und die Aktualität auch älterer Konzepte der philosophischen Tradition herauszustellen. Die lebendig geschriebene Studie ist auch als Einführung in die Ästhetik geeignet, wobei die methodische Einheit von Geschichte und Systematik besonders hervorzuheben ist.
Daniel Göcht in „Germanistik“ (2015, Band 56, Heft 1-2)

 

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18.01.2016   Rezension zu Samsami, Behrang: »Die Entzauberung des Ostens«

[...] Es ist [dem Autor] gelungen, ein überaus informatives und inhaltsreiches Werk in verständlicher Sprache zu verfassen. [...] Es ist ein dezidiert wichtiges und nützliches Werk, dass viele Leser ansprechen wird.
Elzbietta Antonchewicz in „Germanica Wratislaviensia“ (140, 2015)

 

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12.01.2016   Rezension zu Geld und Ökonomie im Vormärz. Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 2013, 19. Jahrgang

The volume for 2013 [...] is devoted to money and economy. This is a topic with many possible facets, such as the economics of publishing, the financial condition of authors, the treatment of money and commerce in fiction, etc. However, the volume concentrates largely on the impoverishment of the working class as a consequence of the rapid breakdown of the traditional social order, the development of mechanized and large-scale industry, and the expansion of the money economy. The editor Jutta Nickel, following mainly Hegel and Marx, gives an overview of this development, beginning in England, as it leads to capital accumulation by means of slavery and the pauperization of the working class.
Jeffrey S. Sammons in „Monatshefte“ (Summer 2015)

 

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11.01.2016   Rezension zu Elbing, Steffen: Heinrich Lersch (1889-1936)

[...] Es ist Elbings Verdienst, die weit verstreuten Quellen gesammelt zu haben und hier erstmals eine umfassende Biographie Lerschs vorzulegen. Sie kann als Grundlage für weitere Studien dienen. [...]
Marcel P. Rotter in „German Quarterly Book Reviews“ (Fall/Herbst 2015)

 

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06.01.2016   Rezension zu Schwager, Johann Moritz: Sämtliche Romane und eine Reisebeschreibung

[...] Wer sich über diese Zeit humorvoll und gebildet, mit Wissen und Witz aus der Sicht eines spätaufklärerischen, mit reichen Kenntnissen in vielen Fachgebieten seiner Zeit ausgestatteten Pfarrers orientieren will, findet hier reichlich Stoff direkt aus den Quellen jener Zeit.
Christof Windhorst in „Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte“ (Band 111, 2015)

 

06.01.2016   Rezension zu Gödden, Walter / Heßelmann, Peter / Stückemann, Frank (Hgg.): »Er war ein Licht in Westphalen«

[...] Der Aufsatzband repräsentiert nach der Biographie von Frank Stückemann (2009) zum ersten Mal umfangreich den gegenwärtigen Stand der Schwagerforschung. Der Leser wird in den vielen Anmerkungen reichlich mit Quellen- und Literaturverweisen bedient. [...]
Christof Windhorst in „Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte“ (Band 111, 2015)

 

06.01.2016   Rezension zu Achelpöhler, Fritz: Mädchen. Schule. Zeitgeschichte.

[...] Durch alle Einzelschilderungen hindurch zieht sich Achelpöhlers aufklärerischer Ansatz, zeithistorische Erkenntnis mit politischer Bildung zu verknüpfen. [...] Von besonderem Interesse sind A.s Forschungen zu Konfessionalität und Konfessionalismus. [...] Die kirchenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Aufklärung und Pietismus [wurden im Minden-Ravensbergischen] gerade auch am Feld der Schulpolitik ausgefochten. [...]
Ingo Stacke in „Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte“ (Band 111, 2015)

 

06.01.2016   Rezension zu Lesebuch Heinrich Schirmbeck

Lesen wir in Donna Haraways 1990 formuliertem Manifest, die Grenzlinie zwischen Mensch und Maschine sei längst gefallen, bekommen wir eine Vorstellung davon, wie weit Schirmbeck seiner literarischen Zeit voraus war. Sogar die Auflösung der Geschlechteridentitäten sah er bereits im Gang, ohne dass „gender“ überhaupt schon anthropologisch-wissenschaftlicher Gegenstand gewesen wäre [...] Festzuhalten ist und als sein Erbe wird bleiben, dass hierzulande alleine er ‒ soweit ich jedenfalls sehe ‒ die mathematischen Wissenschaften als das begriff, was sie für unsere Lebenswelten objektiv sind, und dass es die Literatur schließlich bedeutungslos machen werde, wenn sie sie poetisch ignoriere. Unter den Romandichtern Deutschlands, und zwar beider, hat fast nur Schirmbeck die technischen Kräfte als geradezu wesenhafte beschrieben und beschworen und zwar auch vor ihnen und den auf uns zukommenden Entwicklungen gewarnt, aber die jeder poetischen Zuwendung notwendigerweise eigene erotische, ja sexuelle Ambivalenz von Anziehung und Abstoßung zugelassen. Besonders seine Novellen führen dies beispielhaft vor und schließen eine Lücke, die der Hitlerfaschismus in die Literaturgeschichte hineinbiss, hingegen der Kahlschlag hat sie negativ fetischisiert.
Alban Nikolai Herbst, Schirmbecks Vermächtnis, in „Volltext“ 4/2015

 

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04.01.2016   Rezension zu Schönherr, Ulrich: Klang - Bild - Sprache

[...] Durchweg sind die Einzelanalysen überzeugend und mit Überblick verfasst, nicht zuletzt auch in ihren Exkursen zur Musiksoziologie oder Musikphilosophie.
Marcel Krings in „Monatshefte“ (4/2015)

 

04.01.2016   Rezension zu Elbing, Steffen: Heinrich Lersch (1889-1936)

Dieses Buch erfüllt seinen Anspruch, eine ,,literaturpolitische Biographie“ zu sein, auf eine höchst überzeugende Weise. Es stellt in einer kaum zu überbietenden Materialfülle und zugleich ideologiegeschichtlichen Einordnung den Lebens- und Schaffensprozess eines ,,Arbeiterschriftstellers“ dar, der in den katastrophal verlaufenden Wechseljahren des Ersten Weltkriegs, der Weimarer Republik und der Anfangszeit des Dritten Reichs mit einer Fülle von Romanen, Erzählungen, Gedichten und Anthologien im anspruchsvollen Literaturbetrieb auch seiner Stimme Gehör zu verschaffen suchte. [...] Was Elbings Buch auszeichnet, ist eine sorgfältige Darstellung eines ,,von unten“ aufgestiegenen Autors, dessen Biographie für jeden politisch interessierten Leser höchst aufschlussreich ist. [...]
Jost Hermand in „Monatshefte“ (4/2015)

 

04.01.2016   Rezension zu Krobb, Florian / Martin, Elaine (Eds.): Weimar Colonialism

[...] „Weimar Colonialism“ [...] fills an important gap in the scholarship on German „coloniality,” the enduring presence of colonial discourses in the absence of actual colonies. [...]
Jill Suzanne Smith in „Monatshefte“ (4/2015)

 

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