[…] Robert Peters und Elmar Schilling haben in diesem handlichen Büchlein feine Ausschnitte aus Lyrik und Prosa Johannimlohs zusammengefügt. Wobei gerade die Gedichte des Autors, teilweise auf Platt und mit hochdeutscher Übertragung, eine unvergleichliche Mischung aus ostwestfälisch-regionaler Verwurzelung und tiefer Melancholie atmen. Da wirkt nichts hölzern oder aufgesetzt. Alles wirkt klar und atmet eine Weite, in der keine „Tümelei“ jedweder Provenienz Platz hat. Dieser weite, intellektuelle, durchdringende Denkhorizont ist in den eher autobiografischen Stücken wie auch in den Romanen, in denen der Ich-Erzähler nicht einfach mit dem Autor gleichgesetzt werden darf, stets zu spüren. Johannimloh thematisiert immer wieder Kindheit und Jugend in ostwestfälisch-katholischländlichem Ambiente. Es geht um Prägung, Identität und Ablösung von der Familie, um Beharrung und Aufbruch, familiäre Verkettung und Freiheit. Ein faszinierender Kosmos kommt uns entgegen. Und er ist dem Westfalen von heute, auch wenn er schon ein oder zwei Generationen jünger ist, aus eigenem Erleben vertraut.
Johannes Loy in „Westfälische Nachrichten“ (19.3.2020)
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