Das Interesse an den Grenzen des Komischen zielt ins Zentrum des Phänomens ›Komik‹. Das Komische schafft unmögliche Situationen, die uns, mit Helmuth Plessner zu sprechen, in ›Grenzlagen‹ versetzen. Eben deshalb wird mit dem Begriff der Komik auch der Begriff der Grenze thematisch. Entsprechend werden in diesem Buch grenzwertige Fragen behandelt wie: Gibt es angemessene Komik über Hitler oder gar den Holocaust? Vertragen sich Kitsch und Komik? Welche Folgen hatte die »Punk-Andacht« von Pussy Riot? Und ist das Neue Testament wirklich völlig humorlos?
Der Band versammelt Aufsätze, die im Nachgang zu zwei Tagungen des Kasseler Komik-Kolloquiums geschrieben wurden. Es ging dabei einmal um die ›Grenzen der Komik‹ und zuvor um das Verhältnis von ›Komik und Religion‹.
Friedrich W. Block / Uwe Wirth (Hgg.)
(unter Mitarbeit von Jennifer Neumann)
Grenzen der Komik
Ergebnisse des Kasseler Komik-Kolloquiums
Kulturen des Komischen Band 8
2020 [als Print-Ausgabe: 2020: ISBN 978-3-8498-1595-0]
ISBN 978-3-8498-1643-8
392 Seiten, Abb.
E-Book (PDF-Datei), 4,7 MB
Friedrich W. Block ist Literaturwissenschaftler, Kurator und Geschäftsführer der Stiftung Brückner-Kühner in Kassel.
Uwe Wirth ist Professor für Neuere Deutsche Literatur und Kulturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität, Gießen.
Leseprobe: lp-9783849815950.pdf
Wieso sollte man über alles lachen können? Wann wäre ‚Schluss mit lustig‘? Um die Grenzen der Komik zu bestimmen, muss man sich erst einmal mit dem Phänomen der Komik selbst befassen. Eine ihrer Grundeigenschaften ist es ja, Grenzen zu überschreiten. Mit diesen Fragen setzte sich das Kasseler Komik-Kolloquium in zwei Tagungen, über die „Grenzen des Komischen“ und über „Komik und Religion“, auseinander. Die Ergebnisse sind in einem Tagungsband zusammengefasst. [...] Die Beiträge sind reich an Einsichten. [...] Humor hat man, Komik macht und entdeckt man, hat Robert Gernhardt gesagt. Das Entdecken ist dabei gar nicht so einfach, weil der Witz, Jean Paul zufolge, nicht die Kraft hat, seine eigene Beschreibung zustande zu bringen. Dem vorliegenden Sammelband gelingt es indessen fabelhaft, die Grenzen der Komik zu vermessen. So fabelhaft, dass man die doppelte Seite 93-94 (in der Ausgabe, die dem Rezensenten vorliegt) mit der Abbildung von Wolfgang Herrndorfs Meta-Karikatur „Kühe beim Nachstellen eines Gary-Larson-Witzes“ fast für einen Setzerwitz halten könnte. Ein erhellender und reflektierter Beitrag zur Komik-Forschung.
Michael Braun in „literaturkritik.de“ (Februar 2021)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27620
Komik kann eine ernste Sache sein. Wenn Experten für Facetten des Humors alle zwei Jahre beim Kasseler Komik Kolloquium zusammenkommen, das die Stiftung Brückner-Kühner veranstaltet, wird jedenfalls auf sehr hohem wissenschaftlichen Niveau diskutiert.[...] Friedrich W. Block und [...] Uwe Wirth haben die Aufsätze zweier [...] Tagungen herausgegeben. [...] Grenzen des Komischen, das macht der Band deutlich, bestehen oft in Tabus - [...]. Meist aber sind Grenzen vor allem von kulturellen und religiösen Prägungen und Konventionen bestimmt. Die Vorträge deklinieren das Thema teils abstrakt, teils am konkreten Beispiel durch [...].
vbs in „HNA Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (18. August 2021)
Kulturen des Komischen Band 8
Kennzeichnend für die politische Theaterästhetik Milo Raus und des International Institute of Political Murder (IIPM) ist die besondere Verknüpfung von affektiven und reflexiven Erfahrungsmomenten für die Zuschauenden. Die vorliegende Studie entwirft anhand von ausgewählten Theaterprojekten das repräsentationskritische Konzept der Darstellungsparallaxe. Sie analysiert damit, wie Realität im Theater als veränderbar dargestellt und dem Publikum eine Mitverantwortung für diese Veränderung auferlegt wird.
Zentral ist hierbei eine Selbstproblematisierung der theatralen Darstellung, aus der eine politische Dynamik entsteht und die das Verhältnis von Fiktionalität und Wirklichkeit in der Aufführungssituation zur Disposition stellt. Dieses Theater ‚der Realität‘ setzt somit seine eigene Realität als ‚Theater‘ aufs Spiel.
Simon Gröger
Theater der Realität - Realität des Theaters
Ästhetik und politische Dynamik bei Milo Rau und dem IIPM
PROΣKENION - Studien zu Theater und Performance 2
2023
ISBN 978-3-8498-1885-2
263 Seiten, Abb.
E-Book (PDF-Datei), 2,4 MB
Dr. Simon Gröger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Leseprobe: lp-9783849818845.pdf
PROΣKENION - Studien zu Theater und Performance 2
Werbeflyer: 1884-groeger-eflyer.pdf
In seinem Spätwerk Die Eigenart des Ästhetischen unternimmt Georg Lukács einen großangelegten Versuch der Grundlegung einer dialektischen und materialistischen Ästhetik. Lukács verortet die Entstehung des Ästhetischen und die Produktion von Kunstwerken im Prozess der praktischen Auseinandersetzung der Menschen mit der Natur. Er entwickelt unter Rückgriff auf die philosophische Tradition und die marxistische Widerspiegelungstheorie seinen Begriff der Kunst, den er in eine Perspektive der Befreiung der Menschheit stellt. Die vorliegende Studie rekonstruiert Lukács’ ästhetische Theorie anhand ihrer zentralen Konzepte und analysiert sie kritisch in ihrem Zusammenhang. Lukács’ materialistische Ästhetik erweist sich letztlich als moderner, als ihr gemeinhin zugestanden wird, und als fruchtbarer Anknüpfungspunkt für aktuelle kunstphilosophische Debatten.
Daniel Göcht
Mimesis - Subjektivität - Realismus
Eine kritisch-systematische Rekonstruktion der materialistischen Theorie der Kunst in Georg Lukács' "Die Eigenart des Ästhetischen"
Lukács-Studien Band 2
2019 [als Print-Ausgabe: 2017: ISBN 978-3-8498-1193-8]
ISBN 978-3-8498-1468-7
332 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 3,1 MB
Daniel Göcht, Jahrgang 1984, Studium der Philosophie und Germanistik an der Universität Siegen, Promotion an der Universität Duisburg-Essen.
Leseprobe: lp-9783849811938.pdf
Daniel Göchts Dissertation [...] ist ein Meilenstein der deutschsprachigen Rezeption der späten Lukácsschen Ästhetik. Dies ist wesentlich Göchts Verfahren einer gleichermaßen systematischen wie kritischen Rekonstruktion geschuldet. Damit bietet er eine Alternative zu Adornos stereotyp gewordenem Verdikt, der späte Lukács habe eine Zerstörung (eigener) kritischer Vernunft betrieben und könne daher nicht ernst genommen werden. [...] Göcht will »mit ›Lukács über Lukács‹ hinausgehen«, also im Modus »einer Autokritik der materialistischen Ästhetik« den Denker auf Grundlage dessen eigener Voraussetzungen »für die theoretischen Bedürfnisse der Gegenwart nutzbar machen«. [...] Auf einer Linie mit den Vorarbeiten von Hans Heinz Holz, Thomas Metscher und anderen erkennt Göcht die Stärke Lukács’ in dessen historisch-systematischer Herleitung ästhetischer Mimesis und der emphatischen Betonung der »Subjektivität für den emanzipatorischen Anspruch der Kunst (und Ästhetik)«.
Rüdiger Dannemann in „Tageszeitung junge Welt“ (19.01.2018)
Lukács-Studien Band 2
Der Band versammelt Beiträge von Katja Hachenberg aus zwei Jahrzehnten, die in unterschiedlichen Entstehungszusammenhängen wurzeln und sich zentralen ästhetisch-poetologischen Fragestellungen und Kategorien bis in die Gegenwart hinein zuwenden. Tasten, Hören, Raum und Stimme kommen als sinnlich-performative Textelemente ebenso in den Blick wie Schauen als ein Phänomen künstlerischer Haltung und die Verflochtenheit von Fiktionalisierung, Körper und Erinnerung. Literatur und ihre schöpferische Hervorbringung erweisen sich als nie in Gänze aufzuschlüsselnde Faszinosa.
Katja Hachenberg
Mit der Literatur werden wir nie fertig
Ästhetik, Schreiben, Leben
Texte (Essays, Beiträge, Aufsätze) aus zwei Jahrzehnten (2001-2022)
AISTHESIS Denkräume
2023
ISBN 978-3-8498-1916-3
116 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 0,5 MB
Katja Hachenberg, Dr. phil., studierte Germanistik, Sozialwissenschaften und Philosophie in Siegen und war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel. Neben ihrer langjährigen Tätigkeit im Lehrberuf schuf sie ein umfangreiches Werk fiktionaler wie nicht-fiktionaler Literatur.
Buchveröffentlichungen (Auswahl): Welt ohne Inventar (2017); Der japanische Junge (2012); Literarische Raumsynästhesien um 1900 (Aisthesis Verlag, 2005).
Leseprobe: lp-9783849819156.pdf
Der Band versammelt Beiträge von Katja Hachenberg aus zwei Jahrzehnten, die in unterschiedlichen Entstehungszusammenhängen wurzeln und sich zentralen ästhetisch-poetologischen Fragestellungen und Kategorien bis in die Gegenwart hinein zuwenden. Tasten, Hören, Raum und Stimme kommen als sinnlich-performative Textelemente ebenso in den Blick wie Schauen als ein Phänomen künstlerischer Haltung und die Verflochtenheit von Fiktionalisierung, Körper und Erinnerung. Literatur und ihre schöpferische Hervorbringung erweisen sich als nie in Gänze aufzuschlüsselnde Faszinosa.
Redaktionelle Information in „literaturkritik.de“ (10.11.2023)
AISTHESIS Denkräume
Der Name war Programm: Um 1910 erprobten Schriftsteller, bildende Künstler und Architekten gemeinsam in Herwarth Waldens Zeitschrift »Der Sturm« den Aufstand gegen den spießbürgerlichen Mief des Wilhelminismus, der wie von einer Naturgewalt hinweggefegt werden sollte. Im »Sturm« erschienen unter anderem die verstörende Prosa Alfred Döblins, die Unruhe verbreitenden Zeichnungen von Oskar Kokoschka oder das begeistert begrüßte Architekturmanifest »Glasarchitektur« von Paul Scheerbart. Aber auch den Brücke-Künstlern, dem Blauen Reiter, den Futuristen, Kubisten, Konstruktivisten und den späteren Bauhaus-Protagonisten boten die Zeitschrift und ab 1912 die Kunstgalerie »Der Sturm« ein Podium. Die Arbeit untersucht erstmalig systematisch den Stellenwert der Architektur im Kulturnetzwerk dieser wirkungsmächtigen Zeitschrift. Sie zeigt auf, wie multilateral die neuen Kunstbewegungen um 1910 insgesamt von Architektur und architektonischen Ideen geprägt waren.
Robert Hodonyi
Herwarth Waldens »Sturm« und die Architektur
Eine Analyse zur Konvergenz der Künste in der Berliner Moderne
Moderne-Studien 6
2019 [als Print-Ausgabe: 2010: ISBN 978-3-89528-779-4]
ISBN 978-3-8498-1420-5
490 Seiten, 34 Abb.
E-Book (PDF-Datei), 18,2 MB
Robert Hodonyi, geb. 1977, Dr. phil., lebt als Literaturwissenschaftler und Journalist in Bremen und Dresden.
Leseprobe: lp-9783895287794.pdf
Im Jahr 1910 gründete Herwarth Walden (1878-1941) die Zeitschrift Der Sturm […] Dieses 100-jährige Jubiläum nimmt Robert Hodonyi […] zum aktuellen Aufhänger, um eine Neuperspektivierung des Publikationsorgans einzufordern. Zu Recht akzentuiert er […] die kaum zu überschätzende Bedeutung der Zeitschrift für die Berliner Moderne […]. Bilanzierend bleibt festzuhalten, dass mit Hodonyis Dissertation eine innovative und perspektivenreiche Studie zur enormen Präsenz der Architektur im Sturm vorliegt […] Hodonyi [kann] nicht nur zeigen, dass bereits vor der Bauhaus-Bewegung eine intensive Auseinandersetzung mit der Baukunst stattfand, sondern auch, wie die Architektur in die Kunsttheorien des Sturm integriert wurde. Über sein Thema im engeren Sinne hinaus wirft der Verfasser viele zentrale Fragen zum Verhältnis von Architektur und anderen Künsten auf und bietet überzeugende Antworten, die seine Annahme einer „Architekturalisierung der Künste“ erhärten.
Robert Krause in „Hugo-Ball-Almanch“ (Neue Folge, 2012)
Die vorl. Untersuchung […] führt beispielgebend aus, wie sich die auch in den jüngeren Forschungen zum Expressionismus eher deskriptiv vermittelte „Konvergenz“ der Künste in einem Netzwerk um Herwarth Walden […] materiell und theoretisch begreifen lässt. […] Stilistisch prägnant verfasst, erschließt das Buch Neuland in der Forschungsliteratur zum Expressionismus.
Chryssoula Kambas in „Germanistik“ (2011, Heft 3-4)
[…] Ein nicht zu unterschätzendes Verdienst der Studie Hodonyis liegt sicherlich in dem - u.a. qua Sichtung des Briefwechsels zwischen Herwarth Walden und Karl Kraus geführten - Nachweis, dass die Verflechtungen zwischen Berliner und Wiener Moderne »um 1900« auch personell enger waren, als man es gemeinhin zur Kenntnis genommen hat. Inhaltlich begreift Hodonyi den Berliner »Sturm« gleichsam als Fortsetzung des Wiener »Ver Sacrum«. Dessen Redaktion hatte im ersten Heft 1898 deklariert: »Wir brauchen [...] in erster Linie die notwendigen Kräfte der Zerstörung und Vernichtung. Auf morschem Untergrund kann man nicht bauen [...]. Allerdings hat diese, wie jede aufbauende Tätigkeit, die Wegräumung des Hinderlichen zur Voraussetzung«. Diese Drastik des »Ver Sacrum«-Modernismus stellt der Autor in eine ideengeschichtliche Linie mit der sich im »Sturm« artikulierenden Innovationsprogrammatik: »Auch wenn der Sturm-Kreis der Wiener Secession ablehnend gegenüberstand, wird im Programm von Ver Sacrum ein kairologisches Pathos sichtbar, das mit Tabula-rasa-Szenarien und Architekturmetaphoriken einhergeht, wie sie für die historische Avantgarde im Sturm exemplarisch untersucht worden sind.« Wir fügen hier dieser dichten und kongenialen Beschreibung des Autors lediglich die Anregung hinzu, den Gedanken, die (ästhetische) Moderne sei ein Tabula-rasa-Szenario, ernst zu nehmen. Kann es aber dem im Innersten geschichtlich bestimmten Kulturwesen Mensch dauerhaft zumutbar sein, sein kurzes und beschränktes Leben immer wieder bei einer - von aller Historizität gereinigten - Nullstunde anzufangen?
Franz Siepe in „Portal Kunstgeschichte“ (23.08.2012)
Zur vollständigen Rezension: http://www.portalkunstgeschichte.de/buch_medien/?id=5222
Moderne-Studien 6
Die hier zusammengestellten Aufsätze sind in einem Zeitraum von mehr als vierzig Jahren entstanden aus der Begegnung mit Werken oder Werkzusammenhängen. Sie sind erschienen in Zeitungen als Ausstellungsbesprechungen, in Katalogen als Begleittexte, als Analyse von Problemen, die sich aus der Wahl eines bestimmten Themas für den Künstler ergaben. Sie sind Produkte einer langjährigen Tätigkeit als Kunstkritiker, Ergebnisse der Erfahrungen im Umgang mit Kunstwerken, Zeugnisse der daraus hervorgegangenen Reflexion. Sie sind Deutungen, die die Subjektivität des Interpreten nicht verleugnen wollen und sollen.
Hans Heinz Holz
Bild-Sprachen
Gesammelte Aufsätze zu Kunst und Künstlern
2019 [als Print-Ausgabe: 2009: ISBN 978-3-89528-699-5]
ISBN 978-3-8498-1449-6
352 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 3,3 MB
Hans Heinz Holz war bis zu seiner Emeritierung Professor für Philosophie zunächst in Marburg, dann in Groningen (Niederlande). Er ist Ehrenpräsident der ‚Internationalen Gesellschaft Hegel-Marx für Dialektisches Denken‘. Letzte Buchveröffentlichung: „Weltentwurf und Reflexion. Versuch einer Grundlegung der Dialektik“ (Metzler, 2005). Bei Aisthesis sind u.a. von ihm erschienen: „Philosophische Theorie der bildenden Künste“ (3 Bde., 1996/97) und „Seins-Formen. Über strengen Konstruktivismus in der Kunst“ (2001).
Leseprobe: lp-9783895286995.pdf
[...] Hans Heinz Holz veröffentlichte, als solches noch möglich war, in Ausstellungskatalogen und in Zeitungen wie der Basler National-Zeiung und der Frankfurter Rundschau allgemeinverständliche Texte zur Kunst, die jetzt in einem Buch versammelt sind. Der Konstruktivismus spielt bei Holz eine gewichtige Rolle, daneben bespricht er Arbeiten bekannter (Picasso, Giacometti) und weniger bekannter Künstler, die biographisch bedingt, aus dem Schweizer Raum kommen, was spannende Entdeckungen ermöglicht. Die größte Entdeckung aber bleibt, daß die Auseinandersetzung mit Kunst immer den Blick auf unser Menschsein schärft.
Heike Friauf in „Junge Welt“ (9.10.2009)
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Dieser Band mit einer Auswahl kleiner Schriften zur Ästhetik von Hans Heinz Holz erscheint aus seinem Nachlass. Er hat ihn vor seinem Tod in der vorliegenden Form zum Druck vorbereitet.
Hans Heinz Holz
Kunst-Theorien
Kleine Schriften zur Ästhetik
2019 [als Print-Ausgabe: 2013: ISBN 978-3-89528-981-1]
ISBN 978-3-8498-1451-9
265 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 2,1 MB
Hans Heinz Holz (1927-2011) war bis zu seiner Emeritierung Professor für Philosophie zunächst in Marburg, dann in Groningen (Niederlande). Er war Ehrenpräsident der ‚Internationalen Gesellschaft Hegel-Marx für Dialektisches Denken‘. Letzte Buchveröffentlichungen: „Dialektik: Problemgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart“ (5 Bde., WBG, 2010) und „Aufhebung und Verwirklichung der Philosophie Bd. 2: Theorie als materielle Gewalt. Die Klassiker der III. Internationale“ (Aurora, 2011). Bei Aisthesis sind u.a. von ihm erschienen: „Philosophische Theorie der bildenden Künste“ (3 Bde., 1996/97), „Seins-Formen. Über strengen Konstruktivismus in der Kunst“ (2001) und „Bild-Sprachen. Gesammelte Aufsätze zu Kunst und Künstlern“ (2009). Sein Grundlagenwerk „Der ästhetische Gegenstand“ erschien 2009 in zweiter Auflage. 2011 erschien „Macht und Ohnmacht der Sprache. Untersuchungen zum Sprachverständnis und Stil Heinrich von Kleists“, eine überarbeitete und erweiterte Fassung des zuerst 1961 erschienenen Standardwerks.
Leseprobe: 9783895289811.pdf
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Der Konstruktivismus in der Kunst, der sich nach dem Ersten Weltkrieg als Stilrichtung herausbildete, verstand sich als die bildnerische Antwort auf die Produktionsweise der modernen Technik und das ihr entsprechende Lebensgefühl. Seine Begründer verzichteten auf abbildliche Darstellung und orientierten sich auf die Gestaltung elementarer Raum- und Flächenformen. Erst die zweite Generation der konstruktivistischen Künstler jedoch entwickelte einen strengen Begriff von Konstruktionsmethoden. Insbesondere die Zürcher Schule und die mit ihr kooperierende Stuttgarter Schule Anton Stankowskis haben die Prinzipien eines strengen Konstruktivismus ausgearbeitet. Sie leiteten eine neue Phase der nun »konkret« genannten Kunst ein, die einen struktur- und einen zeichentheoretischen Aspekt hat. Jetzt stehen die Bildwerke in einem genau bestimmbaren Verhältnis zur wissenschaftlich-technischen Denkweise. Auf dieser Grundlage arbeitet die dritte Generation des Konstruktivismus nun an Problemen der Darstellung abstrakter Wirklichkeitsverhältnisse.
Diese grundlegende Studie arbeitet die Übereinstimungen von Denk- und Sehformen heraus und zeigt, daß diese scheinbar »formalistische« Kunstrichtung einen durchaus realistischen Kern hat.
Hans Heinz Holz
Seins-Formen
Über strengen Konstruktivismus in der Kunst
2019 [als Print-Ausgabe: 2001: ISBN 978-3-89528-253-9]
288 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 8,6 MB
Hans Heinz Holz war bis zu seiner Emeritierung Professor für Philosophie zunächst in Marburg, dann in Groningen/Niederlande. Er ist Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für dialektische Philosophie. Zuletzt sind von ihm erschienen: Einheit und Widerspruch. Problemgeschichte der Dialektik in der Neuzeit (3 Bde., Stuttgart 1997/98) und im Aisthesis Verlag: Philosophische Theorie der bildenden Künste (3 Bde., 1996/ 97) sowie »Die große Räuberhöhle«. Religion und Klassenkämpfe im christlichen Mittelalter (1999).
Leseprobe: lp-9783895282539.pdf
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Der Band eröffnet die neue Reihe der Postkolonialen Studien in der Germanistik. In diesem Buch liegt das Augenmerk auf Ausprägungen „des Orientalischen“ einerseits und „des Amerikanischen“ andererseits und auf Europa als ihrem mitzudenkenden Dritten. Die Quellen und Schauplätze reichen von der Literatur des Mittelalters über die Forschungsreisen der Goethezeit, die Romantisierung von Landschaft und die exotischen Entgrenzungsprojekte der Moderne bis zur zeitgenössischen Verklärung von Tropikalität. Der methodische Grundimpuls der Studien zielt darauf, kulturelle Alteritätsformeln nicht als ‚Einbahnstraße‘ von Fremdbildern, Projektionen und Stereotypen zu betrachten, sondern in Austauschprozessen, Wanderungsbewegungen und Transfers zu verorten.
Alexander Honold (Hg.)
Ost-westliche Kulturtransfers
Orient - Amerika
Postkoloniale Studien in der Germanistik 1
2020 [als Print-Ausgabe: 2011: ISBN 978-3-89528-848-7]
ISBN 978-3-8498-1492-2
291 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 4,2 MB
Alexander Honold, geb. 1962 in Valdivia/Chile, ist Ordinarius für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Lehrtätigkeit u.a. in Berlin und Konstanz; zahlreiche Buchpublikationen, Aufsätze und Literaturkritiken. Zuletzt erschienen: Mit Deutschland um die Welt. Eine Kulturgeschichte des Fremden in der Kolonialzeit. Stuttgart 2004 (Mhg.); Ins Fremde schreiben. Gegenwartsliteratur auf den Spuren historischer und fantastischer Entdeckungsreisen. Göttingen 2009 (Mhg.); Kilimandscharo. Die deutsche Geschichte eines afrikanischen Berges. Berlin 2011 (zusammen mit Christof Hamann).
Leseprobe: lp-9783895288487.pdf
[...] Nach über zehn Jahren wird mit diesem Band nun auch in Deutschland der erste systematische Schritt unternommen, postkoloniale Forschungsansätze zu versammeln und zu vermitteln. Bei der Zielsetzung geht es zunächst darum, einen Gegenstandsbereich deutschsprachiger Literatur und Kultur der Kolonialzeit zu erschließen, der bislang vernachlässigt wurde. Außerdem sollen kanonische Texte neu bewertet und asymmetrische Machtverhältnisse in (post-)kolonialen Konstellationen mit einer kritisch angewendeten Diskurstheorie analysiert werden (7f.). [...] Forscherinnen und Forscher mit dem Schwerpunkt in postkolonialen Studien werden diesen Band mit Gewinn rezipieren können, denn er nimmt Anschluss an Theorien über kulturelle Translation, Transkulturalität oder Globalisierung, sieht in ihnen ein dynamisches Feld und stellt in diesem Zusammenhang die Frage nach dem Theoriepotential postkolonialer Ansätze für das Fach Germanistik. Damit sind aktuelle Fragen verbunden, in welcher Weise Migration und Globalisierung mit dem historischen Kolonialismus zusammenhängen und wie weit sich postkoloniale Theoriethemen öffnen lassen bzw. anschlussfähig machen. [...]
Hamid Tafazoli in „German Quarterly“ (Spring 2012)
Es ist sicher kein Zufall, dass die Probleme und Reibungsverluste einer Übertragung postkolonialer Ansätze auf germanistische Fragestellungen gerade in der konkreten Interpretationsarbeit an Texten sichtbar werden. Indem der erste Band der Reihe „Postkoloniale Studien in der Germanistik“ dieses Wagnis facettenreich und auf hohem Niveau eingeht, zeigt er wichtige Forschungsperspektiven auf und verdeutlicht einmal mehr, wie dringend notwendig die allzu lange gescheute Auseinandersetzung mit der Literatur zum „Fremden“ für das Verständnis der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte ist.
Kathrin Wittler in „Monatshefte“ (Vol. 104, No. 2, 2012)
[…] Im 2011 erschienen ersten Band der Schriftenreihe, Ost-westliche Kulturtransfers. Orient - Amerika, herausgegeben von ALEXANDER HONOLD, liegen nun elf Aufsätze vor, die diese Methoden auf unterschiedliche Weise produktiv machen. Ost und West sind keine fixen Gegenden, wie Honold vorausschickt, sondern seien als relationales Gefüge zu verstehen als zwei Variablen, die sich dichotomisch zwar gegenseitig bedingen, aber je nach Standpunkt und Orientierung unterschiedliche Auslegungshorizonte aufscheinen lassen. Mit Said bezeichnet Honold Amerika und Orient als Denksysteme und Projektionsmuster europäischer Herkunft. Dass diese Konstellation ein immenses Spektrum potentieller und nur schwer einzugrenzender Themen eröffnet, zeigt sich in der Vielfalt der Beiträge. […] Der Band ist vor allem dort überzeugend und auch eine wichtige Grundlage für zukünftige Standortbestimmungen, wo der Akzent weniger auf der postkolonialen Theorie als vielmehr auf der genauen Lektüre literarischer Verfahren liegt, die binäre Schematisierungen auf je eigene Weise aufzubrechen versuchen.
Oliver Simmons in „Zeitschrift für Germanistik“ (1/2013)
[…] The volume as a whole is characterized by a pluralism of approaches and aims; […] The articles reflect a very broad understanding of postcolonial discourse, embracing aspects of transcultural encounter, asymmetries in power relationships, and the analysis of modernist ambivalence as a manifestation of the complexities of a global consciousness.
Florian Krobb in „Modern Language Review“ (Januar 2013)
[...] Der erste Band der Reihe „Postkoloniale Studien in der Germanistik“ gibt einen genauen Einblick in die Tätigkeitsfelder, die sich aus einer postkolonialen Perspektive innerhalb der Philologie ausmachen lassen. [...] [Es] gelingt [...] den Autoren, [...] Fragestellungen zu entwickeln, die uns schlagartig ins Zentrum der postkolonialen Forschung rücken.
Linda Maeding in „Info DaF“ (April/Juni 2013)
[...] The articles reflect a very broad understanding of postcolonial discourse, embracing aspects of transcultural encounter, asymmetries in power relationships, and the analysis of modernist ambivalence as a manifestation of the complexities of a global consciousness. [...]
Florian Krobb in „Modern Language Review“ (January 2013)
Postkoloniale Studien in der Germanistik 1
Der aufmerksame Blick der Theaterzuschauer lässt sich weder auf eine Art der Vorstellung noch auf eine bestimmte Form der Bilderfahrung beschränken. In der Philosophie und der ästhetischen Theorie hat er ebenso seine Spuren hinterlassen, wie in der spannungsreichen Geschichte des Bildes. Welche Einsichten bietet eine Theorie der Zuschauer (Theoroi) in der heutigen Bildkultur? Was trägt das Theater als theoretisches und historisches Phänomen zu einer Kritik unterschiedlicher Bildformen bei? Diesen Fragen wird in der vorliegenden Untersuchung anhand von phänomenologischen, hermeneutischen und archäologischen Positionen nachgegangen. Als grundlegendes Phänomen erweist sich dabei das Bild des Wiedergängers (Steinerner Gast) im Theater.
Alexander Jackob
Theater und Bilderfahrung
In den Augen der Zuschauer
Bild und Schrift in Bewegung Bd. 17
2019 [als Print-Ausgabe: 2014: ISBN 978-3-8498-1022-1]
ISBN 978-3-8498-1472-4
357 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 2,3 MB
Alexander Jackob studierte Theaterwissenschaft, Filmwissenschaft und Kunstgeschichte in Mainz. Er lehrt in Amsterdam (UVA) zu Theater, Ästhetik und Musiktheater und veröffentlicht zu Fragen des Bildes zwischen historischen und aktuellen Medienereignissen.
Leseprobe: 9783849810221.pdf
Die Frage, inwiefern Bildwissenschaft und Theaterwissenschaft sich gegenseitig bereichern können, ist zwar lange ein Forschungsdesiderat geblieben, jedoch beginnen in den letzten Jahren Veröffentlichungen allmählich die Lücke zu füllen, und Alexander Jackobs Buch [...] leistet einen wesentlichen Beitrag dazu. [...] Der Text besticht durch seine genaue methodische Vorgehensweise. [...] [D]er am Ende der Lektüre von Jackobs Buch angelangte Leser [verfügt] über ein dichtes Netz von theoretischen Begriffen und Ansätzen zur Frage der Bilderfahrung im Theater: Die vorliegende Veröffentlichung kann sich in dieser Hinsicht zu einem Standardwerk etablieren zum Thema Blick und Bild im Theater.
Florence Baillet in „www.theaterforschung.de“ (September 2014)