In der vergleichsweise kurzen Zeitspanne von 30 Jahren vollzog sich in der Literatur Westfalens ein grundlegender Wandel. Er führte vom Heimatroman über die Arbeiter- und Popliteratur bis zum Agitprop und zu Spielformen experimenteller Literatur.
60 Autorinnen und Autoren präsentieren in ihren Essays die Literatur der Jahre 1945 bis 1975. Kurzweilig und kritisch zeigen die knapp 120 Beiträge, dass die Literatur Westfalens vielfältige und oftmals überraschende Leseeindrücke bietet.
Vom Heimatroman zum Agitprop
Die Literatur Westfalens 1945–1975
118 Essays
Herausgegeben von Moritz Baßler, Walter Gödden, Sylvia Kokot und Arnold Maxwill
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen, Band 68
2016
ISBN 978-3-8498-1184-6
520 Seiten
kartoniert
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Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen, Band 68
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Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen, Münster, hg. v. Walter Gödden und Arnold Maxwill
Literatur in Westfalen
Beiträge zur Forschung 14
Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen, Münster, hg. v. Walter Gödden und Arnold Maxwill
2016
ISBN 978-3-8498-1182-2
600 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783849811822.pdf
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Das spielerische Experiment stand immer im Vordergrund: Das hatte den gelernten Maler Heinrich Schürmann (1940–2008) bereits zum Besuch der Werkkunstschule veranlasst. Spät kam neben bildkünstlerischen Arbeiten die Literatur hinzu: Schriftbilder. Die Verflechtungen zwischen dem Niederdeutschen und der Visuellen Poesie sind im Werk kaum voneinander zu trennen. Es sind kleinste Wort- und Lauteinheiten, mit denen gearbeitet wird, die in Collagen und Montagen auftauchen, verfremdet, neu betrachtet werden. So entstehen Text-Bild-Konstellationen. Der Nachlass bietet Einblicke in Schürmanns Werkstatt zwischen Pinsel, Linoldruck und Photoshop.
Arnold Maxwill
Bilder, Schriftbilder, Sprachspiele
Heinrich Schürmann
Aufgeblättert Band 4
Entdeckungen im Westfälischen Literaturarchiv
Herausgegeben von Jochen Grywatsch
2017
ISBN 978-3-8498-1212-6
156 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783849812126.pdf
Aufgeblättert Band 4
Entdeckungen im Westfälischen Literaturarchiv
Herausgegeben von Jochen Grywatsch
27.10.2017 „Plattdeutsches Buch des Jahres 2017“ aus dem Aisthesis Verlag
Der Preis „Plattdeutsches Buch des Jahres 2017“ wurde gemeinsam vom Institut für niederdeutsche Sprache und der Carl-Toepfer-Stiftung (Hamburg) an Arnold Maxwill für sein bei Aisthesis erschienenes Buch Bilder, Schriftbilder, Sprachspiele – Heinrich Schürmann verliehen. Anlässlich der 20. Plattdeutschen Buchmesse findet die Preisverleihung an den Autor (Preisgeld: 2000 Euro) mit einer Laudatio durch Dirk Römmer am 4.11. um 11 Uhr in der Niederdeutschen Bibliothek der Carl-Toepfer-Stiftung in der Peterstr. 36 in Hamburg statt. Im Anschluss (ab 12:15 Uhr) wird das Buch kurz vorgestellt und daraus vorgelesen. Es ist nach der Veranstaltung käuflich zu erwerben.
Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen, Münster, hg. v. Walter Gödden und Arnold Maxwill
Literatur in Westfalen
Beiträge zur Forschung 15
Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen, Münster, hg. v. Walter Gödden und Arnold Maxwill
2017
ISBN 978-3-8498-1183-9
690 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783849811839.pdf
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Aber schon am dritten Tage widerte ihn das unerträglich Einförmige dieser Verrichtungen an. Er begriff nicht, daß Menschen ihr Leben an eine Maschine fesseln und es ertragen konnten. Daß sie ihr Leben, das sie jenseits der Fabriktore lebten, abzuwerfen vermochten wie den guten Rock, den sie mit dem Arbeitskittel austauschten, um Tag um Tag mit den ewig gleichen Handgriffen Löcher zu bohren, Nieten abzuschneiden, Nieten zu wärmen und zu schlagen.
Erich Grisar
Heinrich Volkmann
Roman eines Arbeiters
Herausgegeben von Arnold Maxwill
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen, Band 72
Reihe Texte Band 34
2017
ISBN 978-3-8498-1219-5
236 Seiten
kartoniert
Der Dortmunder Schriftsteller Erich Grisar (1898-1955) war Lyriker, Romanautor, Journalist und Reiseschriftsteller. Sein vielfältiges Gesamtwerk umfasst den Arbeiterdichter der 1920er-Jahre ebenso wie den anekdotischen Humoristen der Nachkriegszeit.
Leseprobe: 9783849812195.pdf
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen, Band 72
Reihe Texte Band 34
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Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen, Münster, hg. v. Walter Gödden und Arnold Maxwill
Literatur in Westfalen
Beiträge zur Forschung 16
Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen, Münster, hg. v. Walter Gödden und Arnold Maxwill
2018
ISBN 978-3-8498-1304-8
530 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783849813048.pdf
Der Antikriegsroman des Dortmunder Volksschullehrers Franz Müller-Frerich erschien 1930 innerhalb kürzester Zeit in mehreren Auflagen und ist dennoch heute vollständig vergessen. In Kriegspferd Pummelchen wird die Frontrealität der Jahre 1914–1918 aus Sicht eines Pferdes geschildert; durch die schonungslos und drastisch wiedergegebenen Kriegserlebnisse verliert der Text seine Nähe zum Kinderbuch. Bei schlechter Verpflegung und Organisation stirbt das haferfressende Kriegsgerät an schweren Verletzungen, an totaler Erschöpfung. Das Leid dieser ‚Kraftmaschinen‘ im Laboratorium der Gewalt ist unsäglich. Müller-Frerichs Roman operiert meist mit kurzen Szenen und desavouiert heroische Vorstellungen nationaler Wehrhaftigkeit, rückt Mitleid als Kategorie ins Zentrum. Die zeitgenössische Kritik äußerte sich enthusiastisch und sprach von einem Buch „mit tief in der Seele packender Kraft“, das eine „herzenstiefe Liebe zur armen, verstoßenen Kreatur“ vermittle.
„Eine Neuveröffentlichung dieses eigenwilligen und in seiner Art einzigartigen Romans wäre dringend zu wünschen, denn er ist auch eines der ganz wenigen Bücher, die einen Menschen verständiger und besser machen können.“
Dieter Sudhoff
Franz Müller-Frerich
Kriegspferd Pummelchen
Herausgegeben von Arnold Maxwill
Mit einem Beitrag von Dieter Sudhoff
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 81
Reihe Texte Band 39
2019
ISBN 978-3-8498-1503-5
135 Seiten
kartoniert
Leseprobe: lp-9783849815035.pdf
Endlich ist dieses wichtige Dokument neu aufgelegt. [...] [D]er besondere Wert [von Franz Müller-Frerichs] Werk[] [liegt darin], das [es] uns das nur schwer fassbare kreatürliche Leiden anschaulich fühlbar zu machen versteht, in dem es die geschundene, überstrapazierte, schlecht gepflegte, ständigem Futtermangel und Kriegslärm ausgesetzte Kreatur vermenschlicht – und seinen Leser mithilfe dieses an sich simplen Erzähltricks echte Empathie abzugewinnen vermag. [...] Das alles wird von Müller-Frerich höchst anschaulich erzählt – und öffnet hinter den vordergründig geschilderten Ereignissen Zug um Zug den Raum für eine ergreifende Liebesgeschichte zwischen Mensch und Tier, die in ihrer Darstellung unterm Strich als ebenso einfach wie bezwingend erscheint. [...] Dass sein nun vorliegender, ganz im Sprachgestus der damaligen Zeit abgefasster Text sprachlich nicht überlebt hat, ist das eine; seiner bleibenden Dringlichkeit aber nimmt dies nichts. Entschlossen erhob dieser Autor darin seinerzeit seine Stimme gegen den Krieg.
Peter Henning in „Büchermarkt“ (Deutschlandfunk, 6. März 2020)
Zur gesamten Rezension mit Audiofile: https://www.deutschlandfunk.de/kriegspferd-pummelchen-die-geschundene-kreatur.700.de.html?dram:article_id=471604
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 81
Reihe Texte Band 39
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Der Antikriegsroman des Dortmunder Volksschullehrers Franz Müller-Frerich erschien 1930 innerhalb kürzester Zeit in mehreren Auflagen und ist dennoch heute vollständig vergessen. In Kriegspferd Pummelchen wird die Frontrealität der Jahre 1914–1918 aus Sicht eines Pferdes geschildert; durch die schonungslos und drastisch wiedergegebenen Kriegserlebnisse verliert der Text seine Nähe zum Kinderbuch. Bei schlechter Verpflegung und Organisation stirbt das haferfressende Kriegsgerät an schweren Verletzungen, an totaler Erschöpfung. Das Leid dieser ‚Kraftmaschinen‘ im Laboratorium der Gewalt ist unsäglich. Müller-Frerichs Roman operiert meist mit kurzen Szenen und desavouiert heroische Vorstellungen nationaler Wehrhaftigkeit, rückt Mitleid als Kategorie ins Zentrum. Die zeitgenössische Kritik äußerte sich enthusiastisch und sprach von einem Buch „mit tief in der Seele packender Kraft“, das eine „herzenstiefe Liebe zur armen, verstoßenen Kreatur“ vermittle.
„Eine Neuveröffentlichung dieses eigenwilligen und in seiner Art einzigartigen Romans wäre dringend zu wünschen, denn er ist auch eines der ganz wenigen Bücher, die einen Menschen verständiger und besser machen können.“
Dieter Sudhoff
Franz Müller-Frerich
Kriegspferd Pummelchen
Herausgegeben von Arnold Maxwill
Mit einem Beitrag von Dieter Sudhoff
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 81
Reihe Texte Band 39
2019 [als Print-Ausgabe: 2019: ISBN 978-3-8498-1503-5]
ISBN 978-3-8498-1481-6
135 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 4 MB
Leseprobe: lp-9783849815035.pdf
Endlich ist dieses wichtige Dokument neu aufgelegt. [...] [D]er besondere Wert [von Franz Müller-Frerichs] Werk[] [liegt darin], das [es] uns das nur schwer fassbare kreatürliche Leiden anschaulich fühlbar zu machen versteht, in dem es die geschundene, überstrapazierte, schlecht gepflegte, ständigem Futtermangel und Kriegslärm ausgesetzte Kreatur vermenschlicht – und seinen Leser mithilfe dieses an sich simplen Erzähltricks echte Empathie abzugewinnen vermag. [...] Das alles wird von Müller-Frerich höchst anschaulich erzählt – und öffnet hinter den vordergründig geschilderten Ereignissen Zug um Zug den Raum für eine ergreifende Liebesgeschichte zwischen Mensch und Tier, die in ihrer Darstellung unterm Strich als ebenso einfach wie bezwingend erscheint. [...] Dass sein nun vorliegender, ganz im Sprachgestus der damaligen Zeit abgefasster Text sprachlich nicht überlebt hat, ist das eine; seiner bleibenden Dringlichkeit aber nimmt dies nichts. Entschlossen erhob dieser Autor darin seinerzeit seine Stimme gegen den Krieg.
Peter Henning in „Büchermarkt“ (Deutschlandfunk, 6. März 2020)
Zur gesamten Rezension mit Audiofile: https://www.deutschlandfunk.de/kriegspferd-pummelchen-die-geschundene-kreatur.700.de.html?dram:article_id=471604
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 81
Reihe Texte Band 39
Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen, Münster, hg. v. Walter Gödden und Arnold Maxwill
Literatur in Westfalen
Beiträge zur Forschung 17
Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen, Münster, hg. v. Walter Gödden und Arnold Maxwill
2020
ISBN 978-3-8498-1535-6
544 Seiten
kartoniert
Leseprobe: lp-9783849815356.pdf
Das im Nachlass Walter Köpping aufgefundene Typoskript ist eine umfassende Kulturgeschichte des deutschen Bergbaus, dargestellt anhand zahlreicher literarischer Zeugnisse. Der Fokus liegt – neben Kapiteln zu Goethe, Novalis sowie Exkursen zur bildenden Kunst und Sozialgeschichte – auf den Ereignissen im Ruhrgebiet zwischen 1860 und 1990. Im Vordergrund stehen die Textspuren der Autoren – von Heinrich Kämpchen bis hin zu Ilse Kibgis, Kurt Küther und Jürgen von Manger. Damit ist Köppings Darstellung der bergmännischen Arbeits- und Alltagswelt nicht zuletzt eine regionale Literaturgeschichte.
Walter Köpping war Mitbegründer der »Dortmunder Gruppe 61«, Herausgeber zahlreicher Anthologien, unermüdlicher Förderer der Arbeiterliteratur und Bildungssekretär der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie. Diese letzte Monografie Köppings stellt gewissermaßen die Summe seiner Bemühungen um die Bergarbeiterdichtung dar. Wir fürchten nicht die Tiefe besticht vor allem durch die immense Zahl herangezogener, teils abseitiger Texte und Quellen sowie die Querverweise auf Kultur- und Sozialpolitik, etwa den Kampf gegen den Abriss von Zechensiedlungen.
Walter Köpping
Wir fürchten nicht die Tiefe
Kunst und Kultur der Bergleute in Deutschland
Herausgegeben von Arnold Maxwill
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 85
Reihe Texte Band 41
2020
ISBN 978-3-8498-1551-6
288 Seiten
kartoniert
Walter Köpping, geboren 1923 in Altenburg (Thüringen), kaufmännische Lehre, 1946 Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, 1947 Neubergmann auf der Zeche »Julia« in Herne, 1951–1953 Studium an der Akademie für Gemeinwirtschaft in Hamburg, 1954 zunächst Bildungssekretär, 1964–1983 Leiter der Bildungsabteilung der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie. Er starb 1995 in Essen. Zahlreiche Veröffentlichungen und Herausgeberschaften zur (Berg-)Arbeiterdichtung; zu seinen wichtigsten Anthologien gehören: Wir tragen eine Licht durch die Nacht. Gedichte aus der Welt des Bergmanns. Bochum 1960 (gem. mit Fritz Hüser), Unter Tage – Über Tage. Gedichte aus der Arbeitswelt unserer Tage. Frankfurt am Main 1966, Schwarze Solidarität. 85 Jahre kämpferische Bergarbeiterdichtung. Oberhausen 1974, 100 Jahre Bergarbeiter-Dichtung. Oberhausen 1982, Lebensberichte deutscher Bergarbeiter. Frankfurt am Main 1984, Schichtwechsel – Lichtwechsel. Texte aus der Arbeitswelt. Köln 1988.
Leseprobe: lp-9783849815516.pdf
Wir fürchten nicht die Tiefe ist für jeden, der sich mit dem Bergbau im Ruhrgebiet beschäftigen möchte, ein gutes Einstiegsbuch, das den Bergbau durch literarische Beispiele sehr anschaulich und bildhaft näher bringt. [...] In jedem Fall ist es für alle Bergbauinteressierten und -forschenden eine große Bereicherung, dass das Manuskript nun 25 Jahre nach dem Tod Walter Köppings veröffentlicht werden konnte und somit das Lebenswerk des Autors seine verdiente Publikation erhält.
Simone Hacke in „literaturkritik.de“ (05.08.2020)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27031
In Köppings Nachlass im Dortmunder Fritz-Hüser-Institut hat sich nun ein bislang unveröffentlichtes Buchmanuskript gefunden, [...] Tatsächlich handelt es sich in gewissem Sinne um ein hybrides Werk. Mit „Kunst und Kultur“ des Bergbaus steckt Köpping ein breites Feld ab, und Theater, Film, bildende Kunst wie Musik kommen durchaus zum Tragen [...]; im eigentlichen Fokus stehen aber literarische und lyrische Blicke auf die Arbeits- und Lebenswelt des Bergbaus. [...] Bei all dem bietet das Buch einen reichen Fundus faszinierender, heute größtenteils vergessener Texte, [...] Arnold Maxwill, der zuletzt (in der Tradition Köppings?) eine Reihe von Neueditionen bergbaulicher Lyrik und Prosa vorgelegt hat, hat auch dieses Manuskript sorgfältig editiert und um einen umfänglichen Essay zur „erzählten Arbeitslandschaft“ des Ruhrgebiets ergänzt, der eine konzise Motivgeschichte des Bergbaus und der Bergleute bietet.
Dr. Stefan Moitra in „Der Anschnitt“ (73, 2021, H. 1-2)
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 85
Reihe Texte Band 41