Die in der soziologischen Fachliteratur überwiegende These von der neoliberalen Determinierung zeitgenössischer Subjekte deckt sich größtenteils mit der Darstellung der Subjektivierungsweise in der Literatur, aber eben nicht ausschließlich. Denn literarische Texte zeigen Facetten der Subjektivierungsfigur, die so kaum oder nicht in außerliterarischen Wissensbereichen aufzufinden sind. Und einige Texte ordnen ›Selbstoptimierung‹ mitunter auch in Abgrenzung zu den so populären Gouvernementalitätsstudien ein. Damit eröffnet sich folgendes Forschungsdesiderat: während andere Wissensbereiche das Aufkommen der Subjektivierungsfigur bereits analysiert haben, fehlt eine Untersuchung darüber, welches Wissen die Literatur über »Selbstoptimierung« gespeichert hat.
Johanna Tönsing
»Hallo, wer spricht? Hallo, wer spricht!«
Über die Poetik der Selbstoptimierung in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur
Moderne-Studien Band 27
2021
ISBN 978-3-8498-1768-8
342 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 2,6 MB
Johanna Tönsing ist Post-Doc an der Universität Paderborn und lehrt als Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich der Germanistischen Literaturdidaktik. Neben der Gegenwartsliteratur hat sie einen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur mit einem Fokus auf rassismus- und gendersensiblen Literaturunterricht. Ihr Habilitationsprojekt befasst sich mit »Menschenzoogeschichte(n) und ihrem didaktischen Potential«.
Leseprobe: lp-9783849817671.pdf
Moderne-Studien Band 27