Als »Hölderlin in Hagen« wurde er bezeichnet, und das Stichwort »Hermetiker« fällt, wenn von dieser Ausnahmegestalt der westfälischen Literatur die Rede ist. Das Oeuvre des 1911 geborenen Ernst Meister lässt sich am ehesten unter der Kategorie »Gedankenlyrik« subsumieren. Ernst Meister beschäftigt der Grund unseres Daseins, das, was das Leben in der Tiefe eigentlich ausmacht, ohne Rücksicht auf Trends, auf Moden, auf Zeitgeschmack. Seine Texte sind erklärtermaßen auf der Suche nach der »Formel«, dem »Begriff« für das »Ganze« der Wirklichkeit. Der 1953 in der legendären Eremitenpresse erschienene Band »Unterm schwarzen Schafspelz« markiert den literarischen Neubeginn Meisters nach dem Krieg. Bis zu seinem Tod 1979 folgten mehr als ein Dutzend Gedichtbände, zahlreiche Hörspiele und Prosaarbeiten, u.a. im Limes-Verlag und später bei Luchterhand.
Ernst Meister
»Unterm schwarzen Schafspelz«
Jazz und Lyrik
Live! auf dem Kulturgut 5
2008
ISBN 978-3-89528-651-3,
50 min., CD
Alle Texte: Ernst Meister
Alle Kompositionen: Han Buhrs / Jan Klare / Wilbert de Joode
Vocals: Han Buhrs
Bass: Wilbert de Joode
Alt- und Baritonsaxophon, Flöte, Klarinette: Jan Klare
Mitschnitt einer Veranstaltung vom 29. März 2007 auf dem
Kulturgut Haus Nottbeck / Museum für Westfälische Literatur
Aufnahme: TBS-Tonstudio, Schwerte
Abmischung / Mastering: Oliver Siegel und Jan Klare
Idee und Hg.: Walter Gödden im Auftrag der LWL-Literaturkommission für Westfalen, der Nyland-Stiftung, Köln, und des Museums für Westfälische Literatur Haus Nottbeck
Die beteiligten Künstler:
Han Buhrs, Vocals, Träger des niederländischen Podiumspreises (1993), hat mit den »Schismatics« und der Formation »Palinckx« diverse CDs aufgenommen. Der Amsterdamer schreibt auch eigene Texte, Librettos u.a., und tritt in einem niederländischen Radioprogramm mit klanglosen und improvisierten Liedern auf.
Wilbert de Joode, Bass, ebenfalls aus Amsterdam, ist gegenwärtig einer der eigenständigsten und gefragtesten Bassisten der europäischen Jazz-Szene. Er hat mit vielen Berühmtheiten wie Fred Frith, John Zorn und George Lewis gearbeitet und ist regelmäßig auf den einschlägigen Festivals in Europa und Nordamerika vertreten.
Jan Klare, Alt- und Baritonsaxophon, Flöte, Klarinette, stammt wie Ernst Meister aus Hagen. Nach Stationen in Düsseldorf, London und Hilversum lebt er seit mehr als zehn Jahren in Münster und bereichert die Jazz-Szene mit einer breiten Palette musikalischer Aktivitäten. Mit »Das böse Ding«, »Tausend« oder »Autofab« ist nur eine kleine Auswahl seiner Bands genannt. Klares Interesse gilt stets auch der Literatur, der Wechselwirkung von Text und Musik.
Live! auf dem Kulturgut 5