Die vorliegende Studie geht dem Schicksal des Ritters von der traurigen Gestalt im Zeitalter der Aufklärung nach. An Zeugnissen aus der französischen und englischen, vor allem aber der deutschen Literatur läßt sich zeigen, daß ein vertieftes, nicht nur auf die Narrenrolle fixiertes Verständnis des Don Quijote keineswegs erst, wie meist behauptet, in der Romantik hervortritt. Man entdeckt vielmehr bereits im frühen 18. Jahrhundert den Edelmut und die Weisheit in der bizarren Figur des fahrenden Ritters, wobei Fielding und Wieland eine bedeutende Rolle spielen. in die Untersuchung einbezogen sind literaturtheoretische Texte und Kritiken, die wichtigsten Übersetzungen und deren Vorreden - und natürlich die von dem spanischen Muster inspirierten Romane.
Jürgen Jacobs
Don Quijote in der Aufklärung
AISTHESIS Essay 1
1992
ISBN 3-925670-60-2
90 Seiten
kartoniert
Jürgen Jacobs, geb. 1936, lehrt als Professor für Neuere deutsche Literatur an der Bergischen Universität in Wuppertal. Wichtige Buchveröffentlichungen: "Wielands Romane" (1969), "Wilhelm Meister und seine Brüder. Untersuchungen zum deutschen Bildungsroman" (1972, 2. Aufl. 1983), "Prosa der Aufklärung" (1976), "Der deutsche Schelmenroman" (1983), "Lessing" (1986), "Der deutsche Bildungsroman" (mit M. Krause, 1989).
AISTHESIS Essay