Die Schweizer Autorin Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) hat in den letzten Jahren eine lebhafte Resonanz erfahren – ihr vielfältiges Werk ist literaturwissenschaftlich aber noch zu erschließen. Der vorliegende Band bietet Analysen zu ihrem literarischen und journalistischen Œuvre, so zu ihren Romanen, Erzählungen, Reiseberichten und Feuilletons. Zwei Beiträge widmen sich dem vieldiskutierten Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrer Darstellung in dem Afghanistan-Film Reise nach Kafiristan (2001). Außerdem präsentiert der Band erstmals drei nachgelassene Erzählungen Schwarzenbachs und ihre Briefe an den Historiker Carl Jacob Burckhardt sowie ihre Korrespondenz mit der Journalistin Margret Boveri. Neben zahlreichen Fotografien enthält der Band zudem eine Bibliographie der Werke von Annemarie Schwarzenbach, in der über 400 Titel, darunter bisher unbekannte Arbeiten, nachgewiesen werden.
Mit Beiträgen von Tina D’Agostini, Fosco Dubini, Walter Fähnders, Silvia Henke, Helga Karrenbrock, Gesa Mayer, Dominique Laure Miermont, Roger Perret, Sabine Rohlf, Kerstin Schlieker, Alexis Schwarzenbach, Andreas Tobler und Gonçalo Vilas-Boas.
Walter Fähnders / Sabine Rohlf (Hgg.)
Annemarie Schwarzenbach
Analysen und Erstdrucke
Mit einer Schwarzenbach-Bibliographie
2005
ISBN 978-3-89528-452-6
349 Seiten, mit Abb.
kartoniert
Walter Fähnders ist apl. Prof. für Neuere Germanistik an der Universität Osnabrück. Bei Aisthesis hat er u.a. Autorinnen der Weimarer Republik (2003) und Berlin, Paris, Moskau. Reiseliteratur und die Metropolen (2005) mit herausgegeben.
Sabine Rohlf ist Literaturwissenschaftlerin. Sie promovierte mit der Studie Exil als Praxis – Heimatlosigkeit als Perspektive? Lektüre ausgewählter Exilromane von Frauen (2002) an der Humboldt-Universität zu Berlin.
[...] Beachtung verdient [der Band], [...] weil er die erste vollständige Schwarzenbach Bibliographie enthält und weil Andreas Tobler auf einem 70 Seiten umfassenden Sonderteil die Briefe Annemarie Schwarzenbachs an Carl Jacob Burckhardt und an Margret Boveri ediert und kommentiert hat. Da finden sich nun wirklich bemerkenswerte neue Aussagen, die manches in ein neues Licht stellen.
Charles Linsmayer in „Der kleine Bund“ (26.11.2005)
[...] die von [...] Sabine Rohl und Walter Fähnders herausgegebenen Aufsätze [rücken] Schwarzenbachs Texte in dem Mittelpunkt und beziehen sie auf die Literaturgeschichte, auf Geschlechter- und Reiseforschung. Ihr Buch bietet dazu neues Material: drei unveröffentlichte Erzählungen, die Korrespondenz mit Carl Jacob Burckhardt und Margret Boveri sowie eine Bibliographie.
In „Berliner Zeitung“ (05.12.05)
[…] Die Dichte und Vielfalt der Beiträge […] bewegen dazu, Annemarie Schwarzenbachs Texte weiter und wieder zu lesen. Darüber hinaus bietet der Band mit seiner ausführlichen Schwarzenbach-Bibliographie eine ausgezeichnete Grundlage zum Weiterforschen, zum Beispiel über die Fotografin Annemarie Schwarzenbach. Und schließlich dürfen wir die Schriftstellerin auch neu entdecken in ihrem steten „Versuch, Möglichkeiten des Schreibens auszuloten, das sich ausschließlicher Rationalität verweigert“ (S. 51). […]
Jolanda Bucher in „Invertito – Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten“ (7/2005)
Die Herausgeber wollen mit diesem Band aber nicht nur neue Analysen und Interpretationen von Texten bieten, sondern darüber hinaus auch solide Grundlagen für eine weitere literaturwissenschaftliche Beschäftigung schaffen, denn bei aller Wertschätzung und Aufmerksamkeit für Annemarie Schwarzenbach ist die Quellenlage bisher prekär geblieben: wichtige Nachlasstexte sind noch nicht ediert und die vorliegenden Editionen nicht alle zuverlässig. So wird neben dem Erstdruck dreier Texte, Beispiele ihres frühen wie späten Schreibens, eine erste, mit über 400 EinträgenVollständigkeit beanspruchende Bibliographie ihrer Schriften geboten. […] Eine Bibliografie der Sekundärliteratur beschließt einen Band, der mit einer gelungenen Mischung von Textgrundlagen und -analysen, einleuchtende Einschätzungen und vielfältige Anregungen gibt und die Basis für die weitere Forschung entscheidend gefestigt und erweitert hat.
Carsten Würmann in „Zeitschrift für Germanistik XVI“ (3/2006)
Annemarie Schwarzenbach neu gelesen
Abstract
Der von Walter Fähnders und Sabine Rohlf herausgegebene Band ist ein anregender und für die zukünftige Forschung richtungsweisender Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk Annemarie Schwarzenbachs. Die einzelnen Beiträge eröffnen Perspektiven aus literaturgeschichtlicher, kulturwissenschaftlicher und gendertheoretischer Sicht, die weit über die bisher dominante biographische Lesart der Texte Schwarzenbachs hinausgehen. Der Band umfasst darüber hinaus die erstmalige Edition einer Reihe von Erzählungen, Briefen und Fotografien sowie eine umfangreiche Bibliographie des Werks und der Forschung zu Annemarie Schwarzenbach.
Neue Perspektiven auf eine wiederentdeckte Autorin
Das Werk der Schweizer Schriftstellerin, Reisereporterin und Fotografin Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) ist seit Ende der 1980er Jahren zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Forschung geworden, ihre literarischen Texte wurden neu aufgelegt bzw. erstmals publiziert und ihr Nachlass teilweise ediert. Mit dem von ihnen herausgegebenen Band haben sich Walter Fähnders und Sabine Rohlf zum Ziel gesetzt, diesen Prozess der Wiederentdeckung der zur "Ikone unangepasster Weiblichkeit" (S. 13) gewordenen Autorin weiter voranzutreiben, ihm aber gleichzeitig eine neue Richtung zu geben: War die Forschung zu Annemarie Schwarzenbach bisher v. a. biographisch orientiert, sei es nun an der Zeit, ihr Werk in literaturhistorische, kulturwissenschaftliche und gendertheoretische Zusammenhänge einzuordnen.
Diesem Anliegen wird in den zehn Einzelbeiträgen des Bandes in unterschiedlicher Weise Rechnung getragen. Dabei greifen die jeweiligen Autorinnen und Autoren auf eine große Bandbreite von Material zurück: Nicht nur die Romane und Erzählungen Schwarzenbachs, auch ihre Reiseberichte, feuilletonistischen und literaturwissenschaftlichen Texte, ihre (z. T. noch unveröffentlichten) Briefe und Fotografien werden zum Gegenstand der Analysen.
Der Band ist sich gleichzeitig als Beitrag zur Verbesserung der noch immer mangelhaften editorischen Aufarbeitung des Werks von Schwarzenbach konzipiert. Im Anhang werden erstmalig die drei Texte "Paris III", "Yelinda" und "Das Namenlose" abgedruckt, außerdem finden sich hier die erste Publikation der Briefe Schwarzenbachs an ihren akademischen Lehrer Carl Jacob Burckhardt und ihre Korrespondenz mit der Journalistin Margret Boveri (beide editiert, kommentiert und mit einer Einleitung versehen von Andreas Tobler). Darüber hinaus wurden eine Reihe von bisher z. T. unveröffentlichten Abbildungen und Fotografien aufgenommen. Einen wichtigen Fortschritt in der Beschäftigung mit dem Werk Schwarzenbachs markieren zudem die über 400 Einträge umfassende Bibliographie der Schriften Annemarie Schwarzenbachs sowie die Bibliographie der bisherigen Forschung am Ende des Bandes.
Kulturhistorisch orientierte Erklärungsansätze für den Mutter-Tochter-Konflikt
Alexis Schwarzenbach nimmt in seinem Aufsatz das vieldiskutierte Verhältnis zwischen Annemarie Schwarzenbach und ihrer Mutter Renée Schwarzenbach-Wille in den Blick. Im Rückgriff auf neues Quellenmaterial kritisiert er u. a. sowohl die in der Forschung dominanten "politisch-klassenspezifischen Erklärungsversuche[]" (S. 37) für den Mutter-Tochter-Konflikt als auch solche Erklärungsmuster, die die Gründe für die Auseinandersetzungen in der Ablehnung von Annemaries Homosexualität durch ihre Familie sehen. Vielmehr spielten die "unterschiedlichen Selbsteinschätzungen in Sachen Homosexualität" (S. 42) von Mutter und Tochter – geprägt durch die in ihrer Jugend jeweils spezifischen Konzepte von Homosexualität – eine entscheidende Rolle. Der Autor nimmt Bezug auf die sich wandelnden gesellschaftlichen Wahrnehmungen weiblicher Sexualität, verweist aber letztlich auf ein psychologisches Erklärungsmuster, wenn er "den unvollendet gebliebene[n] Abnabelungsprozess" (S. 43) für die Konflikte zwischen Mutter und Tochter verantwortlich macht.
Queere Lektüren und literarhistorische Einbettung
Innovative Perspektiven auf die literarischen Texte eröffnet Gesa Mayers Interpretation von Schwarzenbachs erstem Roman Freunde um Bernhard (1931). In Rekurs auf Judith Butler arbeitet sie Motive des Textes heraus, die auf zentrale Aspekte der heutigen Queer Theory verweisen: Nicht nur seien im Roman deutliche Zweifel am Konzept eines autonomen und kohärenten Subjekts auszumachen, vielmehr lasse sich der Text auch als Kritik an der binären (heterosexuellen) Geschlechterordnung lesen – so z. B. in der Darstellung lesbischen Begehrens und in der Figurengestaltung des Romans, in der häufig nicht nur eine eindeutige Zuweisung des Geschlechts ausbleibe, sondern auch die Kohärenz von Sex und Gender wiederholt in Frage gestellt werde. Sie unterzieht den Roman einer überzeugenden "queeren" Lektüre, ohne Annemarie Schwarzenbach damit als "queere Autorin" (S. 77) vereinnahmen zu wollen.
Auch Sabine Rohlf verweist auf die Besonderheiten der dargestellten nicht-heterosexuellen Begehrensmuster in Schwarzenbachs Texten. Konfrontiert mit einem Homosexualitätskonzept, in dem weibliche wie männliche Homosexualität als "Identitätskategorie" entworfen und "je nach Standpunkt als naturgegeben oder krankhaft essentialisiert" (S. 96) wurde, ließen sich die Figuren in Schwarzenbachs literarischen Texten gerade nicht auf eine "lesbische Identität" festschreiben. In der Darstellung von Homosexualität greife der Roman Flucht nach oben (1999 ersch.) darüber hinaus auf die Strategie der Codierung zurück. In ihrer Analyse verschiebt Rohlf den Roman überzeugend "von einem biographischen in einen literaturhistorischen Lektürehorizont" (S. 80). Den besonderen Status von Flucht nach oben führt sie auf die Heterogenität der intertextuellen Bezüge zurück, bei denen u. a. Motive aus dem Genre des Heimat- und Hotelromans auf "Bildwelten neusachlicher Modernität" (S. 84) träfen.
An einer literaturgeschichtlichen Einbettung der Dichterauffassung Schwarzenbachs ist es Walter Fähnders gelegen. Er untersucht verschiedene Texte im Hinblick auf ihre Positionierung innerhalb heterogener Diskurse über Sprachkrise und Sprachkritik der Jahrhundertwende. Schwarzenbach verschreibe sich weder dem zeitgenössischen Sachlichkeits-Diskurs noch der "Seherpose" (S. 50) ihres Vorbilds Stefan George, sondern folge einem bis zu ihren ersten Schreibversuchen zurück verfolgbaren Schreibverständnis, in dem das Unbewusste und Intuitive einen zentralen Stellenwert habe, das aber keineswegs in "antimodernen Irrationalismus" (S. 52) münde.
Fremdheitserfahrung als Selbstreflexion in den Reiseberichten Schwarzenbachs
Auch Silvia Henkes Beitrag ist ein Versuch, das Werk Schwarzenbachs aus "der biographischen Klammer" (S. 19) zu lösen – sie nimmt stattdessen eine auf ästhetische Aspekte konzentrierte Perspektive ein. Die Instabilität des insbesondere in den Reiseberichten Schwarzenbachs entworfenen Erzählsubjekts will Henke nicht auf die psychische Verfassung der Autorin zurückgeführt wissen, sondern schlägt vor, Schwarzenbachs Schreibweise als spezifische Form im Umgang mit Fremdheitserfahrung zu verstehen. In Henkes Deutung verweigern sich die Reisetexte der Tradition der europäischen Reiseliteratur, indem sie die Fremde gerade nicht mit Sinn aufladen – und das Erzählsubjekt in einen Zustand der Entfremdung gerät, der als Alteritätserfahrung gedeutet werden könne.
Die Reiseberichte stehen auch in den Beiträgen von Tina D'Agostini und Kerstin Schlieker im Vordergrund. D'Agostini analysiert das Schattenmotiv in Schwarzenbachs Texten als Metapher für eine Erkenntniskrise bzw. einen Utopieverlust und arbeitet aufschlussreiche intertextuelle Bezüge zu Adelbert von Chamissos Peter Schlehmils wundersame Geschichte (1913) heraus. Vor dem Hintergrund der anthropologischen Frauenreiseforschung argumentiert Schlieker, dass die ersten Asienreisen Schwarzenbachs weniger als durch ein ethnographisches Interesse motivierte Konfrontationen mit dem Fremden zu verstehen seien, sondern dass "das Reisen und Schreiben" für Schwarzenbach vielmehr als "existenzielle Kategorie der Selbsterfahrung" (S. 183) fungiere. Insbesondere ihre spezifische Erzählhaltung, ihr Schreibstil und die Art der Realitätserfassung zeigten "einen über die damalige Zeit hinausweisenden Umgang mit kultureller Fremdheit" (S. 185). In diese Richtung argumentiert auch Gonçalo Vilas-Boas in seiner Untersuchung der Reisefeuilletons, die in den Jahren 1941-42 entstanden sind.
Den für die Reiseberichte Schwarzenbachs charakteristischen Schreibstil der "unmittelbare[n] Anschauung" (S. 109) macht Helga Karrenbock auch in der Textsammlung Falkenkäfig aus, die sie als poetologische Selbstreflexion Annemarie Schwarzenbachs liest. Die Frage, warum Falkenkäfig zu Lebzeiten Schwarzenbachs keinen Verlag finden konnte, beantwortet Karrenbock mit einem Verweis auf die neuere Exilforschung: Zwar bedienten sich die Texte keiner "manifesten linken antifaschistischen Rhetorik" (S. 111), doch liege ihre implizite politische Dimension in der "nomadischen" (S. 112) Position der Erzählerin, die als Beispiel für "narrative Inszenierungen von Heimatlosigkeit und Exil" gewertet werden könnte. (S. 111, Helga Karrenbrock zitiert hier nach Sabine Rohlf: Exil als Praxis – Heimatlosigkeit als Perspektive? Lektüre ausgewählter Exilromane von Frauen. München: text + kritik, 2002, S. 13)
Das Schlusslicht der Beiträge bildet Fosco Dubinis Reflexion der Transformation Schwarzenbachs von einer Ikone hin zu einer Kunstfigur anhand seines Berichtes über die Entstehung des von ihm produzierten Films über Annemarie Schwarzenbachs Reise nach Afghanistan im Jahre 1938/39, die sie zusammen mit Ella Maillart unternommen hat.
Fazit
Der vorliegende Band bereichert die Schwarzenbach-Forschung nicht nur durch eine Fülle von bisher unveröffentlichtem Material, sondern wirft auch ein neues Licht auf zentrale Motive wie das der Homosexualität und der Heimatlosigkeit. Bleibt zu wünschen, dass die innovativen Impulse der dokumentierten Beiträge in der zukünftigen literaturwissenschaftlichen und editorischen Erschließung des Werks von Annemarie Schwarzenbach noch weiter ausgebaut werden.
Nina Gülcher in „querelles-net.de“ (20/2006)
Als (Reise-)Schriftstellerin und Journalistin hat Annemarie Schwarzenbach (1908-42) ihr Leben schreibend zuwege gebracht. „Wirklich, ich lebe nur wenn ich schreibe.“ Dieses Motto der Schweizer Autorin übernehmen Rohlf und Fähnders für ihren Sammelband, dessen Analysen weniger von der Biographie, als vielmehr vom Wort Schwarzenbachs ausgehen. Anhand einzelner Werke, Textsorten oder Motive werden intertextuelle Verbindungen, literarische Vorbilder und historische Kontexte reflektiert. Diese Mehrstimmigkeit entspricht Schwarzenbachs Vielschichtigkeit, und mit dem Erstdruck von Erzählungen und Briefen erklingt auch die Stimme der Autorin selbst. Treffend meint Fosco Dubini, dass „das Fragment vielleicht doch die Form ist, die Annemarie Schwarzenbach am besten entsprechen würde“. Ihr Leben und Schreiben gegen die Idee normativer (geschlechtlicher) Identität macht sie gerade für die gender- und queertheoretische Rezeption interessant. Die Romanfiguren in Freunde um Bernhard (1931) sind in Gesa Mayers alternativer Lesart „ein ziemlich queerer Beitrag zur Destabilisierung der Heterosexualität privilegierenden Zweigeschlechtlichkeit“. So eröffnen die Beiträge Politisches auch im Poetischen und lassen uns Schwarzenbachs Texte in ihrem stetem „Versuch, Möglichkeiten des Schreibens auszuloten“ neu entdecken.
Jolanda Bucher in „WeiberDiwan“ (Frühjahr 2006)
[...] Ein Meilenstein war der von Walter Fähnders und Sabine Rohlf herausgegebene Band Annemarie Schwarzenbach. Analysen und Erstdrucke (Aisthesis Verlag, 2005), der ihr Œuvre in einem literatur- und kulturhistorischen Kontext verortet. Dabei zeigt sich, dass Annemarie Schwarzenbachs Modernität nicht nur in ihrer äusseren Erscheinung und ihrem libertären Lebenswandel gründet, sondern auch in einem Schreiben, das in seiner ebenso leidenschaftlichen wie selbstzerstörerischen Kompromisslosigkeit mit tradierten Formen bricht und die zeitgenössischen Literaturvorstellungen bewusst unterläuft – einem Schreiben, das, so Fähnders, »auf radikale Weise jene Krisenerfahrungen und Identitätsstörungen reflektiert, die für die Moderne insgesamt und für die Dreissiger- und Vierzigerjahre des 20. Jahrhunderts ganz besonders kennzeichnend sind.« [...]
Bettina Augustin in „Der Bund“ (17.05.08)
Der vollständige Artikel: http://www.espace.ch/artikel_521158.html
[...] Einen wichtigen Schritt in Richtung einer intensiveren, weil textorientierten Beschäftigung mit dem Werk der Dichterin stellt ein bereits 2005 von Walter Fähnders und Sabine Rohlf herausgegebener Sammelband dar, der neben Analysen und Erstdrucken auch die erste Bibliografie zu den Schriften von beziehungsweise über Annemarie Schwarzenbach enthält. Den ersten Teil bilden dabei die Beiträge, die zum einen die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung und die literarischen Anfänge der jungen Frau diskutieren, zum anderen Texte wie „Freunde um Bernhard“, „Flucht nach oben“ und „Der Falkenkäfig“ analysieren und ferner Reisetexte über Asien, Afrika und Portugal näher beleuchten. [...]
Bahrang Samsami in „literaturkritik.de“ (Oktober 2008)
Vollständig unter: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12400
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vergriffen
Hermann Kesten (1900-1996) hat als Romancier, Dramatiker, Essayist, Literaturkritiker, als Verlagslektor und Herausgeber die Literatur der Weimarer Republik, des Exils und der Bundesrepublik entschieden mitgeprägt – sein Werk ist literaturwissenschaftlich aber allererst noch zu erschließen. Blickpunkte dieser Aufsatzsammlung sind Kestens Erzählwerk und seine Verlagstätigkeit in der Weimarer Republik, seine historischen Romane und sein „Gernika“-Buch, seine Beziehungen zu Erich Kästner und zu Heinrich Mann, schließlich sein Werk nach 1945 und die Frage nach seinem Verhältnis zum Antikommunismus. Der Band enthält zudem Erinnerungen von Marcel Reich-Ranicki und Cornelius Schnauber und einen unveröffentlichten Kesten-Text. Zudem wird eine zuverlässige Bibliographie der Schriften Kestens geboten.
Mit Beiträgen von Stephan Braese, Walter Delabar, Torben Fischer, Christian Jäger, Carina de Jonge, Helga Karrenbrock, Nils Korsten, Marcel Reich-Ranicki, Rüdiger Reinecke, Michael Rohrwasser, Cornelius Schnauber, Hendrik Weber und Carsten Würmann.
Walter Fähnders / Hendrik Weber (Hgg.)
Dichter – Literat – Emigrant. Über Hermann Kesten
Mit einer Kesten-Bibliographie
2005
310 Seiten
mit 13 Abbildungen
kartoniert
ISBN 3-89528-419-9
Walter Fähnders ist apl. Prof. für Neuere Germanistik an der Universität Osnabrück und Autor des Lehrbuchs „Avantgarde und Moderne 1890-1933“ (1998). Bei Aisthesis hat er die Studienbücher „Expressionistische Prosa“ (2001) und „Autorinnen der Weimarer Republik“ (2003) sowie „Vom ‚Trottelbuch‘ zum Torpedokäfer‘. Franz Jung in der Literaturkritik 1912-1963“ (2003) mitherausgegeben.
Hendrik Weber ist Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück und arbeitet derzeit an einer Promotion über „Paris in der deutschsprachigen Reiseliteratur der Zwischenkriegszeit“. Bei Aisthesis ist er Mitherausgeber der Sammelbände „Unruhe und Engagement“ (2004) und „Berlin, Paris, Moskau – Reiseliteratur und die Metropolen“ (2005).
Der Band von Fähnders und Weber beleuchtet verschiedene Aspekte im Leben und Werk von Hermann Kesten. Am wichtigsten aber ist wohl die umfangreiche Bibliographie: Sie enthält über 1000 Titel von und über Kesten, gibt also auch einen Überblick über die vorhandene Forschungsliteratur.
Außerdem gibt es in dem Buch [...] auch einen bislang unveröffentlichten Text von Hermann Kesten zu entdecken: „ La doulce France oder Exil in Frankreich“.
‚radl‘ in den „Nürnberger Nachrichten“ vom 19.01.2005
Hermann Kesten ist einer der Schriftsteller des vergangenen Jahrhunderts, dessen Rang und Bedeutung sich unserer Wahrnehmung auch heute noch weitgehend entzieht. [...] Der vorliegende Sammelband ist verdienstvoll, weil seine Beiträge diesen Lebensweg [Kestens] – in Ausschnitten – nachzeichnen. Unterschiedliche Sachverhalte, die bislang im Dunkeln lagen bzw. in der Forschung nur vergleichsweise summarisch Erwähnung fanden, werden hier deutlicher als bislang erhellt. [...] Eine wahre Fundgrube für Kesten-Forscher ist die von Nils Korsten und Hendrik Weber erarbeitete Werk-Bibliographie Hermann Kestens.
Frithjof Trapp in „Exil. Forschung – Erkenntnisse – Ergebnisse“ (2005/Heft 1)
[...] Der neue Sammelband vertieft das Handbuchwissen durch ausführliche Detailstudien, wobei auch Kestens fast vergessene Leistungen als Romancier gewürdigt werden.
Hermann Schlösser in „Wiener Zeitung“ vom 09.12.2005
[...] Besonderen Wert gewinnt das Buch [...] durch die bislang vollständigste Bibliographie der Schriften von Hermann Kesten [...].
Achim Bonte in „Informationsdienst für Bibliotheken“ (07-1078)
[...] [Die informative Aufsatzsammlung] bietet eine erste lesenswerte Einführung zum Leben und Werk Kestens. [...]
E.A. in „Zwischenwelt“ (Wien, März 2008)
Das Wort vom „Laboratorium Vielseitigkeit“, das Walter Benjamin 1930 auf Brecht gemünzt hat, läßt sich auf die Literatur der Weimarer Republik insgesamt beziehen. Um sie geht es in dieser Festschrift für Helga Karrenbrock: um die produktive, überaus experimentierfreudige, innovative, oft auch provisorische Vielseitigkeit dieses Laboratoriums der kulturellen, ästhetischen, literarischen Experimente. Dazu gehört auch die Kinder- und Jugendliteratur, der in diesem Blick auf die Literatur der Weimarer Republik in neun Kapiteln ein größerer Raum als gewohnt zugemessen wird – als literarisches Subsystem mit eigenen Traditionen, aber auch als integraler Bestandteil der Literatur überhaupt. Das gilt für die Avantgarde, die Gender-Diskussion, für die Darstellung von Juden und ‚Zigeunern‘ oder für das Kapitel „Anarchie und Rebellion“, für die „Liebeslehren“ wie für das Kapitel über „Literatur und Erinnerung“ – also für jenes „Laboratorium Vielseitigkeit“, das die Zeit der Weimarer Republik bis heute so faszinierend macht.
Petra Josting / Walter Fähnders (Hgg.)
„Laboratorium Vielseitigkeit“.
Zur Literatur der Weimarer Republik
Festschrift für Helga Karrenbrock zum 60. Geburtstag
2005
ISBN 978-3-89528-546-2
535 Seiten
kartoniert
[...] Dass die Festschrift mit dem sprechenden Titel „Laboratorium Vielseitigkeit“ nicht in den Regalen, sondern auf den Schreib-, Nacht- und Lesetischen landet und nicht das Schicksal so vieler anderer Festschriften teilt, dafür sorgen die Herausgeber, indem sie einer thematischen Beliebigkeit ein eher striktes Programm entgegensetzen. Das Titelzitat, einer Notiz von Walter Benjamin über Brecht entnommen, übertragen sie auf die Literatur der Weimarer Republik, der die 30 Beiträge durchgängig gewidmet sind. [...] Unabhängig von der Vielfalt der Themen, der methodischen Ansätze und Stillagen der einzelnen Beiträge liegt der Ertrag des Bandes [...] in der Zusammenführung der Kinder- und Jugendliteratur mit der Allgemeinliteratur und ihrer Erforschung. [...] [D]er hier vorliegende Sammelband [vermag] auf beider Verzahnung aufmerksam zu machen und entsprechende Forschungsdefizite auszufüllen. Dass er darüber hinaus relevante Einzelanalysen auch der kanonisierten Literatur der Weimarer Republik enthält, macht ihn zu einem lesenswerten Kompendium [...].
Andreas Erb in „Zeitschrift für Germanistik“ (1/2007)
[...] Walter Fähnders und Helga Karrenbrock haben sich, wie aus den insgesamt rund sechzig Beiträgen der ihnen gewidmeten Festschriften [...] hervorgeht [...], allen zeitgeistigen Wandlungen zum Trotz, dem ursprünglichen Anliegen, Verdrängtes und Vergessenes aus der Geschichte der deutschen Literatur, insbesondere der Weimarer Jahre, durch Editionen und eigene Beiträge wieder zugänglich zu machen, verpflichtet gefühlt. [...]
Wolfgang Braunschädel in „Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit“ (18/2008)
Das vielfältige Œuvre von Wilhelm Speyer umfasst frühe Dramen, erfolgreiche Gesellschaftsromane im Kontext der Weimarer Unterhaltungskultur (darunter der von der Kritik hochgelobte Ullstein-Roman »Charlott etwas verrückt«) und ebenso erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher (wie der immer wieder aufgelegte und auch verfilmte »Kampf der Tertia«). Speyer schrieb Romane, Erzählungen, einen Krimi, Reiseberichte, Feuilletons und Boulevardkomödien – teilweise in Zusammenarbeit mit Walter Benjamin, mit dem Speyer befreundet war. Im Exil verfasste er eines der wenigen deutschsprachigen Jugendbücher sowie u.a. die Chronik einer jüdischen Familie, »Das Glück der Andernachs«.
Die zehn Beiträge dieses Bandes bedeuten nichts weniger als eine Wiederentdeckung. Sie gehen Speyers Werk in seinen vielfältigen literarhistorischen und medialen Verflechtungen und Kontexten nach. Es sind detaillierte Werkanalysen, Analysen zum ›mondänen Roman‹, zur Kinder- und Jugendliteratur, zu den Speyer-Verfilmungen, über seine Beziehungen zu Walter Benjamin, zum Exil. Eine Bibliographie erschließt Speyers selbständige Schriften sowie die Übersetzungen und Verfilmungen seiner Werke.
Helga Karrenbrock / Walter Fähnders (Hgg.)
Wilhelm Speyer (1887-1952)
Zehn Beiträge zu seiner Wiederentdeckung
Moderne-Studien 4
2009
ISBN 978-3-89528-652-0
244 Seiten, Abb.
kartoniert
Helga Karrenbrock, Dr. phil., arbeitet als Literaturwissenschaftlerin an der Universität Duisburg-Essen. 2005 wurde ihr die Festschrift »›Laboratorium Vielseitigkeit‹. Zur Literatur der Weimarer Republik« gewidmet. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Literatur der Weimarer Republik (Arbeiten über Georg Baumgarten, Walter Benjamin, Hans Havemann, Franz Jung, Hermann Kesten, Erich Kästner, Annemarie Schwarzenbach, Kurt Schwitters u.a.), sowie Kinder- und Jugendliteratur, worüber sie auch die Monographie »Märchenkinder – Zeitgenossen. Untersuchungen zur Kinderliteratur in der Weimarer Republik« (1995, 2. Aufl. 2002) geschrieben hat. Bei Aisthesis ist sie Mitherausgeberin des Sammelbandes »Autorinnen der Weimarer Republik« (2004) und der Neuausgabe von Speyers »Charlott etwas verrückt« (2008).
Walter Fähnders ist apl. Professor für Neuere Germanistik an der Universität Osnabrück und lehrte an der FU Berlin sowie den Universitäten Bielefeld, Karlsruhe und Klagenfurt. 2004 wurde ihm die Festschrift »Unruhe und Engagement. Blicköffnungen für das Andere« gewidmet. Er ist Verfasser von »Avantgarde und Moderne« (1998) und Mitherausgeber von »Der Blick vom Wolkenkratzer. Avantgarde – Avantgardekritik – Avantgardeforschung« (2000), »Autorinnen der Weimarer Republik« (2003); »Heinrich Mann (1871-1950)« (2005), »Nomadische Existenzen« (2007) und des »Metzler Lexikon Avantgarde« (2009). Bei Aisthesis gibt er die Reihen »Reisen Texte Metropolen« und »Moderne-Studien« mit heraus.
Leseprobe: lp-9783895286520.pdf
[...] Sein wichtigstes Werk, im Exil geschrieben und eine Art Vermächtnis, ist der stark autobiografisch gefärbte Roman „Das Glück der Andernachs“. Darin wird eine jüdische Berliner Familie, lebend in der Jägerstraße (in der auch Rahel Varnhagen wohnte), bereits im Jahr 1887 mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus konfrontiert. Dass der 1947 erschienene Roman zuletzt in den 1980er-Jahren vom S. Fischer Verlag aufgelegt wurde, zeigt, dass die Wiederentdeckung, die die Herausgeber des vorliegenden Sammelbandes suggerieren, wohl noch aussteht. Nicht viel besser steht es mit dem Jugendroman „Die Stunde des Tigers“ (1939), in dem Speyer auf Grundlage einer Pfadfinder-Geschichte für eine humanere Gesellschaft plädiert. Während man darüber streiten kann, ob die frühen Unterhaltungsromane einer erneuten Lektüre standhalten, sind es diese beiden Werke, die die Wiederentdeckung dieses Autors in besonderem Maße lohnen. Es gilt also immer noch, diesen „raren Vogel im Gefilde der Literatur“, wie Ludwig Marcuse ihn nannte, wiederzuentdecken.
Stefanie Hartmann in „literaturkritik.de“ (12/2009)
Die vollständige Rezension: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=13813
[...] Ob [den Beiträgerinnen und Beiträgern] mit ihrem Sammelwerk eine erfolgreiche Wiederentdeckung und Bekanntmachung Wilhelm Speyers gelungen ist, mag dahingestellt bleiben, - aber sie haben seinem Leben und Werk ein Zeugnis gesetzt und es für die deutsche Literaturgeschichte gesichert.
Wilbert Ubbens in „Informationsmittel für Bibliotheken“ (August 2010)
[...] [das] Moment des Nicht-Zeitgemäßen [macht] eine erneute Lektüre spannend und ergiebig. Fähnders und Karrenbrock, die schon 2008 bei Aisthesis den Roman „Charlott etwas verrückt“ wieder zugänglich gemacht haben, gebührt das Verdienst, Wilhelm Speyer dem Vergessen entrissen zu haben und mit ihm einen vielschichtigen, produktiven und erinnernswerten Zeitgenossen, vor allem der Literatur der Weimarer Republik und des Exils, wiederentdeckt zu haben.
Dieter Wrobel in „kjl & m. forschung.schule.bibliothek“ (11.1, 2011)
[...] Erhellend sind die Beiträge des Bandes auch dank der Einbettung der Textanalysen in lebens- und zeitgeschichtliche Zusammenhänge und der Einbeziehung der jeweiligen Publikations- und Rezeptionskontexte. Die Beiträge, die jeweils unterschiedliche Genres und Medien in den Blick nehmen, erhellen sich mit ihrer je spezifischen Schwerpunktsetzung wechselseitig. So erscheinen auch die kinderliterarischen Arbeiten nicht als isolierte Seitenstücke oder Nebenarbeiten; sie erschließen sich vielmehr im Werkzusammenhang. [...] Die Konzentration auf ästhestische Verfahren in genauer Lektüre verbindet die Beiträge; gattungsspezifische Strukturen werden dabei ebenso deutlich wie übergreifende Zusammenhänge. [...] Speyer erscheint in mehrfacher Hinsicht als ein Autor, der sich zwischen den Zeiten und den Welten bewegt. [...] Die differenzierten Analysen weisen [...] auch auf das manchmal Kompromisshafte und Unentschiedene der Texte hin, ohne Speyer den undankbaren Platz ‚zwischen den Stühlen‘ zuzuweisen. Der ‚wiederentdeckte‘ Speyer erscheint vielmehr als ein „Vermittler“ zwischen Publika, Medien, Kulturen und Zeiten.
Ute Dettmar: Rezension der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin (November 2011)
>[...] jetzt ist es an der Zeit, ein Werk, das sich von der Kaiserzeit bis in die Jahre nach 1945 erstreckt, ästhetisch und kulturgeschichtlich auszuloten. Ein vielversprechender Auftakt dazu ist mit den hier besprochenen Veröffentlichungen, der Neuausgabe des Romans Charlott etwas verrückt mitsamt seinem gehaltvollen Nachwort, und den zehn Einzeluntersuchungen gemacht.
Momme Brodersen in „IASLonline“ (Dezember 2011)
Die vollständige Rezension unter: http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=3141
Moderne-Studien 4
„Literatur in Bewegung oder die schwierige Situation des Dazwischen“ – diese Formulierung Wolfgang Asholts gibt dem vorliegenden Band Titel und Struktur: „Bewegung“ ist das Grundwort des Sammelbandes. Nur durch sie kommt man in ein „Dazwischen“. Drei Bezirke von Bewegung werden inspiziert: Reisen, Metropolen und Avantgarden. Klar ist: Nirgends ist hier Statik. Reise ist Ortsveränderung zu Anderen und Anderem. In der Metropole ist selten Platz zum Verweilen. Die Avantgarde zerrt weg vom Üblichen, Normalen in ein neues Eigenes. Dabei sind alle drei Bewegungsfelder auf Entdecken, Erstaunen und Erneuern gestimmt. Wenn sie auch ineinander übergehen, so sind sie doch unterscheidbar. Dem entspricht der Aufbau dieses Bandes.
Die Festschrift ist Wolfgang Asholt zu seinem 65. Geburtstag gewidmet.
Wolfgang Klein / Walter Fähnders / Andrea Grewe (Hgg.)
Dazwischen
Reisen – Metropolen – Avantgarden
Festschrift für Wolfgang Asholt
Reisen Texte Metropolen, Bd. 8
2009
ISBN 978-3-89528-731-2
597 Seiten
7 Abb.
kartoniert
[…] Was hier praktiziert wird, ist eine Philologie, die ihren Gegenstand nicht aus den Augen verliert, das heißt: den Kontakt zur außertextuellen Wirklichkeit, zum historischen Kontext, zu ihren Protagonisten, aber auch zum eigenen Fachverständnis. […] Was die Lektüre dieses Bandes faszinierend macht, ist der fast staunende Blick auf ein buchstäblich lebhaftes philologisches Forschungsfeld, das bei aller spürbaren Begeisterung für den Gegenstand in jedem Moment die Frage nach der Aufgabe der Literaturwissenschaft, der (inter-)disziplinären Selbstverortung stellt, dies allerdings angenehm beiläufig und unaufgeregt. Und die (nur scheinbare) Abwesenheit eines gemeinsamen Theoriedesigns, dessen wuchernde Begriffsbildung mitunter den Blick auf den literarischen Text, den Protagonisten, den Kontext verstellt, erweist sich in diesem Fall keineswegs als Mangel, im Gegenteil. Es geht um Weltverständnis, aus der Sicht des Philologen, um eine Passion. Das ist es, was »wissenschaftliche Texte über sich selbst hinaus belangvoll« (10) macht.
Kerstin Küchler in „Romanische Forschungen“ (124/2012)
Reisen Texte Metropolen, Bd. 8
Der vorliegende Band bietet erstmals Wilhelm Speyers Texte für Hollywood, die er Anfang der 1940er Jahre im US-amerikanischen Exil verfasst hat. Es sind in ihren Sujets wie in ihrer Schreibart sehr unterschiedliche Geschichten: Die Spanne reicht vom Anti-Nazi-Thriller bis zum skurrilen Hörspiel über die Heilung von Augenkrankheiten, von Männlichkeitsattitüden bis zu den Konflikten zwischen Mutter und Tochter. Das Schicksal, dass sie nie verfilmt worden sind, teilen Speyers Arbeiten mit denen vieler anderer Exil-Autoren. Das sollte ihren Wert als originelles, manchmal amüsantes, manchmal spannendes und vielleicht auch bemerkenswertes Stück deutscher Exilliteratur nicht schmälern.
Wilhelm Speyer
Das faule Mädchen
Filmnovellen und weitere Texte aus dem amerikanischen Exil
Erstdrucke aus dem Nachlass
herausgegeben und mit einem Nachwort von Helga Karrenbrock und Walter Fähnders
AISTHESIS Archiv 19
2014
ISBN 978-3-8498-1048-1
197 Seiten
kartoniert
Wilhelm Speyer wurde am 21.2.1887 in Berlin als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren. Er besuchte das Landerziehungsheim Haubinda, absolvierte ein ungeliebtes Jurastudium, nahm am Ersten Weltkrieg teil und widmete sich danach ganz der Literatur. Bekannt wurde er als Autor des Jugendbuches „Der Kampf der Tertia“ (1928, Rowohlt), überaus erfolgreich waren auch seine Ullstein-Romane, darunter „Charlott etwas verrückt“ (1927, Neuausgabe bei Aisthesis 2008), sowie seine Boulevardkomödien, die er z.T. gemeinsam mit Walter Benjamin verfasste. Von den Nazis auf den Index gesetzt, ging Speyer 1933 in die Emigration – zunächst nach Österreich, 1938 nach Frankreich und Anfang 1941 in die USA, wo er zeitweilig als Drehbuchautor für MGM arbeitete. 1947 erschien sein Exilroman „Das Glück der Andernachs“. 1949 kehrte er nach Europa zurück und lebte zuletzt in Oberbayern. Er starb am 1.12.1952 in Riehen bei Basel.
"Von dem Mädchen mit dem himmelblauen Kleid möchte ich eine Probeaufnahme." Die dunklen Herren beglückwünschten Lies mit maskenhaften Gesichtern. Die Probeaufnahme einer Komparsin, - das konnte die Karriere sein. Lies erhob sich mit schwerfälliger Anmut und folgte dem Adjutanten, einem Mann im Pullover, der ihr ein Zeichen gegeben hatte, ihn zu begleiten. So wurde denn also die Probeaufnahme gemacht. Das faule Mädchen sang mit einer trägen, dunkel-sinnlichen Stimme einen bekannten Hit Song, sprach gelassen und fast gelangweilt folgende Sätze, die er sich selber ausgedacht hatte: "Na, mein Kleiner, mit mir wirst da noch deine Erfahrungen machen. So geht man mit einem Mädchen wie MIR nich um. - Hüte dich vor Buckleys Fäusten."
Alfred Döblin, Jan Lustig, Walter Mehring, Alfred Polgar, Wilhelm Speyer: Von den fünf sogenannten 100-Dollar-Autoren, die 1941 in letzter Sekunde aus Europa heraus- und beim Hollywoodstudio MGM unterkamen, ist Speyer (1887–1952) wohl der am wenigsten bekannte. Für ein wöchentliches Salär von 100 Dollar fanden die Genannten pro forma Beschäftigung in der Filmmetropole. „Wir wurden gute Nachbarn in schlechten Zeiten“, erinnert sich Ludwig Marcuse des Kollegen im Exil. „Er war ein rarer Vogel im Gefilde der Literatur: unprätentiös, unvercliquet, keine Eitelkeit der kommunen Sorte, von nobler Zurückhaltung ... ein sehr charmanter Brummiger.“ Speyer, dessen Romane wie „Charlott etwas verrückt“ im Berlin der Weimarer Republik viel gelesen und auch verfilmt wurden, tat wirklich etwas für sein Geld. Davon zeugt der von Helga Karrenbrock und Walter Fähnders herausgegebene Band „Das faule Mädchen“, das zehn Filmnovellen aus dem Nachlass des Autors enthält. Gedacht waren diese Skizzen und Ideen als Rohstoff zur weiteren Verarbeitung; verfilmt wurde keine davon je. Dabei könnte man sich „Dr. Palland“, seinen Entwurf für einen Anti- Nazi-Film im besetzten Amsterdam, ebenso gut auf Leinwand vorstellen wie das kurze Treatment „Eine Nacht lang Hausbesitzer“, in dem Speyer das Genre des Roadmovies vorwegnimmt und sich als alerter Beobachter alltäglicher Situationen erweist: „Ein Ranger, ein Forstbeamter, hielt einmal in seinem feuerroten Wagen vor mir an. ,Besser, Sie liegen da nicht‘, rief er mir zu. ,Wegen der Schlangen …‘ Diese sehr amerikanische und häufig angewendete Redewendung: You better do – You better don’t, habe ich gern. Sie bedeutet: Ich wünsche mich nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten zu mischen, aber Sie tun gut daran, sich nicht gerade zwischen Klapperschlangen anzusiedeln.“ Sehr amüsant ist die Titelgeschichte vom „faulen Mädchen“, das aus purer Bequemlichkeit seinen Aufstieg zum Hollywoodstar verschläft und dennoch – am Ende wie zu Beginn – der Überzeugung ist: „Hui, hab ich ein schönes Leben.“
Michael Omasta in „Falter. Magazin für Wien“ (30/14, 22.7.14)
AISTHESIS Archiv 19
Das Wort vom „Laboratorium Vielseitigkeit“, das Walter Benjamin 1930 auf Brecht gemünzt hat, läßt sich auf die Literatur der Weimarer Republik insgesamt beziehen. Um sie geht es in dieser Festschrift für Helga Karrenbrock: um die produktive, überaus experimentierfreudige, innovative, oft auch provisorische Vielseitigkeit dieses Laboratoriums der kulturellen, ästhetischen, literarischen Experimente. Dazu gehört auch die Kinder- und Jugendliteratur, der in diesem Blick auf die Literatur der Weimarer Republik in neun Kapiteln ein größerer Raum als gewohnt zugemessen wird – als literarisches Subsystem mit eigenen Traditionen, aber auch als integraler Bestandteil der Literatur überhaupt. Das gilt für die Avantgarde, die Gender-Diskussion, für die Darstellung von Juden und ‚Zigeunern‘ oder für das Kapitel „Anarchie und Rebellion“, für die „Liebeslehren“ wie für das Kapitel über „Literatur und Erinnerung“ – also für jenes „Laboratorium Vielseitigkeit“, das die Zeit der Weimarer Republik bis heute so faszinierend macht.
Petra Josting / Walter Fähnders (Hgg.)
„Laboratorium Vielseitigkeit“.
Zur Literatur der Weimarer Republik
Festschrift für Helga Karrenbrock zum 60. Geburtstag
2019 [als Print-Ausgabe: 2005: ISBN 978-3-89528-546-2]
ISBN 978-3-8498-1416-8
535 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 13,5 MB
[...] Dass die Festschrift mit dem sprechenden Titel „Laboratorium Vielseitigkeit“ nicht in den Regalen, sondern auf den Schreib-, Nacht- und Lesetischen landet und nicht das Schicksal so vieler anderer Festschriften teilt, dafür sorgen die Herausgeber, indem sie einer thematischen Beliebigkeit ein eher striktes Programm entgegensetzen. Das Titelzitat, einer Notiz von Walter Benjamin über Brecht entnommen, übertragen sie auf die Literatur der Weimarer Republik, der die 30 Beiträge durchgängig gewidmet sind. [...] Unabhängig von der Vielfalt der Themen, der methodischen Ansätze und Stillagen der einzelnen Beiträge liegt der Ertrag des Bandes [...] in der Zusammenführung der Kinder- und Jugendliteratur mit der Allgemeinliteratur und ihrer Erforschung. [...] [D]er hier vorliegende Sammelband [vermag] auf beider Verzahnung aufmerksam zu machen und entsprechende Forschungsdefizite auszufüllen. Dass er darüber hinaus relevante Einzelanalysen auch der kanonisierten Literatur der Weimarer Republik enthält, macht ihn zu einem lesenswerten Kompendium [...].
Andreas Erb in „Zeitschrift für Germanistik“ (1/2007)
[...] Walter Fähnders und Helga Karrenbrock haben sich, wie aus den insgesamt rund sechzig Beiträgen der ihnen gewidmeten Festschriften [...] hervorgeht [...], allen zeitgeistigen Wandlungen zum Trotz, dem ursprünglichen Anliegen, Verdrängtes und Vergessenes aus der Geschichte der deutschen Literatur, insbesondere der Weimarer Jahre, durch Editionen und eigene Beiträge wieder zugänglich zu machen, verpflichtet gefühlt. [...]
Wolfgang Braunschädel in „Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit“ (18/2008)
Das vielfältige Œuvre von Wilhelm Speyer umfasst frühe Dramen, erfolgreiche Gesellschaftsromane im Kontext der Weimarer Unterhaltungskultur (darunter der von der Kritik hochgelobte Ullstein-Roman »Charlott etwas verrückt«) und ebenso erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher (wie der immer wieder aufgelegte und auch verfilmte »Kampf der Tertia«). Speyer schrieb Romane, Erzählungen, einen Krimi, Reiseberichte, Feuilletons und Boulevardkomödien – teilweise in Zusammenarbeit mit Walter Benjamin, mit dem Speyer befreundet war. Im Exil verfasste er eines der wenigen deutschsprachigen Jugendbücher sowie u.a. die Chronik einer jüdischen Familie, »Das Glück der Andernachs«.
Die zehn Beiträge dieses Bandes bedeuten nichts weniger als eine Wiederentdeckung. Sie gehen Speyers Werk in seinen vielfältigen literarhistorischen und medialen Verflechtungen und Kontexten nach. Es sind detaillierte Werkanalysen, Analysen zum ›mondänen Roman‹, zur Kinder- und Jugendliteratur, zu den Speyer-Verfilmungen, über seine Beziehungen zu Walter Benjamin, zum Exil. Eine Bibliographie erschließt Speyers selbständige Schriften sowie die Übersetzungen und Verfilmungen seiner Werke.
Helga Karrenbrock / Walter Fähnders (Hgg.)
Wilhelm Speyer (1887-1952)
Zehn Beiträge zu seiner Wiederentdeckung
Moderne-Studien 4
2019 [als Print-Ausgabe: 2009: ISBN 978-3-89528-652-0]
ISBN 978-3-8498-1418-2
244 Seiten, Abb.
E-Book (PDF-Datei), 5,8 MB
Helga Karrenbrock, Dr. phil., arbeitet als Literaturwissenschaftlerin an der Universität Duisburg-Essen. 2005 wurde ihr die Festschrift »›Laboratorium Vielseitigkeit‹. Zur Literatur der Weimarer Republik« gewidmet. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Literatur der Weimarer Republik (Arbeiten über Georg Baumgarten, Walter Benjamin, Hans Havemann, Franz Jung, Hermann Kesten, Erich Kästner, Annemarie Schwarzenbach, Kurt Schwitters u.a.), sowie Kinder- und Jugendliteratur, worüber sie auch die Monographie »Märchenkinder – Zeitgenossen. Untersuchungen zur Kinderliteratur in der Weimarer Republik« (1995, 2. Aufl. 2002) geschrieben hat. Bei Aisthesis ist sie Mitherausgeberin des Sammelbandes »Autorinnen der Weimarer Republik« (2004) und der Neuausgabe von Speyers »Charlott etwas verrückt« (2008).
Walter Fähnders ist apl. Professor für Neuere Germanistik an der Universität Osnabrück und lehrte an der FU Berlin sowie den Universitäten Bielefeld, Karlsruhe und Klagenfurt. 2004 wurde ihm die Festschrift »Unruhe und Engagement. Blicköffnungen für das Andere« gewidmet. Er ist Verfasser von »Avantgarde und Moderne« (1998) und Mitherausgeber von »Der Blick vom Wolkenkratzer. Avantgarde – Avantgardekritik – Avantgardeforschung« (2000), »Autorinnen der Weimarer Republik« (2003); »Heinrich Mann (1871-1950)« (2005), »Nomadische Existenzen« (2007) und des »Metzler Lexikon Avantgarde« (2009). Bei Aisthesis gibt er die Reihen »Reisen Texte Metropolen« und »Moderne-Studien« mit heraus.
Leseprobe: lp-9783895286520.pdf
[...] Sein wichtigstes Werk, im Exil geschrieben und eine Art Vermächtnis, ist der stark autobiografisch gefärbte Roman „Das Glück der Andernachs“. Darin wird eine jüdische Berliner Familie, lebend in der Jägerstraße (in der auch Rahel Varnhagen wohnte), bereits im Jahr 1887 mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus konfrontiert. Dass der 1947 erschienene Roman zuletzt in den 1980er-Jahren vom S. Fischer Verlag aufgelegt wurde, zeigt, dass die Wiederentdeckung, die die Herausgeber des vorliegenden Sammelbandes suggerieren, wohl noch aussteht. Nicht viel besser steht es mit dem Jugendroman „Die Stunde des Tigers“ (1939), in dem Speyer auf Grundlage einer Pfadfinder-Geschichte für eine humanere Gesellschaft plädiert. Während man darüber streiten kann, ob die frühen Unterhaltungsromane einer erneuten Lektüre standhalten, sind es diese beiden Werke, die die Wiederentdeckung dieses Autors in besonderem Maße lohnen. Es gilt also immer noch, diesen „raren Vogel im Gefilde der Literatur“, wie Ludwig Marcuse ihn nannte, wiederzuentdecken.
Stefanie Hartmann in „literaturkritik.de“ (12/2009)
Die vollständige Rezension: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=13813
[...] Ob [den Beiträgerinnen und Beiträgern] mit ihrem Sammelwerk eine erfolgreiche Wiederentdeckung und Bekanntmachung Wilhelm Speyers gelungen ist, mag dahingestellt bleiben, - aber sie haben seinem Leben und Werk ein Zeugnis gesetzt und es für die deutsche Literaturgeschichte gesichert.
Wilbert Ubbens in „Informationsmittel für Bibliotheken“ (August 2010)
[...] [das] Moment des Nicht-Zeitgemäßen [macht] eine erneute Lektüre spannend und ergiebig. Fähnders und Karrenbrock, die schon 2008 bei Aisthesis den Roman „Charlott etwas verrückt“ wieder zugänglich gemacht haben, gebührt das Verdienst, Wilhelm Speyer dem Vergessen entrissen zu haben und mit ihm einen vielschichtigen, produktiven und erinnernswerten Zeitgenossen, vor allem der Literatur der Weimarer Republik und des Exils, wiederentdeckt zu haben.
Dieter Wrobel in „kjl & m. forschung.schule.bibliothek“ (11.1, 2011)
[...] Erhellend sind die Beiträge des Bandes auch dank der Einbettung der Textanalysen in lebens- und zeitgeschichtliche Zusammenhänge und der Einbeziehung der jeweiligen Publikations- und Rezeptionskontexte. Die Beiträge, die jeweils unterschiedliche Genres und Medien in den Blick nehmen, erhellen sich mit ihrer je spezifischen Schwerpunktsetzung wechselseitig. So erscheinen auch die kinderliterarischen Arbeiten nicht als isolierte Seitenstücke oder Nebenarbeiten; sie erschließen sich vielmehr im Werkzusammenhang. [...] Die Konzentration auf ästhestische Verfahren in genauer Lektüre verbindet die Beiträge; gattungsspezifische Strukturen werden dabei ebenso deutlich wie übergreifende Zusammenhänge. [...] Speyer erscheint in mehrfacher Hinsicht als ein Autor, der sich zwischen den Zeiten und den Welten bewegt. [...] Die differenzierten Analysen weisen [...] auch auf das manchmal Kompromisshafte und Unentschiedene der Texte hin, ohne Speyer den undankbaren Platz ‚zwischen den Stühlen‘ zuzuweisen. Der ‚wiederentdeckte‘ Speyer erscheint vielmehr als ein „Vermittler“ zwischen Publika, Medien, Kulturen und Zeiten.
Ute Dettmar: Rezension der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin (November 2011)
>[...] jetzt ist es an der Zeit, ein Werk, das sich von der Kaiserzeit bis in die Jahre nach 1945 erstreckt, ästhetisch und kulturgeschichtlich auszuloten. Ein vielversprechender Auftakt dazu ist mit den hier besprochenen Veröffentlichungen, der Neuausgabe des Romans Charlott etwas verrückt mitsamt seinem gehaltvollen Nachwort, und den zehn Einzeluntersuchungen gemacht.
Momme Brodersen in „IASLonline“ (Dezember 2011)
Die vollständige Rezension unter: http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=3141
Moderne-Studien 4
»Projekt Avantgarde«: Es geht in diesem Buch darum, wie die künstlerische Avantgarde ihren Anspruch einer gänzlich neuen, das Leben verändernden Kunst formuliert und wie sie ihr Projekt umzusetzen versucht hat. So werden Selbstverständnis und avantgardistische Theorie, die seit dem europaweiten Aufbruch der Avantgardebewegungen im frühen 20. Jahrhundert entworfen wurden, vorgestellt. Zentral dafür ist die Neubestimmung des avantgardistischen Künstlers (und seines Publikums) sowie seine Anverwandlung des Manifestes, das zur Topgattung der Avantgarde und der einzelnen Ismen wurde. Die Frage nach der avantgardistischen Auffassung von Arbeit und Arbeitsverweigerung gestattet Einblicke in ein bislang kaum erforschtes Aktionsfeld der Avantgarde – allesamt Bereiche, die zeigen können, wie das Projekt Avantgarde funktioniert hat.
Walter Fähnders
Projekt Avantgarde
Avantgardebegriff und avantgardistischer Künstler, Manifeste und avantgardistische Arbeit
Moderne-Studien Band 23
2019 [als Print-Ausgabe: 2019: ISBN 978-3-8498-1310-9]
ISBN 978-3-8498-1479-3
214 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 3,2 MB
Walter Fähnders, Dr. phil. habil., apl. Prof. für Neuere Germanistik an der Universität Osnabrück. Arbeitsschwerpunkte: Literatur und Kultur sozialer Bewegungen, Avantgarde und Moderne. Publikationen bei Aisthesis als Mit-Hrsg. (Auswahl): »Autorinnen der Weimarer Republik« (2003), »Annemarie Schwarzenbach. Analysen und Erstdrucke« (2005); »›Laboratorium Vielseitigkeit‹. Zur Literatur der Weimarer Republik« (2005), »Dazwischen. Reisen – Metropolen – Avantgarden« (2009); Wilhelm Speyer: »Charlott etwas verrückt« (2008) und »Das faule Mädchen« (2014).
Leseprobe: lp-9783849813109.pdf
[...] Walter Fähnders‘ quellenreiche Darstellung bietet eine detaillierte und kompakte Übersicht über Versuche der Avantgarden, „von der Kunst aus die Welt zu verändern - wie anmaßend und utopisch, wie erfolgreich oder vergeblich oder nachhaltig auch immer.“ Dem Band sind 21 Abbildungen, ein reichhaltiges Literaturverzeichnis und ein Personenregister beigefügt.
Redaktionelle Mitteilung in „literaturkritik.de“ (Dezember 2019
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/walter-faehnders-projekt-avantgarde,26319.html
Walter Fähnders' Studie: Projekt Avantgarde überzeugt durch konzeptionelle wie historische Schärfe. [...] Das Buch bietet eine eingängige und souveräne Diskussion von Schlüsselperspektiven der Avantgarde, deren Projektcharakter sich in der heterogenen Experimentierfreude und Uneindeutigkeit seiner Positionen abzeichnet. [...] Wer ihr komplexes Profil in all ihrer Heterogenität und im politischen Spannungsnetz des frühen 20. Jahrhunderts kennenlernen und vertiefen will, ist bei Fähnders bestens aufgehoben.
Sebastian Lübcke in „Weimarer Beiträge“ (3-2020)
[...] Walter Fähnders hat nun einen Projekt Avantgarde betitelten Band vorgelegt, der nicht nur seine bisherigen Forschungen miteinander vernetzt, sondern zudem eine zuverlässige Basis für die Arbeit mit und an der historischen Avantgarde liefert. [...] Gut strukturiert und gut verständlich eignet sich der Band darüber hinaus auch als Einstieg in das Forschungsfeld verschiedener Disziplinen in der Lehre. Komparatistisch und intermedial angelegt, stellt Fähnders hierin einen Fundus historischer Ereignisse und Netzwerke der Avantgarden in Europa bereit. Ein Personenregister erleichtert die Recherche nach einzelnen Daten und Ereignissen. [...]
Jasmin Grande in „Zeitschrift für interkulturelle Germanistik“ (Heft 1, 2020)
[...] In den Passagen zum widersprüchlichen und vielfältigen Verhältnis der Avantgarden zur «Arbeit» bringt die Publikation viel Neues. Sie verschafft einen soliden Überblick und ist auch für Menschen, die sich noch wenig mit dem Thema beschäftigt haben, sehr geeignet. [...]
Bernd Hüttner in „Rosa Luxemburg Stiftung News“ (August 2020) [https://www.rosalux.de/news/id/42823/]
Ziel der vorliegenden Studien ist es, die Avantgarde als eigenständige Bewegung zu erfassen. Fähndersʼ Untersuchungen sind intermedial, interdisziplinär und international angelegt, wobei er die Spielräume von Merkmalen der Avantgarde beschreibt. [...] Im Ausblick wendet er sich gegen die Ansicht, die Avantgarde sei ein historisch abgeschlossenes Projekt. Zahlreiche Rezeptionszeugnisse aus Literatur und Kunst der Gegenwart bezeugen dies.
Waldemar Fromm in „Germanistik“ (2020, 1-2)
Moderne-Studien Band 23
Heinrich Vogeler (1872-1942) war Maler, Grafiker, Buchkünstler, Kunstgewerbler, Architekt, Pädagoge, Politiker – und nicht zuletzt Schriftsteller, Autor einer Vielzahl von Schriften. Erstmals wird hier eine repräsentative und exemplarische Auswahl seiner zu Lebzeiten veröffentlichten Texte vorgelegt, die die gesamte Breite von Vogelers literarischem Schaffen berücksichtigt: Essays über Kunst und Künstler, politische Broschüren über Revolution und revolutionäre Pädagogik, tagespolitische Interventionen, publizistische Arbeiten, schließlich Reiseberichte aus Russland. Die chronologisch angeordneten Texte folgen dabei den großen Lebensabschnitten des Künstlers. Sie berücksichtigen zunächst die Barkenhoff-Zeit (bis 1923), dann die Zwanziger Jahre, in denen Vogeler in Berlin und anderswo lebte und arbeitete (bis 1931), schließlich sein letztes Lebensjahrzehnt in der Sowjetunion (bis 1942). In einem Schlussteil sind autobiographische Notizen und Zeugnisse zusammengestellt.
Repräsentativ sind die vielfältigen Textgattungen und die unterschiedlichen Publikationsorte. Die Spanne reicht von Programmschrift und Manifest, teilweise erschienen in der avantgardistischen Buchreihe „Die Silbergäule“, bis zu Zeitschriften- und Zeitungsartikeln in der einschlägigen Linkspresse der Rätekommunisten, Syndikalisten und Anarchisten, aber auch der Jugendbewegung. Nicht zufällig stammt das Gros seiner gesamten literarisch-publizistischen Arbeit aus den Anfangsjahren der Republik, als Vogeler unermüdlich für sein Kommune-Projekt auf dem Worpsweder Barkenhoff arbeitete und eben auch schrieb. Hier verfasste er Grundsatzerklärungen, Kampfschriften sowie tagespolitische Interventionen zu seinem großen Thema, der libertären Utopie vom ‚neuen Menschen‘ – Schriften über Erziehung und Arbeitsschule, Siedlungswesen, Expressionismus und Kunst.
Seit Vogelers erster Russlandreise 1923/24 und seiner Hinwendung zum Parteikommunismus bestimmten die Auseinandersetzung mit dem sowjetischen System und Berichte über seine ausgedehnten Reisen in Russland seine schriftstellerische Arbeit. Nach 1933 konnte Vogeler nur noch in der deutschsprachigen Exilpresse in Moskau publizieren, so in den Zeitschriften „Das Wort“ und in der „Internationen Literatur“. Hier erschienen weitere Reiseberichte, z.T. mit den originalen Illustrationen des Künstlers, sowie wichtige kunsthistorische Arbeiten, so über Paula Modersohn-Becker und über den Expressionismus, über den im Exil kontrovers debattiert wurde.
Nicht wenige diese Texte werden hier erstmals seit ihrem Erscheinen wieder nachgedruckt. Der Band erscheint zum Vogeler-Gedenkjahr 2022, dem 150. Geburtstag und 80. Todestag des Künstlers.
Heinrich Vogeler
Schriften
Ausgewählt und herausgegeben von Walter Fähnders und Helga Karrenbrock
2022
ISBN 978-3-8498-1779-4
289 Seiten, Abb.
Klappbroschur
Walter Fähnders, Dr. phil. habil., apl. Prof. für Neuere Germanistik an der Universität Osnabrück. Arbeitsschwerpunkte: Literatur und Kultur sozialer Bewegungen, Avantgarde und Moderne. Neuere Publikationen (Auswahl): „Projekt Avantgarde“ (2019); „Avantgarde und Moderne 1890-1933“ (2. Aufl. 2010); Hrsg. bzw. Mit-Hrsg. von: „Manifeste und Proklamationen der europäischen Avantgarde 1909-1938“ (1995/2005); „Die Epoche der Vagabunden. Texte und Bilder 1900-1945“ (2009); „Metzler Lexikon Avantgarde“ (2009); »Dazwischen. Reisen – Metropolen – Avantgarden« (2009); Edition von Ruth Landshoff-Yorcks Feuilletons: „Das Mädchen mit wenig PS“ (2015); Emil Szittya: „Herr Außerhalb illustriert die Welt“ (2014); Annemarie Schwarzenbach: „Orientreisen“ (2010/2017). Bei Aisthesis gibt er die Reihe „Moderne-Studien“ mit heraus. 2004 wurde ihm die Festschrift „Unruhe und Engagement“ gewidmet
Helga Karrenbrock, Dr. phil., Literaturwissenschaftlerin an der Universität Duisburg-Essen (bis 2010). 2005 wurde ihr die Festschrift »›Laboratorium Vielseitigkeit‹. Zur Literatur der Weimarer Republik« gewidmet. Arbeitsschwerpunkte: Literatur der Weimarer Republik (Arbeiten über Walter Benjamin, Franz Jung, Hermann Kesten, Erhart Kästner, Erich Kästner, Asja Lacis, Annemarie Schwarzenbach, Kurt Schwitters u.a.), sowie Kinder- und Jugendliteratur. Monographie »Märchenkinder – Zeitgenossen. Untersuchungen zur Kinderliteratur in der Weimarer Republik« (1995, 2. Aufl. 2002). Bei Aisthesis ist sie Mitherausgeberin der Sammelbände »Autorinnen der Weimarer Republik« (2003), der Neuausgabe von Wilhelm Speyers Roman »Charlott etwas verrückt« (2008) und seiner Nachlasstexte »Das faule Mädchen« (2014) sowie der Aufsatzsammlung »Wilhelm Speyer (1887-1952). Zehn Werkanalysen« (2009).
Leseprobe: lp-9783849817794.pdf
Jubiläen haben ihr Gutes: Zum 150. Geburtstag von Heinrich Vogeler (1872–1942) erscheint erstmals eine repräsentative Sammlung mit Texten aus den verschiedenen Lebensphasen des Künstlers, die dessen ungewöhnlichen Lebensweg besser verstehen lässt. [...] Offenbar verstehen die Herausgeber die Edition ausdrücklich als archivalische Quelle, und als solche ist sie auch wertvoll: Sie versammelt verstreute und teilweise schwer zugängliche Texte Vogelers und sichert der Nachwelt zahlreiche interessante biografische Details. Wer sich für Vogelers Leben interessiert, für den ist das Buch eine reichhaltige Fundgrube. [...]
Martin Schönemann in „literaturkritik.de“ (Mai 2022)
[...] Mit dieser wichtigen und verdienstvollen Publikation liegt erstmals eine exemplarische und repräsentative Sammlung von Heinrich Vogelers zu Lebzeiten veröffentlichten Texten vor. Sie ermöglichen eine fundierte Auseinandersetzung mit Vogelers Denken über Politik, Pädagogik und Kunst; sie zeigen zudem, wie vernetzt er vor allem in der Barkenhoffzeit mit den vielen sozialrevolutionären Gruppen jener Jahre war. Die Beschäftigung mit Vogeler ist auch heute noch mehr als lohnend, nicht nur aus ästhetischer Hinsicht. [...]
Bernd Hüttner in „contraste. zeitung für selbstorganisation“ (Juni 2022)
Nun kann man, zusammengestellt von einem Avantgarde-Forscher und einer Spezialistin für die Weimarer Republik, seine Schriften von 1899 bis 1941 in einer repräsentativen Auswahl lesen. Man könnte vieles davon rubrizieren unter paraintellektueller Malerverstiegenheit oder Ringen mit den Dämonen der Moderne. Ob er 1919 flammend für die Räte plädierte, für Freiheit der Liebe, „das Weib“ als „lichtvolle Siegerin“ gegen die „zusammenbrechende Welt der habgierigen Profitwirtschaft“ sah, ob ihm die Sowjetunion zum himmlischen Jerusalem auf Erden wurde, ob er seinen Weg zum Sozialistischen Realismus rechtfertigte oder Grünewald und Dürer 1941 im Rundfunk gegen die „faschistischen Ketten“ beschwor – es war eine flammende, geradezu erotische Gutherzigkeit, die seinen Tod umso tragischer macht.
Erhard Schütz in „freitag“ (Juni 2022)
[...] Mit dieser wichtigen und verdienstvollen Publikation liegt erstmals eine exemplarische und repräsentative Sammlung von Heinrich Vogelers zu Lebzeiten veröffentlichten Texten vor. Sie ermöglichen eine fundierte Auseinandersetzung mit Vogelers Denken über Politik, Pädagogik und Kunst; sie zeigen zudem wie vernetzt vor allem in der Barkenhoffzeit er mit den vielen sozialrevolutionären Gruppen jener Jahre ist. [...]
Bernd Hüttner in „rosalux.de/news“ (Rosa Luxemburg Stiftung 2022)
Zur vollständigen Rezension: https://www.rosalux.de/news/id/46456/heinrich-vogeler-schriften-bielefeld-2022
[...] Heinrich Vogeler (1872-1942) ist heute nur noch als Maler bekannt. [...] Vogeler experimentierte [aber] nicht nur mit Farben, sondern auch mit alternativen Lebensformen. [Er] machte seinen Worpsweder „Barkenhoff“ zu einem Treffpunkt für Lebensreformer. [...] Nachdem er mit der anarcho-sozialistischen Kommune gescheitert war, glaubte Vogeler im bolschewistischen Russland die Erfüllung seiner Träume finden zu können. [...] Der Aisthesis Verlag hat einen Großteil seiner Schriften nun in einer optisch ansprechenden Edition herausgegeben. Nicht nur im Kältestrom frierende Linke sollten sie lesen.
Johann Thun in „Der Rabe Ralf. Die Berliner Umweltzeitung“ (August/September)
Die Politisierung der Kunst im frühen 20. Jahrhundert hat Künstler nicht zuletzt zu Autoren gemacht, und der als Jugendstilkünstler berühmt gewordene Heinrich Vogeler (1872–1942) folgt diesem Muster auf – sagen wir – aufregende Weise. Nicht ohne – man erinnert die berühmte Lenin-Sentenz – eben auch konkret zu werden: Vogeler machte nach Krieg und Revolution seinen in Worpswede gelegenen Wohnsitz Barkenhoff zu einem der Zentren eben nicht nur der künstlerischen, sondern auch der politischen Avantgarde. Schon seine künstlerischen Neuorientierungen, in denen er die weite Strecke über den Jugendstil, den Expressionismus, die abstrakte Kunst und Agitprop bis hin zum Sozialistischen Realismus abschritt (Kasimir Malewitsch lässt grüßen), machen Vogeler interessant genug. Aber erst dieses revolutionär inspirierte Experiment einer neuen Gesellschaft mit neuen Menschen lässt ihn als einen der erstaunlichsten Repräsentanten der (nicht nur politischen) Kunst im 20. Jahrhundert erscheinen. […] Karrenbrock und Fähnders sehen mithin in diesen Schriften vorrangig nicht den Schriftsteller Vogeler repräsentiert, der auch Maler war, sondern den politisierten Künstler, der für seine Überzeugung einstehen wollte, und eben für das Projekt zu werben hatte, mit dem er seine politischen Überzeugungen in den frühen zwanziger Jahren am stärksten verband.
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (Juni 2023)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/vogeler-schriften,29745.html
[…] Anlässlich des 150. Geburtstages und 80. Todestages von Heinrich Vogeler im Jahr 2022 haben Walter Fähnders und Helga Karrenbrock im Bielefelder Aisthesis Verlag einen Sammelband herausgegeben, der erstmals eine repräsentative Auswahl der zu Lebzeiten Vogelers veröffentlichten Schriften enthält und dabei das gesamte Spektrum seines literarischen Schaffens berücksichtigt. […] Der Sammelband zeigt die Bandbreite seines literarisch-publizistischen Schaffens, das sich vor allem dem Thema des „Neuen Menschen“ widmete. Unter dem „Neuen Menschen“ verstand der damalige Anarchokommunist Vogeler einen Menschen, der in der Lage ist, jenseits von Kapitalismus und bürgerlicher Gesellschaft neue, freie und gemeinschaftliche Lebensformen zu entwickeln. Die Utopie des Neuen Menschen und des Neuen Lebens thematisierte Vogeler nicht nur in seinen Schriften, Gemälden und Grafiken, sondern versuchte sie auch in der kleinen Gemeinschaft der von ihm nach Ende des Ersten Weltkrieges gegründeten Barkenhoff-Kommune zu verwirklichen. […] [Die Texte Vogelers] sind […] Ausdruck einer markanten Persönlichkeit, deren beeindruckendes literarisches Werk in den Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes wiederentdeckt werden kann.
Jochen Schmück in „espero. Libertäre Zeitschrift“ (Neue Folge Nr. 8, Januar 2024)
Zur vollständigen Rezension: https://www.edition-espero.de/index.php/rezensionen/schriften-von-heinrich-vogeler.
[...] Einen chronologischen Überblick über das literarische Werk Vogelers liefert „Schriften“, herausgegeben von den Literaturwissenschaftlern Walter Fähnders und Helga Karrenbrock. [...] „Schriften“ bietet einen Überblick über [sein literarisches] Schaffen, das lange im Schatten von Vogelers Kunst stand. Die chronologische Anordnung der Texte erlaubt zugleich Rückschlüsse auf den Lebensweg und die Entwicklung des Bremer Künstlers.
Simon Wilke in „Weser Kurier“ (5. September 2022) unter dem Titel „Fünf Bücher für Vogeler-Fans“