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Kämpchen, Heinrich: Das ist Bergmannsleben

Artikel-Nr.: 978-3-8498-1037-5
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Ähnlich wie heute Herbert Grönemeyer mit seinem „Bochum-Lied“ berührte Heinrich Wilhelm Kämpchen Anfang des 20. Jahrhunderts die Menschen an der Ruhr mit seinen Gedichten. Woche für Woche erschien eines davon meist auf der Titelseite der auflagenstarken, in Bochum ansässigen „Bergarbeiter-Zeitung“. Mehr als 20 Jahre lang! Die Leser protestierten, als die Zeitung darauf verzichten wollte. Sie schätzten seine Gedichte, die offenbar auch ihre Wut, ihre Sehnsüchte und ihre Gefühle ausdrückten.

Heinrich Kämpchen begründete eine politische Bergarbeiterlyrik und setzte sie gegen das oft verklärende hohle Pathos der Bergmannslieder aus den damals gängigen bergmännischen Liederbüchern. Diese Liederbücher feierten das „schöne Bergmannsleben“, das „selbst die niedern geselligen Kreise bergmännisch veredelt“. So steht es im Vorwort zu einer 1838 erschienenen Liedersammlung für die Bergleute an der Ruhr, geschrieben von den Gewerken der Zeche Wiesche in Mülheim.

 

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Lasker-Schüler, Else: "Er war ja ein Gestirn, Meteor stieß er von sich!"

Artikel-Nr.: 978-3-89528-939-2
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Bei diesem Live-Mitschnitt handelt es sich um die erste, stark gekürzte Hör-Bearbeitung des "Peter-Hille"-Buchs von Else Lasker-Schüler. Die Texte der Autorin wurden ergänzt um Texte Hilles, um auch in dessen Literatur- und Gedankenwelt einzuführen.

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Meister, Ernst: »Unterm schwarzen Schafspelz«

Artikel-Nr.: 978-3-89528-651-3
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Als »Hölderlin in Hagen« wurde er bezeichnet, und das Stichwort »Hermetiker« fällt, wenn von dieser Ausnahmegestalt der westfälischen Literatur die Rede ist. Das Oeuvre des 1911 geborenen Ernst Meister lässt sich am ehesten unter der Kategorie »Gedankenlyrik« subsumieren. Ernst Meister beschäftigt der Grund unseres Daseins, das, was das Leben in der Tiefe eigentlich ausmacht, ohne Rücksicht auf Trends, auf Moden, auf Zeitgeschmack. Seine Texte sind erklärtermaßen auf der Suche nach der »Formel«, dem »Begriff« für das »Ganze« der Wirklichkeit. Der 1953 in der legendären Eremitenpresse erschienene Band »Unterm schwarzen Schafspelz« markiert den literarischen Neubeginn Meisters nach dem Krieg. Bis zu seinem Tod 1979 folgten mehr als ein Dutzend Gedichtbände, zahlreiche Hörspiele und Prosaarbeiten, u.a. im Limes-Verlag und später bei Luchterhand.

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Metz, Josefa: „Die Kinder und ich“

Artikel-Nr.: 978-3-89528-450-2
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„Dichterin der Kinderseele“ – so wurde die 1871 in Minden/W. geborene und in Bielefeld aufgewachsene, später in Berlin, München und Wien lebende Schriftstellerin Josefa Metz in einer Buchbesprechung treffend genannt. Von ihr stammen nicht nur Bilderbücher, Verse und Textsammlungen für Kinder, sondern auch zahlreiche Gedichte und Episoden, in deren Mittelpunkt Kinder und ihre unbefangene Sicht auf die Welt stehen. Mit Augenzwinkern schildert die Autorin um die Wende zum 20. Jahrhundert z.B. einen erster Kirchgang, einen Zoo- und einen Kirmesbesuch, ebenso eine erste Begegnung mit dem Theater beim Weihnachtsmärchen.
Josefa Metz, Sproß einer alten, seit dem 17. Jahrhundert in Westfalen ansässigen jüdischen Familie und Tochter aus gutbürgerlichem Haus (der Vater war Justizrat) und unverheiratete Tante zahlreicher Nichten und Neffen, verband eine genaue Beobachtungsgabe mit sprachlicher Präzision, Einfühlungsvermögen und humorvoller Wärme. Diese Kombination – und die Tatsache, daß Kinder heute sich zwar in einer veränderten Welt, aber im Kern nicht grundsätzlich anders verhalten als vor 100 Jahren – tragen dazu bei, daß ihre Texte bemerkenswert modern wirken, auch wenn die Zeit der wilhelminischen Matrosenanzüge längst vergangen ist.
Daß sie selbst bereits um 1900 – als Frau! – die Risiken einer mehr als unsicheren freien Schriftstellerexistenz nicht scheut (der Vater starb bereits in ihrem 16. Lebensjahr und hinterließ drei weitere noch unversorgte Kinder), zeugt darüber hinaus von einer beeindruckend unkonventionellen Einstellung, von einer ganz privaten Revolte gegen die gesellschaftlichen Zwänge ihrer Zeit.
Auf Kaiserreich und Republik folgt schließlich die Nazi-Diktatur, die für Josefa Metz, zunächst Berufsverbot und Diskriminierung zur Folge hat, 1941 die Deportation nach Theresienstadt. Dort starb sie, vermutlich an einer der zahlreichen Seuchen im Lager, im Februar 1943.

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Mon, Franz (Hg.): Phonetische Poesie

Artikel-Nr.: 978-3-89528-840-1
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1971 gab Franz Mon im Luchterhand Verlag die Schallplatte PHONETISCHE POESIE heraus. Darauf waren Tonzeugnisse dokumentiert, die den Zeitraum von 1910, den Anfängen der technischen Tonaufzeichnung also, bis hin zur unmittelbaren damaligen Gegenwart umspannten. Räumlich erstreckte sich das Spektrum der Auswahl über den gesamten europäischen Raum. Konzeptionell repräsentierte die Sammlung die sechs Jahrzehnte zwischen dem russischen Futurismus und den Sprachexperimenten der 1960er Jahre.

Dieses wichtige Dokument akustisch-experimenteller Literatur – seinerzeit eine Pioniertat – wird hier neu herausgegeben und wieder verfügbar gemacht.


Es begann mit dem Protest gegen den Gebrauch einer Sprache, die Wörter nur noch als Verpackungen kannte. Velemir Chlebnikov, Protagonist der russischen Avantgarde 1913: »Wir haben aufgehört, auf Wortbau und Aussprache der Worte nach grammatischen Regeln zu schauen. Wir haben begonnen, in den Buchstaben Wegweiser für die Wörter zu sehen… Vokale verstehen wir als Zeit und Raum, Konsonanten als Farbe, Klang, Duft.«
Chlebnikov findet sein Material in Vogelstimmen und in Silben, die magisch das Wesen der Dinge zu beschwören unternehmen. Die Silbe bleibt Bauelement der ersten Generation von Lautgedichten, im »Großen Lalula« Morgensterns ebenso deutlich wie in Hugo Balls »Karawane«, die 1916 im Cabaret Voltaire ertönte. Erst Raoul Hausmann bringt mit eruptiver Spontaneität die artikulatorische Geste mit ins Spiel und schneidet damit eine Sprachschicht an, die unerschöpflich erscheint, weil sie auf kein konventionelles Zeichensystem bezogen ist. Hausmanns spontane Artikulationsbündel und Kurt Schwitters’ legendäre Ursonate wurden Vorbild und Anstoß vieler späterer Versuche, insbesondere der Lettristen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris die Lautdichtung neu zu begründen unternahmen. Die Erfindung der elektromagnetischen Aufzeichnung akustischen Materials ermöglichte die Speicherung auch solcher Sprachlaute, die sich bisher als zu differenziert der Notierung entzogen hatten. Das Tonband wurde jedoch sehr schnell vom bloßen Aufzeichner zum Medium sensibelsten Umgangs, genauester Beobachtung und freier Manipulation der Sprache. Erst mit seiner Hilfe konnten winzige Vibrationen erfaßt, Wörter in ihre lautlichen Spektren zerlegt, vielschichtige simultane Kompositionen entworfen werden, die schließlich auch die Großform des Hörspiels einbezogen. Die elektronische Bearbeitung begann die scheinbar stabile Grenze zwischen Sprache und Musik aufzulösen. Komponisten griffen zu sprachlichem Material, Autoren benutzten kompositorische Prinzipien der Musik.
Das Spektrum der Experimente dehnt sich seit 20 Jahren [Die Schallplatte erschien 1971 im Luchterhand Verlag] immer weiter aus. Auf dieser Platte können nur bestimmte Sektoren gezeigt werden. Außer acht gelassen wurden aus Raummangel sowohl Texte, die überwiegend semantisch orientiert sind, wie solche, in denen das Sprachmaterial völlig im elektronischen Arbeitsprozeß untergegangen ist. Bernard Heidsieck und Pierre Garnier seien als Vertreter der ersten, die Komponisten der schwedischen Gruppe Fylkingen als solche der zweiten Richtung wenigstens genannt.
Der Schwerpunkt der Entwicklung liegt seit der Initiative der Lettristen offensichtlich bei den französischen Autoren, während die deutschen sich zunächst auf graphische Verfahren des Textexperiments (»konkrete poesie«) konzentriert hatten.
Noch immer lassen sich im wesentlichen zwei Erkundungsrichtungen unterscheiden: diejenige, die sich jeweils an bestimmten Parametern der gesprochenen Sprache – Rhythmus, Semantik, Tonfarbe, Sprechgestik usw. – vorantastet und dabei magischen Singsang ebenso gebraucht wie das ironische Puzzlespiel mit in Silben (Wortstämmen) versteckten Bedeutungen (z.B. Cobbing, Jandl, De Vree), und andere, die sich entschlossen des technischen Mediums bedient und die Sprache auf ihre Mikrostrukturen zurück- und dabei über jede vertraute Fassung hinausführt (Chopin, Lora-Totino). Die Grenzerfahrungen, aus denen die sound poetry, die poésie sonore besteht, machen zugleich bewußt, an welcher Art Grenzen Sprache überhaupt verläuft: semantische, phonetische, akustische, rhythmische, rhetorische.

Franz Mon
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Schmidt, Ulrich; Vogt, Michael: aussicht - absicht - einsicht

Artikel-Nr.: 978-3-89528-367-3
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Als das Bielefelder Colloquium Neue Poesie 1978 von rund 20 international bekannten Autoren und Wissenschaftlern ins Leben gerufen wurde, konnte niemand die große und anhaltende Resonanz voraussehen, die dieses außergewöhnliche Treffen 25 Jahre lang, bis 2002, immer wieder gefunden hat. Weder an Statuten noch durch organisatorische Zwänge gebunden, fühlten sich die zuletzt etwa 50 Autorinnen und Autoren allein vergleichbaren künstlerischen Voraussetzungen verpflichtet. Es geht und ging ihnen vor allem um ein methodisches Fortschreiben von Literatur, das neue Entdeckungen im ästhetisch- ungesicherten Gelände überhaupt erst möglich macht und zu neuen Hör-, Seh- und vielleicht Denkweisen herausfordert. Auf der jährlich stattfindenden Tagung nutzten sie die Gelegenheit, einander ihre neuesten Arbeiten oder das gerade im Entstehen Begriffene vorzuzeigen und kollegialer Kritik auszusetzen, über Bedingungen und Aussichten einer solchen nicht marktkonformen Literatur zu sprechen, Pläne zu machen, Neues auszuprobieren und nicht zuletzt auf einer großen Lesung sich mit viel Spaß und Spontaneität der Öffentlichkeit zu stellen. Das Hörbuch soll in ausgewählten Mitschnitten die alljährliche Lesung vergegenwärtigen.

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Schürmann, Heinrich: "Ick"

Artikel-Nr.: 978-3-8498-1115-0
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Die vorliegende CD entstand im Kontext einer umfassenden Heinrich-Schürmann-Retrospektive. Diese schloss eine Aufarbeitung des schriftstellerischen Nachlasses von Heinrich Schürmann (1940-2008) ebenso ein wie eine Ausstellung seiner bildkünstlerischen Werke im Museum für Westfälische Literatur (Oelde-Stromberg). Die Resonanz auf die Ausstellungseröffnung, bei der Georg Bühren und Hannes Demming Texte Schürmanns rezitierten, war derart groß, dass eine Abendveranstaltung im größeren Rahmen ins Auge gefasst wurde. Sie ist auf der vorliegenden CD dokumentiert.

Heinrich Schürmann war einer von wenigen Vertretern der neuen niederdeutschen Mundart. Als solcher wurde er 2004 mit dem Rottendorf-Preis für niederdeutsche Literatur ausgezeichnet. „Pop-Art op Platt“ – das gab es in dieser Form nicht, bis Heinrich Schürmann es einfach versuchte, dann praktizierte und mithilfe von Computer-Grafikprogrammen perfektionierte. Er fand dabei einen eigenen Ton, eine eigene Farbe. Wie die vorliegende CD zeigt, war Schürmann jemand, der gern vom Alltag, vom Alltagssprachlichen, von Redewendungen, Formel- und Floskelhaftem ausging und dieses Normale, Vertraute literarisch weiterdachte, verfremdete und in andere Zusammenhänge rückte. Dabei gelangte er zu manchmal heiteren, vornehmlich jedoch nachdenklichen, oft auch existenziellen Antworten. Schürmann hatte bei seiner literarischen Arbeit immer den Menschen vor Augen. Seine Kunst ging nie in der Abstraktion, im reinen Experiment auf, sondern war immer dialogisch angelegt. In dieser Form fand seine Visuelle Poesie bis heute keine Nachahmer, blieb also einzigartig.

Diese CD bildet noch nicht den Schlussakkord der Heinrich-Schürmann-Rückschau. 2016 erscheint eine von Arnold Maxwill zusammengestellte Dokumentation über den Autor in der Reihe „aufgeblättert. Schätze aus dem westfälischen Literaturarchiv“ (hg. von Jochen Grywatsch im Rahmen der Schriftenreihe der LWL-Literaturkommission für Westfalen). Die Veröffentlichung gibt einen Überblick über den Nachlass des Autors und stellt auf einer Begleit-CD seine sämtlichen bildkünstlerischen Arbeiten vor.

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Stramm, August: Jazz und Lyrik

Artikel-Nr.: 978-3-89528-712-1
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Alfred Döblin äußerte 1915 anlässlich des Todes von August Stramm „Ich weiß keinen, der so, ohne zu spielen und Faxen zu machen, mit der deutschen Sprache gewaltsam umgesprungen wäre, als mit einem Stoff, den er bezwang und der nicht ihn bezwang. Niemand war von so vorgetriebenem Expressionismus in der Literatur; er drehte, hobelte, bohrte an der Sprache, bis sie ihm gerecht wurde... Seine Sachen sind… puritanisch echt und unnachgiebig.“ Im Zentrum von Stramme radikalem literarischen Schaffen stand der existentielle Lebenskampf – nicht nur in seinen Kriegsgedichten, sondern auch in seiner Liebeslyrik, in der es ebenfalls um Kampf, Trieb, Leiderfahrung geht. Dem vorliegenden Live-Mitschnitt liegen seine Gedichtbände „Du“ (1915) und „Tropfblut“ (postum 1919) sowie briefliche Zeugnisse zugrunde.

Stramms avantgardistisches Schreiben steht in einem bizarren Gegensatz zu seinem bürgerlichen Leben. Er war Postinspektor im Reichspostministerium und ranghoher Militär, der als Offizier an siebzig Gefechten und Schlachten teilnahm. Er wurde 1874 in Münster geboren und lebte seit 1905 in Berlin Er fiel 1915 im Ersten Weltkrieg in Grodek (heute Ukraine).

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Valentin, Thomas: "Schnee vom Ätna"

Artikel-Nr.: 978-3-89528-650-6
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Fünf Jahre lang verbrachte Thomas Valentin (1922-1980) mehrere Monate des Jahres auf Sizilien, nie als Tourist, sondern als »scrittore«, der an seinen Drehbüchern und Romanen schrieb. Er führte ein einfaches, bescheidenes Leben unter Einheimischen, sammelte Beobachtungen, entwarf erste Skizzen. Auf diese Eindrücke fußen die 33 Erzählungen des Bandes »Schnee vom Ätna« (1981), die durch ihre Schlichtheit und Aufrichtigkeit fesseln. »Schnee vom Ätna« war das letzte Buch, das Valentin für den Druck vorbereitete. Es ist neben »Grabbes letzter Sommer« sein erfolgreichstes - und dennoch fast vergessen.

Valentins Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher von Fernsehspielen. Seine Texte wurden in 16 Sprachen übersetzt, seine Theaterstücke von großen Bühnen des In- und Auslands gespielt. Über »Schnee vom Ätna« sagte der Autor selbst: »Ich sprach mit der Armut, den Wünschen, Ängsten, Begierden, die auf dieser Insel, in der Mitte der Alten Welt, seit Jahrhunderten mit dem Wind die Mauern entlang und um alle vier Ecken streichen. Ich versuchte, auch mit meinem Schatten zu sprechen, dem Schatten hinter mir, dem Schatten vor mir, und fragte ihn viel. Die Antworten kamen karg, dürr; und mein weißes Papier in der Schreibmaschine wurde gelb und wellte sich leicht wie ein Fleck helles, fast totes Wasser.«

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Zech, Paul: "Wir haben unser Herz verraten..."

Artikel-Nr.: 978-3-89528-754-1
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Die Texte Paul Zechs sind eine wirkliche Entdeckung. In ihrer suggestiven Sprachkraft und den evozierten, oft magischen Bildwelten zählen sie zu den eindringlichsten Zeugnissen des deutschen Expressionismus. Zech geht es um die tragische Existenz des Menschen. Die Kulissen hierfür fand er in der Arbeitswelt, im Krieg, in sozialen Umständen. Er zeigt den Menschen als Opfer von Politik, Justiz, Klerus, aber auch - und hier ist er Kind seiner Zeit - mythischer Schicksalsvorstellungen.

Zechs Texte sind keine Betroffenheits- oder gar Agitationstexte. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Formbewusstsein aus. Jenem wohnt die Tendenz inne, gängige Gestaltungsmerkmale durch Kühnheit und Originalität zu unterlaufen und zu sabotieren. Dies lässt Zechs Lyrik zeitlos erscheinen.

Claus Dieter Clausnitzers großes Verdienst ist es, durch seine klare und sachlich-nüchterne Art und Weise der Rezitation kein unnötiges Pathos aufkommen zu lassen. Er eröffnet hierdurch den Blick auf einen Autor, der es verdient hat, wieder mehr ins literarische Bewusstsein zu rücken.

Paul Zech wurde 1881 in Westpreußen als Sohn eines Seilers geboren. Über Zechs Kindheit und Jugend hat er selbst Widersprüchliches behauptet, so daß gesichertes Wissen kaum verfügbar ist. Gegen 1900 zog er in Richtung Westen und arbeitete in belgischen Kohlebergwerken, nämlich in Mons und Charleroi. Ab 1904 war er in Elberfeld journalistisch tätig. Auf Initiative Else Lasker-Schülers zog er nach Berlin, wo er von 1913 bis 1920 die Zeitschrift „Das neue Pathos“ herausgab. Der Gedichtband „Das schwarze Revier“, der Erlebnisse aus der Arbeitswelt thematisiert, machte ihn 1913 in der Literaturwelt bekannt. Von 1915 bis 1918 war Zech Soldat an der Westfront. Er verfasste mehrere Antikriegsbücher. 1918 erhielt er aus der Hand Heinrich Manns den „Kleist-Preis“. 1918-1919 war er Leiter eines „Werbedienstes für die deutsche Republik“. Parallel versuchte er sich mit mäßigem Erfolg als Dramaturg und Bühnenautor. Sein größter Bühnenerfolg war 1926 die Berliner Aufführung seines Rimbaud-Stückes „Das trunkene Schiff' unter der Regie von Erwin Piscator (Bühnenbild George Grosz). Zwischen 1918 und 1930 war Zech auch aufgrund seiner sprachmächtigen Übertragungen Rimbauds und Villons ein anerkannter und populärer Autor. In der wegweisenden Anthologie „Menschheitsdämmerung“ war er 1920 mit zwölf Gedichten vertreten. Er wurde nun nicht mehr den Arbeiterdichtern, sondern den Expressionisten zugerechnet. Von 1925 bis 1933 arbeitete Zech als wissenschaftliche Hilfskraft an der Stadtbibliothek in Berlin. 1933 war er vorübergehend in Spandau inhaftiert. Er flüchtete nach Südamerika. Die von Zech behauptete Ausbürgerung lässt sich bis heute nicht nachweisen. In Argentinien lebte er in ärmlichen Verhältnissen und war Mitarbeiter von Exilzeitschriften. Er starb am 7. September 1946 in Buenos Aires, bevor er die geplante Rückkehr nach Deutschland verwirklichen konnte. - Zech zählte zu den produktivsten, schillerndsten und umstrittensten Autoren seiner Zeit. Er war mit Else Lasker-Schüler, Richard Dehmel, Georg Heym und vielen Autoren des „Sturm“-Kreises bekannt. Sein Werk umfasst 30 Gedichtbände, 14 Erzählbände, 8 Romane, 28 Dramen, zahlreiche Essays und Hunderte von Nachdichtungen.

Die Hör-CD entstand in unmittelbarem Zusammenhang mit der von Alfred Hübner zusammengestellten Paul-Zech-Ausstellung „Und Stahl wird Zins und Kohle Wertpapier“. Diese war nach Stationen In Berlin und Wuppertal vom 23. Juni bis zum 6. Oktober 2009 im Dortmunder Hoesch-Museum zu sehen. Anlässlich der Eröffnung trug Claus Dieter Clausnitzer, begleitet von dem Saxophonisten Alexander Nikolaev, das auf der vorliegenden CD dokumentierte Programm vor. Mit einem Paul-Zech-Lesebuch legte die Nyland-Stiftung bereits 2005 eine repräsentative Textauswahl dieses Autors vor.

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