In der Krisen- und Umbruchzeit des Vormärz wurden pädagogische Fragen entlang der Grenze zwischen politischen, religiösen und sozialen Problemlagen kommuniziert, indem politische, religiöse und gesellschaftliche Herausforderungen pädagogisch interpretiert wurden. Erziehung und Bildung waren Gegenstand in Pamphleten, konzeptionellen Schriften, Briefen und Aufrufen, sie wurden in Zeitschriften verhandelt und waren literarisches Sujet. In der Verbreitung und Umsetzung oppositioneller pädagogischer Ideen waren Akteurinnen und Akteuren Grenzen gesetzt: Grenzen der obrigkeitsstaatlichen Zensurbehörden, aber auch Grenzen des staatlichen Bildungswesens, die der Umsetzung alternativer pädagogischer Ideen kaum Raum ließen. Pädagogische Konzeptionen und Praktiken der Opposition waren aufgrund ihrer kritischen Ausrichtung umstritten und daher einerseits klandestin, subversiv und konspirativ, sie zielten andererseits aber auch auf das Auditorium einer bürgerlichen Öffentlichkeit, da sie mit der Hoffnung verbunden waren, Emanzipationsprozesse ihres Klientels zu initiieren. Aus der Sicht der Zensurbehörden bargen sie daher Gefahrenpotential und Sprengkraft, weshalb pädagogische Akteurinnen und Akteure mit Zensurbestimmungen und Vereinsverboten in der Folge der Karlsbader Beschlüsse konfrontiert waren, mit Flucht, Verhaftung und Verfolgung – häufig blieb ihnen nur der Weg in die Emigration. Umgekehrt wurden Erziehung und Bildung auf Seite der restaurativen Mächte auch als Mechanismen des Erhalts der bestehenden gesellschaftlichen und politischen Strukturen und Privilegien profiliert. Auf pädagogischem Feld wurden im Vormärz insgesamt Interessen- und Machtkonflikte zwischen „Emanzipation und Sozialdisziplinierung“ ausgetragen.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2019, 25. Jahrgang
Zwischen Emanzipation und Sozialdisziplinierung: Pädagogik im Vormärz
Herausgegeben von Katharina Gather
2020
ISBN 978-3-8498-1557-8
288 Seiten
kartoniert
Leseprobe: lp-9783849815578.pdf
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
In der Krisen- und Umbruchzeit des Vormärz wurden pädagogische Fragen entlang der Grenze zwischen politischen, religiösen und sozialen Problemlagen kommuniziert, indem politische, religiöse und gesellschaftliche Herausforderungen pädagogisch interpretiert wurden. Erziehung und Bildung waren Gegenstand in Pamphleten, konzeptionellen Schriften, Briefen und Aufrufen, sie wurden in Zeitschriften verhandelt und waren literarisches Sujet. In der Verbreitung und Umsetzung oppositioneller pädagogischer Ideen waren Akteurinnen und Akteuren Grenzen gesetzt: Grenzen der obrigkeitsstaatlichen Zensurbehörden, aber auch Grenzen des staatlichen Bildungswesens, die der Umsetzung alternativer pädagogischer Ideen kaum Raum ließen. Pädagogische Konzeptionen und Praktiken der Opposition waren aufgrund ihrer kritischen Ausrichtung umstritten und daher einerseits klandestin, subversiv und konspirativ, sie zielten andererseits aber auch auf das Auditorium einer bürgerlichen Öffentlichkeit, da sie mit der Hoffnung verbunden waren, Emanzipationsprozesse ihres Klientels zu initiieren. Aus der Sicht der Zensurbehörden bargen sie daher Gefahrenpotential und Sprengkraft, weshalb pädagogische Akteurinnen und Akteure mit Zensurbestimmungen und Vereinsverboten in der Folge der Karlsbader Beschlüsse konfrontiert waren, mit Flucht, Verhaftung und Verfolgung – häufig blieb ihnen nur der Weg in die Emigration. Umgekehrt wurden Erziehung und Bildung auf Seite der restaurativen Mächte auch als Mechanismen des Erhalts der bestehenden gesellschaftlichen und politischen Strukturen und Privilegien profiliert. Auf pädagogischem Feld wurden im Vormärz insgesamt Interessen- und Machtkonflikte zwischen „Emanzipation und Sozialdisziplinierung“ ausgetragen.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2019, 25. Jahrgang
Zwischen Emanzipation und Sozialdisziplinierung: Pädagogik im Vormärz
Herausgegeben von Katharina Gather
2020
ISBN 978-3-8498-1558-5 [als Print-Ausgabe: 2020: ISBN 978-3-8498-1557-8]
288 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 1,6 MB
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Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
In der Krisen- und Umbruchzeit des Vormärz wurden pädagogische Fragen entlang der Grenze zwischen politischen, religiösen und sozialen Problemlagen kommuniziert, indem politische, religiöse und gesellschaftliche Herausforderungen pädagogisch interpretiert wurden. Erziehung und Bildung waren Gegenstand in Pamphleten, konzeptionellen Schriften, Briefen und Aufrufen, sie wurden in Zeitschriften verhandelt und waren literarisches Sujet. In der Verbreitung und Umsetzung oppositioneller pädagogischer Ideen waren Akteurinnen und Akteuren Grenzen gesetzt: Grenzen der obrigkeitsstaatlichen Zensurbehörden, aber auch Grenzen des staatlichen Bildungswesens, die der Umsetzung alternativer pädagogischer Ideen kaum Raum ließen. Pädagogische Konzeptionen und Praktiken der Opposition waren aufgrund ihrer kritischen Ausrichtung umstritten und daher einerseits klandestin, subversiv und konspirativ, sie zielten andererseits aber auch auf das Auditorium einer bürgerlichen Öffentlichkeit, da sie mit der Hoffnung verbunden waren, Emanzipationsprozesse ihres Klientels zu initiieren. Aus der Sicht der Zensurbehörden bargen sie daher Gefahrenpotential und Sprengkraft, weshalb pädagogische Akteurinnen und Akteure mit Zensurbestimmungen und Vereinsverboten in der Folge der Karlsbader Beschlüsse konfrontiert waren, mit Flucht, Verhaftung und Verfolgung – häufig blieb ihnen nur der Weg in die Emigration. Umgekehrt wurden Erziehung und Bildung auf Seite der restaurativen Mächte auch als Mechanismen des Erhalts der bestehenden gesellschaftlichen und politischen Strukturen und Privilegien profiliert. Auf pädagogischem Feld wurden im Vormärz insgesamt Interessen- und Machtkonflikte zwischen „Emanzipation und Sozialdisziplinierung“ ausgetragen.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2019, 25. Jahrgang
Zwischen Emanzipation und Sozialdisziplinierung: Pädagogik im Vormärz
Herausgegeben von Katharina Gather
2020
ISBN 978-3-8498-1660-5 [als Print-Ausgabe: 2020: ISBN 978-3-8498-1557-8]
288 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 1,6 MB
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Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
Herausgegeben von Sandra Markewitz und Jean-Christophe Merle
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2018, 24. Jahrgang
Menschenrechte im Vormärz
Herausgegeben von Sandra Markewitz und Jean-Christophe Merle
2019
ISBN 978-3-8498-1376-5
292 Seiten
kartoniert
Leseprobe: lp-9783849813765.pdf
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
Herausgegeben von Sandra Markewitz und Jean-Christophe Merle
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2018, 24. Jahrgang
Menschenrechte im Vormärz
Herausgegeben von Sandra Markewitz und Jean-Christophe Merle
2019 [als Print-Ausgabe: 2019: ISBN 978-3-89528-1376-5]
ISBN 978-3-8498-1377-2
292 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 1,3 MB
Leseprobe: lp-9783849813765.pdf
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
Herausgegeben von Sandra Markewitz und Jean-Christophe Merle
Open Access-Ausgabe
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2018, 24. Jahrgang
Menschenrechte im Vormärz
Herausgegeben von Sandra Markewitz und Jean-Christophe Merle
2019 [als Print-Ausgabe: 2019: ISBN 978-3-89528-1376-5]
ISBN 978-3-8498-1644-5
292 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 1,3 MB
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Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
Die USA – Terra incognita für die meisten Europäer im frühen und mittleren 19. Jahrhundert – spielten als Modell staatswissenschaftlichen, verfassungsrechtlichen und politischen Denkens bei den Vertretern und Verteidigern der monarchischen Herrschaft und ihres Machtgefüges genauso wie bei den Anführern und Anhängern gemäßigter und radikaler Reform-, Oppositions- und Widerstandsbewegungen, aber auch an deutschen Universitäten und Akademien, in literarischen und philosophischen Zirkeln, in Unternehmer- und Verlegerkreisen, Künstlerbünden und der medialen Öffentlichkeit eine zentrale Rolle. Zugleich stellte die Neue Welt ein Sehnsuchtsziel für Freiheitsliebende, politische Flüchtlinge, Auswanderungswillige und Wirtschaftsmigranten, aber auch bisweilen die gefürchtete Endstation für verbannte Gefangene dar: Das Spektrum der Funktionen, Aufgaben, Bilder und Vorstellungen ist breit, das die Vereinigten Staaten von Amerika in der Wahrnehmung der Zeitgenossen im Vor- und Nachmärz einnahmen und das ihnen zugeschrieben wurde – nicht zuletzt auch in der (Emigrations-)Literatur.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2017, 23. Jahrgang
Deutschland und die USA im Vor- und Nachmärz
Politik - Literatur - Wissenschaft
Herausgegeben von Birgit Bublies-Godau und Anne Meyer-Eisenhut
2018
ISBN 978-3-8498-1298-0
448 Seiten
kartoniert
Leseprobe: lp-9783849812980.pdf
[Der Band] beginnt mit einer kompetenten Sichtung der weitverzweigten Forschungsliteratur durch die beiden Herausgeberinnen. Darauf folgen elf materialreiche und forschungsnahe Beiträge, die die aktuelle Forschungslandschaft gut abschreiten, die aber, was Reichweite und Relevanz ihrer Themen angeht, von unterschiedlichem Kaliber sind. [...] Interessant wird es, wo Prozesse eines in beide Richtungen über den Atlantik gehenden Kulturaustausches in ihrer ganzen Komplexität greifbar werden. So macht Harald Lönnecker die transatlantischen Netzwerke deutscher Burschenschaften überhaupt erstmals sichtbar. Alexander Ritter zeigt, wie der aus Österreich stammende Karl Postl, der unter dem Pseudonym Charles Sealsfield Amerikaromane schrieb, in den USA der 1840er Jahre für rund fünf Jahre als künftiger Nationalschriftsteller gefeiert wurde, bevor er nicht zuletzt aufgrund von ungeklärten Fragen des Urheberrechts in Vergessenheit geriet. Thomas Giese rekonstruiert, wie der in Deutschland geborene, in die USA ausgewanderte und dann an der Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildete Maler Emanuel Leutze mit „Washington Crossing the Delaware“ ein Gemälde schuf, das, aus hochkomplexen transnationalen Bezügen erwachsend, in den USA zu einer nationalen Ikone wurde. Hier erschließt der Band jenseits aller Bestandsaufnahme interessante neue Forschungsperspektiven.
Volker Depkat in „Historische Zeitschrift“ (Heft 310/2, 2020)
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
Die USA – Terra incognita für die meisten Europäer im frühen und mittleren 19. Jahrhundert – spielten als Modell staatswissenschaftlichen, verfassungsrechtlichen und politischen Denkens bei den Vertretern und Verteidigern der monarchischen Herrschaft und ihres Machtgefüges genauso wie bei den Anführern und Anhängern gemäßigter und radikaler Reform-, Oppositions- und Widerstandsbewegungen, aber auch an deutschen Universitäten und Akademien, in literarischen und philosophischen Zirkeln, in Unternehmer- und Verlegerkreisen, Künstlerbünden und der medialen Öffentlichkeit eine zentrale Rolle. Zugleich stellte die Neue Welt ein Sehnsuchtsziel für Freiheitsliebende, politische Flüchtlinge, Auswanderungswillige und Wirtschaftsmigranten, aber auch bisweilen die gefürchtete Endstation für verbannte Gefangene dar: Das Spektrum der Funktionen, Aufgaben, Bilder und Vorstellungen ist breit, das die Vereinigten Staaten von Amerika in der Wahrnehmung der Zeitgenossen im Vor- und Nachmärz einnahmen und das ihnen zugeschrieben wurde – nicht zuletzt auch in der (Emigrations-)Literatur.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2017, 23. Jahrgang
Deutschland und die USA im Vor- und Nachmärz
Politik - Literatur - Wissenschaft
Herausgegeben von Birgit Bublies-Godau und Anne Meyer-Eisenhut
2020
ISBN 978-3-8498-1628-5
448 Seiten
Leseprobe: lp-9783849812980.pdf
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
[OA] Grabbe-Jahrbuch 2006
0,00 €
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[OA] Grabbe-Jahrbuch 2005
0,00 €
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[OA] Grabbe-Jahrbuch 2004
0,00 €
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[OA] Grabbe-Jahrbuch 2003
0,00 €
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[OA] Grabbe-Jahrbuch 2018
0,00 €
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Für Deutschland gilt nach wie vor, wie Olaf Briese es jüngst formulierte, „dass anarchistische Theorieanalysen aus dem Feld derjenigen kommen, die sich selbst als Anarchisten verstehen.“ Völlig zutreffend stellt er fest, dass „[u]niversitär-akademisches Milieu und anarchistisches Milieu sich nicht […] aneinander beflecken [wollen].“ Der vorliegende Band hat den Anspruch, diesem Muster nicht zu entsprechen. Er versammelt Beiträge aus beiden „Milieus“, wobei insbesondere darauf hinzuweisen ist, dass sich gerade die deutsche Literaturgeschichtsschreibung mit der Thematik Anarchismus in der Literatur bislang so gut wie gar nicht beschäftigt hat. Und sicher wird es auch überraschen, wenn in diesem Kontext neben den explizit philosophischen Bezügen von Autoren wie Friedrich Schlegel, Christian Dietrich Grabbe, Gottfried Keller oder Friedrich Theodor Vischer die Rede ist.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2016, 22. Jahrgang
Anarchismus in Vor- und Nachmärz
Herausgegeben von Detlev Kopp und Sandra Markewitz
2017
ISBN 978-3-8498-1205-8
443 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783849812058.pdf
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
Für Deutschland gilt nach wie vor, wie Olaf Briese es jüngst formulierte, „dass anarchistische Theorieanalysen aus dem Feld derjenigen kommen, die sich selbst als Anarchisten verstehen.“ Völlig zutreffend stellt er fest, dass „[u]niversitär-akademisches Milieu und anarchistisches Milieu sich nicht […] aneinander beflecken [wollen].“ Der vorliegende Band hat den Anspruch, diesem Muster nicht zu entsprechen. Er versammelt Beiträge aus beiden „Milieus“, wobei insbesondere darauf hinzuweisen ist, dass sich gerade die deutsche Literaturgeschichtsschreibung mit der Thematik Anarchismus in der Literatur bislang so gut wie gar nicht beschäftigt hat. Und sicher wird es auch überraschen, wenn in diesem Kontext neben den explizit philosophischen Bezügen von Autoren wie Friedrich Schlegel, Christian Dietrich Grabbe, Gottfried Keller oder Friedrich Theodor Vischer die Rede ist.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2016, 22. Jahrgang
Anarchismus in Vor- und Nachmärz
Herausgegeben von Detlev Kopp und Sandra Markewitz
2017
ISBN 978-3-8498-1205-8
443 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 2,2 MB
Leseprobe: 9783849812058.pdf
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
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