Christian Dietrich Grabbes Der Cid. Große Oper in zwei bis fünf Akten von 1835 ist bislang geradezu skandalös (und eben darum auch signifikant) unterbewertet und missachtet worden. Davon sind alle an dieser ersten selbständigen Edition des Textes Beteiligten – Grabbe-Forscher wie Theaterpraktiker – überzeugt. So wie die allererste Inszenierung der „Großen Oper“ 2002 eindrucksvoll widerlegt hat, dass Der Cid unaufführbar ist, so überzeugend weisen die literaturwissenschaftlichen Beiträge in diesem Band nach, dass Der Cid keineswegs das alkoholvernebelte und zu vernachlässigende Nebenwerk eines Autors im Niedergang ist, sondern dass Grabbe hier mit einer hoch(selbst-)reflexiven Ästhetik von frappierender Modernität und radikaler Lust an groteskem Spott die Schaubühne als moralische Anstalt verabschiedet und die Illusionsmaschine Theater ad absurdum führt.
Christian Dietrich Grabbe
Der Cid
Große Oper in 2 – 5 Akten
Text – Materialien – Analysen
In Verbindung mit Maria Porrmann und Kurt Jauslin herausgegeben von Detlev Kopp
AISTHESIS Archiv 12
Vormärz-Studien Bd. XVII
2009
ISBN 978-3-89528-742-8
142 Seiten + DVD
kartoniert
Leseprobe: 9783895287428.pdf
Tolldrastische, tolldreiste Dramen kennt die deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts viele: Zaubermärchen, dröhnende Historienspektakel oder Mysterienspiele wie „Faust II“. Das allerverrückteste Stück aber ist „Der Cid“, den Christian Dietrich Grabbe 1835 verfasste. Die große (Sprech-)Oper „in 2 bis 5 Akten“ um den spanischen Helden und sein geliebtes Fräulein Chimene zählt keine dreißig Seiten und ist doch das aufwendigste Drama der Weltliteratur mit gewaltigen Schauplätzen und circa einer Million Komparsen. Neben den historischen Gestalten treten Zeitgenossen Grabbes auf, wie Platen oder der Historiker Friedrich von Raumer, Elefanten oder sprechende Schafe, dazu eine Katze, die aber nicht mitspielen will, und am Ende sogar das Publikum. Es gibt gewaltige Schlachten, schockierende Erotik und grottenblöde Verse. Gern fallen die Schauspieler aus der Rolle, und „ein Rezensent“ meldet sich auch gleich zu Wort: „Mir wird so wohl, mir wird so dumm / Als wärn mir tausend Säu im Kopf herum.“ Wer in diesem Endspiel ohne Ende die halbe Moderne vorweggenommen sieht, liegt wohl nicht falsch. Expressionismus, Surrealismus, König Ubu und das Absurde Theater – alles drin, wie Kurt Jauslin meint, einer der Kommentatoren dieser engagierten Neuausgabe: „Wo immer die Pioniere der modernen Literatur zu neuen Ufern vorstießen, fanden sie im Sand die Fußspur schon vor, deren leicht schwankendes Schrittmaß ihnen signalisierte: Grabbe was here.“ 2002 hat die bayerische Hofkunst Loipfing eine Aufführung gewagt (DVD liegt bei). All unseren lieben Staats- und Stadttheatern, die ja ohnehin nicht mehr wissen, was sie noch spielen sollen, sei Grabbes unendlicher Spaß aufs Heftigste ans Herz gelegt.
Benedikt Erenz in „DIE ZEIT“ (27.08.2009)
Große Oper im Saustall
Im Juli 2002 hat die bayerische Theaterwelt etwas Revolutionäres auf die Beine gestellt, ohne dass es viele registriert haben. In dem Weiler Loipfing im Landkreis Erding lief die erste Welturaufführung einer Oper in einem herkömmlichen Saustall. Das war das erste Kuriosum, und das zweite war, dass diese Premiere eine Oper des seltsamen Autors Christian Dietrich Grabbe (1801-36) betraf. „Der Cid“ heißt das Werk, das bis dahin als unaufführbar galt und deshalb fast zwei Jahrhunderte in entlegenen Schubläden vergilbte. Peter Kleinschmidt, der ehemalige Leiter der Otto-Falckenberg-Schule, aber nahm zusammen mit seiner Frau Wiebke diese Herausforderung an und verwirklichte mit ein paar Schauspielern die erste Aufführung des „Cid“ in dem zum Theater umfunktionierten Schweinestall seines Anwesens. „Wenn Sie mit so einem Text an einem normalen Theater auftauchen, sind Sie nach fünf Minuten wieder draußen“, sagte Kleinschmidt damals. Indessen, wer das Glück hatte, einer der Aufführungen zu erleben, der bekam eine Vorstellung davon, wie viel Energie in diesem Stück steckt, das längst in die großen Theater gehört, wie jüngst das Zeit-Feuilleton anmerkte.
Basierend auf dem Wagnis in Loipfing, liegt nun endlich die erste Edition des Textes vor, ergänzt durch literaturwissenschaftliche Beiträge über Grabbe, jenen pessimistischen und alkoholverhangenen Dramatiker des Vormärz. Das Schönste aber ist, dass die Aufführung der Hofkunst Loipfing als DVD beigelegt ist, sodass man sich diese avantgardistische Opernparodie nun sogar im eigenen Wohnzimmer zu Gemüte führen kann.
Der Zuschauer erlebt sechs Akteure, die über die Bühne jagen und irrwitzige Requisiten verschieben. Neben den Helden Cid und Chimene stehen Pferde, Hohlköpfe und Leichen, und einmal spielt einer sogar ein ganzes kastilisches Heer. Die Musik wird von einer Jukebox eingespielt: kalt, künstlich und absurd. Wahrlich, es ist eine Oper ohne Handlung, ohne Botschaft, aber es ist pures Theater. Wer Grabbe entdecken will, jenen Verrückten, den manche gar auf eine Stufe mit Kleist und Büchner stellen, der liegt hier goldrichtig.
hak. in „Süddeutsche Zeitung“ (6. Oktober 2009)
[...] Auch der völlig unvorbereitete Leser dürfte den anarchischen Witz der Parodie auf den Theater- und Opernbetrieb der Zeit genießen. [...] Wer die Anspielungen und Hintergründe verstehen will, findet Erhellendes in den Aufsätzen der Literaturwissenschaftler Maria Porrmann und Kurt Jauslin. [...] Die beigefügte DVD lädt zum sinnlichen Erleben ein [...]: Sechs spielfreudige Darsteller stemmen das 75-minütige Stück mit viel Spaß am Absurden. [...] Das Publikum amüsiert sich hörbar gut.
Anke Groenewold in „Neue Westfälische“ (3.11.2009)
[...] Hier wird Christian Dietrich Grabbes Opernparodie „Der Cid“ von 1835 neu ediert, auf sehr hilfreiche und anregende Weisen kommentiert und auf DVD einem an ironischer Metareflexivität und Parodie interessierten modernen Publikum präsentiert. [...]
Margaret A. Rose in „Literatur und Recht im Vormärz. Jahrbuch 2009 des Forum Vormärz Forschung“ (2010)
AISTHESIS Archiv 12
Vormärz-Studien Bd. XVII
Die Sängerin Henriette Sontag (1806-1854) war so etwas wie der erste Star im modernen Sinne. Komponisten schrieben Rollen für sie, Schriftsteller Gedichte auf sie, und das Publikum riss sich um sie. Im Jahr 1826, auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes, erschien in Leipzig unter Pseudonym ein Roman mit dem Titel Henriette, oder die schöne Sängerin. Als Autor identifizierte man bald den damals noch wenig bekannten Berliner Schriftsteller und Musikkritiker Ludwig Rellstab (1799-1860), der später zu einem der erfolgreichsten Autoren seiner Zeit avancieren sollte. Sein satirischer Künstlerroman war keineswegs gegen die Sängerin Sontag gerichtet, sondern gegen das sprichwörtliche „Sontagsfieber“, die z.T. grotesken Auswüchse der Begeisterung bei ihren Bewunderern, ihren Fans, wie man heute sagen würde. Schnell waren die realen Vorbilder der im Roman nur wenig verschlüsselt auftretenden Personen des öffentlichen Lebens erkannt. Rellstab wurde wegen Beleidigung verklagt und zu einer dreimonatigen Festungshaft verurteilt, die er im Sommer 1828 absaß.
Der überaus witzig und eloquent geschriebene Roman schildert das umjubelte Gastspiel Henriette Sontags 1825 in Berlin, das Bühnen- und Alltagsleben dieser erfolgreichen und umschwärmten Sängerin, aber auch den Konkurrenzneid ihrer Kolleginnen sowie die Reaktionen und Diskussionen des Publikums. Er ist damit auch ein aufschlussreiches kultur- und sozialgeschichtliches Dokument für die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts und die Anfänge des modernen Starkults.
Ludwig Rellstab
[unter dem Pseudonym Freimund Zuschauer]
Henriette, oder die schöne Sängerin
(Ersterscheinungsjahr: 1826)
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Bernd Zegowitz
AISTHESIS Archiv 11
Vormärz-Studien Bd. XV
2008
ISBN 978-3-89528-694-0
122 Seiten
kartoniert
Bernd Zegowitz studierte Germanistik und Geschichte in Heidelberg und Wien. 1995 Erstes Staatsexamen. 1999 Promotion mit einer Arbeit über Richard Wagners unvertonte Opern. Seit 2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsche Sprache und Literatur II der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Habilitationsprojekt: Die sozialgeschichtliche Position der deutschen Librettisten in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Forschungsschwerpunkte: Richard Wagner; Libretti und Librettisten; Theatergeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts.
Zu den frühesten, bislang unbekannten Arbeiten Karl Gutzkows gehören Stadtskizzen und Korrespondenz-Nachrichten, die er zwischen 1832 und 1834 aus Berlin für die Stuttgarter „Deutsche allgemeine Zeitung“ und das „Morgenblatt für gebildete Stände“ schrieb. Als einziger Berliner unter den namhaften Vertretern des Jungen Deutschlands besaß Gutzkow ein feines Gespür für alle Veränderungen in der noch provinziell wirkenden Stadt, für den beginnenden Wandel der Alltagskultur ebenso wie für die wachsende oppositionelle Stimmung und zunehmende Politisierung der Berliner. Persönliches Erleben und politisch-kulturgeschichtliche Reflexionen verbinden sich in diesen publizistischen Arbeiten mit einer genauen Schilderung topographischer Details und gesellschaftlicher Milieus zu eindrucksvollen Bildern großstädtischen Lebens. Damit bietet die vorliegende Sammlung literatur- und kulturhistorisch aufschlußreiche Dokumente zum Berlin-Bild der Jungdeutschen und zur bislang wenig beachteten Frühgeschichte des Berliner Vormärz.
Karl Gutzkow
Briefe und Skizzen aus Berlin (1832-1834)
Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort von Wolfgang Rasch
AISTHESIS Archiv 10
Vormärz-Studien Bd. XVI
2008
ISBN 978-3-89528-672-8
210 Seiten
kartoniert
Wolfgang Rasch studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in München und Berlin, 1996 Promotion. Lebt und arbeitet in Berlin. Forschungsschwerpunkte sind Theodor Fontane, Karl Gutzkow, Personalbibliographie und Literaturdokumentation. Zuletzt erschienen von Rasch eine dreibändige „Theodor Fontane Bibliographie“ (2006) sowie (als Mitherausgeber) eine Neuausgabe von Gutzkows „Der Zauberer von Rom“ (2007) innerhalb der kommentierten digitalen Gesamtausgabe der „Werke und Briefe“ Gutzkows (www.gutzkow.de). Bei Aisthesis erschienen seine vielgerühmte „Bibliographie Karl Gutzkow“ (1998), die „Bibliographie Peter Rühmkorf“ (2004) und der von ihm herausgegebene „Briefwechsel zwischen Karl Gutzkow und Levin Schücking 1838-1876“ (1998).
Leseprobe: 9783895286728.pdf
[...] Gutzkow [entwirft], wie das „Nachwort“ zu dieser hervorragend kommentierten und empfehlenswerten Ausgabe überzeugend deutlich macht, gleichsam als ein im Stadtbild treibender Flaneur unentwegt „Panoramen“. Scheinbar absichtslos vermischt er Hochkultur und Alltagskultur. [...] Gutzkow [wird] zum innovativen Chronisten, zum Geschichtsschreiber.
Olaf Briese in „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“ (5/2009)
[...] An [den] Texten lässt sich [...] minutiös verfolgen, wie Gutzkow mit der „Realität“ seiner Zeit umgeht: in der Auswahl der Themen, in den Formen der Präsentation und in der Einbettung in eine interpersonal geprägte Kommunikationssituation. Raschs Nachwort und Kommentar liefern zudem eine Fülle an Kontextinformationen: im Nachwort zur Stadtgeschichte Berlins, zur Zensur- und Pressegeschichte und zu Gutzkows Mitarbeit an den hier relevanten Zeitschriften, so dass sich Einblicke in die Genese des neuen Typus des Berufsschriftstellers gewinnen lassen. Der sorgfältige und instruktive Kommentar liefert vor allem Details zum umfänglichen Personal der texte und zu lokalen und historischen Besonderheiten. Hier werden die personalen und institutionellen Vernetzungen im Presse-, Literatur- und Kulturbetrieb Berlins greifbar [...].
Madleen Podewski in „Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 2010“
AISTHESIS Archiv 10
Vormärz-Studien Bd. XVI
The Parisian flâneur is a figure made famous in the last century by the writings of Walter Benjamin, but can also be said to be related to the 19th century English idler as well as to figures in German literature, art and cultural theory. Heinrich Heine’s flâneur first appears with that name in articles written by Heine in Paris in December 1841 that were published in Heine’s Lutezia of 1854. These articles followed the publication in Paris in May 1841 of Louis Huart’s Physiologie du flaneur – a work which has been cited in studies of the Parisian flâneur, but which, like Albert Smith’s even less well known Natural History of the Idler upon Town of 1848 (a work based on a series of Punch articles of 1842 entitled the “Physiology of the London Idler”), has not recently been republished or described in full. To redress this situation, Huart’s Physiologie du flaneur of 1841 and Smith’s Natural History of the Idler upon Town of 1848 are introduced and reproduced here in unabridged form together with the illustrations of John Leech to Smith’s 1842 articles. Smith (like Leech) was a friend of Dickens and Huart’s work provides background information for the work of Heine, Baudelaire, Benjamin, and Hessel amongst other chroniclers of the modern metropolis. In addition to providing contemporary analyses of the 19th century flâneur, the ‘panoramic’ physiologies of Huart and Smith are important examples of 19th century caricature, parody and satire.
Flaneurs & Idlers
Louis Huart: Physiologie du flaneur (1841)
Albert Smith: The Natural History of the Idler upon Town (1848)
Introduced and edited by Margaret A. Rose
AISTHESIS Archiv 8
2007
ISBN 978-3-89528-640-7
361 Seiten
kartoniert
Margaret A. Rose completed her doctoral thesis on Heine in 1973 and has published widely on Heine as well as on literary parody and the visual arts of the 19th century (see, for example, her recent Parodie, Intertextualität, Interbildlichkeit, Aisthesis Verlag, Bielefeld 2006). In this new work she provides an introduction to and reproduction of two important examples of the ‘panoramic literature’ of the 19th century in which the figure of the flâneur is ironically represented and caricatured. Her introduction to the ‘physiologies’ of Huart and Smith discusses and presents information on the idlers and/or flâneurs of Samuel Johnson, Honoré de Balzac, Heinrich Heine, Louis Huart, Charles Baudelaire, Charles Dickens, Albert Smith, Walter Benjamin and Franz Hessel as well as the visual arts of their time, while an extensive bibliography lists examples of primary and secondary works on the subject.
Leseprobe: lp-9783895286407.pdf
[...] Der ausführliche und erhellende Einleitungsessay, den Margaret A. Rose ihrer Edition dankenswerter Weise vorangestellt hat, bietet nicht nur eine aufschlussreiche Einführung zu den edierten Schriften, sondern entfaltet darüber hinaus einen breit gefächerten und zugleich prägnanten kulturgeschichtlichen Überblick über die europäischen Flaneurs. Insgesamt stellen die Editionen und der einleitende Kommentar eine Bereicherung der komparatistischen und kulturwissenschaftlichen Forschung sowie des privaten Lesevergnügens dar. Der Fund der beiden Essays oder vielmehr ihre geglückte Wiederentdeckung ist äußerst dankenswert und fruchtbar, indem sie zu einer schweifenden und flanierenden Lektüre einlädt. Zumal die schöne Buchgestaltung und der reich illustrierte Faksimiledruck dazu beitragen, den Lesern anregende und produktive Impulse zu vermitteln.
Annette Simonis in „komparatistik.online“ (2007)
[...] a major scholarly contribution to Comparative Literature.
Michael Hollington in „The Dickensian“ (Spring 2008)
[…] this publication reprints two important mid nineteenth-century texts dealing with the 'flaneur', the idle urban observer. […] The editor's 72-page essay […] offers much more than an introduction to the subject. Margaret Rose discusses and transcends the limitations of Walter Benjamin's canonical critique of the flaneur, such as its fixation on Paris and its ideological bias deriving from late nineteenth- and early twentieth-century theories. [...] Rose's publication contains a superb bibliography of primary an secondary literature [...] – a key to further research into nineteenth-century culture of entertainment and instruction.
Martina Lauster in „Modern Language Review“ (103.4.2008)
Dem Aisthesis Verlag ist zu dieser Veröffentlichung zweier Kerntexte des 19. Jahrhunderts über das Thema des Flaneurs bzw. spazierenden Müßiggängers zu gratulieren [...]. Den Band eröffnet eine äußerst umfangreiche, so kompakte wie informative Untersuchung der Herausgeberin [...]. Roses Band bietet einen wichtigen Baustein in der Erforschung dieser weitgehend unbekannten Zusammenhänge, nicht nur dank des umfassend informierenden Herausgebertextes, sondern auch dank des hervorragenden Verzeichnisses von Primär- und Sekundärliteratur.
Martina Lauster in „Immermann-Jahrbuch 2008“
[...] Meticulously annoted and rich in bibliographic resources, „Flaneurs & Idlers“ adeptly responds to seemingly contradictory needs in the field. [...] Rose offers illuminating perspective on what such satire lays bare: provocative insights on class and the experience of daily life in the nineteenth-century metropolis.
Katherine Gantz in „Nineteenth-Century French Studies“ (37, Nos. 3 & 4, Spring-Summer 2009)
[...] The decision to make these texts available, their subject matter, and the full apparatus Rose has provided make an important contribution to our understanding of the phenomenon of the „flaneur. [...]
David Paroissien in „Dickens Quarterly“ (June 2009, Vol. 26, Nr. 2)
It is perhaps surprising that in the extensive scholarship on the flâneur, the Physiologie du flâneur and more especially the The Natural History of the Idler upon Town have not garnered more attention, particularly given the opportunity they present for working comparatively across national boundaries. Huart’s text has been cited by critics, but often as a prelude to a discussion of Baudelaire or simply to note Walter Benjamin’s neglect of this book and the genre to which it belongs. The 2007 republication of Huart’s and Smith’s texts in facsimile with detailed textual commentary and a critical introduction by Margaret A. Rose should draw further attention to these works and the flâneur prior to Baudelaire’s (and subsequently Benjamin’s) more famous treatment of the figure, as well as flânerie beyond Paris.
Jo Briggs in „The Flâneur Abroad“, Hg. Richard Wrigley, Cambridge Scholars Publishing: Newcastle-upon-Tyne 2014, S. 118
AISTHESIS Archiv 8
The Parisian flâneur is a figure made famous in the last century by the writings of Walter Benjamin, but can also be said to be related to the 19th century English idler as well as to figures in German literature, art and cultural theory. Heinrich Heine’s flâneur first appears with that name in articles written by Heine in Paris in December 1841 that were published in Heine’s Lutezia of 1854. These articles followed the publication in Paris in May 1841 of Louis Huart’s Physiologie du flaneur – a work which has been cited in studies of the Parisian flâneur, but which, like Albert Smith’s even less well known Natural History of the Idler upon Town of 1848 (a work based on a series of Punch articles of 1842 entitled the “Physiology of the London Idler”), has not recently been republished or described in full. To redress this situation, Huart’s Physiologie du flaneur of 1841 and Smith’s Natural History of the Idler upon Town of 1848 are introduced and reproduced here in unabridged form together with the illustrations of John Leech to Smith’s 1842 articles. Smith (like Leech) was a friend of Dickens and Huart’s work provides background information for the work of Heine, Baudelaire, Benjamin, and Hessel amongst other chroniclers of the modern metropolis. In addition to providing contemporary analyses of the 19th century flâneur, the ‘panoramic’ physiologies of Huart and Smith are important examples of 19th century caricature, parody and satire.
Flaneurs & Idlers
Louis Huart: Physiologie du flaneur (1841)
Albert Smith: The Natural History of the Idler upon Town (1848)
Introduced and edited by Margaret A. Rose
AISTHESIS Archiv 8
2020 [als Print-Ausgabe: 2007: ISBN 978-3-89528-640-7]
ISBN 978-3-8498-1616-2
361 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 34 MB
Margaret A. Rose completed her doctoral thesis on Heine in 1973 and has published widely on Heine as well as on literary parody and the visual arts of the 19th century (see, for example, her recent Parodie, Intertextualität, Interbildlichkeit, Aisthesis Verlag, Bielefeld 2006). In this new work she provides an introduction to and reproduction of two important examples of the ‘panoramic literature’ of the 19th century in which the figure of the flâneur is ironically represented and caricatured. Her introduction to the ‘physiologies’ of Huart and Smith discusses and presents information on the idlers and/or flâneurs of Samuel Johnson, Honoré de Balzac, Heinrich Heine, Louis Huart, Charles Baudelaire, Charles Dickens, Albert Smith, Walter Benjamin and Franz Hessel as well as the visual arts of their time, while an extensive bibliography lists examples of primary and secondary works on the subject.
Leseprobe: lp-9783895286407.pdf
[...] Der ausführliche und erhellende Einleitungsessay, den Margaret A. Rose ihrer Edition dankenswerter Weise vorangestellt hat, bietet nicht nur eine aufschlussreiche Einführung zu den edierten Schriften, sondern entfaltet darüber hinaus einen breit gefächerten und zugleich prägnanten kulturgeschichtlichen Überblick über die europäischen Flaneurs. Insgesamt stellen die Editionen und der einleitende Kommentar eine Bereicherung der komparatistischen und kulturwissenschaftlichen Forschung sowie des privaten Lesevergnügens dar. Der Fund der beiden Essays oder vielmehr ihre geglückte Wiederentdeckung ist äußerst dankenswert und fruchtbar, indem sie zu einer schweifenden und flanierenden Lektüre einlädt. Zumal die schöne Buchgestaltung und der reich illustrierte Faksimiledruck dazu beitragen, den Lesern anregende und produktive Impulse zu vermitteln.
Annette Simonis in „komparatistik.online“ (2007)
[...] a major scholarly contribution to Comparative Literature.
Michael Hollington in „The Dickensian“ (Spring 2008)
[…] this publication reprints two important mid nineteenth-century texts dealing with the 'flaneur', the idle urban observer. […] The editor's 72-page essay […] offers much more than an introduction to the subject. Margaret Rose discusses and transcends the limitations of Walter Benjamin's canonical critique of the flaneur, such as its fixation on Paris and its ideological bias deriving from late nineteenth- and early twentieth-century theories. [...] Rose's publication contains a superb bibliography of primary an secondary literature [...] – a key to further research into nineteenth-century culture of entertainment and instruction.
Martina Lauster in „Modern Language Review“ (103.4.2008)
Dem Aisthesis Verlag ist zu dieser Veröffentlichung zweier Kerntexte des 19. Jahrhunderts über das Thema des Flaneurs bzw. spazierenden Müßiggängers zu gratulieren [...]. Den Band eröffnet eine äußerst umfangreiche, so kompakte wie informative Untersuchung der Herausgeberin [...]. Roses Band bietet einen wichtigen Baustein in der Erforschung dieser weitgehend unbekannten Zusammenhänge, nicht nur dank des umfassend informierenden Herausgebertextes, sondern auch dank des hervorragenden Verzeichnisses von Primär- und Sekundärliteratur.
Martina Lauster in „Immermann-Jahrbuch 2008“
[...] Meticulously annoted and rich in bibliographic resources, „Flaneurs & Idlers“ adeptly responds to seemingly contradictory needs in the field. [...] Rose offers illuminating perspective on what such satire lays bare: provocative insights on class and the experience of daily life in the nineteenth-century metropolis.
Katherine Gantz in „Nineteenth-Century French Studies“ (37, Nos. 3 & 4, Spring-Summer 2009)
[...] The decision to make these texts available, their subject matter, and the full apparatus Rose has provided make an important contribution to our understanding of the phenomenon of the „flaneur. [...]
David Paroissien in „Dickens Quarterly“ (June 2009, Vol. 26, Nr. 2)
It is perhaps surprising that in the extensive scholarship on the flâneur, the Physiologie du flâneur and more especially the The Natural History of the Idler upon Town have not garnered more attention, particularly given the opportunity they present for working comparatively across national boundaries. Huart’s text has been cited by critics, but often as a prelude to a discussion of Baudelaire or simply to note Walter Benjamin’s neglect of this book and the genre to which it belongs. The 2007 republication of Huart’s and Smith’s texts in facsimile with detailed textual commentary and a critical introduction by Margaret A. Rose should draw further attention to these works and the flâneur prior to Baudelaire’s (and subsequently Benjamin’s) more famous treatment of the figure, as well as flânerie beyond Paris.
Jo Briggs in „The Flâneur Abroad“, Hg. Richard Wrigley, Cambridge Scholars Publishing: Newcastle-upon-Tyne 2014, S. 118
AISTHESIS Archiv 8
Adolf Glaßbrenner (1810–1876), in den letzten Jahrzehnten nicht nur als Vertreter eines belustigenden Volkshumors wahrgenommen, sondern als politisch engagierter Autor, verstand sich zeitlebens als politisch engagierter Dichter. Die vorliegende Auswahl bisher unerschlossener Narrentexte zeigt, wie im Modus dieser Narren auch Dichtung selbstreferentiell zum Thema wird. Intertextuell höchst virtuos, knüpft Glaßbrenner an bestimmte literarische Traditionslinien an, bekräftigt jedoch seinen Anspruch auf eine neue, zeitgemäße Literatur: jenseits herkömmlicher bildungsbürgerlicher Konventionen, aber immer Dichtung.
Adolf Glaßbrenner
„Dedication an Apollo“ und andere Narrentexte
Herausgegeben von Olaf Briese
AISTHESIS Archiv 7
2006
ISBN 978-3-89528-568-4
118 Seiten
kartoniert
Olaf Briese, Promotion mit „Der Anspruch des Subjekts. Zum Unsterblichkeitsdenken im Jungen Deutschland“ (1995); Habilitation mit „Angst in den Zeiten der Cholera“ (4 Bde., 2003); Privatdozent am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin; weitere Buchveröffentlichungen: „Konkurrenzen. Zur philosophischen Kultur in Deutschland 1830–1850“ (1998); „Die Macht der Metaphern. Blitz, Erdbeben und Kometen im Gefüge der Aufklärung“ (1998).
AISTHESIS Archiv
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Wer sich heute mit dem Gedichtzyklus Pierrot lunaire auseinandersetzt, gelangt bald zu dem gleichnamigen Melodram für eine Sprechstimme und acht Instrumente op. 21 von Arnold Schönberg. Das in drei gleich große Teile I bis III gegliederte Werk ist vom Komponisten so angelegt, dass der Eindruck entsteht, hier sei ein geschlossenes Ganzes in Musik überführt worden. Tatsächlich bilden die von Schönberg vertonten einundzwanzig Gedichte lediglich eine Auswahl aus dem fünfzig Gedichte umfassenden Text des belgischen Autors Albert Giraud.
Otto Erich Hartleben ist heute nahezu vergessen. Als das Buch Pierrot lunaire von Albert Giraud in der deutschen Übertragung von Otto Erich Hartleben 1911 im Verlag Georg Müller in München erscheint, ist der kongeniale Übersetzer dieser fünfzig Gedichte bereits sechs Jahre tot, und das Werk, von dem Franz Blei schreibt, dass es sein bleibendes sei, ist über seine Vertonung durch Schönberg nur wenigen Musikfreunden bekannt.
Pierrot lunaire ist das 1884 veröffentlichte Werk des belgischen Lyrikers Albert Giraud, der am 23. Juni 1860 in Löwen als Marie-Émile-Albert Kayenbergh geboren wurde. Albert Giraud gehörte zu der Gruppe der „Parnassiens“ und war Mitarbeiter der Zeitschrift La jeune Belgique. Nach Pierrot lunaire veröffentlichte er 1891 Pierrot narcisse; Le scribe erschien bereits 1883, und wenigstens Le sang des roses und La guirlande des dieux von 1910 sowie Le miroir caché von 1921 seien an dieser Stelle erwähnt. Giraud, von dem derzeit weder in Deutschland noch in Frankreich irgend ein Buch erhältlich ist, starb am 26. Dezember 1929 in Brüssel.
Albert Giraud / Otto Erich Hartleben
Pierrot lunaire
Herausgegeben von Eckhard Fürlus
AISTHESIS Archiv 6
2005
126 Seiten
kartoniert
ISBN 978-3-89528-432-8
Eckhard Fürlus, der Herausgeber der Neuausgabe, lebt in Berlin.
Mondsüchtig, aber auf ganz andere Weise sind auch die somnambulen Verse des belgischen Dichters Albert Giraud (1860 bis 1929) um den zartesten aller Narren, Pierrot. Der Berliner Bohemien Otto Erich Hartleben (1864 bis 1905) hat sie ins Deutsche gezaubert, der legendäre Münchner Verleger Georg Müller 1911 ein rokokoköses Büchlein daraus gemacht, mit einem strengen Vorwort von Franz Blei. Dem Komponisten Arnold Schönberg fiel es 1912 in die Hand („Habe Vorwort gelesen, Gedichte angeschaut, bin begeistert. Würde das auch ohne Honorar machen“), und es entstand sein Opus 21. Hier also [...] sorgfältig ediert von Eckhard Fürlus, das „Libretto“ zum Mitlesen. Auch ohne Schönbergs Musik ein silbriges Vergnügen.
Benedikt Erenz in „DIE ZEIT“ vom 19.05.2005
AISTHESIS Archiv 6
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Der Titel ist leider vergriffen!
Anselm Ruests Beitrag zur Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts gerät, bedingt durch die politischen Ereignisse, zur Spurensuche. Im letzten Moment und nur durch Zufall wurde das hier vorliegenden Werk in Frankreich vor der Müllabfuhr gerettet.
Ruests Haltung zu Politik und Gesellschaft ist extrem pazifistisch, extrem antiautoritär, extrem antimilitaristisch und extrem human. Dabei hält Ruest nicht viel von sozialen Verbänden und Gemeinwesen der Menschen, die er als ‚Horden‘ charakterisiert.
Anselm Ruest (d.i. Ernst Samuel, 1878-1943) vertrat einen Individualanarchismus stirnerscher Prägung. 1911 gründete er zusammen mit Franz Pfemfert und Kurt Hiller die epochemachende Zeitschrift Die Aktion. 1912/13 mit Heinrich Lautensack und Alfred Richard Meyer Herausgeber der Bücherei Maiandros. 1919 gründete er die Dada nahestehende Zeitschrift Der Einzige, die er im ersten Jahr zusammen mit Salomo Friedlaender/Mynona herausgab. Als Philosoph und Literaturhistoriker Verfasser von Monographien von Shakespeare und Napoleon I. Herausgeber der Werke von Julius Bahnsen und anderen. 1933 Flucht nach Frankreich. 1934 rief er zusammen mit dem Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft, Kunst und Literatur im Ausland, Sitz Paris ins Leben und war deren Generalsekretär. 1939/40 Odyssee durch mehrere Internierungslager. Ruest starb nach langer schwerer Krankheit 1943 in Carpentras/Vaucluse.
Das vorliegende Buch ist ein unveröffentlichtes Werk. Es ist die erste Buchpublikation von Anselm Ruest seit 1935.
Anselm Ruest
Zum wirklichen Individuum
Prolegomena zum Personalismus
Herausgegeben von Hartmut Geerken
AISTHESIS Archiv 5
2004
106 Seiten
kartoniert
ISBN 3-89528-374-6
AISTHESIS Archiv
Moses Mendelssohn wurde 1729 als Sohn eines Synagogenschreibers in Dessau geboren und kam 1743 nach Berlin. Seine Schriften zur Ästhetik, Erkenntnistheorie und Metaphysik machten ihn in wenigen Jahren zu einer europäischen Berühmtheit und zum ersten deutschsprachigen Juden von literarischem Weltrang. Jerusalem oder über religiöse Macht und Judentum ist seine confessio judaica und zugleich eine theoretisch fundierte Abhandlung über das richtige Verhältnis von Staat und Religion. Von Kant, Garve und Herder bewundert, wurde sie in kürzester Zeit neben Lessings Nathan dem Weisen zur meistdiskutierten Toleranzschrift der als 'Zeitalter der Toleranz' bekannten Epoche.
Moses Mendelssohn
Jerusalem oder über religiöse Macht und Judentum.
Vorrede zu Manasseh Ben Israels "Rettung der Juden".
Nach den Erstausgaben neu ediert, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von David Martyn.
AISTHESIS Archiv 1
2001
172 Seiten
kartoniert
ISBN 3-89528-286-3
David Martyn ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanistischen Seminar der Universität Bonn. Veröffentlichungen zur Literatur und Philosophie des 18. und 19. Jahrhunderts und zur Literaturtheorie.
Moses Mendelssohns Jerusalem ist eines der wichtigsten Dokumente der deutschen sowie der jüdischen Geschichte. Jetzt legt David Martyn eine genaue und lesbare Edition des Textes in der vom Autor intendierten Gestalt vor. Präzise ediert, hervorragend annotiert, wird diese vorbildliche Ausgabe in Zukunft als Standardedition Verwendung finden.
Sander L. Gilman
Die bisher zuverlässigste Edition zweier grundlegender Texte der deutschen und der jüdischen Aufklärung.
Julius H. Schoeps
Moses Mendelssohns Jerusalem-Schrift (1783) gehörte lange zu den vergessenen Texten der deutschen Aufklärung. Erst in den letzten 20 Jahren hat sie das verstärkte Interesse der Forschung gefunden, zunächst freilich ausschließlich unter emanzipations- und minderheitengeschichtlichen Gesichtspunkten. Dabei hat der Berliner Aufklärer in diesem Spätwerk ein hochinnovatives Votum zur Menschenrechtsfrage und ihren Aporien vorgelegt und zugleich eine Funktionsgeschichte pluralistischer Gesellschaften skizziert; nicht zuletzt findet sich hier seine zentrale Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Geschichtsphilosophie. Der Bedeutung des Textes trägt die sorgfältige Edition D. Martyns Rechnung. Bislang war der Interessierte auf den 8. Bd. der Jubiläumsausgabe (Stuttgart-Bad Cannstatt, 1983) angewiesen, wo A. Altmann den Text mit einem fundierten und die Traditionslinien der Schrift lückenlos nachweisenden Kommentar sekundiert hatte, auf den auch Martyns Erläuterungen aufbauen. Im Entscheidenden jedoch, dem Text, ist Martyns Edition der Jubiläumsausgabe deutlich überlegen. Diese ist nämlich philologisch von zweifelhafter Qualität: Eigentümlichkeiten des Deutschen im 18. Jh. wurden stillschweigend oder ohne zwingenden Grund korrigiert, zahlreiche Fehler, Verdreher und sinnentstellende Wortänderungen (»Rechtssprüche« > »Rechtsgründe«) haben sich eingeschlichen, während manch naheliegende Emendation unterblieb. Schwerer wiegt jedoch, daß die Struktur des gedruckten Originaltextes oft nicht berücksichtigt wurde. Von M. vorgesehene Leerzeilen etwa sind generell weggefallen, sehr viele Hervorhebungen kommentarlos gestrichen und dafür durch im Textzeugen nicht nachweisbare Hervorhebungen ersetzt worden. Auch die von M. als Lesersteuerung gedachte Einrückung vor seinem großen Exkurs über die Zwangsrechte von Kirche und Staat ist in der Ausg. Altmanns nicht kenntlich gemacht. So kommt D. Martyn das nicht geringe Verdienst zu, ein Hauptwerk der europäischen Aufklärung endlich unverstellt ediert zu haben, und zwar in einer attraktiven und dabei erschwinglichen Ausg., die ein kluges, die neuere Forschung resümierendes Nachwort abrundet.
Cord-Friedrich Berghahn in „Germanistik“, Heft 1/2 2002
This new edition of Mendelssohn’s texts from 1782 and 1783 is most welcome for three priniple reasons: the importance for cultural and philosophical history of the texts that are being made available here in an affordable format; the significant differences between this edition and the best one otherwise available on a relatively broad basis (i.e. in university librariers – the Jubiläumsausgabe); and finally the informative usefulness and interpretive perspicacity of Martyn’s „Afterword“.
Jeffrey S. Librett in „The German Quarterly“ (Summer 2003)
Exzellente Edition des religiös-politischen Hauptwerks von Mendelssohn, die zahlreiche Errata der Jubiläumsausgabe verbessert, den Text ausführlich kommentiert und ein sehr gelungenes, anspruchsvolles Nachwort bietet. Zugleich eine preisgünstige Ausgabe, die in keiner (studentischen) Bibliothek zum 18. Jahrhundert fehlen sollte.
Cord-Friedrich Berghahn in „text + kritik-Sonderband: Moses Mendelssohn“
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