Als mehrsprachiger Autor, der sowohl in seiner lettischen Muttersprache als auch auf Deutsch schrieb, trug Rūdolfs Blaumanis umfangreich zum lettischen und deutschbaltischen Kulturleben um 1900 bei. In seinem schriftstellerischen Œuvre, das überwiegend Erzählungen umfasst, widmet sich der in Lettland als kanonischer Autor geltende Blaumanis verstärkt Themen wie der kritischen Betrachtung sozialer Mobilisierungsprozesse in der bäuerlichen Lebenswelt Lettlands, elaborierten Frauenfiguren sowie dem Prozess der Verstädterung.
Der neu erschienene Sammelband Rūdolfs Blaumanis (1863-1908) mit dem Untertitel Lettische Moderne und deutschsprachige Literatur geht zurück auf das interdisziplinäre Symposium „Blaumanis und die deutschsprachige Literatur“, das im April 2017 in Daugavpils stattfand. Er versammelt zwölf Beiträge von lettischen und deutschen WissenschaftlerInnen, die sich auf die vier Themenfelder „Rūdolfs Blaumanis im kulturhistorischen Kontext“, „Rūdolfs Blaumanis und sein baltisches Umfeld“, „Rūdolfs Blaumanis und die lettische Moderne“ sowie „Rezeption und Medien“ verteilen.
Redaktionelle Mitteilung in „literaturkritik.de“ (10/2019)
|