„L‘art est mort. Vive DADA!“: Schon diese harsche Rhetorik legt es nahe, Dada einen bilderstürmerischen Impuls zuzuschreiben. Dada schwang sich innerhalb der europäischen Avantgarden wohl am radikalsten dazu auf, die gesamte bürgerliche Kunst und Kultur mit ebenso militanten wie ästhetischen Mitteln vom Sockel zu stürzen. Doch die Dialektik von Schöpfung und Zerstörung, auf der die dadaistische „Anti-Kunst“ beruhte, kristallisierte sich nicht nur dort, sondern auch in der Geschichte der Bilderstürme an sich. Eben jene bilderstürmerische Geschichte, die sich seit der Frühneuzeit stets im Spannungsfeld von Destruktion und Restauration abgespielt hat und die Moderne bis heute prägt, hat diese Studie im Auge. Die historischen Avantgarden – und insbesondere die Dadaisten – stehen geradezu im Scheitelpunkt dieses Wechselspiels.