Wieso sollte man über alles lachen können? Wann wäre ‚Schluss mit lustig‘? Um die Grenzen der Komik zu bestimmen, muss man sich erst einmal mit dem Phänomen der Komik selbst befassen. Eine ihrer Grundeigenschaften ist es ja, Grenzen zu überschreiten. Mit diesen Fragen setzte sich das Kasseler Komik-Kolloquium in zwei Tagungen, über die „Grenzen des Komischen“ und über „Komik und Religion“, auseinander. Die Ergebnisse sind in einem Tagungsband zusammengefasst. [...] Die Beiträge sind reich an Einsichten. [...] Humor hat man, Komik macht und entdeckt man, hat Robert Gernhardt gesagt. Das Entdecken ist dabei gar nicht so einfach, weil der Witz, Jean Paul zufolge, nicht die Kraft hat, seine eigene Beschreibung zustande zu bringen. Dem vorliegenden Sammelband gelingt es indessen fabelhaft, die Grenzen der Komik zu vermessen. So fabelhaft, dass man die doppelte Seite 93-94 (in der Ausgabe, die dem Rezensenten vorliegt) mit der Abbildung von Wolfgang Herrndorfs Meta-Karikatur „Kühe beim Nachstellen eines Gary-Larson-Witzes“ fast für einen Setzerwitz halten könnte. Ein erhellender und reflektierter Beitrag zur Komik-Forschung.
Michael Braun in „literaturkritik.de“ (Februar 2021)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27620
Komik kann eine ernste Sache sein. Wenn Experten für Facetten des Humors alle zwei Jahre beim Kasseler Komik Kolloquium zusammenkommen, das die Stiftung Brückner-Kühner veranstaltet, wird jedenfalls auf sehr hohem wissenschaftlichen Niveau diskutiert.[...] Friedrich W. Block und [...] Uwe Wirth haben die Aufsätze zweier [...] Tagungen herausgegeben. [...] Grenzen des Komischen, das macht der Band deutlich, bestehen oft in Tabus - [...]. Meist aber sind Grenzen vor allem von kulturellen und religiösen Prägungen und Konventionen bestimmt. Die Vorträge deklinieren das Thema teils abstrakt, teils am konkreten Beispiel durch [...].
vbs in „HNA Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (18. August 2021)
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