Artikel-Nr.: 978-3-8498-1311-6
Nicht nur Pablo Picasso reagierte mit seinem weltberühmt gewordenen Bild Guernica auf den deutsch-italienischen Angriff auf die gleichnamige baskische Stadt am 26. April 1937. Auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus aller Welt nahmen zu diesem ersten Luftangriff gegen die Zivilbevölkerung in Europa während des Spanischen Krieges (1936-1939) Stellung. Die vorliegende Studie erschließt – in internationaler, vergleichender Perspektive – erstmals diese äußerst vielfältigen Texte. Im Blickpunkt stehen Gedichte, Romane und andere Prosa wie Reportagen und Aufrufe. Analysiert wird deren ästhetische Vielfalt zwischen Avantgarde und Traditionalismus. Auch ihren Entstehungsbedingungen und ihrer Rezeption geht die Studie nach. Berücksichtigt werden dabei auch historische Zusammenhänge, vor allem das Konzept des ‚totalen Krieges’ und die Relativierung der Kriegsverbrechen.
Daten |
Rüdiger Reinecke Gernika und der Luftkrieg gegen die spanische Republik (1936–1939) in der zeitgenössischen internationalen Literatur 2020 ISBN 978-3-8498-1311-6 765 Seiten kartoniert |
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Inhalt |
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Autoreninfo |
Rüdiger Reinecke ist Literaturwissenschaftler. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die deutschsprachige Exilliteratur sowie die Geschichte und Medien des Spanienkriegs. Hierzu hat er Ausstellungen konzipiert und Beiträge veröffentlicht (UPTHEREPUBLIC, Aisthesis 2006, España en el corazón, Aisthesis 2008). Die vorliegende Arbeit ist seine überarbeitete Dissertation. Zu den weiteren Forschungsinteressen zählen die Kultur und Literatur der Weimarer Republik. |
Lese-/Hörprobe |
Leseprobe: lp-9783849813116.pdf |
Aus der Kritik |
[...] Unter Berücksichtigung der erwähnten Prämissen hat [Reinecke] die internationale Literatur zum Spanienkrieg auf ein Thema hin analysiert, nämlich den Luftkrieg, der damals gegen die spanische Republik erstmals in großem Maßstab erprobt wurde. [...] Rüdiger Reinecke unternimmt [...] auf der Suche nach diesem „literarischen Sujet“ eine Parforce-Tour durch die Geschichten aus der Geschichte des Spanienkriegs, bei der nicht nur die gängigen Namen und Werke anzutreffen sind, sondern auch unbekannte Autorinnen und Autoren, Journalistinnen und Journalisten, Fotoreporterinnen und -reporter. [...] Da Reinecke über die Analyse der jeweiligen Texte hinausgeht, die Biografien und das Werk der Autorinnen und Autoren kurz referiert und sie in den Kontext der Literatur zum Spanienkrieg stellt, wird sein Buch zu einem umfassenden, vielschichtigen Kompendium des aktuellen Wissens über das Thema. [...] Einem Buch wie diesem, das umfangreiches Wissen vermittelt, das gekonnt internationale Literaturgeschichte mit Historiografie und kulturwissenschaftlichen Techniken kombiniert, das einladend lesbar geschrieben ist, möchte man ein möglichst großes Publikum wünschen, um die Literatur zum Spanienkrieg endlich so bekannt zu machen, wie es ihr gebührt [...] Rüdiger Reinecke hat in seiner fundierten überarbeiteten Dissertation den bisherigen Forschungsstand der vielschichtigen Thematik aufgezeigt; die Exilforschung ist herausgefordert, dieses hier präzise abgesteckte und in weiten Teilen auf beeindruckende Weise erschlossene Feld weiter zu bearbeiten.
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