[...] Werner Streletz hat in über 40 Jahren stets aufs Neue solche sozialen und gesellschaftlichen Fragestellungen zu seinen literarischen gemacht, als ob sein Werk mit diesen Leitplanken abgesichert wäre. Das Lesebuch macht eben das deutlich. Es versammelt Texte und Textauszüge von 1967 bis in die Gegenwart. Angefangen von frühen Gedichten wie „Guilty/Schuldig“ über die im rauen Ruhrpott-Ton verfassten Poeme „Blues ausse Neemstraße“ bis zu prosaisch mäandernden Spätwerken wie „Kiosk kaputt“ oder „Rohbau“. Streletz’ Vorbilder, die Beat-Literatur, Beckett, Edgar Allan Poe und die rotzige Poesie eines Charles Bukowski schimmern hier und dort durch. Und natürlich der Rock’n’Roll, man denke an die Kurzgeschichte „Das erste Erwachen eines Elvis-Fans“.
Jürgen Boebers-Süßmann in „Westdeutsche Allgemeine“ (28.11.2013)
|