Es gibt viele gute Gründe zu wandern. Man sucht eine körperliche Herausforderung, möchte auf Abstand zum tristen oder hektischen Alltag gehen, neue Kraft schöpfen und sich neu inspirieren lassen. Die Besinnung auf ökologische Gesichtspunkte spielt ebenso eine Rolle wie die Neugierde auf fremde Länder und Kulturen, die andere Fußgänger und Idole möglicherweise schon vorher erkundet haben. Reisen hat aber auch mit spirituellen Glückserfahrungen zu tun und der Frage nach dem Sinn des Lebens. In körperlicher Hinsicht kann es ein regelrechtes Suchtpotential entfalten, bis hin zu Survival-Abenteuern. Und ist Wandern nicht auch ein politischer Akt, man denke etwa an die »Wandervogel«-Bewegung um 1900? Nicht zu vergessen: Wie wandert man eigentlich richtig? Ab wann darf man die Titulierung »Flanieren« in den Mund nehmen? Und: Muss Wandern immer nützlich sein, oder ist nicht gerade der >Müßiggang< ein erstrebenswertes Ziel?