Bd. 3 der Lukács-Werkausgabe ist zweigeteilt. Der vorliegenden Band 3.1 enthält Arbeiten, Aufsätze und Essays von Georg Lukács, die von der Zeit des Moskauer Exils (1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs) bis zum Beginn der 1950er Jahre reichen und die er selbst in den beiden Sammlungen „Schicksalswende“ und „Existentialismus oder Marxismus?“ zusammengefasst hat; hinzu kommen noch die beiden für die Entwicklung einer marxistischen Literaturgeschichtsschreibung nach dem Ende vom Faschismus zentralen Essays „Deutsche Literatur während des Imperialismus“ und „Fortschritt und Reaktion in der deutschen Literatur“. Abgerundet wird die Sammlung von einem Text, der als Lukács‘ politisches Vermächtnis gelten kann und der unter dem Eindruck der Prager Ereignisse von 1968 ebenso wie unter dem der damaligen Studentenbewegungen verfasst worden ist: „Sozialismus und Demokratisierung“.
Georg Lukács
Werke Band 3
Teilband 1
Herausgegeben von Zsuzsa Bognár, Werner Jung und Antonia Opitz
2021
ISBN 978-3-8498-1555-4
689 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 2,9 MB
Georg Lukács (1885-1971), ungar. Philosoph, Literarhistoriker und politischer Theoretiker, seit 1918 Mitglied der ungar. KP, stellvertretender Volkskommissar für dasUnterrichtswesen in der Räterepublik 1919, Emigration nach Wien, Berlin und Moskau, nach dem II. Weltkrieg Prof. in Budapest, führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligt am Ungarnaufstand 1956. Einflußreichster Theoretiker der ›Neuen Linken‹.
Leseprobe: lp-9783849815554.pdf
[...] Wir können froh sein, jetzt die Leseausgabe eines Werkes zu besitzen, das aus der Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts nicht wegzudenken ist. [...]
Rüdiger Dannemann in „Neues Deutschland“ (16.03.2021)
Zur vollständigen Rezension: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1149551.georg-lukacs-eine-halbe-ewigkeit.html.
Georg Lukács (1885 - 1971) war zweifellos einer der wichtigsten marxistischen bzw. marxistisch-leninistischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Die Lukács-Werkausgabe kann nun mit einem weiteren Band aufwarten. Der vorliegende Bd. 3,1 enthält Arbeiten, Aufsätze und Essays von Lukács aus der Zeit des Moskauer Exils ab 1933 (bis 1945) sowie bis zum Beginn der 1950er Jahre. Doch die chronologische Eingrenzung ist damit nicht gegeben, denn es ist außerdem noch die späte Streitschrift Sozialismus und Demokratisierung von 1968 aufgenommen worden, die erst postum publiziert worden war. [...] [E]s ist immer noch sinnvoll und lesenswert, Lukács zu studieren – und es kann gewiß auch in mancher Hinsicht produktiv sein, sich an Lukács zu reiben und einen historisierenden Blick auf dessen Literaturgesc hichtsschreibung zu werfen.
Till Kinzel in „Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (März 2021)
Zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=10774
Georg Lukács' 50. Todestag im Juni hat erfreulicherweise zu einer Reihe von Veröffentlichungen geführt, dessen wichtigste ohne Zweifel der bereits im Frühjahr erschienene Band drei, Teil eins, der Lukács-Werkausgabe ist. [...] So gut wie alle [Texte des Bandes] liest man mit Gewinn. Lukács zeigt sich auch hier als einer der bedeutendsten marxistischen Intellektuellen (nicht nur) des 20. Jahrhunderts. [...]
Daniel Göcht in „Junge Welt“ (20.10.2021, Literaturbeilage zur Buchmesse)
[...] Mit diesem Band 3 (dem noch der zweite Teilband folgen muss) ist die 1962 bis 1986 im Luchterhand Verlag begonnene und seit 2005 im Aisthesis Verlag fortgeführte Werkausgabe von Lukács, 50 Jahre nach seinem Tod, abgeschlossen. Dem kleinen Bielefelder Verlag und den Herausgebern ist dafür ausdrücklich zu danken. Der Band ist vorbildlich ediert und enthält ein kurzes, informatives Nachwort. Es ist zu hoffen, dass dieser Abschluss zu neuen, vor allem auch zu kritischen Auseinandersetzungen mit dem Budapester Philosophen inspiriert.
Wolfgang Hellmich in „Philosophisches Jahrbuch“ (I, 2022)
Die Revolution von 1848/49 und ihr Scheitern bilden für Lukács die Drehscheibe für den Irrationalismus. Diese Epochenwende stellt für ihn die historische Demarkationslinie dar, an der die bürgerliche Philosophie in die Regionen der ‚irratio‘ eintritt. Deren verschlungenen Wegen geht Lukács in seiner monumentalen, jetzt endlich wieder verfügbaren Studie nach. Es ist dies das erste große Werk, das von marxistischer Warte aus und mit geradezu monomanischer Besessenheit alle irrationalistischen Tendenzen der (bürgerlichen) Philosophie seziert und ihre den Faschismus ideologisch vorbereitende Wirkung deutlich macht.
Georg Lukács
Die Zerstörung der Vernunft
Mit einem Nachwort von Werner Jung
Georg Lukács Werke Band 9
2022
ISBN 978-3-8498-1840-1
778 Seiten
kartoniert
Georg Lukács (1885-1971), ungarischer Philosoph, Literarhistoriker und politischer Theoretiker, seit 1918 Mitglied der ungarischen KP, stellvertretender Volkskommissar für das Unterrichtswesen in der Räterepublik 1919, Emigration nach Wien, Berlin und Moskau, nach dem Zweiten Weltkrieg Professor in Budapest, führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligt am Ungarnaufstand 1956. Einflussreichster Theoretiker der ‚Neuen Linken‘.
Leseprobe: lp-9783849818401.pdf
[…] Es ist eben nicht nur eine tiefgehende Philosophiekritik eines geschichtlich und philosophisch hochgebildeten Marxisten, sondern zugleich auch eine großteils schon während des Krieges entwickelte antifaschistische Kampfschrift. […] Sicherlich ist das Werk ein Produkt seiner Zeit, geprägt von Polarisierungen und Formulierungen, die heute aus der Zeit gefallen scheinen – sogar stalinistisch verharmlosend wirkende Formulierungen sind dort zu finden – und irritierend erscheint auch aus heutigem Wissensstand eine fehlende tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus. Doch das tut der Faszination gegenüber der Breite und Kraft dieser philosophisch-historisch-politischen Streitschrift keinen Abbruch. Sie muss vielmehr in den Kontext ihrer zeitlichen Entstehung gesetzt werden. […]
Alexander Häusler in „LOTTA #89“ (Winter 2022/2023)
[...] Da Die Zerstörung der Vernunft ein wichtiges Zeitdokument der geistig-politischen Auseinandersetzungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts darstellt, das für ein genaueres Verständnis jener Epoche gelesen werden sollte, gehört das Buch in eine gut sortierte Bibliothek. [...]
Till Kinzel in „IfB. Informationsmittel für Bibliotheken“ (März 2023)
Zur kompletten Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11941
Werbeflyer: 1840-lukacs-zerstoerung-eflyer.pdf
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Die Revolution von 1848/49 und ihr Scheitern bilden für Lukács die Drehscheibe für den Irrationalismus. Diese Epochenwende stellt für ihn die historische Demarkationslinie dar, an der die bürgerliche Philosophie in die Regionen der ‚irratio‘ eintritt. Deren verschlungenen Wegen geht Lukács in seiner monumentalen, jetzt endlich wieder verfügbaren Studie nach. Es ist dies das erste große Werk, das von marxistischer Warte aus und mit geradezu monomanischer Besessenheit alle irrationalistischen Tendenzen der (bürgerlichen) Philosophie seziert und ihre den Faschismus ideologisch vorbereitende Wirkung deutlich macht.
Georg Lukács
Die Zerstörung der Vernunft
Mit einem Nachwort von Werner Jung
Georg Lukács Werke Band 9
2022
ISBN 978-3-8498-1685-8
778 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 92 MB
Georg Lukács (1885-1971), ungarischer Philosoph, Literarhistoriker und politischer Theoretiker, seit 1918 Mitglied der ungarischen KP, stellvertretender Volkskommissar für das Unterrichtswesen in der Räterepublik 1919, Emigration nach Wien, Berlin und Moskau, nach dem Zweiten Weltkrieg Professor in Budapest, führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligt am Ungarnaufstand 1956. Einflussreichster Theoretiker der ‚Neuen Linken‘.
Leseprobe: lp-9783849818401.pdf
[…] Es ist eben nicht nur eine tiefgehende Philosophiekritik eines geschichtlich und philosophisch hochgebildeten Marxisten, sondern zugleich auch eine großteils schon während des Krieges entwickelte antifaschistische Kampfschrift. […] Sicherlich ist das Werk ein Produkt seiner Zeit, geprägt von Polarisierungen und Formulierungen, die heute aus der Zeit gefallen scheinen – sogar stalinistisch verharmlosend wirkende Formulierungen sind dort zu finden – und irritierend erscheint auch aus heutigem Wissensstand eine fehlende tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus. Doch das tut der Faszination gegenüber der Breite und Kraft dieser philosophisch-historisch-politischen Streitschrift keinen Abbruch. Sie muss vielmehr in den Kontext ihrer zeitlichen Entstehung gesetzt werden. […]
Alexander Häusler in „LOTTA #89“ (Winter 2022/2023)
[...] Da Die Zerstörung der Vernunft ein wichtiges Zeitdokument der geistig-politischen Auseinandersetzungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts darstellt, das für ein genaueres Verständnis jener Epoche gelesen werden sollte, gehört das Buch in eine gut sortierte Bibliothek. [...]
Till Kinzel in „IfB. Informationsmittel für Bibliotheken“ (März 2023)
Zur kompletten Rezension: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11941
Werbeflyer: 1840-lukacs-zerstoerung-eflyer.pdf
Mit diesen beiden Teilbänden wird die Georg Lukács-Werkausgabe nach zehn Jahren wieder fortgesetzt. Die Bände enthalten, wie es in der neueren Editionsphilologie üblich geworden ist, in chronologischer Reihenfolge Lukács’ Werke und Schriften bis 1918, bis zu den Texten, die u.a. für den noch ausstehenden Bd. 3 der Werkausgabe vorgesehen sind und Lukács’ Eintritt in die ungarische kommunistische Partei dokumentieren. Zugrunde gelegt wurde und maßgeblich ist die ungarische Gesamtausgabe, die freilich um einige – bei Drucklegung der ungarischen Ausgabe im Jahre 1977 noch unbekannte – weitere Texte von Georg Lukács ergänzt worden ist. Damit werden nun zum ersten Mal in deutscher Sprache nicht nur die beiden Essaysammlungen „Ästhetische Kultur“ (1913) sowie „Bela Balázs und die ihn nicht mögen“ (1918) vollständig zugänglich gemacht, sondern darüber hinaus noch dreißig weitere Texte – eine Auswahl von Lukács’ frühen Theaterbesprechungen, Rezensionen, Aufsätze und Essays –, die die ganze Breite von Lukács’ Interessensgebieten abzustecken vermögen.
Georg Lukács
Werke Band 1 (1902-1918)
Teilband 1 (1902-1913)
Hgg. Zsuzsa Bognár, Werner Jung, Antonia Opitz
2016
ISBN 978-3-8498-1686-5
476 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 3,2 MB
Georg Lukács (1885-1971), ungar. Philosoph, Literarhistoriker und politischer Theoretiker, seit 1918 Mitglied der ungar. KP, stellvertretender Volkskommissar für dasUnterrichtswesen in der Räterepublik 1919, Emigration nach Wien, Berlin und Moskau, nach dem II. Weltkrieg Prof. in Budapest, führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligt am Ungarnaufstand 1956. Einflußreichster Theoretiker der ‚Neuen Linken‘.
Leseprobe: 9783849811501.pdf
[…] Es muss dem Bielefelder Aisthesis-Verlag […] als großes Verdienst angerechnet werden, der Werkausgabe ein neues Zuhause gegeben zu haben. [...] Viele der in dem Band versammelten Texte erscheinen hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung, womit für die deutschsprachigen Leser das Bild des […] frühen Lukács komplettiert wird. [...]
Daniel Göcht in „Junge Welt“ (23. März 2017)
Der hier nun endlich vorl. erste Teilband der Werke von Georg Lukács zwischen 1902 und 1918, der seine Werke zwischen 1912 und 1913 in beträchtlichem Ausmaß zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorlegte, wird der L.-Interpretation neue Impulse geben. Denn er enthält nicht einfach nur kleine Aufsätze und Besprechungen des frühen L., die bisher kaum zur Kenntnis genommen wurden, weil sie noch nicht aus dem Ungarischen übersetzt waren, sondern es wird die Summe des Frühwerks von L. bis 1913, nämlich seine kleine Schrift Ästhetische Kultur (1913), zum ersten Mal deutsch präsentiert. Diese den deutschen L.-Kennern schwer zugängliche Schrift ist de facto das konzeptionelle Fazit seiner Werkphase bis 1913. Bisher nahm man an, es sei seine Schrift Die Seele und die Formen (1911) und die daran anschließende Schrift Von der Armut im Geiste (1912). [...]
Konstanze und Volker Caysa in „Germanistik“ (2017, Heft 1-2)
[...] Die Texte Lukács’, die hier berücksichtigt wurden, schreiten thematisch weitgehend die Themen und Autoren ab, die man bei einem ehrgeizigen Autor kurz nach der Jahrhundertwende vermutet. Dabei ist die Orientierung des jungen Ungarn Lukács auf die deutschsprachige Literatur und Kultur offensichtlich. Einer der ersten, bislang nur auf Ungarisch vorliegenden Texte behandelt Berlin im Juli. Neben Texten zu Gerhart Hauptmann, Wilhelm Dilthey, Hermann Bang und Thomas Mann versammelt der Band beispielsweise Essays über die Ästhetische Kultur sowie zur Soziologie des modernen Dramas. Auch visiert der Autor mehr und mehr den deutschsprachigen Buchmarkt und eine Rezeption im deutschsprachigen Raum an: Während Die Seele und die Formen noch zuerst auf Ungarisch erscheint und erst im Jahr darauf auf Deutsch, wird die Theorie des Romans im Jahr 1916 gleich auf Deutsch in der Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kulturwissenschaft publiziert. Gerade die Texte zur deutschsprachigen Literatur und Kultur, die bislang nur auf Ungarisch zugänglich waren, vermehren das Wissen um eine Reihe von Themenkontexten. Dazu gehört auch die Sammlung zu Béla Balász, der im deutschsprachigen Raum eben nicht nur als Filmtheoretiker, sondern – heute fast vergessen – als literarischer Autor präsent war.
Die beiden Bände werden durch zwei umfassende Essays von Zsuzsa Bognár und Werner Jung ergänzt, denen eine präzisere Einordnung der Texte zu entnehmen ist. Drucknachweise und ein Namensregister helfen, die Beiträge zu erschließen.
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (Mai 2019)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=25716
In der neu zusammengestellten Werkausgabe von Lukács' Frühschriften von 1902 bis 1918 liefern uns die Herausgeber Zsuzsa Bognár, Antonia Opitz und Werner Jung einen gelungenen Querschnitt durch die Anfangsstadien eines der einflussreichsten Intellektuellen des vergangenen Jahrhunderts. Von ausgewählten Theaterrezensionen und Buchbesprechungen über pathetisch-melancholische Essays bis hin zur wirkungsmächtigen Theorie des Romans: Dank der chronologischen Editierung kann der Leser die Entwicklung von Lukács' Denken minutiös nachvollziehen und durchlebt dabei eine Odyssee durch vielfältige Strömungen und Kunststile der frühen Moderne. Neben den Essays aus "Die Seele und die Formen" und der [...] Romantheorie finden wir in den beiden Teilbänden nicht nur die erstmals in deutscher Sprache abgedruckten Sammlungen "Ästhetische Kultur" und "Béla Bálasz und die ihn nicht mögen", sondern zusätzlich noch 30 weitere Texte, die Lukács' kunstsoziologische Anschauungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts komplettieren. [...] Der erste Band der Lukács-Werkausgabe ist damit auch ein Ausrufezeichen gegen das drohende Vergessen eines unnachahmlichen Denkers, der von der Lebensphilosophie ausgehend in seinen späteren Jahren die gesamte marxistische Theorie erneuern sollte.
Robin Exner in „neues deutschland“ (18.07.2019)
Mit diesen beiden Teilbänden wird die Georg Lukács-Werkausgabe nach zehn Jahren wieder fortgesetzt. Die Bände enthalten, wie es in der neueren Editionsphilologie üblich geworden ist, in chronologischer Reihenfolge Lukács’ Werke und Schriften bis 1918, bis zu den Texten, die u.a. für den noch ausstehenden Bd. 3 der Werkausgabe vorgesehen sind und Lukács’ Eintritt in die ungarische kommunistische Partei dokumentieren. Zugrunde gelegt wurde und maßgeblich ist die ungarische Gesamtausgabe, die freilich um einige – bei Drucklegung der ungarischen Ausgabe im Jahre 1977 noch unbekannte – weitere Texte von Georg Lukács ergänzt worden ist. Damit werden nun zum ersten Mal in deutscher Sprache nicht nur die beiden Essaysammlungen „Ästhetische Kultur“ (1913) sowie „Bela Balázs und die ihn nicht mögen“ (1918) vollständig zugänglich gemacht, sondern darüber hinaus noch dreißig weitere Texte – eine Auswahl von Lukács’ frühen Theaterbesprechungen, Rezensionen, Aufsätze und Essays –, die die ganze Breite von Lukács’ Interessensgebieten abzustecken vermögen.
Georg Lukács
Werke Band 1 (1902-1918)
Teilband 2 (1914-1918)
Hgg. Zsuzsa Bognár, Werner Jung, Antonia Opitz
2018
ISBN 978-3-8498-1687-2
392 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 3,4 MB
Georg Lukács (1885-1971), ungar. Philosoph, Literarhistoriker und politischer Theoretiker, seit 1918 Mitglied der ungar. KP, stellvertretender Volkskommissar für dasUnterrichtswesen in der Räterepublik 1919, Emigration nach Wien, Berlin und Moskau, nach dem II. Weltkrieg Prof. in Budapest, führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligt am Ungarnaufstand 1956. Einflußreichster Theoretiker der ‚Neuen Linken‘.
Leseprobe: 9783849811518.pdf
[...] Die Texte Lukács’, die hier berücksichtigt wurden, schreiten thematisch weitgehend die Themen und Autoren ab, die man bei einem ehrgeizigen Autor kurz nach der Jahrhundertwende vermutet. Dabei ist die Orientierung des jungen Ungarn Lukács auf die deutschsprachige Literatur und Kultur offensichtlich. Einer der ersten, bislang nur auf Ungarisch vorliegenden Texte behandelt Berlin im Juli. Neben Texten zu Gerhart Hauptmann, Wilhelm Dilthey, Hermann Bang und Thomas Mann versammelt der Band beispielsweise Essays über die Ästhetische Kultur sowie zur Soziologie des modernen Dramas. Auch visiert der Autor mehr und mehr den deutschsprachigen Buchmarkt und eine Rezeption im deutschsprachigen Raum an: Während Die Seele und die Formen noch zuerst auf Ungarisch erscheint und erst im Jahr darauf auf Deutsch, wird die Theorie des Romans im Jahr 1916 gleich auf Deutsch in der Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kulturwissenschaft publiziert. Gerade die Texte zur deutschsprachigen Literatur und Kultur, die bislang nur auf Ungarisch zugänglich waren, vermehren das Wissen um eine Reihe von Themenkontexten. Dazu gehört auch die Sammlung zu Béla Balász, der im deutschsprachigen Raum eben nicht nur als Filmtheoretiker, sondern – heute fast vergessen – als literarischer Autor präsent war.
Die beiden Bände werden durch zwei umfassende Essays von Zsuzsa Bognár und Werner Jung ergänzt, denen eine präzisere Einordnung der Texte zu entnehmen ist. Drucknachweise und ein Namensregister helfen, die Beiträge zu erschließen.
Walter Delabar in „literaturkritik.de“ (Mai 2019)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=25716
In der neu zusammengestellten Werkausgabe von Lukács' Frühschriften von 1902 bis 1918 liefern uns die Herausgeber Zsuzsa Bognár, Antonia Opitz und Werner Jung einen gelungenen Querschnitt durch die Anfangsstadien eines der einflussreichsten Intellektuellen des vergangenen Jahrhunderts. Von ausgewählten Theaterrezensionen und Buchbesprechungen über pathetisch-melancholische Essays bis hin zur wirkungsmächtigen Theorie des Romans: Dank der chronologischen Editierung kann der Leser die Entwicklung von Lukács' Denken minutiös nachvollziehen und durchlebt dabei eine Odyssee durch vielfältige Strömungen und Kunststile der frühen Moderne. Neben den Essays aus "Die Seele und die Formen" und der [...] Romantheorie finden wir in den beiden Teilbänden nicht nur die erstmals in deutscher Sprache abgedruckten Sammlungen "Ästhetische Kultur" und "Béla Bálasz und die ihn nicht mögen", sondern zusätzlich noch 30 weitere Texte, die Lukács' kunstsoziologische Anschauungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts komplettieren. [...] Der erste Band der Lukács-Werkausgabe ist damit auch ein Ausrufezeichen gegen das drohende Vergessen eines unnachahmlichen Denkers, der von der Lebensphilosophie ausgehend in seinen späteren Jahren die gesamte marxistische Theorie erneuern sollte.
Robin Exner in „neues deutschland“ (18.07.2019)
Nach mehr als 50 Jahren ist es fast geschafft, die Lukács-Werkausgabe liegt beinahe vollständig vor. Der zuletzt erschienene zweite Teil des ersten Bandes umfasst die Jahre 1914 bis 1918 – eine für Georg Lukács besonders prägende Zeit. […] Darunter befinden sich, wie im ersten Teilband, mehrere Erstdrucke in deutscher Sprache, so z. B. die Essaysammlung »Béla Balázs und die ihn nicht mögen«. Des Ungarischen nicht mächtige Leser sind Antonia Opitz und Miklós Mesterházy zu großem Dank verpflichtet für die Übersetzung der bisher nicht zugänglichen Texte. [...] Einen völlig unbekannten Lukács wird man in den beiden nun vorliegenden Teilbänden nicht finden, aber eine Menge Details, die das Bild des jungen Philosophen abrunden und seine Entwicklung besser verstehen helfen. Man darf hoffen, dass der Abschluss der Werkausgabe mit dem dritten Teilband nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Daniel Göcht in „junge Welt“ (10.10.2019)
1923, vor nunmehr 100 Jahren, erschienen als Band 9 der „Kleinen revolutionären Bibliothek“ im Berliner Malik Verlag Lukács‘ Studien über marxistische Dialektik unter dem Titel Geschichte und Klassenbewußtsein. Schon bald wurde das Buch zum Klassiker des Westlichen Marxismus und wirkte als Ideengeber und Inspirationsquelle der kritischen Theorie. Es war sofort Gegenstand heftigster Kritik (vor allem orthodoxer Marxisten) wie größter Bewunderung (etwa der Ernst Blochs und des jungen Adorno). Lange Jahre wurde es nicht wieder gedruckt (es sei denn als Raubdruck), aber dennoch immer wieder neu entdeckt, so seit den 1950er Jahren von Maurice Merleau-Ponty und Lucien Goldmann in Frankreich, im Zuge der 68er Bewegungen dann auf der ganzen Welt. Lukács wurde – nolens volens – mit Geschichte und Klassenbewußtsein zum einflussreichsten Theoretiker der internationalen ‚Neuen Linken‘.
In dieser Faksimile-Edition werden erstmals die Marginalien publiziert, die der Autor bei der Arbeit an einem Vorwort zur 1968 erfolgten Neuausgabe des Werks in sein Handexemplar notiert hat. Die von Rüdiger Dannemann transkribierten und kommentierten Notizen bezeugen zwar die Distanz des späten Lukács zu seinem frühen opus magnum, aber auch sein Bemühen, der von diesem Jahrhundertwerk ausgehenden Faszination gerecht zu werden, das inzwischen nicht mehr nur in Europa, sondern weltweit wirkt.
„Georg Lukács war ein Genius, einer der bedeutendsten Geister und Erneuerer der Philosophie des 20. Jahrhunderts.“ (Ágnes Heller, 1998)
Georg Lukács
Geschichte und Klassenbewußtsein
Studien über marxistische Dialektik
Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars von Georg Lukács
Aus Anlass der Erstpublikation des Buchs vor 100 Jahren herausgegeben von Rüdiger Dannemann, Bálint Gusztáv Mosóczi und Zoltán Mosóczi
Mit Transkriptionen und Erläuterungen der Lukács-Marginalien von Rüdiger Dannemann
2023
ISBN 978-3-8498-1856-2
379 Seiten
kartoniert
Georg Lukács (1885-1971), ungar. Philosoph, Literarhistoriker und politischer Theoretiker, seit 1918 Mitglied der ungar. KP, stellvertretender Volkskommissar für das Unterrichtswesen in der Räterepublik 1919, Emigration nach Wien, Berlin und Moskau, nach dem Zweiten Weltkrieg Prof. in Budapest, führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligt am Ungarnaufstand 1956. Einflußreichster Theoretiker der ‚Neuen Linken‘.
[…] in dem Buch geht es um nichts weniger als alles, nämlich die Revolution. Die Revolution ist geschehen, aber weil sie gescheitert ist, steht sie zugleich noch bevor. Deswegen schaut »Geschichte und Klassenbewußtsein« sowohl nach vorne als auch zurück. Aus dem Verhältnis dieser beiden Perspektiven, aus dem Wunsch, Niederlagen und Krisen zu verstehen, resultiert eine charakteristische Spannung des Werks, die es auch heute noch lesenswert macht.
Eine jüngst im Aisthesis Verlag erschienene Jubiläumsausgabe von »Geschichte und Klassenbewusstsein« präsentiert ein Faksimile des Handexemplars von Georg Lukács, in dem seine teils korrigierenden, teils sich die eigenen Gedankengänge vergegenwärtigenden Anmerkungen dokumentiert werden. Das Buch überhaupt wieder zugänglich zu machen, so erfährt man in dem instruktiven Nachwort von Rüdiger Dannemann, davon musste der Autor erst überzeugt werden. Lukács war sich sicher, dass seine frühen Schriften an konkrete historische Situationen gebunden waren. Deshalb sperrte er sich lange gegen eine Neuauflage zu seinen Lebzeiten. Erst das wachsende, auch internationale Interesse sowie prominente Äußerungen von Theodor W. Adorno, Lucien Goldmann oder Maurice Merleau-Ponty überzeugten ihn schließlich Anfang der 1960er Jahre, einer Wiederveröffentlichung zuzustimmen. […]
Robert Zwarg in „Neues Deutschland“ (14.04.2023)
Zum kompletten Aufsatz: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1172438.georg-lukacs-jahre-geschichte-und-klassenbewusstsein-es-geht-um-alles.html?sstr=Luk%C3%A1cs
[...] Für das Verständnis und den Kontext von „Geschichte und Klassenbewußtsein“, erstmals vor hundert Jahren erschienen, in der nachfolgenden Rezeptionsgeschichte ist diese Ausgabe unbedingt zu empfehlen.
Sebastian Klauke in „rosalux.de/news“
Zur vollständigen Rezension: https://www.rosalux.de/news/id/51003/neues-zu-georg-lukacs-und-geschichte-und-klassenbewusstsein
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In Vorbereitung!
Erscheint vorauss. 2024/2025.
Dieser Bd. 3.2 der Georg Lukács-Werkausgabe schließt die Edition ab. Enthalten sind kleinere Texte von Lukács aus der Zeit zwischen 1939, dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, und seinem Todesjahr 1971. Es handelt sich um – oftmals im Kontext größerer Arbeiten entstandene – Aufsätze und Essays, aber auch bei einer Vielzahl von Texten um Beiträge zur ungarischen Kunst-, Literatur- und Kulturentwicklung während des Kriegs und in der schwierigen Nachkriegs- und Übergangszeit. Daneben stehen Gelegenheitsarbeiten wie Gedenkreden oder Rezensionen, aber auch kritische Ein- und Auslassungen zur internationalen Politik im Zeichen des ‚Kalten Krieges‘. Zwei umfangreiche Nachworte situieren den marxistischen Philosophen im Umfeld der spezifischen ungarischen Entwicklung. Sehr viele der in diesem Band versammelten und in chronologischer Folge nach den Publikationsdaten abgedruckten Texte liegen mit diesem Band nun erstmals in deutscher Übersetzung durch Antonia Opitz vor.
Georg Lukács
Werke Band 3
Teilband 2
Herausgegeben von Zsuzsa Bognár, Werner Jung und Antonia Opitz
2024
ISBN 978-3-8498-1949-1
ca. 700 Seiten
Leinen
Georg Lukács (1885-1971), ungar. Philosoph, Literarhistoriker und politischer Theoretiker, seit 1918 Mitglied der ungar. KP, stellvertretender Volkskommissar für dasUnterrichtswesen in der Räterepublik 1919, Emigration nach Wien, Berlin und Moskau, nach dem II. Weltkrieg Prof. in Budapest, führendes Mitglied des Petöfi-Klubs und beteiligt am Ungarnaufstand 1956. Einflußreichster Theoretiker der ›Neuen Linken‹.