Die hier vorgelegten Recherchen gehen den vielfältigen Kontexten nach, denen für die Entstehung der Kleist-Erzählung "Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik" besondere Bedeutung zukommt. Sie beziehen sich nicht allein auf historische und literaturgeschichtliche Zusammenhänge, sondern decken auch überraschende musik- und kunsthistorische Bezüge auf.
Rosemarie Puschmann
Heinrich von Kleists Cäcilien-Erzählung
Kunst- und literarhistorische Recherchen
1988
152 Seiten
11 Abbildungen
kartoniert
ISBN 3-925670-17-6
Rosemarie Puschmann, Dr. phil., geb. 1919 in Breslau, begann dort Musik und Germanistik zu studieren. Nach beendigung des Musikstudiums in Detmold war sie im Schuldienst tätig. 1972 nahm sie an der Universität Bielefeld ihr Germanistikstudium wieder auf und schloß es 1983 mit der Promotion ab.
Wer in unseren Tagen vom Brandenburger Tor kommend Unter den Linden entlanggegangen ist und über eine Querstraße rechter Hand erstmals den Gendarmenmarkt betritt, kann sich nur schwer eine Vorstellung machen von dem Ausmaß der Zerstörungen, die der Zweite Weltkrieg auch hier angerichtet hat. Eines der berühmten historischen Gebäude, die am Platz der Akademie - so heißt er heute - aus Schutt und Asche wiedererstanden sind, ist der nördlich vom Schinkelschen Schauspielhaus gelegene Französische Dom. Im 1. Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts gebaut, ist er eine der Berliner französische-reformierten Kirchen der Hugenotten, die 1685, nach Aufhebung des Toleranzedikts durch Ludwig XIV., in Brandenburg vom Großen Kurfürsten als Refugies aufgenommen wurden.