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vergriffen
Gute Mädchen sind die Spiegel, in denen sich die bösen Mädchen nicht widerspiegeln. Das Terrain, auf dem sich die bad girls tummeln, ist nicht das Kinderzimmer. Ihr Zuhause liegt anderswo. Ungeschützt auf weitem Feld, das stoppelig ist. Manchmal steinig, mit schrägen Abhängen und Verderben bringenden Wegen, die sie oftmals scheitern lassen, aber auch zu neuer Erkenntnis führen. Ihre Schar kommt nicht im Einheitskleid daher. Im Gegenteil. Böse Mädchen können rotzfrech, aufmüpfig, rebellisch, grausam, verlogen, wahnsinnig, ja infam sein. Die Darstellung der bad girls / bösen Mädchen in Literatur, bildender Kunst, Film, TV-Serien und Oper wird in den 25 Beiträgen dieses von der Nestorin der Frauenliteraturforschung herausgegebenen Bandes aus verschiedensten Perspektiven untersucht.
Renate Möhrmann (Hg.)
rebellisch - verzweifelt - infam
Das böse Mädchen als ästhetische Figur
2012
ISBN 978-3-89528-875-3
511 Seiten
kartoniert
Renate Möhrmann studierte Romanistik, Germanistik und Medienwissenschaften. 1972 Promotion, 1977 Habilitation. Im selben Jahr wurde sie als Professorin für Theater- Film- und Fernsehwissenschaft an die Universität zu Köln berufen, wo sie bis zu ihrer Emeritierung lehrte. Gastprofessuren in den U.S.A., Kanada und Wien.
Buchveröffentlichungen u.a.: Die andere Frau. Emanzipationsansätze deutscher Schriftstellerinnen im Vorfeld der Achtundvierziger-Revolution (1977), Frauen - Literatur - Geschichte: schreibende Frauen vom Mittelalter bis zur Gegenwart (Hg. mit Hiltrud Gnüg, 1985), Verklärt, verkitscht, vergessen. Die Mutter als ästhetische Figur (Hg., 1996), Ingrid Bergman und Roberto Rossellini (1999). Für ihr Gesamtwerk erhielt sie von der Universität Toronto 1994 den Wissenschaftspreis.
In den letzten Jahren hat sie zudem drei Romane veröffentlicht: Melusine (2006), Antonia und Sarah (2007) und Die Frau, die kocht (2009).
[...] das vorliegende Buch [zeigt...], dass ein Band über böse Mädchen durchaus seine guten Seiten haben kann.
Rolf Löchel in „literaturkritik.de“ (November 2012)
Zur vollständigen Rezension: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=17278
Was für eine glänzende Idee und Konzeption: dieses Buch über das „böse Mädchen als ästhetische Figur“! Nein, die berüchtigte Femme fatale hat hier ausgedient. Aber was wäre die Geschichte des „bösen Mädchens“ ohne die Geschichte des Films. Überzeugend legst Du dar, wie viel die Ikonografie des Films zur Attraktivität des Themas beiträgt. Ich habe, obwohl doch Literatur- und Theaterwissenschaftler, die Stereotypen des „bösen Mädchens“ zum erstenmal im Film wahrgenommen. Zu Recht hast Du nicht nur Film-, sondern auch Literaturwissenschaftler(innen) als Mitarbeiter(innen) ausgewählt, eine hervorragende Auswahl übrigens, in jeder Hinsicht. Wie Du die Geschichte des Stoffes entrollst, die verschiedenen Versionen, wie Du Deine ganzen filmwissenschaftlichen Kenntnisse ausspielst, das ist schlichtweg faszinierend und spannend. Ich habe sogleich die erste Lektüre noch einmal wiederholt.
Prof. Dr. Walter Hinck an die Herausgeberin
[…] Der Sammelband überzeugt, überrascht und zeigt, dass die Auseinandersetzung mit dem »bösen Mädchen« durchaus lohnenswerte und spannende Aspekte bietet.
Jana Mikota in „Virginia“ (52/März 2013)
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