Das Jahrbuch 2012 des Forum Vormärz Forschung, „Philhellenismus im Vormärz“, dient der Fortführung und Ergänzung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Philhellenismus. Einen Gipfelpunkt findet die Begeisterung für das Griechentum bekanntlich in der Weimarer Klassik, doch ist der Philhellenismus auch in späteren Jahrzehnten, so besonders im Vormärz, überaus aktuell. Der europaweit beobachtete griechische Unabhängigkeitskrieg ist ein wichtiger Bezugspunkt des politischen Denkens dieser Zeit. Griechenland-Bilder werden im Vormärz nicht mehr nur wegen ihrer spezifisch ästhetischen Qualität (re-)konstruiert, sondern gewinnen zeitgeschichtlich an Aktualität. Die literarischen wie kulturellen und politischen Phänomene des Philhellenismus im Vormärz werden im vorliegenden Jahrbuch einer komparatistischen oder interkulturell orientierten Betrachtung unterzogen. Gerade diese Perspektiven tragen dazu bei, wichtige übergeordnete Fragen zu präzisieren; beispielsweise nach wechselseitigen Einflüssen europäischer Literatur über den griechischen Unabhängigkeitskrieg, nach Wegen der Kultur- und Wissensvermittlung, transnational vergleichbaren Formen politisch engagierter Dichtung und nach kulturreflexiven Ausdrucksformen, in denen Erfahrungen von Alterität und Identifikation gestaltet sind.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2012, 18. Jahrgang
Vormärz und Philhellenismus
Herausgegeben von Anne-Rose Meyer
2013
ISBN 978-3-89528-946-0
401 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783895289460.pdf
[…] ›Griechenland‹ erscheint hier als ein Vorstellungsraum, der nicht nur aufgrund seiner kanonischen ›Klassizität‹, sondern auch aufgrund seiner Anschlussfähigkeit an verschiedene gesellschaftliche und künstlerische Gegenwartsprobleme zum imaginativen Zentrum einer europäischen Massenbewegung wird. Die Gebrauchs- und Funktionsweisen dieses Phänomens genauer ins Blickfeld gerückt zu haben, darf als Verdienst dieses Sammelbandes gelten.
Marco Hillemann in „IASLonline“ (März 2014)
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.