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Kriminalliteratur befasst sich seit jeher mit weit mehr als nur dem Fahnden nach dem Täter und dem finalen Nachweis seiner Schuld. An der Schnittstelle von soziologischen, politischen, ethnografischen, juristischen und anderen Fachdiskursen eignet dem Genre das narrative Potenzial, mit der Erzählung von der Aufklärung eines Verbrechens zugleich die Konstruktionsmechanismen und Machtstrukturen gesellschaftlicher Wirklichkeit zum Gegenstand des Erzählens zu erheben.
Die Beiträge dieses Bandes richten ihr Augenmerk auf die kriminalliterarischen Narrativierungen des deutsch-türkischen Verhältnisses und diskutieren aus interkultureller Perspektive die reflexiven Möglichkeiten und narrativen Fallstricke eines Genres, das stets um die Herausforderung des Fremdverstehens, die Lektüre von Zeichen zur Deutung der Welt sowie die Verarbeitung von Differenz- und Krisenerfahrungen kreist.
Sandra Beck / Katrin Schneider-Özbek (Hgg.)
Gewissheit und Zweifel
Interkulturelle Studien zum kriminalliterarischen Erzählen
2015
ISBN 978-3-8498-1059-7
265 Seiten
kartoniert
Sandra Beck ist Akademische Rätin a.Z. am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Mannheim. Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Gattungsgeschichte und Gattungstheorie, Literatur im 20. und 21. Jahrhundert, Erzähltheorie und Interkulturalität. Veröffentlichungen zu den Themen Literatur und Terrorismus, kriminalliterarisches Erzählen, Erinnerungspolitik und expressionistische Lyrik.
Katrin Schneider-Özbek ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik: Literatur, Sprache, Medien am Karlsruher Institut für Technologie. Sie forscht zu Mehrsprachigkeit, Kulturökologie sowie Technik und Gender in der deutschsprachigen Literatur. Ihre Dissertation erschien 2010 unter dem Titel „‚Viele Philosophen sind des Dichters Tod.‘ Elias Canetti und die abendländische Philosophie.“
Leseprobe: 9783849810597.pdf
[...] This essay collection finds a good balance in the analysis of culture and its stereotypical implications, from both inside and outside perspectives [...] [T]he book is a valuable contribution to the discourse on the contemporary German crime genre, with one question remaining unanswered: is a non-stereotypical crime novel possible, at all?
Sascha Gerhards in „Gegenwartsliteratur“ (2017)
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