Johan Zonneveld legt grundlegendes Standardwerk vor
Im Rahmen der diesjährigen Tagung der Erich Kästner Gesellschaft, die vom 8.-10.April 2011 in Ossmannstedt und Weimar stattfand, stellte der niederländische Germanist Dr. Johan Zonneveld seine dreibändige Bibliographie zu Erich Kästner vor. Zonneveld hat in mehr als 30jähriger Forschungsarbeit alle von Erich Kästner geschriebenen Primärtexte erfasst. Seine Bibliographie weist im ersten Band die Primärliteratur Erich Kästners nach. Weit über 2500 Erstdrucke hat Zonneveld erfasst und nennt den Fundort eines jeden Textes. „Nur 54% der Texte Kästners wurden später erneut in Sammelbänden oder Werkausgaben veröffentlicht“, erläutert Zonneveld. Im zweiten und dritten Band der Bibliographie wird die umfangreiche Sekundärliteratur zu Kästner vorgestellt. Neben Biographien, Untersuchungen und Rezensionen zu Kästners Werken sind u.a. auch Vertonungen, Theateraufführungen, Fernsehsendungen und Filme erfasst. Auch die komplette Korrespondenz von und an Kästner hat Zonneveld bearbeitet und dabei u.a. den umfangreichen Nachlass im Deutschen Literatur Archiv in Marbach erstmals bibliographisch erfasst. Ergänzt wird die Bibliographie durch eine ausführliche Zeittafel zu Leben und Werk Erich Kästners, durch Listen und Tabellen zu den Übersetzungen der Werke Kästners und durch Spezialverzeichnisse. Erschlossen wird die Bibliographie, die ohne seitenlange Register auskommt, durch eine CD-ROM, die dem Nutzer zahlreiche Suchfunktionen und Filter bietet und so einen zeitgemässen Zugriff auf die Fülle der Daten und Informationen ermöglicht. In seiner Präsentation erläuterte Zonneveld die Funktionsweise der digitalen Bibliographie anschaulich. Johan Zonneveld ist langjähriges Mitglied der Erich Kästner Gesellschaft und wurde 1991 mit einer Arbeit über Erich Kästner als Rezensent promoviert. Er gilt in Fachkreisen als Koryphäe zu Leben und Werk Erich Kästners. Mit der vorgelegten Bibliographie stellt Zonnveld dies eindrücklich unter Beweis.
Pressemitteilung der Erich Kästner Gesellschaft
40 Jahre Arbeit, mehr als 20.000 Nachweise zu Leben und Werk: Die 4,7 kg schwere dreibändige Bibliographie des niederländischen Germanisten Johan Zonneveld ist ein herausragendes Nachschlagewerk der Superlative. Zu entdecken sind zahlreiche neue Facetten zu Kästners Leben und Werk, die unser bisheriges Bild von Kästner verändern werden.
Aus einer Pressemeldung der Universität Leipzig: http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/pressemeldungen.html?ifab_modus=detail&ifab_id=4307
[...] Der umfangreiche Nachlass [Kästners] wurde zwar der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, bis dato aber weder veröffentlicht noch bibliografisch erschlossen. Die jetzt erschienene dreibändige Bibliografie des niederländischen Germanisten Johan Zonnevelds schliesst diese Forschungslücke und verzeichnet den gesamten Nachlass mit den integrierten Teil-Nachlässen von Elfriede Mechnig und Liselotte Rosenow. [...] Mit der Bibliografie Erich Kästner liefert Zonneveld ein Standardwerk ab, das nicht nur die Primär- und Sekundärliteratur umfassend erschliesst, sondern durch die Integration von unzähligen Materialien - von YouTube-Filmen bis zu den Hochschulheften, welche die von Kästner besuchten Lehrveranstaltungen in Leipzig nachzeichnen - neue Blicke auf Erich Kästner und sein Werk ermöglicht. Besonders hervorzuheben ist der zeitgemässe Zugriff mit Hilfe der enthaltenen CD-ROM, die dem Nutzer zahlreiche Suchfunktionen und Filter bietet.
Tobias Kurwinkel in „literaturkritik.de“ (Februar 2012)
Zur vollständigen Rezension: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16322
Die vorliegenden drei Bände sind ein Lebenswerk: Johan Zonneveld hat als Ergebnis seiner jahrzehntelangen Sammel- und Kästner-Leidenschaft […] nun die ultimative Kästner-Bibliographie vorgelegt, die bis zum Stichtag 10.10.2010 mit dem Anspruch auf Vollständigkeit das Werk und den Nachlass Kästners sowie die Sekundärliteratur bis 1945 verzeichnet. […] Die Bände könnten eine muntere Spielwiese für oulipiens bieten, und sie liefern jedenfalls viele Anregungen für die noch relativ junge wissenschaftliche Kästner-Forschung. Der Autor galt lange Zeit als zweitrangig - zu unterhaltsam, pseudo-tiefsinnig, populär, zu satirisch, um nur einige der Rezeptions-Klischees zu bedienen. Insofern stellt diese monumentale, grossformatige und mit Lesebändchen ausgestattete Personalbibliographie auch einen wichtigen Kanonisierungsschritt dar.
Sven Hanuschek in „Zeitschrift für Germanistik“ (3/2012)
Ein Lebenswerk: Die Bibliographie verzeichnet mit dem Anspruch auf Vollständigkeit das Werk Kästners und die Sekundärliteratur […]. Zudem wird ein ausführliches Verzeichnis des Marbacher Nachlasses mit dem Nachweis einzelner Korrespondenzen und sonstigen Dokumenten geboten, eine ausführliche […] Zeittafel und eine CD-ROM-Version, die nützliche Suchfunkionen bietet und vor allem zahlreiche Fotos auch der Orte, die mit K.s Biographie zu tun haben. […]
Sven Hanuschek in „Germanistik“ (2011, Heft 3-4)
[…] Das dreibändige Opus magnum [von Johan Zonneveld] - Ergebnis von beinahe vierzig Jahren akribischem Sammler- und Forscherfleiss -, das nahezu unbemerkt und weitgehend abseits vom akademischen Betrieb […] entstand, konnte 2011 im Aisthesis Verlag Bielefeld veröffentlicht werden. Bereits ein Blick in die gedruckten Bände oder eine Recherche in der beiligenden CD-ROM auf dem PC verdeutlicht unmissverständlich, dass diese Biobiografie einen wichtigen Einschnitt für die noch anstehenden Aufgaben und akademischen Belange der facettenreichen Kästner-Forschung darstellt. Erstmals führt dieses wissenschaftliche Rechercheinstrument […] das gesamten Werk- und Rezeptions-Kosmos Erich Kästner vor Augen. […]
Sebastian Schmideler in „Erich Kästner - so noch nicht gesehen.“ Internationales Kolloquium aus Anlass des Erscheinens der Bibliographie Erich Kästner von Johan Zonneveld. (Hrsg. von Sebastian Schmideler, Marburg: Tectum, 2012)
„Ein Jahrhundertwerk“ nannte Prof. Dr. Bernhardt Meier die dreibändige Bibliographie zu Leben und Werk Erich Kästners […]. Und in der Tat hat der niederländische Germanist […] eine umfassende, wenn nicht gar erschöpfende Bibliographie vorgelegt. […] Dr. Johan Zonneveld gibt der Literaturwissenschaft ein unverzichtbares Nachschlagewerk an die Hand, das dem Forscher das Gesamtwerk Kästners erschliesst, schenkt dem ambitionierten Sammler einen erschöpfenden Katalog und setzt dem Verfasser ein Denkmal.
Matthias Nicolai in „Erich Kästner Jahrbuch“ (Band 7, 2012)
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