„Das Liebeskonzil“/„Le concile d’amour“ vereinigt in einem internationalen pluridisziplinären Kolloquium zwanzig Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus vier Ländern, um über die literarische Liebe nachzudenken: Wie sich literarische Liebe und metaphorisches Begehren/Amour littéraire et désir métaphorique darstellen als Reflexion über die Beziehung der Geschlechter.
Von der jüdischen Texttradition mit dem Hohelied Salomons bis zur Zeit nach dem Holocaust mit Edmond Jabès zeigt der Gang durch die Literaturgeschichte die zunehmende Erkenntnis über die diskursive Konstruktion und die rhetorisch-poetische Verfasstheit der Liebe in ihren metaphorischen und metonymischen Gestaltungen. Bleibt der Rest des factum brutum der ‚beiden Epidermen‘, in denen immerhin gesellschaftlich geschaffene, rollen- und geschlechtsbedingte ‚Subjekte‘ stecken.
Die affectatio, Affektion, früher der Gottheit zugerechnet, muss – damit die Liebe weitergeht – das moderne und postmoderne Bewusstsein in imaginären und symbolischen Transformationen aus sich selbst erschaffen.