Wolfgang Bock will sich nicht entscheiden zwischen Claude Shannon und Warren Weaver auf der einen Seite und Marshall McLuhan auf der anderen. Während die Theorie der einen ein striktes Sender-Empfänger-Modell entwickelte, in welchem das Medium auf die vermittelte Botschaft keinen Einfluss nimmt, war für den anderen genau dieses Medium die eigentliche Botschaft. Und so löst sich Bock von den fixen Eckpunkten der Theorie und „versucht einen historischen und aktuellen Kontext der Mediendebatte herzustellen, in dem diese Motive gegenwärtig sind“, ein „Grundkurs Medienwissen“. [...]
Mit der Erfindung der Fotografie beginnt, wie schon Benjamin erkannt hat, eine neue Epoche des Sehens. Die Zwischenschaltung des Apparates zwischen Objekt und Abbilder und die „technische Reproduzierbarkeit“, dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier zwar ein technischer Schritt vollzogen ist, das neue Sehen aber eine Tradition hat. Ausdrücklich wendet sich Bock gegen eine „Medienreligion, ... die unkritisch die theologischen und spiritistischen Aspekte der alten Mediendiskurse auf die neuen Medien überträgt.“ Seine Darstellung der Geschichte legt Kanäle zu den modernen Medien, durch die auch das magische Moment fliesst, er behält aber im Blick, dass das Bild nur ein Medium ist, das die Eigenschaft hat, andere Wahrnehmungskanäle mit seinem Gehalt zu überblenden.
Christian Jooss in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 22.06.2002
[...] written in the best tradition of academic German [...].
Martin Grimm in „CLCWeb: Comparative Literature and Culture“ 5.4 (Dezember 2005)
Vollständig nachzulesen unter: http://clcwebjournal.lib.purdue.edu/clcweb05-4/books05-4.html
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