"Das Buch widmet sich einem spannenden und hochaktuellen Thema im thematischen Umfeld der Animal Studies und des Ecocriticism. Die Untersuchung, die in der Manier mittelalterlicher Bestiarien ästhetisch anspruchsvoll illustriert ist, geht von der Beobachtung aus, dass das Genre gegenwärtig Hochkonjunktur hat. Charakteristisch sei die Verbindung von Fiktionalität und Faktualität, Literatur und Wissenschaft sowie die intermediale Text-Bild-Kombination, die ästhetische Komplexität erzeuge. [...] Der Essay stellt einen guten Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen dar, die der Frage nachgehen, inwiefern etwa in den modernen Bestiarien, die die Beziehung zwischen Mensch und Tier neu formulieren, der taxonomische Blick, der Herrschaftsanspruch des Anthropos, der im Benennen, Repräsentieren und Ordnen zum Ausdruck kommt, unterlaufen wird. [...]"
Alexandra Böhm in „Germanistik“ (2018, Heft 1-2)
[...] Simonis setzt es sich zum Ziel, die Erscheinungsformen des letzthin offenen Genres, die im Verlauf des von ihr vornehmlich untersuchten Zeitraums von der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die jüngere Vergangenheit so disparate Textsorten wie das Künstlerbuch, parodistisch-satirische Werke und ökokritische Publikationen umfassen, von Fall zu Fall zu charakterisieren, voneinander zu unterscheiden, intermediale Spannungen, wie sie das Verhältnis von Bild und Text in ihrer jeweiligen künstlerischen Gestaltung prägten, zu bestimmen und so die Variabilität und ungebrochene Aktualität des Bestiariums zu erklären. [...] Im ästhetisch gefälligen Äusseren und der Harmonie im Zusammenklang von Bild und Text wetteifert Annette Simonis’ Kaleidoskop der Tiere mit dem historischen Gegenstand ihrer Untersuchungen: dem Bestiarium, wie es nicht nur mittelalterliche illustrierte Handschriften, sondern auch so manches Künstlerbuch der Moderne auszeichnet.
Hartmut Freytag in „Arbitrium“ (2018, 36/3)
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