Lange Zeit hat die deutsche Tragödie im Brennpunkt germanistisch-literaturwissenschaftlicher Forschung gestanden. In den letzten Jahrzehnten ist sie aber, besonders verglichen mit der Komödie, aus dem Blickfeld gerückt. Die Beiträge dieses Bandes stellen Fragen, die mit der Konstitution und Entwicklung der Gattung zusammenhängen, im Licht neuerer Theorie-Paradigmata neu; dabei rücken sie die einzelnen Texte, deren historische Spannbreite vom barocken Trauerspiel über die Aufklärung und die Weimarer Klassik bis zu Heiner Müller reicht, in den Kontext der europäischen Literaturgeschichte, beginnend in der griechischen Antike.