Die Figuren in den Erzählungen von Rūdolfs Blaumanis stecken in existenziellen Zwickmühlen. Sie meinen die richtige Entscheidung zu treffen und entscheiden sich doch falsch. Es sind Parabeln, die die gesellschaftliche Moral ausloten und Gewissheiten des Zwischenmenschlichen infrage stellen. […] In seiner vielleicht berühmtesten Novelle „Der Schatten des Todes“ von 1899 entwickelte Blaumanis das Modell einer zwar nicht demokratischen, aber gerechteren Gesellschaft. In der Novelle, die in Lettland Schulstoff ist, geht es um vierzehn Fischer, die hilflos auf einer Eisscholle im Meer treiben. […] Blaumanis' Fischer etablieren im Angesicht des Todes zivilisatorische Grundwerte. Sie organisieren sich gegen den Tod, indem sie sich solidarisieren. […] Angesichts heutiger Grausamkeiten im Überlebenskampf wirkt [diese Geschichte] fast wie eine Utopie.
Antje Rávic Strubel in „Deutschlandfunk: Büchermarkt“ (11.12.2017)
Die vollständige Rezension: http://www.deutschlandfunk.de/rudolfs-blaumanis-frost-im-fruehling-begruender-der.700.de.html?dram:article_id=402231
[...] Dieser Band aus dem AISTHESIS Verlag ist eine Entdeckung, hebt er nicht nur den Schleier zu einer untergegangenen Welt, sondern auch zu einer hierzulande noch nicht so vielbeachteten Kultur. [...]
In „Scherben sammeln“ (9. April 2018)
Zur kompletten Rezension: https://scherbensammeln.wordpress.com/
Es ist wichtig, dass seine [Blaumanis'] deutschsprachigen, für die damals aktuelle Zeitgeschichte sowie für die Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte Lettlands so aussagekräftigen Erzählungen als früher lettischer Beitrag zur Weltliteratur nun leicht [...] zugänglich sind. Sie sind spannend zu lesen und liefern einen schriftstellerisch verarbeiteten, oftmals dramatischen, mitunter auch humoristischen Zugang zu den politisch-sozialen Umwälzungen Lettlands der Jahrhundertwende.
Jan Lipinsky in „Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung“ (67/2018)
Da geht es um Mord und Totschlag auf dem Dorfe, um unglückliche Liebe, aber auch um den Weihnachtszauber in der alten Hansestadt Riga. Eindringlich schildert der lettische Schriftsteller Blaumanis, den in seiner Heimat jedes Kind kennt, die Welt der Menschen um 1900 in Stadt und Land, unter Letten und unter Deutschbalten. Auch die Konflikte zwischen den beiden Volksgruppen werden nicht ausgespart, z. B. wenn es um einen Rechtsstreit zwischen einem Baron und seinem Pächter geht, der beinahe in einen Flächenbrand ausartet. Einen regelrechten Überlebenkampf liefern sich dagegen Fischer, die auf einer vom Ufer losgelösten Eisscholle hilflos auf der Ostsee treiben. Wer die baltische Welt und ihre Seele kennen lernen oder einfach nur einen hochinteressanten Lesestoff möchte, der wird bei dem zweisprachigen Erzähler Rudolfs Blaumanis bestens bedient. Sehr informativ finde ich auch den Kommentarteil und die Erläuterungen des Erzählbandes.
Kundenrezension bei „amazon“ (Januar 2018)
https://www.amazon.de/Frost-Fr%C3%BChling-Die-deutschsprachigen-Erz%C3%A4hlungen/dp/3849812561/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=blaumanis&qid=1568904955&s=gateway&sr=8-3#customerReviews
[...] Rudolfs Blaumanis gehört zu den kanonischen Autoren der lettischen Literatur. Dieser Band - mit den wertvollen Handreichungen der Herausgeber - verschafft dem Leser nicht nur eine Zeitreise, sondern auch das Gefühl dafür, warum Blaumanis diese Verehrung entgegengebracht wird.
Martin Pabst in „Deutsch-Baltisches Jahrbuch“ (Band 67, 2019)
Rūdolfs Blaumanis gehört zu den kanonischen Autoren der lettischen Literatur. Dieser Band - mit den wertvollen Handreichungen der Herausgeber - verschafft dem Leser nicht nur eine Zeitreise, sondern auch ein Gefühl dafür, warum Blaumanis diese Verehrung entgegengebracht wird.
Martin Pabst in „Deutsch-Baltisches Jahrbuch“ (Band 67 / 2019)
|