[...] In den drei Romanen, die in dieser Studie verglichen werden, Thomas Manns „Buddenbrooks“, Gabriel García Márquez’ „Hundert Jahre Einsamkeit“ und Michel Houellebecqs „Elementarteilchen“ ist diese Haltung, wie die Autorin in drei gesonderten, aber strukturgleichen Studien nachweist, mehr als pessimistisch: Alle drei Romanfamilien gehen zugrunde. Mit ihrem Untergang geht jeweils ein Ende der Geschichte einher, das die Form der Romane sprengt.
Dieser Bruch in der Form, der bisher für keinen der drei Romane ausreichend gewürdigt wurde, kann vielleicht wirklich erst in der gewagten Zusammenschau dieser drei zeitlich, literarisch und kulturell so unterschiedlichen Romane sichtbar werden. Die genaue Untersuchung der Art und Weise, in der die formsprengende Inszenierung eines Endes von Geschichte jeweils vorbereitet, durchgeführt und künstlerisch bewältigt wird, fördert dabei Erkenntnisse zutage, die für eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Familiendiskursen von einigem Interesse sind.
In „literaturkritik.de“ (04/2008)
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