Im Frühjahr 2020 bricht Corona aus, und damit explodiert der öffentliche Diskurs über das Wesen der Krankheit und Sinn oder Unsinn der Schutzmaßnahmen. Der Schriftsteller Burkhard Spinnen schreibt seine Gedanken zum Thema Seuche auf, will damit aber nicht auf die großen Meinungsmarktplätze. Er veröffentlicht stattdessen regelmäßig Glossen und Monologe auf seiner eigenen Webseite und macht nur Freunde und Bekannte darauf aufmerksam. Er nennt seine Texte Corona-Briefe, Wortmeldungen aus einem unfreiwilligen Exil im eigenen Arbeitszimmer. Jetzt, da die Pandemie einer anderen Katastrophe Platz gemacht hat, erscheinen die Texte als Buch: lauter Versuche, inmitten von Aufgeregtheit und Angst die Fassung und die Form zu wahren.