Rainer Schlösser (1899-1945) war einer der bedeutendsten Kulturfunktionäre des „Dritten Reiches“. Als rechte Hand von Propagandaminister Joseph Goebbels überwachte er die Spielpläne der deutschsprachigen Theater, entschied über die Besetzung leitender Stellen im Bühnenbetrieb und steuerte die Zuteilung immenser Subventionen.
Obwohl er in nahezu sämtlichen theater- und kulturpolitischen Studien Erwähnung findet, ist über seine Person, seine Prägung und Motivation so gut wie nichts bekannt. Dabei wirft seine „eindrucksvolle“ Karriere Fragen auf, denen das vorliegende Buch erstmals ausführlich nachgeht: Welche kulturellen, ästhetischen, politischen und ideologischen Voraussetzungen brachte Schlösser mit, dass er sich scheinbar nahtlos in das Machtgefüge eingliedern, seine Stellung konsolidieren und seinen Zuständigkeitsbereich ausbauen konnte? Und wie lässt sich sein Denken und Handeln in Beziehung setzen zu den dominierenden weltanschaulichen und gesellschaftlichen Strömungen seiner Zeit?
Stefan Hüpping
Rainer Schlösser (1899-1945)
Der „Reichsdramaturg“
2012
ISBN 978-3-89528-952-1
334 Seiten, Abbildungen
kartoniert
Stefan Hüpping, geb. 1979, studierte Deutsch/Germanistik und Musik für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Osnabrück. Er ist zurzeit Studienreferendar an einer Oberschule in Berlin.
[...] Hüpping hat eine sorgfältig recherchierte und kenntnisreiche personen- und institutionengeschichtliche Arbeit zu einem wichtigen Funktionsträger des nationalsozialistischen Kulturlebens wie seines Umfelds vorgelegt. Sie ist quellengesättigt (vgl. die Aufstellung S. 293-295) und enthält zudem eine Übersicht über die Publikationstätigkeit Schlössers (S. 295-309). [...]
Frank-Rutger Hausmann in „Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft“ (Januar 2013)
Die vollständige Rezension: http://ifb.bsz-bw.de/bsz375681981rez-1.pdf