Artikel-Nr.: 978-3-8498-1420-5
Der Name war Programm: Um 1910 erprobten Schriftsteller, bildende Künstler und Architekten gemeinsam in Herwarth Waldens Zeitschrift »Der Sturm« den Aufstand gegen den spießbürgerlichen Mief des Wilhelminismus, der wie von einer Naturgewalt hinweggefegt werden sollte. Im »Sturm« erschienen unter anderem die verstörende Prosa Alfred Döblins, die Unruhe verbreitenden Zeichnungen von Oskar Kokoschka oder das begeistert begrüßte Architekturmanifest »Glasarchitektur« von Paul Scheerbart. Aber auch den Brücke-Künstlern, dem Blauen Reiter, den Futuristen, Kubisten, Konstruktivisten und den späteren Bauhaus-Protagonisten boten die Zeitschrift und ab 1912 die Kunstgalerie »Der Sturm« ein Podium. Die Arbeit untersucht erstmalig systematisch den Stellenwert der Architektur im Kulturnetzwerk dieser wirkungsmächtigen Zeitschrift. Sie zeigt auf, wie multilateral die neuen Kunstbewegungen um 1910 insgesamt von Architektur und architektonischen Ideen geprägt waren.
Daten |
Robert Hodonyi Herwarth Waldens »Sturm« und die Architektur Eine Analyse zur Konvergenz der Künste in der Berliner Moderne Moderne-Studien 6 2019 [als Print-Ausgabe: 2010: ISBN 978-3-89528-779-4] ISBN 978-3-8498-1420-5 490 Seiten, 34 Abb. E-Book (PDF-Datei), 18,2 MB |
---|---|
Inhalt |
|
Autoreninfo |
Robert Hodonyi, geb. 1977, Dr. phil., lebt als Literaturwissenschaftler und Journalist in Bremen und Dresden. |
Lese-/Hörprobe |
Leseprobe: lp-9783895287794.pdf |
Aus der Kritik |
Im Jahr 1910 gründete Herwarth Walden (1878-1941) die Zeitschrift Der Sturm […] Dieses 100-jährige Jubiläum nimmt Robert Hodonyi […] zum aktuellen Aufhänger, um eine Neuperspektivierung des Publikationsorgans einzufordern. Zu Recht akzentuiert er […] die kaum zu überschätzende Bedeutung der Zeitschrift für die Berliner Moderne […]. Bilanzierend bleibt festzuhalten, dass mit Hodonyis Dissertation eine innovative und perspektivenreiche Studie zur enormen Präsenz der Architektur im Sturm vorliegt […] Hodonyi [kann] nicht nur zeigen, dass bereits vor der Bauhaus-Bewegung eine intensive Auseinandersetzung mit der Baukunst stattfand, sondern auch, wie die Architektur in die Kunsttheorien des Sturm integriert wurde. Über sein Thema im engeren Sinne hinaus wirft der Verfasser viele zentrale Fragen zum Verhältnis von Architektur und anderen Künsten auf und bietet überzeugende Antworten, die seine Annahme einer „Architekturalisierung der Künste“ erhärten. |
Reihe |
Moderne-Studien 6 |