Rotraut Fischer hat eine Studie vorgelegt, die innerhalb der seit Jahrzehnten prosperierenden Studien zu Italien verdienstvollerweise den Fokus vom vielbeforschten Rom auf das kulturgeschichtlich aus deutscher Perspektive unbekanntere Florenz legt. [...] Es gelingt ihr in diesem Buch ganz hervorragend, mehr oder weniger prominente Menschen und Plätze in Beziehung zueinander zu setzen und die Grundlagen für weitere Forschungen zu Florenz im 19. Jahrhundert und seinen deutschen Bewohner zu legen.
Anne-Rose Meyer in „Forum Vormärz Forschung Jahrbuch 2021“
[…] die literarhistorische Erforschung jener deutschsprachigen Exilsituation im 19. Jahrhundert, die mit der Vorbereitung nationaler Einheit, der internationalen Revolution von 1848/49 und ihren Folgen sowie der Entdeckung der republikanischen Vergangenheit von Florenz koinzidierte, [blieb] bisher eher vernachlässigt. […] Fischers Buch gewinnt nicht nur durch die kenntnisreiche Darstellung der Szenerie der Salons und Begegnungen, sondern auch durch die reflektierte Diskussion ästhetischer und sozialer Umbrüche an Aussagekraft. […] Das Buch von Rotraud Fischer konstruiert auf höchst anschauliche und überzeugende Weise den Topos Florenz als ein kaum zu übersehender Faktor in der komplexen Entwicklung der intellektuellen Beziehungen zwischen deutschen und italienischen, aber auch darüber hinaus europäischen Kontexten im 19. Jahrhundert.
Markus Bauer in „literaturkritik.de“ (Juni 2023)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=29773
Nicht nur in der Zeit Goethes oder in der Romantik spielt das „Land, wo die Zitronen blühen“ kulturgeschichtlich für Deutschland eine bedeutsame Rolle [...]. [A]uf der Grundlage einer beeindruckenden Auswertung der Forschungsliteratur [beschreibt die Autorin] den „Paradigmawechsel“ von Rom nach Florenz. [...] In zehn Kapiteln werden behandelt der „kosmopolitische Salon“ der Gräfin Albany Stolberg-Gedern [...], der Historiker und Diplomat Alfred v. Reumont [...], die Schriftsteller Gino Capponi [...] und Giovan Vieusseux [...] gefolgt von der Opernsängerin Caroline Unger [...], Adele Schopenhauer [...], Fanny Lewald [...]. Der Band enthält ein umfassendes Literaturverzeichnis und am Schluß ein instruktives Register.
bl in Brüder-Grimm-Journal, Dreizehntes Heft, Sommer 2023, S. 44
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