Sills Essay zielt auf einen grösseren Leserkreis und ist dafür durch das Konzept des anschaulichen Vergleichs, durch die hilfreichen Inhaltsangaben der analysierten Werke und die lebendige Prägnanz seiner Sprache bestens geeignet.
Paul Mog in „Germanistik“ (Bd. 50/H. 3-4)
[…] Das andere Werk, von Oliver Sill, ist ein grosser Essay, der unter dem Thema Liebe und Skandal den Bogen spannt von Goethes Wahlverwandtschaften bis zu neueren Romanen wie Walsers Ein fliehendes Pferd und Dieter Wellershoffs Liebeswunsch. Auch Werke etwa von Döblin, Böll, Christoph Hein, Hera Lind erscheinen, insgesamt zwanzig an der Zahl. Immer geht es um die Kluft von Sex und Sittlichkeit. Der Ehebruch und ähnliche Gebaren des Rebellierens, die bei Goethe nur phantasiert werden, erobern intensiv die Literatur. Dem Essay-Charakter des Buches entsprechend kommt Sill ganz ohne Fussnoten aus. […] Sehr gut beobachtet Sill, wenn er Fontanes Kreieren als ein „Ausleuchten“ der Realität kennzeichnet. Sill hat für alle seine besprochenen Werke Inhaltsangaben beigefügt, so dass sich das Buch im Rahmen seines Liebes-Themas auch als ein Romanführer lesen lässt.“
Martin Lowsky in „Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft“ (39/Dez. 2010)
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