Artikel-Nr.: 978-3-89528-768-8
Die Utopie als literarische Gattung sieht sich im 20. Jahrhundert angesichts der postmodernistischen Forderung nach einem radikal pluralistischen Denken mit einem Legitimationsproblem konfrontiert. Der weit verbreiteten Auffassung, der Postmodernismus habe den ‚Tod‘ der Utopie besiegelt, wird von Judith Leiß im vorliegenden Buch jedoch entschieden widersprochen. Den Abgesängen stellt sie die These von der Herausbildung einer neuen Spielart der literarischen Utopie entgegen, die als Ergebnis einer konstruktiven Rezeption des postmodernistischen Denkens innerhalb der utopischen Tradition verstanden wird.
In diesem neuen Subgenre der Utopie, das im kreativ-anverwandelnden Rückgriff auf ein bekanntes kulturphilosophisches Konzept ‚Heterotopie‘ genannt wird, manifestiert sich das postmodernistische Pluralitätspostulat als literarisches Gestaltungsprinzip. Wie anhand von Romanbeispielen aus verschiedenen Literaturen aufgezeigt wird, stellt die Heterotopie mit Blick auf die Totalitarismusvorwürfe, welchen sich die Utopie insbesondere seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in zunehmendem Maße ausgesetzt sieht, eine neue Stufe der innerliterarischen Reflexion dar.
Daten |
Judith Leiß Inszenierungen des Widerstreits Die Heterotopie als postmodernistisches Subgenre der Utopie 2010 ISBN 978-3-89528-768-8 297 Seiten kartoniert |
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Inhalt |
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Autoreninfo |
Judith Leiß, Jahrgang 1977, studierte Germanistik, Anglistik, Philosophie und Erziehungswissenschaften an der Universität zu Köln, wo sie 2009 promovierte. |
Lese-/Hörprobe |
Leseprobe: 9783895287688.pdf |
Aus der Kritik |
[...] Die Arbeit ist [...] scharfsinnig, ihre Festlegungen und Unterscheidungen sind diffizil, daher für den Literaturwissenschaftler sicherlich sehr anregend [...]. |