»Der Mann der in den Wald (hinein)geht …« – immer aufs Neue geht er in einen babylonischen Wald abgelagerter Deutungen, fragmentarisch nachhallender Mythen, Theoreme, Erzählungen, Märchen, Redefloskeln, mittels derer die Menschheit zu bestimmen versuchte, was es heißt, ein Mann in dieser Welt zu sein. Insgeheim ist er auf der Jagd nach Möglichkeiten, die ungreifbare, zersplitterte Welt »draußen«, jenseits der Redeweisen und Denkmuster, noch einmal darzustellen. In sich mehr und mehr verzweigenden Perioden scheitert diese tausendseitige Jagd und erzeugt dabei einen der abgründigsten, humor- und kunstvollsten Texte der deutschen Gegenwartsliteratur, durchkomponiert wie ein Gedicht, »Die Freuden der Jagd« des 1962 geborenen und in Berlin wirkenden Ulrich Schlotmann. Sebastian Kiefers Buch geht Satz für Satz den Abgründen, dem Witz, der Kunst nach und schärft die Sinne des Lesers für die eigensinnigen Zumutungen und Freuden bedeutender Dichtung heute.
Sebastian Kiefer
»Der Mann der in den Wald (hinein)geht…«
Ulrich Schlotmann und seine Welt-Rede-Komödie »Die Freuden der Jagd«
2015
ISBN 978-3-8498-1114-3
150 Seiten
kartoniert
Der Musik- und Literaturwissenschaftler Sebastian Kiefer ist derzeit Mitarbeiter am Robert-Musil-Institut Klagenfurt. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Theorie der Künste, u.a. Was kann Literatur? (2006), Was ist eigentlich ästhetische Moderne? (2011), Über allen Gipfeln. Magie, Material und Gefühl in Goethes Gedicht »Ein gleiches« (2011), Ferdinand Schmatz oder: Nur der Avantgardist kann Romantiker sein (2012), Das unsichtbare Genie. Herzenseinfalt und Artistik in Eichendorffs Verskunst (2015).
Leseprobe: 9783849811143.pdf