Die achtziger Jahre waren das Jahrzehnt der rumäniendeutschen Literatur. War sie bis dahin in der Bundesrepublik weitgehend unbeachtet geblieben, so wurde man hierzulande plötzlich aufmerksam auf eine ganz spezifische, sprachlich in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte deutschsprachige Literatur, die auf einer »Sprachinsel«, an den Rändern der 'großen' deutschen Literaturen ein vielfach gebrochenes Dasein gefristet hatte. Tiefgreifende Minderheitenproblematik und ein zunehmend gespanntes Verhältnis zur Ceausescu-Diktatur prägten das Schreiben von Schriftstellern wie Herta Müller und Richard Wagner, wie Franz Hodiak, Werner Söllner und Klaus Hensel, die sich nach ihrer Ausreise aus Rumänien in der Literatur der Bundesrepublik etablieren konnten.
Mit der vorliegenden Studie, die durch einen umfangreichen bibliographischen Anhang ergänzt wird, liegt eine erste Bestandsaufnahme rumäniendeutscher Literatur in der Bundesrepublik der achtziger Jahre vor. Das besondere Interesse des Verfassers gilt der überaus schwierigen Schreibsituation der Autoren in Rumänien, den beschwerlichen Bedingungen ihres Wechsels in die Bundesrepublik sowie den vielfältigen Problemen, die daraus für ihr Schreiben hier resultieren.
René Kegelmann
"An den Grenzen des Nichts, dieser Sprache..."
Zur Situation rumäniendeutscher Literatur der achtziger Jahre in der Bundesrepublik Deutschland
1995
231 Seiten
kartoniert
ISBN 3-89528-132-8
René Kegelmann, geb. 1961, studierte Germanistik, Amerikanistik, Theaterwissenschaften und Literaturkritik in Frankfurt am Main und München. Promotion 1994. Literaturkritische Publikationen zur Gegenwartsliteratur. Er lebt in München und arbeitet als Dozent in der Erwachsenenbildung und als freier Mitarbeiter im Verlagwesen.