Lemmler, Dennis: Verdrängte Künstler - Blut-Brüder - Serapiontische Erzieher

Artikel-Nr.: 978-3-89528-827-2
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Die Familie als Ort lebenslang prägender Individuation: Dieses in E.T.A. Hoffmanns Erzählungen und Romanen immer wieder variierte Motiv wird in dieser Studie erstmals zum Gegenstand einer umfassenden, auf das Gesamtwerk bezogenen Untersuchung, die sowohl Forschungsfavoriten wie den Sandmann einer neuen Lektüre unterzieht als auch bislang eher vernachlässigte Texte wie Datura fastuosa berücksichtigt.

In detaillierten Einzelanalysen werden Hoffmanns facettenreiche Schilderungen familiären Lebens nicht nur als kritische Auseinandersetzung mit den um 1800 in der Lebenswirklichkeit, besonders aber in der Literatur verbreiteten bzw. diskutierten Familienmodellen erkennbar; darüber hinaus erweisen sie sich als Medium für Hoffmanns Hauptthema der Künstlerexistenz. So wird der Nachweis geführt, wie filigran die Familien- und die Künstlerdarstellung aufeinander bezogen sind. Genese und Scheitern individuellen Strebens innerhalb etablierter, tendenziell vereinnahmender Familienformen erscheinen geradezu als eine narrative Grundstruktur Hoffmanns, während vor allem die späten Märchen ein neues Familienverständnis andeuten: hin zu einer die künstlerisch-freie Identität pädagogisch hervorbringenden und stützenden Institution, zum Ausdruck und Garanten des Serapiontischen Prinzips.

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