Der vorliegende Band präsentiert aktuelle Lesarten der Literatur Friederike Mayröckers, der diese Publikation als Festschrift gewidmet ist. In der Vielstimmigkeit der hier verfolgten Lektüren und Analysen spiegelt sich die Polyphonie des umfangreichen Werkes der Autorin wider. In einem breiten Spektrum an theoretischen und methodischen Zugängen werden spezifische Themen, Motive und Verfahren, intertextuelle Beziehungen, werkgenetische, poetologische und ästhetische Aspekte ihres Werkes in den Blick genommen. Neben textübergreifenden Studien werden auch minutiöse Lektüren von Einzeltexten vorgelegt. Den jüngeren und jüngsten Texten der Autorin wird dabei besondere Aufmerksamkeit zuteil. Der vorliegende Band enthält neben einem Beitrag zum 2008 publizierten Prosabuch Paloma auch eine erste Lektüre des 2009 erschienenen Gedichtzyklus Scardanelli sowie eines Gedichts aus Mayröckers jüngstem Lyrikband dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif.
Alexandra Strohmaier (Hg.)
Buchstabendelirien
Zur Literatur Friederike Mayröckers
2009
ISBN 978-3-89528-765-7
227 Seiten
kartoniert
Alexandra Strohmaier, geb. 1975, Dr. phil., Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Kulturwissenschaften und Lehrbeauftragte für Neure deutsche Literatur am Institut für Germanistik der Universität Graz. Arbeitsschwerpunkte: Literatur des 19., 20. und 21. Jahrhunderts, Literatur- und Kulturtheorie, Narratologie. Ausgewählte Veröffentlichungen: (Hg. mit Ingrid Spörk) Leopold von Sacher-Masoch. Graz, Wien: Droschl 2002; (Hg. mit Ingrid Spörk) Veza Canetti. Graz, Wien: Droschl 2005; Logos, Leib und Tod. Studien zur Prosa Friederike Mayröckers. München: Fink 2008.
Leseprobe: 9783895287657.pdf
[...] Zu ihrem [Friederike Mayröckers] 85. Geburtstag am 20. Dezember 2009 gratulieren wir herzlich und weisen gerne auf eine Festschrift hin, die Alexandra Strohmaier zu diesem Anlass unter dem Titel „Buchstabendelirien“ herausgegeben hat. Sie enthält viele lesenswerte Beiträge: von Klaus Kastberger, Elisabeth von Samsonow, Daniela Strigl, Valérie Baumann, Marcel Beyer, Inge Arteel, Alexandra Strohmaier, Sabine Kyora, Thomas Eder, Barbara Thums, Erika Thunner und Beth Bjorklund. Eröffnet wird der Band mit einem Geburtstagsbrief von Walter Hinderer, der am Ende seiner „Ohren-Blicke der Erinnerung“ die Autorin selbst sprechen lässt – mit ihrer „Botschaft für 2099“. Auf dass sich die frohe Botschaft erfülle:
2099 bin ich 174 Jahre alt.
Die Medizin hat es bis dahin möglich gemacht, mindestens
200 Jahre alt zu werden.
Jeder der jetzt geboren wird, wird 2099 99 Jahre sein, also
die Hälfte des Lebens noch vor sich haben.
Ich wünsche mir, daß es 2099 einen neuen Hölderlin geben
möge, daß es keine Kriege, keine Hungersnöte, keine Über-
schwemmungen, keine Erdbeben, keine Feuersbrünste
mehr gibt, daß die Wissenschaften human sein mögen.
[...]
Redaktion literaturkritik.de in „literaturkritik.de“ (Dezember 2009)
Der vollständige Artikel: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=13807
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