Im Grenzgebiet zwischen Lyrik und Lied
„Lyrische Dichtung ist seit den frühen Kulturen zur Musik vorgetragene, also meist gesungene Dichtung“: Lakonischer als Dieter Burdorf kann man das, was Lyrik gewesen ist, kaum formulieren, und damit zugleich den Finger darauf legen, als was Lyrik heute definitiv nicht mehr gilt: als singbar. Dabei wird gesungen und geträllert, was das Zeug hält, gerade von den so genannten großen Themen: von Liebe, Hoffnung, Erinnerung, Vertrauen, Leid, Trauer, Schmerz, Empörung. Und alle möglichen Leute wollen es hören – nur als Lyrik gilt es nicht. Die Literaturwissenschaft hat sich jedenfalls von diesem Thema abgewandt. Das Gefälle zu den zeitgenössischen Lyrikern seit Gottfried Benn und Paul Celan bis hin zu Durs Grünbein könnte kaum größer sein. Herbert Grönemeyer ein Lyriker? TonSteineScherben-Songs als große Gedichte? Heino als lyrischer Gemütssensor? Die Söhne Mannheims als gereimter Ausdruck neuer deutscher Befindlichkeit? Ja - aber Kunst? Hohe Kunst? Gelegentlich schafft es dann doch jemand – nach Brecht -, diese Hürde zu überspringen: Aber um welchen Preis?
Worum also geht es in diesen JUNI Heften? Ums deutsche Lied in seinen Varianten und Abwegen, in seinen Untiefen und Höhen. Also um alles was Gedicht ist und brauchbar.
JUNI
Magazin für Literatur und Politik
Heft 39/40 und 41/42
Deutsches Lied
Vol. I und II
Herausgegeben von Gregor Ackermann, Walter Delabar und Carsten Würmann
2007
ISBN 978-3-89528-625-4
ISSN 0931-2854
2 Bde, 288 und 256 Seiten
kartoniert
im Abonnement EUR 50,-
Volume I (Heft 39/40): Von den Hymnen bis zum Baum der Schmerzen
Volume II (Heft 41/42): Vom Niedergang der Diseusenkultur bis zu Aggro Berlin
JUNI. Magazin für Literatur und Kultur Heft 39/40 und 41/42