»Es ist das historische Verdienst Inge Rippmanns, Börne der deutschen Literaturwissenschaft (und nicht nur der) wieder nahegebracht, ihn aus den einseitigen Zuschreibungen herausgelöst zu haben, in die er immer wieder geraten ist. Aber die Arbeiten, alle zusammengenommen, vermitteln ungleich mehr. Sie sind ein bis in Einzelheiten ausgemaltes Gemälde der Vormärzjahre – deren geistige Topographie wird sichtbar, sichtbar werden die unaufhebbaren Spannungen jener Jahre, deutlich werden die Ideale des 18. Jahrhunderts, die in diese Jahre noch hineinragen, aber deutlich wird auch etwas vom fatalen 19. Jahrhundert mit Zensur und Nationalideologie, Antisemitismus und Mißtrauen der kritischen Brillanz von Autoren wie Börne und Heine gegenüber.« So beschreibt der Augsburger Literaturwissenschaftler Helmut Koopmann resümierend die hier vorgelegten Studien Inge Rippmanns zu Ludwig Börne.
Die Aufsätze umfassen thematisch vier Gruppen: Sie haben biographische Aspekte ebenso zum Gegenstand wie Börnes politisches Credo. Des weiteren sind sie dem Verhältnis der beiden exilierten ‚Dioskuren‘, Börne und Heine, gewidmet und fokussieren konkrete Stellungnahmen Börnes zu Personen und Ereignissen seiner Zeit.
Inge Rippmann
„Freiheit ist das Schönste und Höchste in Leben und Kunst“
Ludwig Börne zwischen Literatur und Politik
Vormärz-Studien Bd. XI
2004
ISBN 978-3-89528-481-6
417 Seiten
kartoniert
Mit diesem Kosmopoliten, der dennoch Deutscher bleiben wollte und den nicht zuletzt sein Judentum vor jeglichem engstirnigen Nationalismus bewahrte, hat sich die Forscherin Inge Rippmann über Jahrzehnte intensiv beschäftigt. Der Aisthesis Verlag hat die Früchte dieser Arbeit – Studien, Essays, auch Einführungen zu den von Inge und Peter Rippmann herausgegebenen Werken und Briefen Börnes – zusammengestellt und präsentiert sie in einem sorgfältig edierten Band.
hol. in „Neue Zürcher Zeitung“ (6./7.8.2005)
Sachverstand, Ausdauer, Darstellungsgabe und Spezialkenntnis haben in jahrelanger Geduld die verlässlichsten Ergebnisse zustande gebracht. Die Börne-Forschung, die Heine-Philologie, die wissenschaftlichen Gruppen, die sich mit dem Vormärz beschäftigen, sind Inge Rippmann in höchstem Grade verpflichtet [...]. Der Verlag und das damit verknüpfte Forum Vormärz Forschung e.V., dessen Richtlinien sie geradezu idealtypisch erfüllt und dessen Ehrenmitglied sie ist, konnten keinen besseren Gedanken aus Anlasse ihres runden Geburtstags und zum eigenen zehnjährigen Bestehen haben als ihr mit diesem Band ein Geburtstagsgeschenk zu machen, an dem sie mit allen Fasern ihrer Agilität selbst beteiligt ist, das ihre Lebensleistung spiegelt und das wiederum uns allen als hilfreiches, klug gegliedertes Sammelwerk von Nutzen sein wird.
Joseph A. Kruse in „Heine-Jahrbuch“ 2005
Wer zu diesem Band XI der Vormärz-Studien greift, darf reichlich ernten. Die Autorin ist eine ausgewiesene Börne-Kennerin [...]. Dem [...] Bürgertum der Gegenwart wäre der Sammelband zur Selbstaufklärung dringend anzuraten [...].
Erich Dauenhauer in „Walthari“ (18.11.05)
Ohne I. Rippmann keine Börne-Forschung, so einfach ist das [...]. Den Reichtum von Börnes Schrifttum (er war auch ein großer Briefschreiber) und zugleich die Breite der Rippmannschen Arbeiten über ihn gibt die Anlage des Sammelbandes wieder [...].
Joachim Bark in „Germanistik“ (Band 46/2005, Heft 3-4)
Vormärz-Studien