Kreikebaum, Marcus: Heiner Müllers Gedichte

Artikel-Nr.: 978-3-89528-385-7
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Gedichte haben Heiner Müller stets begleitet. Bereits in den fünfziger Jahren entstanden eine Anzahl von Gedichten, von denen allerdings nur wenige in der DDR veröffentlicht wurden. Den ganzen Umfang seines etwa 320 Gedichte umfassenden Werks machte erst deren posthume Herausgabe im ersten Band der neuen Werkausgabe sichtbar.
Die vorliegende Untersuchung stellt die Gedichte erstmals im Kontext ihrer Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte vor. Es werden rund fünfzig Gedichte in Form von Reihen, Zyklen und dramatischen Montagen ausführlich kommentiert. Von entscheidender Bedeutung ist dabei Müllers Umgang mit der Geschichte als Zeiterfahrung. Durch ihn lassen sich seine Texte als fortgesetzte Versuchsreihe einer Vermittlung zwischen Geschichte und Gegenwart im Spannungsfeld von Politik und Kunst betrachten. Besondere Beachtung schenkt die Studie den lebenslangen Bezügen Müllers auf bestimmte Motive, Werke und Autoren, allen voran Bertolt Brecht. Dargestellt wird, wie der Autor in seinen Gedichten Metaphern für seine spezifischen Leseakte findet, die spätere dramatische Bearbeitungen oft schon im Kern enthalten. Die beiden Leitmotive seines späten Gedichtswerks sind die Beschäftigung mit der deutschen Wiedervereinigung vor dem Hintergrund der römischen Geschichte und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod. Diese ‚Abschiedstexte‘ stellen ein, in dieser Form wohl einzigartiges, lyrisches Vermächtnis dar.

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