Das Album für Minna enthält 72 Seiten mit lavierten und aquarellierten Zeichnungen, die zwischen 1855 und 1857 von dem Düsseldorfer Maler Theodor Mintrop (1814-1870) für Minna Bozi, geborene Rose, und ihre Familie in Bielefeld und Düsseldorf geschaffen wurden. Minna war Pianistin und Musikliebhaberin. Theodor Mintrop hatte schon 1852 das Titelblatt von Robert Schumanns Der Rose Pilgerfahrt angefertigt, als Minna mit ihrem Mann, dem Kaufmann Theodor Bozi, von Bielefeld nach Düsseldorf umsiedelte. Minnas Liebe zur Musik war ein Anlass für die Zeichnungen zur Musik in dem Album. Mintrops Interesse an den Zusammenhängen zwischen der Musik und der bildenden Kunst war ein weiterer, und seine humoristischen Skizzen sind sowohl schön als auch witzig und originell. Das Album wurde 1997 in einem Familienarchiv im Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiv (jetzt Landesarchiv NRW – Abteilung Ostwestfalen-Lippe) in Detmold von Minna Bozis Urgroßnichte Dr. Margaret A. Rose gefunden, die es dann erforscht und für den Druck vorbereitet hat. 2003 erschien die erste Ausgabe des Albums im Aisthesis Verlag. Zum 150. Todesjahr Theodor Mintrops wurde diese neue, ergänzte Auflage gedruckt.
Theodor Mintrop
Das Album für Minna (1855-1857)
Nebst weiteren neuentdeckten Materialien
Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Margaret A. Rose
2., ergänzte Auflage 2020
ISBN 978-3-89528-378-9
182 Seiten, Großformat 20,5 x 29,5 cm, farb. Abb.
kartoniert
Margaret A. Rose, geboren 1947 in Melbourne/Australien, lebt heute in Cambridge/England. Nach ihrer Promotion mit einer Untersuchung zum Werk Heines (1973) hat sie 1979 ihre wichtige Parodieanalyse „Parody//Meta-Fiction“ vorgelegt, der weitere Buchveröffentlichungen, u.a. 1993 der Band „Parody: ancient, modern and post-modern“, folgten. Zudem hat sie über die Kunst des 19. Jahrhunderts sowie über ästhetische und kunsthistorische Probleme des 19. und 20. Jahrhunderts gearbeitet und publiziert.
Leseprobe: lp-9783895283789.pdf
Das Album verzeichnet die schönen Seiten des Lebens in humoristischer Sicht: bürgerliche Geselligkeiten, Feste, Familienfeiern in Düsseldorf oder im Roseschen Haus an der Ritterstr. in Bielefeld. [...] Das Buch [gewährt] vielerlei Einblicke in das gesellige Leben des Bürgertums unserer Region im 19. Jahrhundert. [...] – ein Album vergangener Lebensträume.
Manfred Strecker in „Neue Westfälische“ (13.03.2003)
[Es] ist ein glücklicher Umstand, dass Dr. Rose zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zu Literatur und Kunst des 19. Jahrhunderts veröffentlicht hat und insbesondere sich mit Parodien im 19. Jahrhundert und der Geschichte der Parodie bis zur Postmoderne befasst. Ihr detaillierter Kommentar zu Theodor Mintrop betont den spielerischen Umgang Mintrops mit kunstgeschichtlichen Zitaten und Anregungen, die Verfahrensweisen der Postmoderne vorwegzunehmen scheinen.
Gabriele Zangs in „Werdener Nachrichten“ vom 28.2.2003
[Die Verfasserin] macht die Qualität der Zeichnungen deutlich, die - heute sehr modern - durch ihren spielerischen Umgang mit kunstgeschichtlichen Zitaten und Anspielungen ihren besonderen Rang erhalten. Darüber hinaus stellt das hier erstmals publizierte Album in seinen stimmungsvollen Zeichnungen ein eindrucksvolles Abbild des bürgerlichen Lebens um 1850 dar.
Hanns Michael Crass in „Düsseldorfer Jahrbuch 74“ (2003)
Sie [Margaret A. Rose] erkannte sofort den künstlerischen Wert der oft humorvollen Mintrop-Zeichnungen, die ein Zeugnis nicht nur der Geschichte ihrer Vorfahren, sondern auch des bürgerlichen Lebens im 19. Jahrhundert sind.
In „DAAD Letter“ 2/04