Uecker, Karin: Hat das Lachen ein Geschlecht?

Artikel-Nr.: 978-3-89528-338-3
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Franca Rame, Elfriede Jelinek, Ginka Steinwachs und Caryl Churchill haben nicht nur komische Stücke geschrieben, sondern setzten sich durch ihre Figurenzeichnung kritisch mit dem Geschlechterverhältnis auseinander. Die Texte reflektieren in Dramaturgie und Thematik die Theoriebildung innerhalb der modernen Frauenbewegung. Trotz aller Unterschiede gibt es einen gemeinsamen weiblichen Nenner: Die Auflösung von Identifikationsmodellen sowohl auf der dramaturgischen als auch auf der sprachlichen Ebene.
Zwei Fragen stehen bei der Erörterung der Theatertexte im Vordergrund: Wie kann ein Text, der ein sprachliches Gebilde darstellt, entziffert und produktiv gemacht werden, und welche Anforderungen stellt der Text an die Charakterisierung der komischen Figuren?
Dabei strebt die Autorin einen Paradigmenwechsel innerhalb der Komödienforschung an. Die Tradition des identifikatiorischen Lachens, die sich im Gegensatz von 'Mit' - und 'Ver'- Lachen vermittelt und die mit einer polaren Begrifflichkeit von 'männlich' und 'weiblich' einhergeht, sollte einem nicht-identifikatorischen Lachen Platz machen, das die Autorin als weiblich bezeichnet. Ein auf diese Weise definiertes weibliches Lachen eröffnet Möglichkeiten einer veränderten Praxis, die eine Auflösung von erstarrten Denkkonzepten zugunsten einer größtmöglichen Durchlässigkeit und Differenziertheit im Denken und im Lachen bewirken kann.

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