Max von der Grün (1926-2005) ist vor allem durch seine Romane und Erzählungen zur Arbeitswelt des Ruhrgebiets bekannt geworden. In den 1970er Jahren entdeckte er allerdings auch die Kinder- und Jugendliteratur für sich. Darin griff er bis heute aktuelle Themen auf, die für junge Leser:innen anregend erzählt wurden: die Inklusion körperlich behinderter Kinder in seinem Bestseller „Vorstadtkrokodile“ (1976); in „Wie war das eigentlich?“ (1979) die eigenen Erfahrungen mit der NS-Diktatur, die mit einer Auswahl von Dokumenten der Zeit kombiniert wurden; die schwierige Orientierungssuche im Leben und die erste Liebe von Pubertierenden in „Friedrich und Friederike“ (1983). Obwohl diese Bücher sehr hohe Auflagen erreichten und auch als Verfilmungen für das Fernsehen und das Kino erfolgreich waren, hat sich die literaturwissenschaftliche Forschung bislang kaum mit diesem wichtigen Aspekt im Gesamtwerk von der Grüns beschäftigt. Der vorliegende Sammelband möchte diese Lücke schließen und damit die Erinnerung an einen der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Literatur nach 1945 wachhalten.
Jan-Pieter Barbian / Erhard Schütz (Hgg.)
in Zusammenarbeit mit Iuditha Balint
Gegen Mauern anschreiben
Max von der Grün als Kinder- und Jugendbuchautor
2023
ISBN 978-3-8498-1877-7
173 Seiten
kartoniert
Jan-Pieter Barbian (* 1958) ist seit 1999 Direktor der Stadtbibliothek Duisburg, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins für Literatur Duisburg und der Duisburger Bibliotheksstiftung.
Erhard Schütz (* 1946) hatte von 1996 bis zu seiner Emeritierung 2011 den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt 18. bis 21. Jahrhundert an der Humboldt-Universität zu Berlin inne.
Leseprobe: lp-9783849818777.pdf
Der neue Sammelband nähert sich dem Jugendschriftsteller von der Grün aus unterschiedlichen Perspektiven. Ein lohnenswertes Unterfangen, das einmal mehr zeigt, dass von der Grün ein geborener Erzähler war, dessen Werk keine Patina angesetzt hat.
Walter Gödden in „Westfalenspiegel“ (August/September 2023)
[...] Viel wurde in der deutschen Literaturwissenschaft schon über von der Grün geschrieben. Doch ein Aspekt seines Schaffens wurde bislang wenig beachtet: seine Kinder- und Jugendbücher. Genau darum ging es bei einer hochkarätig besetzten Fachtagung [...]. Der Duisburger Bibliotheksdirektor Jan Pieter Barbian und Erhart Schütz, langjähriger Lehrstuhlinhaber für Neuere Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin, gaben nun einen Band mit Vorträgen dieser Tagung heraus. [...]
Peter Klucken in „Rheinische Post“ (23. Mai 2023)
Der Band ist empfehlenswert, weil er über die Jugendliteratur materialreich referiert, darüber hinaus den neuesten Stand der biographischen Erforschung repräsentiert, die lokalen Bezüge um Ruhrgebiet vorantreibt und die Aktualität der Literatur Max von der Grüns ins Gedächtnis ruft.
Rüdiger Scholz in „Monatshefte“ (Vol. 117, No. 1, 2025)
Werbeflyer: 1877-max_vd_gruen-eflyer.pdf