Vor dem sozial- und kulturgeschichtlichen Hintergrund der Weimarer Republik widmet sich die Untersuchung den Debütromanen der Autorinnen Marieluise Fleißer, Irmgard Keun und Gabriele Tergit aus dem Jahre 1931. Durch die systematische Lektüre und ausführliche Diskussion der Texte werden verschiedene Konstruktionen von Weiblichkeit aufgedeckt, die ein facettenreiches Bild vom „Frau-Sein“ in der turbulenten Zwischenkriegszeit spiegeln und eindringlich den sozialen Wandel der Geschlechterrollen dokumentieren.
Zugleich fokussiert die Studie das Phänomen der „schreibenden Frau“ in doppelter Hinsicht, indem sowohl die Autorinnen als auch der Sozialtypus der „Neuen Frau“ bzw. der weiblichen Angestellten beleuchtet werden. Das organisierende Zentrum bildet dabei die Apparatur Schreibmaschine als zentrales Medium der Kommunikation zwischen weiblichen Angestellten und den über sie publizierenden Autorinnen. Liane Schüller geht u.a. der spannenden Frage nach, inwieweit das Werkzeug der schreibenden Frau in der Weimarer Republik letztlich als Dispositiv der Kontrolle oder als Möglichkeit des Fortschritts diente.
Liane Schüller
Vom Ernst der Zerstreuung
Schreibende Frauen am Ende der Weimarer Republik: Marieluise Fleißer, Irmgard Keun und Gabriele Tergit
2019 [als Print-Ausgabe: 2005: ISBN 978-3-89528-506-6]
ISBN 978-3-8498-1400-7
372 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 58 MB
Liane Schüller studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Philosophie an der Ruhruniversität Bochum. Nach mehrjähriger Berufstätigkeit in den Bereichen Kulturmanagement und Theater ist sie mit der vorliegenden Monographie an der Universität Duisburg-Essen promoviert worden.
Leseprobe: 9783895285066.pdf
|
|
Josting, Petra; Fähnders, Walter "Laboratorium Vielseitigkeit". Zur Literatur der Weimarer Republik
48,00 €
*
|
|