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In den Prosatexten des Leipziger Erfolgsschriftstellers Karl Herloßsohn (1802-1849) finden sich reichhaltige Referenzen auf die Themen Literaturmarkt, Schreiben und Publizieren. In ironischer, kritischer und häufig subversiver Weise rekurriert Herloßsohn auf die Kommerzialisierung der vormärzlichen Literaturlandschaft sowie die gewandelte Rolle des Schriftstellers. Dessen Arbeit ist nicht nur durch die Zensur geprägt, sondern vor allem auch von zunehmendem wirtschaftlichen Kalkül beeinflusst. Die hier untersuchten Texte zeigen, dass gerade jene Fokussierung auf den Markt – von den Zeitgenossen häufig als Indiz kulturellen Verfalls gedeutet – im Falle Herloßsohns ein besonderes Potenzial als literarisches Thema und poetologische Herausforderung in sich birgt.
Jan Patrick Müller
Literaturmarkt, Schreiben und Publizieren im Prosawerk Karl Herloßsohns (1802–1849)
Vormärz-Studien Bd. XXXVII
2015
ISBN 978-3-8498-1085-6
299 Seiten
kartoniert
Jan Patrick Müller studierte Neuere Deutsche Literatur und Philosophie in Berlin und Wien und wurde 2014 an der Freien Universität Berlin mit der vorliegenden Untersuchung promoviert. Er arbeitet als Lektor in China.
Leseprobe: lp-9783849810856.pdf
Insgesamt [...] stellt [die Studie] als detaillierte und in weiten Teilen schlüssige Untersuchung der unter poetologischen Aspekten interessanten Passagen aus dem Werk eines heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Autors [...] einen wichtigen Beitrag zur germanistischen Forschung dar.
Heiko Ullrich in „Forum Vormärz Forschung“ (Jahrbuch 2015)
[...] Die Untersuchung [...] überzeugt durch eingehende Textanalysen und verallgemeinernde Rückschlüsse aus den symptomatischen Einzelfällen. So kann der Verf. zeigen, dass H.s Referenzen auf die Zwänge eines florierenden Marktes weniger als persönliche Zeugnisse eines getriebenen Vielschreibers zu lesen sind, sondern vielmehr als selbstbewusste Entdeckungen des produktiven Potentials, die der Literaturbetrieb seiner Zeit geboten hat.
Dieter Martin in „Germanistik“ (2015, Heft 3-4)
Vormärz-Studien Bd. XXXVII