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Sieß, Jürgen: Die Zentren verschieben sich. Rilkes innere Karte

Artikel-Nr.: 978-3-89528-169-3
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Rilke sucht in Städten wie Paris, Moskau und Toledo Zentren, die ihm Halt bieten können. Diese Hoffnung ist begründet in der Kenntnis der Orte, die er der Lektüre und der Betrachtung von Bildern verdankt. Er hat die Städte als Zentren, als Fixpunkte ausersehen. Es erweist sich jedoch, daß der eine Ort sich auf den anderen hin öffnen oder sich über ihn schieben kann. Die Städte sind in Bewegung, und Rilke wendet sich mehr und mehr dem ‚inneren Ort‘ zu. Auch hier jedoch stößt er auf das Prinzip der Verschiebung. Wenn er in dieser Dynamik einen Verlust sieht, verspricht sie jedoch zugleich einen Gewinn: den der Offenheit für die wechselseitige Beziehung. Der imaginäre Ort soll nun seinerseits veräußerlicht, vergegenständlicht werden. Und unter der Voraussetzung, daß das Ich sich selbst von dem Ort bilden läßt, kann eine enge Ich-Welt-Beziehung gelingen, wenn auch nur vorübergehend und nicht in der realen Geographie, sondern im »Herz-Werk« des Dichters.

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