Die Familie der Dickiusse und Dickiussianer ist so groß, so ausgebreitet in Westphalen, daß ich meiner Sicherheit alle nur mögliche Vorsicht schuldig bin. Ich sage freylich von ihrem großen Ahnherrn nichts, als die reine Wahrheit; aber die Wahrheit gebiehret auch Haß und Verfolgung in Westphalen.
Lesebuch Johann Moritz Schwager
Zusammengestellt von Frank Stückemann
Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 32
2012
ISBN 978-3-89528-904-0
164 Seiten
kartoniert
Johann Moritz Schwager (1738-1804), Theologe, Publizist, Reise- und Romanschriftsteller, war Verfechter der Aufklärung und eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der westfälischen Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts. Neben Johann Heinrich Jung-Stilling und Justus Möser hat kein anderer westfälischer Literat ein derart umfangreiches und von Zeitgenossen breit rezipiertes Werk vorgelegt.
Schwager war ein rhetorisch versierter Autor, der mit spitzer Feder und sicherem Gespür für satirische Schärfe jene Themen kritisch aufspießte, die ihm ein Dorn im Auge waren und unter Zeitgenossen kontrovers debattiert wurden, zum Beispiel alle Ausprägungen von Irrationalismus und Aberglauben, die Vergabepraxis kirchlicher und weltlicher Ämter, die Engstirnigkeit und Bildungsrenitenz sowie gefühlsselige Schwärmerei.
Das „Lesebuch Johann Moritz Schwager“ zeigt, wie wortgewaltig und virtuos, humorvoll und ironisch Schwager mit Sprache umgehen konnte. Stückemann hat darin Briefe des Pfarrers zusammengestellt, die zum Teil auch heute noch verblüffende Aktualität besitzen.
Stefanie Hennigs in „Westfalenblatt“ (23.02.2012)
Ohne Zweifel bringen das Lesebuch und das informative Nachwort von Stückemann viele Aspekte eines bis heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Aufklärers ans Licht. Ein lesenswertes Buch.
Dirk Fleischer in „Das Historisch-Politische Buch“ (60. Jg., 2012, H. 4)
Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 32
|
|
|
|
|