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Mit dieser Edition liegt erstmals wieder eine Werkausgabe Peter Hilles (1854-1904) vor. Sie schließt eine Lücke, da die von Friedrich Kienecker herausgegebenen „Gesammelten Werke“ 1984-86 seit langem nicht mehr im Buchhandel greifbar sind.
Im Gegensatz zu früheren Hille-Editionen und -Anthologien verzichtet die vorliegende Ausgabe darauf, durch ihre Textanordnung und Gliederung eine bestimmte Leserichtung zu suggerieren. Auf diese Weise wird das Hille-Bild vom Ballast einer Rezeption befreit, die Hille zu einem Mystiker und „Heiligen der Dichtkunst“ verklärte. Die vorliegende Werkausgabe entzieht sich solchen Vorinterpretationen, indem sie eine chronologische Textwiedergabe anhand der Erstdrucke bietet. Sie vermittelt auf diese Weise einen vollständig anderen Einstieg in Hilles Œuvre. Der Blick wird auch auf Texte gelenkt, die bisher abseits des Interesses standen, beispielsweise Hilles literaturkritische Beiträge, die relativ am Anfang seines Werks stehen. Zudem lässt sich Hilles publizistischer Werdegang erkennen, der unmittelbar mit literarischen Strömungen seiner Zeit korrespondiert.
Ziel der vorliegenden Edition ist es, neues Interesse für das Werk Peter Hilles zu wecken, eines Autors, der epochen- und gattungsspezifisch nur schwer einzuordnen ist. Fern aller weltanschaulichen Debatten über den Autor soll das Augenmerk wieder auf die Texte selbst gelenkt werden, deren literarische Qualität neu zu bewerten ist.
Peter Hille
Werke zu Lebzeiten nach den Erstdrucken und in chronologischer Folge
Herausgegeben von Walter Gödden
unter Mitarbeit von Wiebke Kannengießer und Christina Riesenweber
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 21
Reihe Texte Band 5
2007
ISBN 978-3-89528-602-5
2 Bde., zus. 802 Seiten
kartoniert
[...] Durch vorurteilsfreie Textbehandlung befreit [Göddens Edition] das Hille-Bild in der bunten Mischung ihrer chronologischen Aufarbeitung von allen suggerierenden Vorgaben. [...] Die zweibändige Edition berücksichtigt erstmals auch am Rande liegende Texte wie frühe Kritiken und journalistische Äußerungen, die der Dichter in mehr als 50 Publikationen untergebracht hat. So erreicht die neue Werkausgabe das hohe, selbst gesteckte Ziel, fern aller weltanschaulichen Deutungen und Missverständnisse die Aufmerksamkeit des Lesers allein auf das objektive dargebotene Dichterwort zu lenken und dessen qualitative Bewertung zu ermöglichen.
Ulrich Gehre in „Die Glocke“ (21.07.07)
[…D]ie neue Hille-Ausgabe […] liefert eine unverfälschte Sicht auf das von Hille selbst veröffentlichte Werk und lenkt vor allem den Blick auf bislang abseits des Interesses stehende Texte […]. Da Gödden die Texte in chronologischer Reihenfolge präsentiert und sie nicht wie andere Editoren thematisch beziehungsweise gattungsmäßig gegliedert hat, ergibt die Lektüre der „Werke zu Lebzeiten“ ein neues Bild des Autors Peter Hille. Das Bild eines thematisch und stilistisch vielseitigen, oft originellen, für heutige Leser aber wohl nur noch in Maßen interessanten und fesselnden Autors. Dass die Nachwelt den westfälischen Sonderling zu einem Mystiker und „Heiligen der Dichtkunst“ verklären konnte, liegt wohl nicht zuletzt an seiner Biografie und daran, dass die alten Zusammenstellungen seiner Werke viele hier erstmals im chronologischen Werk-Zusammenhang versammelte Texte schlichtweg ignorierten.
Horst Schmidt in „literaturkritik.de“ (12.09.2007)
(Die vollständige Rezension: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=11156)
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 21
Reihe Texte Band 5
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